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40 Jahre Golf GTI: Sondermodell GTI Clubsport S - Zum 40. wird aus dem GTI ein Sportler

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Zum 40. GTI-Geburtstag gibt es ein Sondermodell eines Sondermodells: VW zeigt am Wörthersee den GTI Clubsport S mit 310 PS und Nordschleifen-Fahrwerk.

40 Jahre VW Golf GTI: VW feiert das Jubiläum am Wörthersee mit dem Golf GTI Clubsport S 40 Jahre VW Golf GTI: VW feiert das Jubiläum am Wörthersee mit dem Golf GTI Clubsport S Quelle: Volkswagen

Wörthersee – GTI-Sondermodelle haben bei VW Tradition. Seit dem 20. Jubiläum feiert Wolfsburg alle fünf Jahre die drei legendären Buchstaben mit einem Sondermodell. Jubiläum-GTI bekommen (fast immer) mehr Leistung und Ausstattung. Zum 40. GTI-Geburtstag startet der Golf GTI Clubsport S.

Wann der Golf GTI Geburtstag hat, das weiß selbst VW nicht mehr so genau. 1974 planten sechs VW-Männer das Projekt „Sport-Golf“. Sie rüsteten einen 1,5-Liter-Motor mit Weber-Vergasern aus, legten das Auto tiefer und installierten einen Sportauspuff. Das Ergebnis war zu tief, zu laut und zu wartungsintensiv. Aber die Idee schaffte es durch die Instanzen in die Serie: Im September 1975 stand der erste Golf GTI auf der IAA. Ein Golf 1 mit Audi-Motor, dicker Lippe und roten Streifen. Im Sommer 1976 lieferte VW die ersten Exemplare aus.

Das Fahrwerk des Golf GTI Clubsport S wurde auf der Nordschleife abgestimmt Das Fahrwerk des Golf GTI Clubsport S wurde auf der Nordschleife abgestimmt Quelle: SB-Medien Den runden Geburtstag des Serienmodells feiert VW bei der GTI-Party am Wörthersee. Das 40. GTI-Jubiläum fällt auf den 35. Jahrestag des berühmtesten Golf-Treffens. Insgesamt zieht sich der Konzern stark vom Treffen zurück. Kernmarke und Geburtstagsauto in sieben Generationen sind trotzdem vor Ort.

VW Golf GTI Clubsport S: Premiere am Wörthersee

Im vergangenen Jahr parkte an gleicher Stelle die Studie GTI Clubsport. Ihre Serienversion folgte auf der IAA, jetzt reist sie an den Wörthersee: Der Golf GTI Clubsport ist 265 PS und 350 Newtonmeter stark. Per Boost-Funktion leistet sein 2,0-Liter-Vierzylinder zehn Sekunden lang 290 PS. VW verspricht, dass seine Spoiler Abtrieb erzeugen.

Neben ihm parkt der GTI Clubsport S. Er bekommt 310 PS und ein „speziell auf schnelle Rundenzeiten auf dem Nürburgring abgestimmtes neues Fahrwerk“. Getarnte Modelle wurden bereits auf der Nordschleife gesichtet. Vermutlich will VW den Rundenrekord für Fronttriebler brechen. Den hält bisher ein seriennaher Prototyp des Honda Civic Type-R (7:50,63 Minuten).

Weitere Details gibt es noch nicht zum Super-Golf. Wahrscheinlich wird im Clubsport S ebenfalls ein 2,0-Liter-Motor stecken, mit Frontantrieb und Differenzialsperre. Zum Vergleich: Der kaum schwächere Golf R umrundete die Nordschleife laut VW in 8:15 Minuten. Er wiegt etwa 100 Kilogramm mehr als der Golf Clubsport.

Die Golf-GTI-Geschichte

Der erste GTI: 110 PS stark, mit großer Lippe und Stahlfelgen in 13 Zoll Der erste GTI: 110 PS stark, mit großer Lippe und Stahlfelgen in 13 Zoll Quelle: Volkswagen Viel Kraft in kleinen Autos gab es bereits bei Ford (Escort RS, ab 1973) und Opel (Kadett GT/E, ab 1975). VW baute 1976 das, was wir heute „Hot Hatch“ nennen – einen schnellen Kompakten. Damals war der Golf GTI schlicht eine flinke Schrägheck-Limousine. Die Ingenieure bauten den 1,6-Liter-Einspritzer aus dem Audi 80 GTE von Längs- auf Quermontage um und koppelten ihn an ein Getriebe der Bauform „020“.

