Richtig Parken im Parkhaus

Tipps zum stressfreien
Parken im Parkhaus

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Stressfreies Parken – Das musst Du wissen

Stressfreies Parken – Das musst Du wissen

Wenig Platz zum Rangieren, steile Rampen, enge Fahrgassen und schlechte Lichtverhältnisse: Das Parkhaus ist für viele Autofahrer ein Ort, den sie ungern anfahren. Häufig bleibt keine Alternative: Besonders in den Innenstädten sind Parkplätze rar, die meist mehrstöckigen Bauten daher besonders effizient.

Wie Du Dich richtig im Parkhaus verhältst, welche Regeln gelten und wie Du den Wagen unbeschadet in die Parklücke hinein und wieder heraus bekommst, erfährst Du in unserem Ratgeber. Außerdem gibt MOTOR-TALK hilfreiche Tipps für stressfreies Parken und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Parkhaus.

Stressfreies Parken – Das musst Du wissen

Welche Regeln gelten im Parkhaus?

Der Betreiber des Parkhauses hat das Hausrecht. Oft legt der aber fest, dass auf dem Gelände die Straßenverkehrsordnung mit den üblichen Verkehrsregeln gilt. Ein Schild an der Einfahrt zeigt das dann an. Parkhäuser sind platzsparend gebaut, entsprechend eng – und häufig schlecht einzusehen – sind die Fahrbahnen und Rangiermöglichkeiten. Darüber hinaus gibt es nur selten markierte Gehwege, Fußgänger bewegen sich frei. Das kann gefährlich sein, sollte das Parkhaus dazu noch schlecht ausgeleuchtet sein.

Das Fahren in Parkhäusern verlangt in erster Linie Vorsicht und Rücksicht. Autofahrer sollten sich deshalb im Parkhaus ganz besonders den ersten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung in Erinnerung rufen:

§ 1 Grundregeln

  • (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
  • (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Das bedeutet: Schrittgeschwindigkeit, erhöhte Aufmerksamkeit und stete Bremsbereitschaft. Die im ersten Paragraphen aufgeführte gegenseitige Rücksichtnahme beinhaltet auch die Bereitschaft, den Parkvorgang anderer Autofahrer abzuwarten oder aber gegebenenfalls das eigene Einparken zu unterbrechen. Je langsamer und vorsichtiger Du fährst, desto besser kannst Du auf mögliche Gefahren reagieren und Zusammenstöße vermeiden. Die Kurven sind in Parkhäusern knapp kalkuliert – fahr sie deshalb großzügig aus. Hinzu kommen andere Lichtverhältnisse als draußen. Deswegen bereits vor der Schranke das Licht einschalten und die Sonnenbrille absetzen.

Einparken ohne Schrammen – so klappt es

In Parkhäusern herrschen nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Einparken erschwerte Bedingungen. Gut zu sehen an den häufigen Kollisionsspuren: Schrammen und Lackreste an Wänden und Pfeilern. Denn die Standardmaße der Parklücken sind an ältere Automodelle angepasst. Das Problem: Moderne Autos werden von Generation zu Generation breiter und länger. Wenn Du die Höhe und Breite Deines Fahrzeuges genau wissen willst, findest Du diese Angaben im Fahrzeugschein.

Zugelassene Höchstmaße für das jeweilige Parkhaus sollten im Einfahrtsbereich deutlich ausgeschildert sein. Aber Achtung: Bedenke zum einen mögliche Dachaufbauten oder ausgefahrene Antennen und zum anderen, dass die Angaben zur Breite die Seitenspiegel nicht mit einbeziehen. Wichtig zu wissen: Viele Parkhausbetreiber schreiben die Einparkrichtung vor. Beispielsweise soll meist nur vorwärts eingeparkt werden, um Rußflecken vom Auspuff an der Wand zu vermeiden.

Fünf Tipps zum Parken:

  1. Lass Mitfahrer schon vor dem Einparken aussteigen. Oft reicht der Platz zum Nachbarauto oder zur Wand nicht aus, um die Autotüren ausreichend weit zu öffnen.
  2. Oft ist alles in einem Farbton gestrichen, dann tarnen sich Bordsteinkanten, Pfeiler und andere Hindernisse.
  3. Beim Einparken in Parkhäusern gilt: Fahr soweit wie möglich nach vorne und lenke erst spät ein.
  4. Beim Ausparken auf Fußgänger und andere Autos achtgeben. Die Rechts-vor-links-Regel gilt nur auf der Fahrbahn in Parkhäusern, nicht, wenn ein Auto von rechts aus der Parklücke herausfährt.

