Bald ist Zeit der größte Luxus, sagt Giugiaro, und baut eine Studie für die Zukunft: Der Gea übernimmt das Fahren und lässt die Passagiere arbeiten oder entspannen.
Genf – Zeit ist heute Geld, morgen Luxus – und damit ein legitimes Thema für eine Auto-Studie. Die Design-Abteilung des Volkswagen-Konzerns zeigt deshalb in Genf eine autonom fahrende Lounge: Das Konzeptfahrzeug Giugiaro Gea mit riesigen Rädern, drehbarem Sitz und einem zu großen Trackball für die Bedienung. Giugiaro Gea: Ambiente-Stufen statt Fahr-ModiQuelle: MOTOR-TALK/ Fabian Hoberg Eine ähnliche Studie parkte bereits in Las Vegas. Zu Beginn dieses Jahres zeigte Mercedes die Vision vom selbst-fahrenden Wohnzimmer. In der düsteren Zukunft sollen sich die Insassen während der Fahrt entspannen, arbeiten und Touchscreens benutzen. Ähnlich hält es Giugiaro. Der Gea öffnet sich per Smartphone-Befehl und bietet den Insassen drei Ambiente-Modi an. Je nach Stimmung und Aufgabe verändern sich Beleuchtung und Innenraum-Aufteilung. Geschäftsleute sollen an transparenten 19-Zoll-Monitoren arbeiten. Fitness-Freaks können Arme und Beine trainieren und erschöpfte Reisende dürfen schlafen. Dafür klappen sich die rechten Sitze zu einem Bett aus. Kameras und Monitore ersetzen im Gea die Rückspiegel. Lenkrad und Pedale reagieren auf Kraft statt Bewegung: Das Volant lässt sich nur um zwei Grad drehen, die Füße bedienen Sensoren. Eine Software ermittelt den ausgeübten Druck und beschleunigt oder steuert das Auto entsprechend stark oder sanft. Wem das zu kompliziert ist, der lässt den Gea autonom fahren. Mit 775 PS 250 km/h schnellVier Elektromotoren mit insgesamt 570 Kilowatt Leistung (etwa 775 PS) ziehen und schieben die Limousine auf maximal 250 km/h. Giugiaro gibt keine Batterie-Kapazität an, nennt aber das vorgesehene Volumen: Für Stromspeicher stehen 375 Liter Raum zur Verfügung – etwa der Kofferraum eines Kompaktwagens. Damit der Gea nicht zu schwer wird, baut Giugiaro das Cassis aus Aluminium, Carbon und Magnesium. Auf vier 26-Zoll-Rädern lasten trotzdem rund zwei Tonnen Gewicht. In Serie wird die Studie wohl nie gehen – aber das ist bei Giugiaro so üblich. |