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Alfa Romeo Giulia Veloce Q4 (952) 2.0 MultiAir Test

23.12.2018 17:47    |   Bericht erstellt von stavrogin

Testfahrzeug Alfa Romeo Giulia ZAR (952) 2.0 MultiAir Q4
Leistung 280 PS / 206 Kw
Hubraum 1995
HSN 1742
TSN ABH
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 40000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 5/2018
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von stavrogin 4.0 von 5
weitere Tests zu Alfa Romeo Giulia ZAR (952) anzeigen Gesamtwertung Alfa Romeo Giulia ZAR (952) (seit 2016) 4.5 von 5
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Einleitung

Ich fahre die Giulia seit Mai 2018.

Das Fahrzeug wird auf Lang- und Kurzstrecke sowie im Stadtverkehr bewegt, bisher gut 20.000km.

Sie wurde nicht nachträglich modifiziert und entspricht der Auslieferungskonfiguration.

Die Ausstattung ist größtenteils komplett, jedoch fehlen das Panoramadach und die adaptive Geschwindigkeitsregelung.

Winter- und Sommerreifen sind auf 18-Zoll-Felgen montiert.

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Raumangebot

 

Mit einer Körpergrösse von 1,85m und schlanker Statur findet man auf Fahrer- und Beifahrersitz problemlos Platz. Auch auf längeren Fahrten empfindet man das Platzangebot nicht als einengend.

 

Selbstversuche auf den Rücksitzen ergaben keine nennenswerten Komforteinbußen und echte Beifahrer meldeten auch keine Probleme. Einstellmöglichkeiten gibt es für die hintere Sitzreihe nicht, aber man sitzt ziemlich bequem. Lediglich Vordermänner/frauen, die ihren Sitz weit nach hinten fahren, können für eine leicht eingeschränkte Beinfreiheit sorgen.

 

Die Kopffreiheit vorne und hinten ist absolut ausreichend.

 

Nutzbare Ablagen sind vorne sowie hinten in ausreichender Anzahl vorhanden: Zwei Cup-Holder vorne wie hinten, Ablagen in den Türen, Handschuhfach auf Fahrer- und Beifahrerseite und ein Fach in der Mittelkonsole.

Sie sind allesamt allerdings (wie auch der Kofferraum) nicht besonders groß geraten und der Zugriff gestaltet sich im Fall der Ablagefächer in den Türen eher schwierig.

 

Kofferraum

 

Ich hatte keine besonderen Ansprüche hinsichtlich dieses Kriteriums, allerdings ist auch die Ladeöffnung tendenziell eher klein geraten und erleichtert nicht unbedingt das Einladen sperriger Gegenstände. Allzu groß können diese ohnehin nicht sein, da eine Strebe hinter der Sitzbank deren maximale Höhe einschränkt. Mit der sehr komfortabel zu bedienenden Umklappfunktion der Rückbank lässt sich allerdings ein gut nutzbarer Laderaum schaffen. Ein Auto für ernsthaften Lastentransport oder eine 5-köpfige Familie ist die Giulia nicht.

 

Das Anheben des Kofferraumbodens hält keinerlei Überraschungen parat. Man findet nur ein sehr kleines Fach, in dem man ein paar Gegenstände unterbringen kann. Für eine Ölflasche reicht es allerdings schon nicht mehr. Hier wäre ggf. ein zusätzliches Aftermarket-Gepäcknetz oder eine Organizer-Box erforderlich.

 

Übersichtlichkeit

 

Die Übersichtlichkeit der Karosserie ist in den beiden vorderen Quadranten sehr gut.

Die B-Säule ist je nach Sitzposition relativ weit vorne platziert, fällt aber im Fahrbetrieb nicht als signifikant störend auf.

 

In den beiden hinteren Quadranten ist die Übersichtlichkeit auch gut. Nur das relativ hohe Heck macht das Rückwärtsfahren "auf Sicht" nicht empfehlenswert. Dieser vielen Fahrzeugen eigene Schwachpunkt wird allerdings durch das Vorhandensein einer Rückfahrkamera sowie Parksensoren und Totwinkelassistent vollkommen ausgeglichen. Insgesamt keine nennenswerten Schwachpunkte.

