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Audi A6 C7 (4G) 2.0 TDI ultra Avant S-Line (140kw / FWD / S-Tronic)

21.04.2017 12:00    |   Bericht erstellt von Dr.OeTzi

Testfahrzeug Audi A6 C7/4G 2.0 TDI ultra Avant
Leistung 190 PS / 140 Kw
Hubraum 1968
HSN 0588
TSN AYU
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 97800 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 4/2015
Nutzungssituation Firmenwagen zur privaten Nutzung
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von Dr.OeTzi 4.5 von 5
weitere Tests zu Audi A6 C7/4G anzeigen Gesamtwertung Audi A6 C7/4G (2011 - 2018) 4.0 von 5
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Einleitung

Vorweg: Der A6 hat ist ein tolles Fahrzeug. Die Dämmung, das Matrix-Licht, die Haptik im Innenraum, die Sportsitze, das sehr lange 7-Gang DSG usw usf.

 

Aber alles hat seine Tücken und da zeigte sich der A6 in den letzten zwei Jahren nicht unbedingt von seiner Schokoladenseite. Insgesamt stand der Wagen im Herbst 2015 mit gerademal 20.000km insgesamt etwas über zwei Wochen in der Werkstatt und war kurz vor der Wandlung.

 

Was war passiert? Der Motor ging immer wieder in den Notlauf. Insbesondere bei sehr schnellen Lastwechseln leuchteten im FIS die Warnlampen auf und der Motor ging in den Notlauf. Nach einem Neustart war alles OK aber auf der Autobahn ist es nicht sooo witzig, wenn der Wagen gerademal 70kmh auf der geraden schafft. Einmal blieb der Werkstattmeister sogar selbst auf einer Probefahrt liegen.

 

1. Werkstattaufenthalt: Unterdrucksystem vom Turbolader getauscht

2. Werkstattaufenthalt: Turbo getauscht, Steuergeräte geprüft, Werkstattmeister blieb liegen, weitere Arbeiten

3. Werkstattaufenthalt: Mit Unterstützung von Technikern aus Ingolstadt wurden sämtliche Steckverbindungen der Motorelektronik getauscht.

 

Dann war Ruhe oder zumindest kein Notlauf.

 

Weitere Mängel:

- Klappern/metallisches Klackern von der Vorderachse -> Querlenker zweimal getauscht, Fehler wurde nie richtig behoben

- Knarzen der Verkleidung der B-Säule auf beiden Seiten

- Abdeckung Kühlergrill/Scheinwerfer löste sich bei hohen Geschwindigkeiten

- Dichtung auf Domstrebe löste sich ab

- Fehler AdBlue-System im Urlaub - zwei Urlaubstage dahin, da ich 500km bis nach Slovenien zum nächsten Audi-Partner fahren musste

 

 

Man kann also sagen, das ich ein klassisches Montagsauto erwischt habe. Es ist nur eine Spekulation aber ich vermute, dass das mit der sehr hohen Nachfrage des A6 Ende 2014/Anfang 2015 zusammenhängt.

 

In diesem Zeitraum hat Audi den Markt mit sehr attraktiven Leasingangeboten gepuscht. Wir haben insgesamt 7 Monate auf unseren A6 warten müssen. Gut vorstellbar, das Audi die Produktion etwas angekurbelt hat und dabei eben die Qualität gelitten hat.

 

Ich jedenfalls würde davon Abraten einen A6 Facelift aus 2015 zu kaufen!

 

Aber nun zum positiven, denn der A6 war davon unabhängig ein toller Begleiter.

 

Kurz zur Ausstattung:

  • Business-Paket (MMI Navigation, Audi-SoundSystem, PhoneBox, Shzg vorn, abblend Innenspiegel etc)
  • S-Line Exterieur
  • S-Line Interieur
  • S-Line Selection
  • LED-Matrix-Scheinwerfer
  • Leder / Alcanatara
  • Ambientebeleuchtung
  • 20" 5-Doppelspeichen titan-matt
  • Audi Exklusive Designpaket schwarz
  • Rückfahrkamera
  • el. anklap., einstell.,abblend, beheizte Außenspiegel
  • el. Heckklappe (Öffnen und Schließen mit FFB per VCDS)
  • großes FIS (Öltemp + Laptimer und Zeigertest per VCDS)
  • Privacy Verglasung hinten
  • Akustik Verglasung vorn

Karosserie

4.0 von 5

Platzangebot vorn:

Vorn ist der A6 wirklich sehr geräumig. Auch die tiefe Sitzposition lässt ein gewisses Cockpit-Flair aufkommen. Die Sitze bieten einen großen Verstellradius, wodurch sowohl sehr kleine Personen als auch sehr große Personen eine optimale Sitzpostion finden. Die Kopffreiheit ist mehr als üppig.

