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Blitzermarathon 2017: Erste Polizeibilanz - Zehntausende Raser wurden erwischt

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Mit über 170 km/h in der Baustelle oder mit 140 km/h durch die Stadt: Viele Autofahrer wurden Blitzmarathon erwischt. Besonders dreist war ein Temposünder im Saarland.

Die Politik wollte mitblitzen: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann an einer Münchner Kontrollstelle beim gestrigen Blitzmarathon Die Politik wollte mitblitzen: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann an einer Münchner Kontrollstelle beim gestrigen Blitzmarathon Quelle: dpa/Picture Alliance

München - Trotz Ankündigung des Blitzmarathons am Mittwoch sowie der Bekanntgabe etlicher Standorte der Kontrollen hat die Polizei gestern zehntausende Autofahrer geblitzt. In Hessen waren es knapp 10.000, in Bayern nahezu 9.000 und in Brandenburg gut 7.000. Auch in Sachsen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland löste die Kamera tausendfach aus, wie die Innenministerien und Polizeidienststellen am Donnerstag mitteilten.

Besonders dreist verhielt sich ein 29-Jähriger Autofahrer im Saarland. Er fuhr mit Tempo 172 statt der erlaubten 80 in einer Autobahnbaustelle im Saarpfalz-Kreis, hatte obendrein keinen Führerschein und stand unter Drogeneinfluss, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Eine ebenfalls beträchtliche Geschwindigkeitsübertretung gab es in Leipzig: Dort wurden bei einem Autofahrer statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde 140 gemessen. Sachsens Innenminister Markus Ulbig betonte: Der Blitzmarathon sei "keine Eintagsfliege". Der Spitzenreiter in Bayern war ein 42-Jähriger: Er wurde am Mittwochabend auf einer Bundesstraße in Oberbayern mit Tempo 181 erwischt wurde. Erlaubt war dort nur Tempo 100.

Sachsen und Hessen am häufigsten zu schnell

Im Vergleich unter den Bundesländern lag die Quote der Raser vor allem in Sachsen und Hessen in diesem Jahr hoch: 5,3 Prozent bzw. knapp unter fünf Prozent der Kontrollierten fuhren dort schneller als erlaubt. In Thüringen waren es unter zwei Prozent und in Bayern entspricht die Zahl immerhin 3,8 Prozent. Außer Geschwindigkeitsverstößen ertappten die Beamten auch Fahrer, die keinen Gurt angelegt hatten, mit dem Handy telefonierten oder unter Drogeneinfluss standen.

Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke machte deutlich: "Mir ist es wichtig, dass wir mit diesem Thema in die Köpfe der Verkehrsteilnehmer dringen." Zu hohe Geschwindigkeit ist nach Angaben der Polizei Hauptunfallursache.

Seit 6.00 Uhr am Mittwochmorgen lief der sogenannte Blitzmarathon, der zum ersten Mal 2012 in Nordrhein-Westfalen stattfand. In einigen Bundesländern dauerten die verschärften Kontrollen 24 Stunden. In anderen wurden sie bereits am Abend beendet. Allerdings nahmen nicht alle Länder teil - darunter etwa NRW und Baden-Württemberg. Die Schwerpunktkontrollen sind nicht unumstritten.

 

Quelle: dpa

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