• Online: 3.520

Audi A4 B8/8K 2.0 TDI Avant quattro clean Test

27.02.2024 13:04    |   Bericht erstellt von playzocker22

Testfahrzeug Audi A4 B8/8K 2.0 TDI Avant quattro clean
Leistung 190 PS / 140 Kw
Hubraum 1968
HSN 0588
TSN AYK
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 265000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 8/2014
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von playzocker22 4.0 von 5
weitere Tests zu Audi A4 B8/8K anzeigen Gesamtwertung Audi A4 B8/8K (2007 - 2015) 4.0 von 5
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Moin :)

 

Ich habe das Auto bisher als meinen Daily benutzt, meist für Langstrecke, aber auch gepaart mit seltenen Kurzstreckenfahrten. Gekauft habe ich ihn mit 194.300km ende September und zugelassen habe ich ihn dann am 01.10.2020. Verkauft habe ich ihn dann letztendlich gegen Ende 2022 aufgrund von einigen Probleme, die nicht mehr sinnvoll reparabel waren bei ca 265.000km.

Karosserie

4.0 von 5

Kleinere Personen bis 1,8m Größe haben hinten super Platz, da drüber wird es irgendwann eng. Ich selber bin 1,92m groß und wenn vorne ein gleich großer Fahrer sitzt wird es hinten kuschelig mit dem Fahrersitz. Vorne kann man allerdings nicht meckern, durch die elektrischen Sitze habe ich viele Verstellmöglichkeiten und habe meine Sitzposition schnell gefunden. Auch stabil gebaute Personen haben vorne gut Platz. In meinem Fahrzeug sind die Leder-Alcantara S-Line Sitze verbaut, welche auch zum Komfort beitragen.

 

Der Kofferraum hat eine angenehme Größe, ich hatte hier noch nicht das Problem dass etwas nicht reingepasst hätte. Durch verschiedene Gepäcknetze kann man auch hochstapeln, was der Übersichtlichkeit des Autos nicht unbedingt schadet.

 

Der allgemeine Qualitätseindruck lässt allerdings zu wünschen übrig. Keine Frage, die Materialien sind hochwertig, sehr wenig Hartplastik, einfach zu reinigender Teppich und sehr gute Sitze, welche noch immer keine Gerbauchsspuren aufweisen. Würde ich das Auto komplett reinigen könnte ich es als fast neu verkaufen. ABER! Das ganze Image wird direkt zerstört durch unangenehme Geräusche. Beim Gas geben im 5. und 6. Gang klappert die Tachoeinheit, da die Spaltmaße wohl eher ausgewürfelt wurden. Dank verbauter B&O Soundanlage kann man zwar einen sehr guten Sound genießen, dreht man den Bass hoch, klappern aber die Türen mit. Vor allem Dekoreinlagen und Zierleisten leiden unter den zu starken Türlautsprechern. Im Kofferraum ist der Subwoofer der B&O Anlage verbaut (eigentlich ein Witz das Ding als Subwoofer zu beschreiben aber naja) und wenn man aufdreht schafft er es, bei unbeladenem Kofferraum die Ladefläche zum vibrieren zu bringen. Also wenns einem um den Sound geht, original Subwoofer raus und neuen Sub nachrüsten.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Soundanlage
  • - Soundanlage