 

Platzangebot hinten:

Audi-Typisch geht es hier unter Berücksichtigung der Außenmaße eher eng zu. Sofern vorne keine großen Personen ist das aber alles gar kein Problem.

Die Kopffreiheit ist auch für Personen über 1,90 kein Problem. Allerdings sind die Kopfstützen für sehr große Personen etwas zu niedrig. Kurz - der Fond ist der Fahrzeuggröße nicht angemessen.

 

Kofferraum:

Tja - auch hier muss man sagen. Bezogen auf die Fahrzeuggröße ist der Kofferraum zu klein. Aber das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn in dem Laderaum lässt sich so einiges verstauen. Nur bei sperrigen Gegenständen muss aufgrund der sehr schräg abfallenden Heckklappe die Rückbank umgeklappt werden. Negativ ist mir der fehlende (echte) doppelte Ladeboden aufgefallen. Dadurch lassen sich Dinge des Alltags nicht so gut verstauen. Positiv hingegen ist das Schienensystem mit den verstellbaren und herausnehmbaren Zurrösen. Ebenfalls praktisch - der Subwoofer sitzt unter dem Ladeboden. Das schafft zusätzlichen Resonanzraum und schafft ein sehr großes Fach auf der linken Seite. Die Ablagemöglichkeiten unter dem Ladeboden sind dadurch aber sehr begrenzt.

 

Positiv ist außerdem das automatische Gepäckrollo, das beim öffnen der Heckklappe automatisch nach oben zurück fährt und auch wieder schließt. Weiterhin positiv ist, dass das Trennnetz nicht an der Rückbank befestigt ist. Dadurch lassen sich beide Seiten der Rückbank unabhängig voneinander öffnen. Bei VAG üblich ist eigentlich, dass das Trennetz in der 2/3-Seite verankert wird und dadurch diese Seite nur geklappt werden kann, wenn auch die 1/3-Seite umgeklappt wird oder das Trennetz entfernt wird. Wenn beide Seiten umgeklappt sind, kann das Trennetz aber wie bei VAG üblich trotzdem in der Rückbank verankert und dann das Netz hinter den Vordersitzen zum Dachhimmel gespannt werden.

 

Die Ladefläche beträgt in der breite etwas über einem Meter und in der Tiefe ebenfalls etwas über einen Meter an der Unterkante und etwas 95cm an der Oberkannte der Sitze, wenn das Gepäckrollo entfernt ist. Die Durchladehöhe beträgt ca. 70cm. Bei umgeklappter Rückbank beträgt die Tiefe bis zur Oberkante der Rücksitze ca. 185-190cm´. Schiebt man die Vordersitze nach vorn ergibt sich eine Ladelänge von ca. 2,10m. Ich persönlich habe auch das ein oder andere mal im Kofferraum übernachtet. Trotz knapp 2m Körpergröße kein Problem.

 

Übersichtlichkeit:

Insgesamt ist die Übersichtlichkeit gut. Es gibt allerdings kleine Kritikpunkte.

 

Aufgrund der abfallenden, langen Motorhaube lässt sich der Abstand nach vorn nur sehr schwer einschätzen. PDC vorn ist also Pflicht wenn man häufig in etwas engere Lücken muss. Außerdem ist die Übersicht nach Schräg hinten nicht perfekt. So stört beim Schulterblick nach links die B-Säule (also Große Person sitzt man mit dem Kopf direkt daneben) und nach rechts die recht breite C-Säule.

 

Positiv sind mir die Spiegel (sowohl innen als auch außen) aufgefallen, die eine sehr gute Übersicht geben.

