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Bentley Bentayga W12: Fahrbericht - Zweieinhalb Tonnen Prunk und ein bisschen Zurückhaltung

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Der Bentley Bentayga wiegt fast 2,5 Tonnen. Das kann der W12-Motor sehr gut kaschieren, die Stahlbremsen schaffen es nicht. Eine Fahrt im schnellsten SUV auf dem Markt.

Der Bentley Bentayga, das erste SUV der Marke, startet Anfang 2016 Der Bentley Bentayga, das erste SUV der Marke, startet Anfang 2016 Quelle: Bentley

Von Wolfgang Gomoll

Sesriem/Namibia – Es ist ein Hüne in der Düne, dieser riesige, gewaltige Blechkloss mit Gitter vorn. Der Bentley Bentayga hat einen seltsamen Namen, eine noch seltsamere Optik und kann doll im Gelände kraxeln. Was ganz hübsch ist, aber wirklich niemand braucht. Außer die Sprösslinge Vermögender aus einem Wüstenstaat. Die spielen nach der Falkenjagd tatsächlich manchmal Sandbergklettern.

Trotz der breiten Endrohre und den zwölf Zylindern hält sich der Bentayga beim Sound zurück Trotz der breiten Endrohre und den zwölf Zylindern hält sich der Bentayga beim Sound zurück Quelle: Bentley

608 PS und 900 Nm

Daran werden diese Herren bald mehr Freude haben. 608 PS, ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmetern, den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,1 Sekunden. Maximaltempo erreicht mit so einer Hütte sowieso niemand. Aber für die Galerie: Der Bentayga fährt 300 und eins Stundenkilometer. „Damit ist der Bentayga der schnellste Geländewagen der Welt“, sagt Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer. Der stärkste ist er nicht, weil Mercedes in den G65 4 PS mehr pumpt.

Dafür schlägt der Brite den stärksten Range Rover (550 PS), die beiden Konzernbrüder Porsche Cayenne Turbo S (570 PS) und den Audi Q7 mit 333 PS.

Der Bentayga fährt mit dem neu entwickelten und in Crewe gebauten W12-Motor. Das Aggregat wiegt 30 Kilogramm weniger als früher und verbraucht im Bentayga 12,8 Liter je 100 Kilometer – wer das nun relativieren will, soll das tun. Sinn macht das nicht. Tatsächlich senken Zylinderabschaltung und die Kombination von Direkt- und Saugrohr-Einspritzung den Real-Bedarf an Sprit. Zu viel braucht so ein Auto immer.

Elektrische Wankstabilisierung sorgt für Leichtigkeit

Der Bentley Bentayga kostet mehr als 200.000 Euro - und kann trotzdem durch den Dreck fahren Der Bentley Bentayga kostet mehr als 200.000 Euro - und kann trotzdem durch den Dreck fahren Quelle: Bentley In Kurven fährt der Bentayga präzise und elegant. Der Grund für diese gefühlte Leichtigkeit liegt in der elektrischen Wankstabilisierung. Sie kommuniziert mit Sensoren und federt jede Bewegung der Karosserie aus. „Das klappt dreimal so schnell wie bei hydraulischen Systemen“, sagt Rolf Frech.

Auch wenn der Bentayga die Technik vom Audi Q7 übernimmt, sind laut Bentley 80 Prozent der Teile neu. Zum Beispiel der extrem luxuriöse Innenraum. Fotos sagen hier mehr als 1.000 Worte.

Weitere Motoren

Mit dem W12 macht Bentley beim Bentayga den Anfang. In zwei Jahren folgen ein vier Liter großer V8-Turbo mit rund 500 PS und ein V8-Diesel mit 400 PS. Geplant sind außerdem ein V6-Plug-in-Hybrid mit rund 400 PS und eine Speedversion mit mindestens 650 PS.

Technische Daten: Bentley Bentayga

  • Motor: 6,0-Liter W-Zwölfzylinder mit zwei Turboladern, direkter und indirekter Einspritzung
  • Getriebe: Achtgang-Automatik von ZF
  • Leistung: 608 PS (447 kW)
  • Drehmoment: 900 Nm
  • Verbrauch: 12,8 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 292 g/km
  • 0 – 100 km/h: 4,1 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 301 km/h
  • Länge: 5,14 m
  • Breite: 2,0 m
  • Höhe: 1,74 m
  • Leergewicht inklusive Fahrer: 2.422 kg
  • Kofferraum: 430 l (590 l mit eingezogener Abdeckung)
  • Preis: 208.500 Euro

Quelle: press-inform

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