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Audi A6 C5/4B Allroad 2.5 TDI quattro Test

06.09.2018 17:51    |   Bericht erstellt von Deberius

Testfahrzeug Audi A6 C5/4B Allroad 2.5 TDI quattro
Leistung 179 PS / 132 Kw
Hubraum 2496
HSN 0588
TSN 737
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 284000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 6/2002
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von Deberius 3.5 von 5
weitere Tests zu Audi A6 C5/4B Allroad anzeigen Gesamtwertung Audi A6 C5/4B Allroad (2000 - 2005) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich wollte eigentlich nach dem Desaster mit dem Touareg 7L kein Fzg. vom VW-Konzern mehr. Und der graue Avant quattro hat mir davor auch viele Probleme gemacht, wohlgemerkt aber erst bei 400000 km!

Warum ich den Subi abgeben musste? Aus privaten Gründen, leider...

So musste schnell Ersatz her. Und als hätten es sämtliche Anbieter von Subarus gewusst, wollten die meisten Mondpreise, oder standen am anderen Ende der Welt.

Ich bin es mittlerweile leid Gebrauchtwagen zu suchen, da meine Realität mit der Realität der anderen weit auseinander gehen. Ich meine nicht nur die Preise....

So lief mir dieser Allroad über den Weg. Ich wusste, es gibt einiges zu tun, aber die Grundsubstanz war besser als erwartet....

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Unterm Strich steht er mit 16 Jahren und 280000 nicht schlecht da. Vor allem hat er kaum Kratzer von diversen Rangier-Eskapaden, obwohl er keine Parkquiétscher hat.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Das Raumkonzept ist schlicht und einfach
  • - Ein paar Dinge lockern sich

Antrieb

3.0 von 5

Ein typisches Langstreckenfahrzeug. Verbrauch auf der Autobahn (AT) 7,5-8,5 Liter. In der Stadt 9,5-10,5 Liter (an der Zapfsäule). Bei einem Leergewicht von fast 1.9 Tonnen, Automatik und totz veralteter Technik durchaus ok.

Die Automatik nervt ein wenig mit dem "Lernprogramm", ist aber immer noch besser als beim Touareg 7L.

Sehr anfahrtsschwach wenn kalt.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Auf der Autobahn souverän
  • - Anfahrtsschwach bis Turbo kommt (im Vergleich zum Benziner)

Fahrdynamik

3.5 von 5

Er ist alt und gebraucht. Die vorderen Querlenker gehören getauscht und die hinteren, unteren QL ebenso. Die hinteren Dämpfer des Luftfahrwerks sind alt und müssen auch gewechselt werden.

Aber noch immer besser als so manch neuerer Gebrauchtwagen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Durch den Quattro sehr kurvenstabil
  • - Durch den langen Radstand grösserer Wendekreis

Komfort

4.0 von 5

Ich hatte, was den Innenraum angeht, schon einen Quattro Avant. Schlicht und einfach und doch für sein Alter erstaunlich gut beieinander. Es funktioniert soweit alles.

Vor der Luftfederung habe ich weniger Angst, da ich jahrelang alte Citroen gefahren bin und die waren auch simpler, als viele andere dachten...

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Die Luftfederung ist sehr komfortabel
  • - Leider auch sehr fehleranfällig

Emotion

3.5 von 5

Jaja die Emotionen....

Vielleicht liegt es am Alter (nicht das Auto), aber die heute immer mehr "emotional" aufgepimpten Fahrzeuge spiegeln in meinen Augen eigentlich nur eine Emotion wieder und es ist nicht Peace, Love and Happiness...

Ob da ein Zusammenhang mit der heutigen Lebenseinstellung liegt, kann ich nur mutmaßen...

Ich persönlich finde:

Dieses Auto ist grün, groß, eher rundlich und kein Rennwagen, plus ein wenig Panzer-Flair...

Da fällt mir nur eine Schildkröte ein und wirklich im positiven Sinne gemeint.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Zeitlos... ein wenig Panzer-Flair
  • - eher emotionslos

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Insgesamt ein stimmiges Auto, einfach zu bedienen und genug Platz für viele Sachen.

Was die Multifunktionalität anbelangt: Ein Wagen der viel kann. Ich persnönlich finde diese Adventure-Kombi Konzept besser als SUV's. Man hat einen Kombi, der auch in leichtes Gelände darf, aber trotzdem ein Kombi ist. Alte Leute erleiden beim Ein- und wichtiger beim Aussteigen keinen Oberschenkelhalsbruch. Grosse faule Hunde (wie meiner) brauchen keine Rampe (was ja überhaupt idiotisch ist). Kinder können an allen Tasten und Hebeln herumwerken, ohne dass man Angst haben muss ein Wochenende damit zu verbringen, alle Einstellungen wieder herzustellen...

