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Mercedes E-Klasse: Großes Auto mit kleinem Tank - Zweimal volltanken, bitte

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Die Autohersteller drücken den Normverbrauch ihrer Pkw mit allen Mitteln. Mercedes zeigt sich ebenfalls kreativ – zu Lasten vieler Kunden.

Eine der wichtigsten Vorstellungen 2016: Die neue Mercedes E-Klasse bei ihrer Premiere in Detroit Eine der wichtigsten Vorstellungen 2016: Die neue Mercedes E-Klasse bei ihrer Premiere in Detroit Quelle: dpa/Picture Alliance

Köln - Schon bei der neuen C-Klasse schrumpfte Mercedes den Tank: Nur noch 41 Liter passen serienmäßig in das Mittelklassemodell. Kein Ausrutscher der Stuttgarter, sondern Methode, wie ein Blick in die Spezifikationen der neuen E-Klasse zeigt. Gerade einmal 50 Liter fasst der Standardtank der neuen Business-Limousine E200, sieben Liter davon sind Reserve. Für ein Auto im Format der E-Klasse erstaunlich wenig. Der Vorgänger hatte noch mindestens 59 Liter an Bord, eine Generationen davor waren es sogar mindestens 65 Liter. Die direkte Konkurrenz bietet deutlich mehr: beim Audi A6 sind es aktuell 73 Liter, beim BMW 5er 70 Liter.

Der Geiz bei der Tankgröße spart auf dem Papier Gewicht. 70 Kilogramm hat die neue E-Klasse gegenüber ihrem Vorgänger gespart. Die neun gesparten Liter Benzin wiegen immerhin rund 6,75 Kilogramm; weil der Tank für die DIN-Norm-Gewichtsmessung nur zu 90 Prozent voll sein muss. Damit sinkt das Normgewicht der E-Klasse um rund sechs Kilo.

Auch bei der Verbrauchsmessung im Labor bringt der kleine Tank Vorteile: Rund 2,7 Kilogramm, die nicht mehr mühsam unter Kraftstoffeinsatz bewegt werden müssen. Auf den ersten Blick Peanuts, für Daimler aber vor dem Hintergrund strenger werdender CO2-Vorgaben unter Umständen wichtig. Und: Die Gewichtsreduzierung kostet den Hersteller keinen Cent extra.

"Richtiger" Tank gegen Aufpreis

Auf der Straße jedoch bleibt von diesem Vorteil nichts. Will der Kunde Gewicht sparen, kann er schließlich einen großen Tank nur teilweise befüllen. Will er lieber möglichst weit ohne Tankstopp kommen, kann er einen kleinen Tank nicht einfach doppelt voll machen.

Das Argument, sparsamere neue Antriebe würden geringere Tankgrößen erlauben, passt ebenfalls nur bedingt. Beim Einstiegsmodell E200 hat sich der Normverbrauch mit dem Generationswechsel kaum geändert. Je nach Ausstattung und Reifengröße liegt er in der neuen Generation zwischen 5,9 und 6,3 Litern, beim Vorgänger waren es 5,8 bis 6,5 Liter. Nach spätestens 847 Kilometern muss der E200 an die Zapfsäule.

Kein Wunder, dass Mercedes Abhilfe anbietet. Schließlich fahren Kunden in der oberen Mittelklasse oft lange Strecken. Zum „Selbstkostenpreis“ von 59 Euro (günstiger gibt es in für die E-Klasse nur noch den Aschenbecher und die separate Verriegelung für die Heckklappe) findet sich in der Optionsliste ein angemessen großer Kraftstofftank mit 66 Litern Volumen. Den dürfte vermutlich so gut wie jeder Kunde ankreuzen.

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