Antrieb

4.0 von 5

Na klar, es ist kein 3 Liter. Aber ich bin vor diesem schon einen 177 und 170PS 2.0 TDI gefahren und beide lassen sich nicht mit dem 190PS vergleichen. Die Motorleistung reicht vollkommen für den Alltag und dank der 400Nm auch für sportlichere Etappen aus. Ich hatte ihn Leistungsgesteigert auf 220PS und 470Nm, was zwar unglaublich Spaß gemacht hat, allerdings bin ich ein eher sportlicher Fahrer und die Öltemperatur war daher auf Dauer zu hoch, auch der DPF hat gelitten. Abhilfe würde ein DPF Delete und AGR Delete schaffen, ist natürlich beides illegal und sollte daher nicht gemacht werden. Außerdem, und das hat mich gewundert, ist es mit dem Auto problemlos möglich schaltfaul zu fahren. Ich habe öfters Strecken auf denen ich zwischen 55/60 auf 100 beschleunigen muss. Da braucht man dann nicht runterschalten, der 6. Gang reicht vollkommen aus und man kann gemütlich von 60 auf 100 durchbeschleunigen. Ab ca 4200 Umdrehungen kommt aber nichts mehr. Er dreht bis ca 5000, bringt nur absolut gar nichts. Das 6-Gang Schaltgetriebe passt perfekt zu dem Motor und Auto, auch das Torsen Quattro System. Zieht man allerdings oft einen Anhänger oder ist viel in der Stadt unterwegs sollte man sich ein Automatik anlegen, aufgrund des Fahrzeuggewichts ist häufiges Anfahren nicht so prickelnd für die Kupplung.

 

Ein ganz großer Negativpunkt ist die allgemeine Anfälligkeit dieses Motors. Wenn man ihn nicht anfasst und viel Langstrecke fährt können die auch halten, allerdings hat die Leistungssteigerung ihren Dienst getan. DPF geschmolzen, Injektoren defekt, Kupplung am durchrutschen. Klar, ist vemeidbar indem man ihn Serie lässt, aber ich wollts nur mal angemerkt haben. Außerdem Probleme mit dem AdBlue System was sich durch die ganze B8 A4/A5 und Q5 Reihe zieht, verstopfende AGR Kühler, ruppelnde Kupplungen beim Anfahren und so weiter.

 

Was außerdem echt gut ist, ist der Verbrauch. Ich dachte aufgrund der fast 2 Tonnen mit Fahrer und Quattro komme ich da nicht unter 7,5L raus, aber 6,2L sind ordentlich, vor allem mit dem Stadtverkehr und meiner Fahrweise. Fährt man Langstrecke auf der Autobahn ist mit Geschwindigkeiten bis 120km/h ein Verbrauch von ca 5 bis 5,5L zu schaffen. Das längste auf einen Tank waren 1150km bei mir, aber normal pendelt sich das so bei 850km ein. Allerdings habe ich auch nur den kleinen Tank mit 61L Füllvolumen, wo aber irgendwie nur 55L reinpassen.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Quattro
  • - Anfälligkeit

Fahrdynamik

4.5 von 5

Fahrdynamisch ist er echt top. Meiner war tiefergelegt mit 19 Zoll Felgen und 255er Reifen, daher natürlich besser als ein "normaler" auf 16 Zoll mit Standardfahrwerk. Aber mit dieser Kombi kann man ihn echt gut um die Kurven reißen wenn man denn möchte, auf der Autobahn lief er schön ruhig und Schlaglöcher hat er mit dem H&R Fahrwerk auch gut geschluckt. Die Lenkung ist auch sehr leicht, die Bremsen sind in Ordnung wenn man sie nicht zu oft zu hart belastet, und trotz Quattro passt auch der Wendekreis. Das einzige Manko ist das Kurvenrubbeln, was aber bedingt durch das Torsen Diff ist bei langsamen Kurvenfahrten.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Agilität
  • - Quattro Ruckeln

Komfort

3.5 von 5

Das Originalfahrwerk ist mir persönlich zu schwammig, allerdings waren auch alle 4 Stoßdämpfer bei 200.000km ab Kauf etwas durch, was dem Fahrkomfort nicht wirklich beigetragen hat. Die Sitze vorne sind bequem und bieten guten Halt, die hinten erinnern aber eher an eine Kirchenbank. Da sind die Ledersessel in meinem A6 4B deutlich bequemer.

Von innen ist er leise, nicht zu vergleichen mit einer S-Klasse aber man kann bequem über 200km/h fahren ohne sich gestört zu fühlen.