 

Qualitätseindruck

 

Außen:

 

In Summe ist der Eindruck hinsichtlich der Qualität sehr überzeugend. Unterm Strich findet sich kein erwähnenswerter Mangel. Die Karosserie ist sehr schön anzusehen und ich konnte auch nach ausgiebigerer Betrachtung keine Unregelmäßigkeiten bei Spaltmaßen oder der Ausrichtung der Panels erkennen.

 

Innen:

 

Es ginge letztlich zwar noch besser, aber die Auswahl der Materialien und die Verarbeitung enttäuschen nicht.

Die Verkleidungen und Bedienelemente sind allesamt anständig montiert; Es wackelt und quietscht auch auf schlechteren Straßen nichts. Während es hochwertigere Ausstattungsoptionen gibt, die in dieser Konfiguration fehlen, ist die Qualität im Innenraum dem Segment angemessen und muss sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Alfa hat, soweit ich es beurteilen kann, für die Giulia nicht auf vorhandene Bauteile zurükgegriffen, sondern dem Fahrzeug einen individuellen Charakter verpasst, der mit einigen schönen und dezenten Details aufwartet. Sehr gelungen!

 

(Bilder vom Innenraum siehe weiter unten)

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sehr ansprechendes Design
  • + Gute Verarbeitung
  • + Aufgeräumtes Interieur
  • + Gute Crashtestresultate
  • - Größe und Zugänglichkeit des Kofferraums

Antrieb

4.0 von 5

Motorleistung

 

Die Längsdynamik der Giulia ist sehr gut. In jeder Situation ist mehr als ausreichend Leistung vorhanden und ermöglicht einen sehr sportlichen Fahrstil, den das Auto auch jederzeit gerne mitmacht.

Trotz ihres schmeichelhaften Äußeren kann die Giulia auf Wunsch rotzfrech sein.

 

Über die verschiedenen Fahrmodi gelingt es, die Charakteristik und das Ansprechverhalten der jeweiligen Situation sehr gut anzupassen, so dass die Giulia genauso einen entspannten Fahrstil ermöglicht. Im D-Modus springt sie bei kleinsten Bewegungen des Gaspedals regelrecht nach vorn und ist wie geschaffen für enge, kurvige Landstraßen, während sie im A-Modus ein wenig mehr Überzeugungsarbeit erfordert und auf der Autobahn entspannt vorangleitet.

 

Vergleicht man sie mit der QV erzeugt das Veloce-Aggregat sicherlich nicht die gleichen Emotionen und Klangkulisse, aber der Klang ist für einen Vierzylinder durchaus gut.

Die Giulia Veloce ist nicht darauf ausgelegt, um jeden Preis Aufmerksamkeit zu erhaschen. So fällt sie bei normaler Fahrt nicht durch unnötiges Röhren des Auspuffs auf. Wenn man jedoch aufdreht entwickelt sie einen sehr ansprechenden Klang, den man als ein leicht heiseres Fauchen, Röhren oder Gurgeln beschreiben könnte.

Insgesamt ist der Sound aber nicht die grösste Stärke der Veloce.

 

Durchzug

 

Bei hohen Geschwindigkeiten fehlt zusehends etwas Durchzug, aber das ist Kritik auf hohem Niveau und kein echter Schwachpunkt.

 

Drehfreude

 

Der Motor spricht jederzeit schnell an und liefert in nahezu jeder Situation beeindruckende Leistung.

 

Getriebe / Schaltverhalten

 

Obwohl die Giulia nicht über ein Doppelkupplungsgetriebe verfügt ist ein hochwertiges ZF-Getriebe verbaut, das gerade in Kombination mit den hervorragenden Alu-Schalthebeln schnelle und präzise Schaltvorgänge ermöglicht.

 

Lediglich bei langsameren Geschwindigkeiten hämmert die Steuerung die Gänge hin und wieder etwas hart rein, was aber nur im manuellen D-Schaltmodus vorkommt. Im Automatikmodus ändert sich das Schaltverhalten enstsprechend des gewählten Fahrmodus und ist beispielsweise im A-Modus sehr komfortabel abgestimmt.

 

Insgesamt arbeitet das Getreibe sehr harmonisch.

 

Verbrauch / Reichweite

 

Die Giulia ist kein Öko-Auto fürs gute Gewissen.

Wenn man sie umsichtig bewegt kommt man auf recht ansehnliche Verbrauchswerte um 6-8l auf 100km. Gemessen an der gebotenen Leistung kann sie auch sparsam sein.