Wichtige Hinweise fürs Parken im Parkhaus


Wertgegenstände nicht im Auto lassen

Wertgegenstände nicht im Auto lassen

Handtasche, Smartphone, Navi oder sogar Laptop: Manchmal erscheint es praktischer, Wertvolles im Auto zu lassen. Sicher ist es hier allerdings nicht. Sichtbare Wertgegenstände im Auto wirken einladend auf Diebe. Waren lange Finger am Werk, bleibt zudem die Frage, wer den Schaden ersetzt. Kaskoversicherungen kommen nur für montierte Autoteile auf. Dinge wie Geld, Handy oder MP3-Player gehören zum Hausrat. Und nicht jede Versicherung zahlt, wenn sich dieser außerhalb der Wohnung befindet. Also lieber das Risiko einschränken und keine Wertgegenstände im Auto zurücklassen.

Den Autostandort nie wieder vergessen

Den Autostandort nie wieder vergessen

Wo stand jetzt noch mal mein Auto? In kleinen Parkhäusern findet man das Auto meist mit ein bisschen Suchen, in großen und verschachtelt aufgebauten Parkhäusern hat man so keine Chance. Die einfachste Variante: Per Handy ein Foto von der Parkplatznummer machen und so die Info sichern. Wer ganz sicher gehen will, fotografiert beim Weg nach draußen auch das Parkdeck. Und auf der ganz sicheren Seite bist Du, wenn Du beim Rausgehen die Öffnungszeiten fotografierst. So stehst du nachher nicht vor verschlossenen Toren.

Parken verboten?

Parken verboten?

In Parkhäusern gibt es verschiedene Parkplatzkategorien, die für bestimmte Personenkreise ausgewiesen sind. Dazu gehören zum Beispiel es Behindertenparkplätze, die nur mit einem speziellen blauen Parkausweis genutzt werden dürfen. Sie sind besonders groß und liegen nah an den Eingängen oder Aufzügen. Weiterhin gibt es Parkplätze speziell für Frauen, die gut beleuchtet sind, in einem belebten Bereich und nahe am Ausgang liegen, oder besonders großzügige Parkplätze für Familien mit Kinderwagen. Aktuell ist die Frage nach Parkplätzen für E-Autos mit spezieller Ladestation. Hier dürfen nur E-Autos parken, vorausgesetzt, sie laden auf.

Im Gegensatz zu behindertengerechten Parkplätzen sind Frauen- oder Familienparkplätze nicht in der StVO verankert. Bußgeld für Falschparker kann es trotzdem geben, wenn der Parkhausbetreiber sein Hausrecht durchsetzt. Mit der Einfahrt in das Parkhaus akzeptierst Du die Regeln des Betreibers. Festzuhalten ist also: Wenn die ausgewiesene Bestimmung nicht auf Dich zutrifft, solltest Du an diesen Parkplätzen vorbeifahren.

Wissenswertes zu Parkhäusern

  • Wer hat das Recht auf den Parkplatz?

    Wenn zwei sich streiten – klärt das die StVO. Denn einem anderen den Parkplatz wegzuschnappen, ist eine Ordnungswidrigkeit. Derjenige, der den Stellplatz als erster unmittelbar erreicht, darf einparken, auch wenn er erstmal zurücksetzt. Auch das „Reservieren“ von Parkplätzen mit Gegenständen oder durch Personen ist nicht zulässig.

  • Was muss ich tun, wenn ich ein anderes Auto beschädigt habe?

    In Parkhäusern gilt bei Beschädigungen und Unfällen das gleiche Verhalten wie auf öffentlichen Straßen: Wer einfach weiterfährt, begeht Fahrerflucht. Auch ein Zettel mit den Kontaktdaten ist nicht ausreichend. Warte entweder, bis der Fahrer des beschädigten Wagens zurückkehrt, um Daten auszutauschen oder rufe direkt die Polizei, um den Schaden zu melden.

  • Wie viel Zeit habe ich zum Verlassen des Parkhauses?

    Die Karenzzeit ist an den meisten Automaten angeschlagen und gibt an, wie lange Du zwischen der Zahlung und Ausfahrt Zeit hast. Für gewöhnlich handelt es sich um eine Zeitspanne von 10 bis 15 Minuten. Die Parkscheinautomaten stehen in der Regel an den Ausgängen oder im Treppenhaus, sodass Du bequem auf dem Rückweg zahlen kannst. Sinnvoll: Das Ticket immer bei sich zu tragen.

  • Parkticket verloren – was nun?

    Einfach ein neues Ticket ziehen, ist leider nicht möglich – das kann als Betrug gewertet werden. Zudem sind in den meisten Parkhäusern Induktionsschleifen eingelassen. Das bedeutet: Ohne Auto gibt es kein neues Ticket. In solchen Fällen greifen die AGBs der Parkhäuser. An den Parkscheinautomaten steht, wohin Du Dich wenden kannst. Für gewöhnlich wird der Tageshöchstbetrag oder ein Pauschalbetrag fällig.