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Nucap gegen Bosch: Zwei Zulieferer vor Gericht - Zulieferer wirft Bosch vor, an Bremsbelägen zu sparen

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Schmutzige Wäsche oder schmutzige Geschäfte? Der Zulieferer Nucap wirft Bosch vor, an der Qualität von Bremsteilen sparen zu wollen. Bosch bestreitet das vehement.

Bosch-Geschäftsführer Volkmar Denner als Schattenbild bei der Eröffnung des Forschungscampus in Renningen Bosch-Geschäftsführer Volkmar Denner als Schattenbild bei der Eröffnung des Forschungscampus in Renningen Quelle: picture alliance / dpa

Frankfurt/Main – Die Vorwürfe wiegen schwer. Der kleine kanadische Zulieferer Nucap behauptet, dass Bosch an der Sicherheit von Autofahrern spare. Seit Frühjahr 2015 streiten die beiden Unternehmen vor einem amerikanischen Gericht. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) erhielt nun Einblicke in die Dokumente des Rechtsstreits.

Den Unterlagen zufolge wirft Nucap dem schwäbischen Branchenriese vor, unbehandelte Trägerplatten für Bremsbeläge gefordert zu haben. Bis dahin hatte Nucap die Trägerplatten in einem mehrstufigen Prozess behandelt, um sie vor Korrosion zu schützen. Als Bosch unbehandelte Platten forderte, soll sich Nucap dem Bericht zufolge geweigert haben, aufgrund von Sicherheitsbedenken.

Es ging um Einsparungen im Cent-Bereich

Zwar habe Bosch dem Zulieferer versichert, die Platten selbst behandeln zu wollen. Doch Nucap sei der Ansicht, das müsse zwingend vor der Produktion stattfinden, damit die Teile nicht verunreinigt werden. Laut eines Nucap-Manager sei es um die Einsparung von 5 bis 10 Cent gegangen, bei Teilen, die 40 bis 50 Cent kosten.

Bosch kündigte daraufhin die Geschäftsbeziehung. Das kleine kanadische Unternehmen musste 150 von 500 Stellen abbauen – und zog vor Gericht. Dort wirft Nucap Bosch unter anderem vor, technische Zeichnungen von Bremskomponenten gestohlen zu haben. Bosch reagierte mit einer Gegenklage. Der kanadische Zulieferer habe seine marktbeherrschende Situation ausgenutzt und damit gegen Kartellrechte verstoßen.

Bosch widerspricht den Vorwürfen

Bosch möchte sich nicht zu dem laufenden Prozess äußern. Zu den Vorwürfen rund um die Qualität der Bremsen schon. "Wir sehen in keiner Weise, dass wir an der Qualität sparen", sagte ein Bosch-Sprecher zu MOTOR-TALK. Die Trägerplatten bestünden nach wie vor aus dem gleichen Stahl. Der einzige Unterschied zu vorher sei, dass die Platten nun im Haus bearbeitet werden. Sie werden sandgestrahlt, gereinigt, mit den Bremsbelägen beklebt. Dann werden die nicht beklebten Teile lackiert. "Damit stellen wir den Korrosionsschutz sicher", sagte der Sprecher. Zudem überprüfe Bosch die Qualität durch regelmäßige Tests, unter anderem mit standardisierten Salzsprühtests und Schertests. Die Anforderungen dieser Tests werden deutlich übererfüllt.

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