Aus eigener Erfahrung braucht es dafür allerdings ein erhöhtes Maß an Selbstdisziplin und die Giulia animiert den Fahrer zu oft zu Spielereien, so dass sich der echte Verbrauch irgendwo bei 10l einpendelt.

 

Leider ist der Tank mit gut 55l Volumen für meinen Geschmack etwas zu klein geraten und die Reichweite sinkt dadurch leider etwas. Sie liegt realistisch betrachtet bei ca. 500km, je nach den äußeren Umständen.

 

Alles in allem eine Schwäche, die man der Giulia gerne verzeiht.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Tolle Längsdynamik
  • + Gut abgestimmte Fahrprofile
  • + Gutes Getriebe
  • - Der Klang könnte besser sein
  • - Tankvolumen könnte etwas größer sein

Fahrdynamik

4.5 von 5

Wendekreis

 

Der Wendekreis ist eher enttäuschend, auch wenn er technischen Gegebenheiten geschuldet sein mag. Man sollte in entsprechenden Situationen lieber genug Zeit für einen zweiten Zug einplanen, um nicht ungewollt in unangenehme Situationen zu geraten.

 

Beschleunigung

 

Wie zuvor erwähnt lässt Giulia hier im Alltag keine Wünsche offen.

 

Lenkung / Fahrverhalten / Kurvenverhalten / Wenigkeit

 

Die Ergonomie und Haptik des Lenkrads sind kaum zu übertreffen.

Man nimmt in dem Fahrzeug Platz und fühlt sich sofort perfekt in das Cockpit integriert - nicht zuletzt Dank der sehr guten serienmäßigen Sportsitze. Die Lenkung ist äußert präzise, direkt und reaktionsschnell ohne dabei jemals nervös zu werden - perfekt. Dieser Umstand ist vermutlich den gemeinsamen Genen mit der Giulia QV geschuldet, die es schafft, wesentlich mehr Leistung auf ähnliche Weise zwischen Fahrer und Strasse zu vermitteln.

In erster Linie ist sie auf Landstraßen zuhause, die diese exzellenten Qualitäten begünstigen. Neben der sehr guten Längsdynamik macht hier die noch bessere Querdynamik aus der Giulia einen wahren Kurvenräuber, der ein sehr hohes Maß an Sicherheit und Agilität vermittelt. Lediglich bei Nässe und/oder Glätte muss man angesichts dieses Temperaments etwas Zurückhaltung walten lassen.

Der Q4-Allradantrieb sorgt insgesamt aber für ein sehr sicheres Fahrverhalten.

Die Giulia ist aber auch ein Auto, das einen aufmerksamen Fahrer erfordert.

Wenn dieser dann einmal eingreifen muss kann er sich auf sehr standfeste Bremsen verlassen. Für diese sind in der Frontschürze sogar Belüftungsöffnungen vorhanden.

 

Ein möglicher Kritikpunkt ist die fehlende Option zur Deaktivierung mancher elektronischer Fahrhilfen, was aber nie ernsthaft störend auffällt. Wenigstens auf Schnee kann man Donuts fahren und um Ecken rutschen (was auch für die Reifen besser ist) und bei Nässe lässt sich das Heck ein wenig zum Ausbrechen animieren.

 

Ungeachtet dessen ist in meinen Augen die Tatsache erwähnenswert, dass das Fahrwerk unabhängig vom gerade gewählten Modus bei schnellen Ausweichmanövern, auch bei höheren Geschwindigkeiten, sehr schnell und souverän reagiert.

 

Insgesamt hat sich die Giulia nicht nur als Sommer- sondern auch als Winterauto absolut bewährt, selbst unter harten Bedingungen. Bei Glätte oder Schnee auf der Fahrbahn merkt man natürlich, dass man ein (prinzipiell) heckgetriebenes Fahrzeug fährt, aber das Fahrwerk vermittelt auch hier stets ein sehr sicheres und kontrolliertes Fahrgefühl.