Das Antriebspaket mit 110 PS und 137 Newtonmetern Drehmoment machte den ersten GTI 182 km/h schnell. Hinzu kamen eine größere Spoilerlippe, breitere Reifen, Sitze mit Karo-Muster, das legendäre „Spucknapf“-Lenkrad und ein roter Zierstreifen um den Kühlergrill. Später folgte ein 1,8-Liter-Motor mit 112 PS, heute besonders als „Pirelli“-Sondermodell beliebt. Tuner Oettinger hob die Leistung des ersten Golf GTI (1,6 Liter) mit einem 16-Ventil-Zylinderkopf auf 136 PS.

Golf 2 und 3 GTI: G-Lader, 16 Ventile und ein Diesel

1984 folgte der Golf 2 GTI, zunächst ebenfalls 112 PS stark. Ein geregelter Katalysator senkte die Leistung auf 107 PS. Es folgten die Modelle Golf GTI 16V (139 PS), Golf GTI 16V mit Kat (129 PS) und Golf GTI G60 (160 PS). Der G60 basierte auf dem 107-PS-Motor mit elektronischer Einspritzung, bekam aber natriumgekühlte Auslassventile und einen G-Lader. VW Motorsport legt die 71 Fahrzeuge starke Sonderedition „Limited“ mit 210 PS und ohne GTI-Schriftzug auf.

Das erste GTI-Jubiläumsmodell zum 20. Geburtstag Das erste GTI-Jubiläumsmodell zum 20. Geburtstag Quelle: Volkswagen In der dritten Golf-Generation (1991) baute VW erstmals einen GTI mit Dieselmotor. Der GTI TDI war 110 PS stark, fünf PS schwächer als der Benziner. Ein neu entwickelter 2,0-Liter-16V-Motor leistete 150 PS. 1996 startete das erste Jubiläumsmodell „20 Jahre GTI“ mit besserer Ausstattung. Erstmals war ein Seriengolf stärker als der GTI: Im Golf VR6 arbeitete ab 1991 ein 2,8-Liter Sechszylinder mit 174 PS.

Golf 4, 5 und 6 GTI: Turbomotoren und Fünfzylinder

Im Golf 4 (1998) wurde aus der Marke GTI eine Ausstattungsvariante. Es gab Wurzelholz im Innenraum und kaum optische Details außen. VW bot den Golf 4 GTI mit Diesel- und Benzinmotoren an. Erstmals kamen Turbobenziner (1,8 Liter Hubraum, 150 bis 180 PS) und Fünfzylinder (2,3 Liter Hubraum, 150 bis 170 PS) zum Einsatz. Stärkster Golf wurde der R32 mit sechs Zylindern und 241 PS. Der Jubiläums-GTI leistete 180 PS und rückte optisch näher ans Urmodell.

Mit dem Golf 5 GTI (2004) sollte alles wieder besser werden. Rote Streifen, Schottenkaro, Brusthaar. VW fuhr eine riesige Werbekampagne mit dem Titel „Unpimp my Auto“. Im GTI arbeitete ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 200 PS. Zum 30. Jubiläum kommt ein Sondermodell mit dem robusteren Motor des Audi S3, gedrosselt auf 230 PS. VW legt zudem eine „Pirelli“-Edition auf, in Erinnerung an den Golf 1 GTI Pirelli. 2007 zeigt VW am Wörthersee eine GTI-Studie mit zwölf Zylindern und 650 PS.

Pirelli-GTI: Golf 1 und Golf 5 Pirelli-GTI: Golf 1 und Golf 5 Quelle: Volkswagen Im Golf 6 GTI (2009) ändert sich wenig. Ein neu entwickelter Turbobenziner („EA888“) leistet 210 PS. Eine elektronische Differenzialsperre soll den GTI in Kurven stabiler machen, ein Aktuator den Sound im Innenraum kerniger. Für die Jubiläumsedition greift VW auf den alten Motor („EA113“) zurück. Der gleiche Motor leistet im Golf 6 R 270 PS, im Golf GTI Edition 35 wird er 35 PS schwächer.

Golf 7 GTI: Zwei Leistungsklassen und ein Clubsport-Modell

Die aktuelle GTI-Generation leistet 220 PS, gegen Aufpreis zehn PS mehr. VW installiert im stärkeren Modell außerdem eine mechanische Differenzialsperre und größere Bremsen. Das Sondermodell GTI Clubsport leistet 265 PS, kurzzeitig steigt die Leistung auf 290 PS. Der Golf R ist 300 PS stark. In allen Modellen arbeitet der Vierzylinder-Turbobenziner mit der Kennung EA888. Details wie Einspritzdüsen und Kolben unterscheiden die Leistungsklassen.

Vermutlich arbeitet im Clubsport S der gleiche Motor. VW sagt jedenfalls, der Fünfzylinder-Ausflug war eine einmalige Geschichte. Mit einer Leistung von 310 PS wird der Golf GTI zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder der stärkste Golf in einer Modellreihe.

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