Reifenbezeichnung und ihre Bedeutung

Wir übersetzen,
was Eure Reifen zu sagen haben

Schwarze Zeichen auf schwarzem Grund – was bedeuten die verschiedenen Reifenmarkierungen?

Reifenbezeichnung Sie sind schwarz, stehen auf der Reifenflanke Eures Pkws und wirken fast wie eine Geheimsprache: Reifenkennzeichnungen. Viele Autofahrer beschäftigen sich nur zweimal im Jahr mit ihren Reifen und dem, was darauf steht. Aber was ist, wenn ein neuer Autoreifen gebraucht wird? Oder man vor einem gebrauchten Auto steht und überlegt, ob das überhaupt die passenden Reifen für das Modell sind? Wir erklären Euch, was die verschiedenen Reifenmarkierungen auf der Reifenflanke bedeuten und übersetzen das Reifenchinesisch am Beispiel von Pirelli passend zu Eurem Auto.

Los
Pirelli Reifenmarkierung
  1. Reifenbreite:
    Der erste Wert gibt die Reifenbreite nominell in Millimeter an. Die tatsächliche Reifenbreite kann leicht von dieser nominellen Angabe abweichen. Der Grund sind Fertigungstoleranzen, unterschiedliche Fertigungsverfahren der Hersteller und die Breite der verwendeten Felge.
  2. Reifenhöhe:
    Dieser Wert gibt das Verhältnis der Höhe zu Breite des Reifenquerschnitts in Prozent an. Die Reifenhöhe beträgt hier 45% der Reifenbreite.
  3. Bauweise:
    Das "R" in der Reifenbezeichnung steht für die heute üblichen Radialreifen, deren Karkassfäden (geben dem Reifen Stabilität) radial verlaufen (in rechtem Winkel zur Fahrtrichtung). Anstelle des R kann hier auch ein D stehen. Dann handelt es sich um einen Diagonalreifen. Ein ZR anstelle des R steht für Reifen, die für Geschwindigkeiten über 240 km/h zugelassen sind.
  4. Felge:
    Felgendurchmesser in Zoll
  5. Tragfähigkeitsindex
    Der Tragfähigkeitsindex oder LI (Load-Index) beschreibt die Belastbarkeit des Reifens bei einem vorgegebenen Luftdruck. Jeder Zahlenwert ist einer kg-Angabe zugeordnet. Der abgebildete Pirelli-Reifen der Größe 225/45 R 17 91 Y hat eine Tragfähigkeit von 615 kg.
    Tragfähigkeitsindex-Tabelle
  6. Geschwindigkeitsindex:
    Der Buchstabe beschreibt die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit, bei Y sind das 300 km/h. Geschwindigkeitsindex-Tabelle
  7. DOT-Nummer:
    Die DOT-Kennung steht auf mindestens einer Seite des Reifens. Besonders wichtig sind die vier Zahlen am Ende der Kennung, die die Produktionswoche und das Produktionsjahr abbilden (z. B. 3114 = 31. Woche des Jahres 2014).
  8. OE-Zeichen:
    Viele Fahrzeughersteller haben ein eigenes Symbol, mit dem sie OE-Reifen kennzeichnen. OE bedeutet Original Equipment, das heißt die Reifen entsprechen spezifischen Herstellerangaben und sind von diesen für ein bestimmtes Fahrzeugmodell empfohlen.
    OEM-Code Liste
  9. Laufrichtung:
    Bei der Montage der Reifen muss die vom Pfeil vorgegebene Laufrichtung des Rades beachtet werden. Bei asymmetrischen Profilen ist die Montageseite entscheidend, es muss die Kennzeichnung „Out-Side“/“Außenseite“ eingehalten werden.
  10. M+S:
    Die Abkürzung M+S steht für Mud+Snow (Matsch und Schnee). Die Schneetauglichkeit ist besser als bei einem vergleichbaren Sommerreifen, dennoch sind nicht alle M+S-Reifen auch Winterreifen. Oft ist zusätzlich das Schneeflockensymbol mit stilisiertem, dreizackigem Berg aufgedruckt. Den bekommen Reifen nur nach einem standardisierten Test auf Mindesttauglichkeit bei Schnee.
  11. Reifen Verschleißanzeiger
    Verschleißanzeiger:
    (TWI): In den Profilrillen sind Stege (Erhebungen) angebracht, die die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 mm markieren. Ist das Reifenprofil auf die Höhe dieser Stege abgefahren, müssen die Reifen ausgetauscht werden.