Was die Karosserie, Bremsen und Innenraum anbelangt: Es ist immer wieder erstaunlich, wie Audi es zu jener Zeit geschafft hat, Qualität so nachhaltig zu produzieren. Es klappert nichts, man kann Sperrgut, Hunde, Senioren und Kleinkinder reinschmeissen und der Innenraum sieht, bis auf den Dreck, noch immer so aus wie vorher.

Und das Beste ist: Man braucht nicht studiert haben und kein eigenes Lager (herausnehmbare Sitze) um einen grösseren Kofferraum zu erhalten.

Obwohl ich damals einen Benziner, ohne Turbo wollte, wäre noch eins zu bemerken:

Der Effekt des flutlichtartigen Leuchtens diverse Tanstellenbesitzer, fällt bei diesem Wagen weg. Man muss die Tankstelle noch selbst ohne dem Flutlicht finden. Er hat keinen DPF, der sich dauernd ausbrennen will und den Verbrauch auf das Niveau eines V8 hebt. Auf der Autobahn ist der Turbo schon angenehm...

 

Kurzum:

Das Konzept ist im Prinzip super und hätte Pontenzial....

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wie alles gibt es auch negatives zu berichten.

Elektronik:

Es ist noch nicht so schlimm wie bei moderneren Kfz, aber in dem Alter doch ein Thema. Vor allem wenn diverse Vorbesitzer gemeint haben, dass sehr einfach wäre etwas ein- oder umzubauen. Obwohl mein Fzg von den schlimmsten Wahnvorstellungen diverser Hobbybastler verschont wurde, habe ich dann doch ein paar Sachen entdeckt, die zwar lästig, aber ohne grosse Kosten bewältigbar sind.

Motor/Getriebe:

Leider war der Qualitätsanspruch nicht ganz so groß wie beim Innenraum und Karosserie. Die Einspritzpumpen geben gern den Geist auf. Wahrschscheinlich durch thermische Probleme. Die Nockenwellen sind ein leidiges Thema beim 2.5 TDI egal ob Gleitschlepphebel (A-Serie), oder die Rollschlepphebel (B-Serie). Es ist und bleibt eine Lotterie, was dieses Thema anbelangt.

Dann gibt es noch den allseits beliebten Knackfrosch, die Kurbelgehäuse-Entlüftung der ersten Baujahre, Nadelhubgeber, Wasserpumpen, Klimalüfter, Viscolüfter und so mancher Turbo hat sich auch schon frühzeitig verabschiedet...

Das Getriebe dieser Modellreihe ist relativ gutmütig und hält länger. ABER: Dieses Lernprogramm nervt. Wenn man eine Zeit lang im Verkehr mitfließt und dann plötzlich noch über eine Ampel kommen will, merkt man wie das STG sich denkt: "Halt, das war so nicht ausgemacht, da müssen wir vorher reden". Ich kann nur raten: das Ding ausschalten...

Ein weiteres Problem ist die Konzernpolitik. Auch heut im aufgeklärten 21.Jahrhundert, wird dir am Schalter deines (Nicht-) Vertrauens erklärt, dass das Automatiköl nicht getauscht werden muss. Sogar der Hersteller, in diesem Fall ZF, gibt einen Ölwechsel alle 60.000 km vor. Dieses Öl ist der Lastenträger in einem Wandlergetriebe, aber lassen wir das...

Luftfahrwerk:

Sehr gemütlich, auch sehr praktisch in der Anwendung, aber leider von Langlebigkeit, oder Zuverlässigkeit, keine Spur...

oja eines hält immer: Der Druckluftspeicher bleibt dicht....

 

Kurzum:

Kein Auto für Familienväter (oder -mütter), die glauben das man ohne Vorbreitung eine längere Reise machen kann. Weiters auch nicht für Hobbyschrauber, die meinen mit 5 cent und 5 Minuten ist das Auto repariert. Man muss wirklich schrauben können, oder jemanden haben der sich auskennt.

Wenn der 4b gut gewartet (über die Inspektionen hinaus) und nicht im Dauervollgas über Autobahn und der Schottergrube von nebenan gescheucht wurde/wird. Dann kann man eventuell überlegen...

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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