Galerie
Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Nahezu perfekte Lenkabstimmung
  • + Sehr sicheres Fahrverhalten
  • + Gute Gewichtsverteilung
  • - Wendekreis
  • - Elektronische Fahrhilfen teilweise nicht deaktivierbar

Komfort

4.5 von 5

Fahrwerk / Innengeräusche

 

Giulias Charakter ist sportlich. Dementsprechend kann man keine dahingleitende Sänfte erwarten. Die Abstimmung des Fahrwerks ist eher straff (N/A-Modus). Es gerät nicht aus der Ruhe, rumpelt aber auch bei stärkeren Schlägen nicht und erst auf wirklich schlechten Strassen werden die Insassen hin und her geschaukelt (mit 18-Zoll-Felgen). Insgesamt trägt die sehr gute Abstimmung zum ausgezeichneten Fahrverhalten bei. Die Geräuschdämmung filtert Roll- und Motorgeräusche sehr gut heraus, so dass die Insassen nicht von Fahrgeräuschen belästigt werden. Lediglich bei höheren Geschwindigkeiten jenseits von 140km/h werden Windgeräusche zusehends wahrnehmbar.

 

Im D-Modus wird die Abstimmung nochmal deutlich straffer und bringt dementsprechend einen gewissen Komfortverlust mit sich, ohne das Auto jedoch in eine Rüttelplatte zu verwandeln. Wie sich das ganze mit 19-Zoll-Felgen verhält kann ich nicht beurteilen.

 

Sitze vorn

 

Schön verarbeitete serienmäßige Leder-Sportsitze, die umfangreich elektrisch einstellbar sind, sehr guten Halt in Kurven geben und auch auf längeren Strecken mit 5-6h Fahrzeit nicht unbequem werden.

 

Sitze hinten

 

Für zwei Personen komfortabel; mit drei Personen auf der Rücksitzbank sollte man aufgrund des Platzangebots vermutlich keine allzu langen Strecken zurücklegen. Ggf. schränken Fahrer und Beifahrer die Beinfreiheit im Fond etwas ein. Es gibt weiterhin eine Mittelarmlehne mit Getränkehaltern und eine USB-Ladebuchse für die Fondspassagiere.

 

Bedienung

 

Hier punktet die Giulia. Im Vergleich ist sie in manchen Aspekten vielleicht nicht auf dem allerneuesten Stand der Technik (kein Head-Up-Display verfügbar, keine Voll-LED-Scheinwerfer), aber das Bedienkonzept ist sehr aufgeräumt und nervt eben auch nicht mit überflüssigen Funktionen. Nach kurzer Eingewöhungszeit kann man sehr intuitiv mit der Kombination von Schalt- und Blinkhebeln umgehen. Von Anderen kritisierte Eigenarten wie die Bedienung des Blinkhebels oder der Scheibenwischer lassen sich innerhalb kürzester Zeit erlernen und stören danach nie wieder. Das Lenkrad ist ein echtes Highlight. Alle nötigen Bedienelemente sind hier auf sehr ansprechende und ergonomische Weise konzentriert, so dass der Fahrer nur sehr selten eine Hand vom Volant nehmen muss. In der Regel will man das auch nicht...

Besonders positiv fallen dabei die Alu-Schaltwippen auf und der am Lenkrad angeordnete Start-Stop-Knopf sollte ohnehin Standard bei allen Herstellern sein.

 

Der zentrale Bildschirm ist sehr schön in das Cockpit integriert und liegt dennoch angenehm hoch, so dass man den Blick nicht zu weit von der Strasse abwenden muss. Die Menüstruktur und Bedienung erinnern stark an BMWs iDrive. Trotz der inhärenten Schwächen lässt sich das System gut bedienen und macht alle essentiellen Funktionen schnell zugänglich. Gerade auch die reduzierte Anzahl physischer Bedienelemente ist ein positiver Aspekt, der das gesamte Cockpit sehr aufgeräumt erscheinen lässt. Alfa hat sich hier anscheinend eher an dem Grundsatz "weniger ist mehr" orientiert und in meinen Augen alles richtig gemacht.

 

Mit der gut integrierten Ausstattungsoption für Apple CarPlay wird auch die Telefonie-Funktionalität nochmal aufgewertet. Man hat dann quasi drei verschiedene Navigationssysteme zur Auswahl, die man (wenn man es unbedingt will) auch simultan betreiben kann. Die Verbindung zum Handy wird wahlweise per USB oder Bluetooth hergestellt. Neben der serienmäßigen Sprachsteuerung kommt nun auch Siri hinzu - mit allen ihren Stärken und Schwächen. Anrufe, Textnachrichten und Navigation gehen jetzt auf Knopfdruck per Diktat und es macht einem nur noch die Netzabdeckung hin und wieder einen Strich durch die Rechnung.

 

Das Harmann-Kardon Audiosystem kann in Kombination mit Spotify (oder ggf. Anderen Diensten) absolut überzeugen. Die App an sich ist leider teilweise etwas buggy / fehlerbehaftet.