Reifenkennzeichnungen verraten viel - wenn man sie lesen kann

Wir sagen Dir beispielhaft für die Marke Pirelli , welche Reifen auf welche Fahrzeuge passen. Gib die Reifenbezeichnung ein und Du bekommst einen Reifensteckbrief, der Dir die verschiedenen Teile der Reifenkennzeichnung "übersetzt".

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Was bedeutet Homologation oder Reifenzulassung? Und was ist der Vorteil von OE-Reifen?

Die Abkürzung OE bedeutet „Original Equipment“ und bezeichnet Reifen, die nach spezifischen Herstellerangaben für ein bestimmtes Automodell entwickelt wurden. Dieser Prozess verläuft parallel zur Entwicklung des Fahrzeugmodells. Entsprechen die Reifen den Spezifikationen, werden sie technisch vom Hersteller abgenommen. Das nennt man dann Homologation.

Der Vorteil ist, dass Homologationsreifen oder OE-Reifen eine maßgeschneiderte Gummimischung, Steifigkeit und ein einzigartiges Reifenprofil für die gewünschten Fahreigenschaften des jeweiligen Fahrzeuges haben. Diese Feinabstimmung soll den Fahrkomfort, die Sicherheit durch möglichst kurze Bremswege und den Kraftstoffverbrauch optimieren. Die Reifen gehören dann zur Erstausrüstung des Wagens ab Werk.

Wissenswertes zu Reifenbezeichnungen

  • Was sind OEM-Reifen?

    Die Abkürzung OEM steht für "Original Equipment Manufacturer" und bezeichnet Reifen, die nach speziellen Herstellerangaben für ein bestimmtes Fahrzeugmodell angefertigt wurden. Jeder Hersteller hat ein eigenes Kürzel auf der Reifenflanke.

  • Was ist die DOT-Nummer?

    Die DOT-Nummer findet man auf der Reifenflanke und bildet unter anderem das Herstellungsdatum des Reifens ab. Die Abkürzung DOT steht für das US-amerikanische Verkehrsministerium (Department of Transportation). Wichtig sind die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer, die die Produktionswoche und das Produktionsjahr darstellen, z. B. 3114 (31. Woche des Jahres 2014). Hat man den Zahlencode der DOT-Nummer entschlüsselt, lässt sich das Alter des Reifens genau bestimmen.

  • Wo finde ich die wichtigsten Angaben im Fahrzeugschein?

    Alter Fahrzeugschein (Deutschland, vor Oktober 2005): Ziffern 20-23 sowie unter Bemerkungen Ziffer 33

    Zulassungsbescheinigung Teil I (EU, ab Oktober 2005): 15.1-3 sowie Ziffer 33 bzw. 22

  • Anstelle eines R steht ein ZR auf meinem Reifen. Was bedeutet das?

    Ein Reifen mit einem ZR oder VR anstelle des R steht für einen besonders verstärkten Radialreifen für Geschwindigkeiten über 240 km/h bzw. über 210 km/h. Diese Reifen sind nicht ECE-30-genormt und waren früher für besonders schnelle Fahrzeuge in den Fahrzeugpapieren vorgeschrieben. Hat man so ein Fahrzeug und möchte heute üblichere Reifen montieren, wendet man sich am besten an einen gut qualifizierten Reifenhändler. Bei der Auswahl müssen Last- und Geschwindigkeitsindex beachtet werden.