 

Die Heizung... Naja, wenn sie funktioniert ist sie in Ordnung, vor allem die Klima macht ihren Job gut. Aber dadurch dass VAG sich gedacht hat, dass G13 toll ist, setzen sich aufgrund des Kühlmittels auf Dauer die Wärmetauscher zu. Dadurch hatte ich im Winter bei Minusgraden immer die Jacke und Sitzheizung an, da es im Innenraum öfters mal nicht wärmer als 10°C wurden.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sitze vorn
  • + Entspanntes Fahren
  • - Zusetzen des Wärmetauschers

Emotion

4.5 von 5

Das Design und Temperament würde ich als sportlich und teils schon aggressiv bezeichnen. Die Scheinwerfer, sowie die allgemeine Karosserieform sind für mein Empfinden sportlich designed, vor allem wenn er etwas tiefer ist. S-Line bzw das Competition Paket sind natürlich nochmal sportlicher, hatte ich aber leider nicht. Vor allem der Innenraum ist gut gelungen, zu mindest designtechnisch finde ich ihn ansprechend, auch wenn ihm weiße anstatt rote Ambientebeleuchtung gut tun würde. Aber naja, dafür ist er ein Modell zu alt.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Design

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 200-300 Euro
Verbrauch auf 100 km 7,5-8,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr 5.000-7.000 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 21680
Haftpflicht 400-500 Euro ()
Teilkasko 200-300 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Motor/Kraftstoffversorgung/Abgasanlage - Injektor/Einspritzventil (800 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Gutes Fahrverhalten, viel Platz, schönes Ex und Interieur, guter Durchzug, einfach ein alles in allem gelungener Familienkombi. Klar fehlt es an Features die der A6 bietet, aber dafür ist er ja auch billiger.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Hohe Wartungskosten. Gekauft für 11.500€, 10.000€ reingesteckt, verkauft für 9.250€ 2 Jahre später. Ich glaube das sagt alles.

 

Hier eine kleine Auflistung. Einiges ist auch normale Wartung, ein paar Sachen sind auf die Leistungssteigerung zurückzuführen, aber einfach mal so zur groben Einordnung:

 

- Oktober 2020: Luftfilter, Ölfilter, Öl, Bremsscheiben und Beläge vorne (Brembo)

- Januar 2021: Ladedrucksensor (Audi)

- Februar 2021: Achsmanschette vorne links (SKF), neue Frontscheibe + Wischer (Bosch)

- März 2021: Lambdasonde (Bosch)

- April 2021: Bremssättel vorne beidseitig + Bremsflüssigkeit (ATE), Klima befüllen

- Mai 2021: 2 Glühkerzen (Bosch), Ölwechsel

- Juni 2021: Xenonbrenner (Osram)

- September 2021: DPF Reinigung, Abgastemperatursensor Krümmer (Bosch), Differenzdrucksensoren (HJS), Innenraumluftfilter (Mahle)

- Oktober 2021: Antriebswellengelenk vorne links radseitig (SKF), Fahrwerk vorne hinten neu (H&R), Achsvermessung

- Dezember 2021: Ölwechsel

- Januar 2022: Radlager vorne beidseitig (SKF mit Radnabe)

- Februar 2022: Injektoren Zylinder 3+4 (Bosch), Ventildeckeldichtung (Elring)

- März 2022: Kraftstofffilter (MANN)

- April 2022: Felgen+Reifen und neue Achsvermessung

- Mai 2022: Domlager, Anschlagpuffer, Bremsscheiben und Beläge hinten beidseitig (SKF, Meyle, Brembo)

- Juni 2022: Gasdruckdämpfer Heckklappe

- August 2022: AdBlue Einspritzventil (Audi)

 

Weitere Mängel:

AGR Kühler zugesetzt mit AdBlue, AGR Ventil defekt

DPF Element geschmolzen

AdBlue Antaktung Fehlerhaft

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 0