 

Automatische Fahrassistenzsysteme sind etwas, mit dem ich ganz allgemein keine allzu guten Erfahrungen gemacht habe - deshalb sind sie nicht Teil der Ausstattung bzw. permanent deaktiviert (Spurhalteassistent). Nur der Notbremsassistent konnte mich, die richtige Einstellung vorausgesetzt, überzeugen. Die Giulia Veloce ist ein Auto, das in jeder Situation Fahrspass vermittelt. Das würde ich mir nicht durch fragwürdige Autopiloten nehmen lassen wollen.

 

Beifahrer können mit dem mittigen Bedienelement sehr komfortabel die Audiowiedergabe steuern und finden in der recht geräumigen Aufbwahrungsbox zwei weitere USB-Anschlüsse, einen AUX-Eingang und einen 12V-Stecker. Somit sollten diesbezüglich kaum Wünsche offen bleiben.

 

Klimatisierung

 

Hier fiel über den Verlauf eines sehr heißen Sommers und nun im Winter nichts negativ auf. Heckscheibe und Aussenspiegel sind beheizt, die Klimaanlage arbeitet effektiv und beseitigt beschlagene Scheiben schnell.

Galerie
Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sehr gute Sportsitze
  • + Gelungenes Bedienkonzept
  • + Sehr gute Harmann-Kardon-Anlage
  • + Anschlussmöglichkeiten f. USB & Ladegeräte
  • + Niedriger Geräuschpegel im Innenraum
  • + Notbremsassistent
  • - Windgeräusche bei hohen Geschwindigkeiten

Emotion

4.5 von 5

In den Kernkompetenzen eines Fahrzeugs dieser Klasse überzeugt die Giulia durchweg. Den Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort bzw. Langsreckentauglichkeit meistert sie sehr gut und der Wechsel gelingt quasi auf Knopfdruck.

 

Das Gesamtpaket produziert eine Menge positiver Emotionen ohne mit Schrulligkeiten zu nerven. Größter Schwachpunkt ist vermutlich der etwas zahme Klang, aber das ist letztlich Geschmacksfrage.

 

Es gibt kaum einen Winkel, aus dem Giulia nicht hübsch anzusehen wäre. Lediglich der direkte Blick auf das Heck lässt das Design an dieser Stelle (subjektiv gesehen) etwas beliebig erscheinen, wobei das keinesfalls misslungen oder im Vergleich zu anderen Fahrzeugen eine Schwäche ist. Das Design ist innen wie aussen sehr ansprechend, von klaren, elliptischen Linien dominiert und nicht zu verspielt. Man wird im Alltag häufiger auf das Auto angesprochen, wobei alle Kommentare äusserst wohlwollend ausfielen.

 

Giulia ist durchaus beziehungsfähig.

Galerie
Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Proportionen
  • + Fahrgefühl

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Klare Empfehlung!

 

Meine Eindrücke mögen subjektiv sein, aber in puncto Preis, Qualität/Verarbeitung, Design, Fahrgefühl und Komfort steht Giulia den meisten direkten Konkurrenten in nichts nach. Sicherlich lässt die Ausrichtung mit einem Schwerpunkt auf Fahrdynamik an anderer Stelle einige kleine Details vermissen, aber es gibt für mich auch nach dem ersten knappen Jahr mit gut 25.000km Laufleistung keinen Grund, meine ursprüngliche Entscheidung in Frage zu stellen. Im Gegenteil: Jeder Kilometer macht Freude wie am ersten Tag.

 

Die z. B. von früheren Alfa-Fahrern oft angeführten Kritikpunkte hinsichtlich Verarbeitungsmängeln und Schrulligkeiten haben sich bei Giulia nicht bestätigt. 4 Jahre Garantie sind auch nicht verkehrt.

 

Das Fahrzeug punktet in erster Linie dort wo man es beim Fahren merkt und Alfa versucht nicht, das Fahrzeug als ein weiteres fahrendes Tablet auszudifferenzieren. Als die Entscheidung anstand hat sie sich bei mir (wenn auch knapp) gegen einen vergleichbaren BMW der 3er Serie durchgesetzt. Wenn man generell in dieser Fahrzeugkategorie sucht kann man mit Giulia nicht viel falsch machen.

 

Die sehr positiven Resonanzen zu dem Fahrzeug tun ihr Übriges.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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