  • Was ist der Unterschied zwischen Diagonal- und Radialreifen?

    Die Reifenkennzeichnung auf der Flanke enthält entweder ein "D" (oder auch "-") für Diagonalreifen oder ein "R" für Radialreifen. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Bauarten ist die Anordnung der Fäden in den Karkassenlagen. Verlaufen sie schräg (diagonal) zur Fahrtrichtung, handelt es sich um Diagonalreifen. Sind sie im rechten Winkel zur Laufrichtung (radial) angeordnet, handelt es sich um Radialreifen. Üblich sind bei Pkw heute überwiegend Radialreifen.

  • Was ist eine Mischbereifung?

    Laut StVO § 36 (2a) dürfen Pkw entweder nur mit Radialreifen oder Diagonalreifen bestückt werden. Eine "Mischung" von Reifen verschiedener Bauarten ist nicht zulässig. Gesetzlich zulässig, aber aus Gründen teilweise sehr unterschiedlicher Fahrstabilität nicht empfehlenswert, sind folgende Varianten: Reifen unterschiedlicher Hersteller und/oder Modellbezeichnungen, sofern sie die gleiche Größe haben; Sommer- und Winterreifen, stark unterschiedliche Profiltiefen. Aus Sicherheitsgründen sollten immer nur Reifen der gleichen Marke und Profiltiefe montiert werden.

  • Was bedeutet ein "T" vor der Größenangabe auf dem Reifen?

    Ist ein T auf dem Reifen aufgedruckt, handelt es sich um ein Notrad. Das "T" steht für "Temporarary use only", das Rad darf also nur kurzzeitig verwendet werden. Noträder sollen nur montiert werden, um zum Beispiel nach einer Reifenpanne in eine Werkstatt fahren zu können. In der Regel ist dann je nach Hersteller eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h vorgeschrieben – hier hilft ein Blick ins Bedienhandbuch.

  • Was besagt die "ECE 30"-Nummer?

    Ist ein Reifen mit dem "E"-Prüfzeichen versehen, ist gesichert, dass er die europäischen Prüfkriterien ECE 30 erfüllt. Reifen, die nach dem 01.10.1998 produziert wurden, dürfen nur mit diesem Prüfzeichen auf einem Auto montiert werden.

  • Wie ist ein Reifen aufgebaut?

    Grob gesagt besteht ein Reifen aus Lauffläche, Seitenwand, Karkasse, Wulst und Innenschicht.

    Lauffläche: Die Lauffläche ist die direkte Verbindung zum Fahruntergrund. Profil und Lamellen sorgen für den nötigen Grip.

    Seitenwand: Die Seitenwände dienen dem Schutz der Karkasse und des Wulstdrahtes.

    Karkasse: Die Karkasse ist der stützende Unterbau eines Reifens und hält ihn zusammen. Sie besteht aus einer oder mehreren Gewebeschichten, die in Gummi eingebettet sind. Die Gewebeschichten bestehen wiederum aus Kunst-, Baumwoll- oder Stahlfäden.

    Wulst: Der Wulst besteht aus Stahldraht sowie Wulstzehe, -sohle, -schulter und –ferse . Er verbindet den Reifen mit der Felge.

    Innenschicht: Die Innenschicht sorgt dafür, dass die Luft im Reifen bleibt.

  • Was ist ein „asymmetrisches“ Reifenprofil?

    Manche Hersteller verwenden spezielle, asymmetrisch aufgebaute Profile. Die Innenseite des Reifens hat dann ein anderes Profil als die Außenseite. Sind die Reifen auf ein Auto montiert, ergibt sich ein „ungleiches“ Profilbild auf der rechten und linken Fahrzeugseite. Daher ist bei der Montage der Reifen die Innen- und Außenseite zu beachten. Asymmetrische Reifen sind sehr kurvenstabil.

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