 

Qualitätseindruck:

Neben den in der Einleitung genannten Punkten ist die Qualität wirklich überragend. Viel mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Großzügiges Platzangebot vorn
  • + Sehr hochwertiger Innenraum
  • + Variabilität im Kofferraum (Gepäckraumabdeckung und Trennnetz)
  • - Übersichtlichkeit eingeschränkt
  • - fehlender (echter) doppelter Ladeboden

Antrieb

4.5 von 5

Motorleistung:

Hier ist es schwierig ein Urteil abzugeben, da die Bewertung maßgeblich davon abhängt, was man von der Maschine erwartet. Ich möchte das mal aus zwei Blinkwinkeln beleuchten.

 

1. Betrachtungsweise:

Wer einen Zwischenspurt ungern verliert wird mit dem 140kw ultra nicht glücklich. Aufgrund des enormen Fahrzeuggewichts (~1.900kg) ist der A6 mit dieser Motorisierung im Vergleich zur direkten Konkurrenz mit vergleichbarer Leistung recht träge. Ein Golf GTD oder ein Octavia RS (beide 184PS/380nm) ziehen ihm "gnadenlos" davon. Aber der A6 bietet für seine Motorisierung eine sehr hohe Endgeschwindigkeit und über kurz oder lang schiebt man sich dann doch am GTD/RS vorbei. (nur bei freiem Verkehrsraum versteht sich)

 

2. Betrachtungsweise:

Für das Fahrzeuggewicht (1.9t lt. Übereinstimmungserklärung) ist der kleine 4-Zylinder sehr agil. Überholen auf der Landstraße ist überhaupt kein Problem. Überaus angenehm ist der sehr lange 7. Gang der S-Tronic. Bei 200kmh gleitet man mit gemütlichen 2.500upm dahin. Gerade wenn man gleichmäßig fährt wirkt sich das sehr positiv auf den Verbrauch aus.

Beispiel:

Fahrstrecke: 300km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 136kmh

Verbrauch lt. BC: 7,5l/100km (von Tür zu Tür)

Fahrweise: dauheraft Tempomat 160-170kmh bei leerer Autobahn

Für ein Fahrzeug, das nahezu 2 Tonnen wiegt finde ich diesen Wert in Anbetracht der Durchschnittsgeschwindigkeit wirklich beachtlich.

 

Durchzug:

Sofern das DSG (ggf. mit manueller Unterstützung über die Schaltwippen) den richtigen Gang gewählt hat, schiebt der Wagen sehr gut voran.

 

Drehfreude:

Der Motor zeigt aufgrund des großen Turboladers eine gewisse Anfahrschwäche aber ab rund 1.500upm zieht er sauber bis ca. 4.500upm.

 

Getriebe:

Wieder ein zweischneidiges Schwert. Insgesamt ist es sehr gut abgestimmt und im Vergleich zum 6-Gang DSG macht es den Wagen (gefühlt) agiler und auf Langstrecke (niedrige Drehzahl) gleichzeitig ruhiger. Man muss sich aber an ständige Gangwechsel gewöhnen, wenn man mal etwas sportlicher unterwegs ist. Ein Manko sehe ich in der Softwareabstimmung des 7. Gang - aufgrund der extrem langen Übersetzung springt das Getriebe im Geschwindigkeitsbereich zwischen 100-130kmh schon bei kleinen Veränderungen des Gaspedals in den 6. Gang und entsprechend wieder zurück. Das ist zuweilen etwas nervig, wenn man bei höherem Verkehrsaufkommen (wechselnde Geschwindigkeiten) mit dem Vordermann mit schwimmen will. Ich gehe dann häufig in den manuellen Modus schalte mit den Pedals am Lenkrad.

 

Erwähnen sollte man den Segel-Modus im Efficency-Modus. Bis 160kmh kuppelt das Getriebe beim Rollen aus. Das habe ich insbesondere in der Stadt sehr geschätzt. Die Bremswirkung der Motorbremse ist oft zu stark um weite Strecken komplett zu Rollen. Wenn man aber segelt und erst die Motorbremse aktiviert, wenn man es auch im normalen Modus getan hätte kann man extrem entspannt und Effizient dahin gleiten.

 

Zum Verbrauch:

Stadt sparsame Fahrweise ohne Stop & Go -> ~ 6.5l/100km

Stadt mit Stop & Go -> 8-10l/100km

Überland sparsame Fahrweise -> 5-6l/100km

Überland sportliche Fahrweise -> 6,5 - 8l/100km

Autobahn extrem sparsam -> 3,8l/100km (derzeitiger Rekord)

Autobahn 110-130kmh -> 4,8 - 5,1l/100km

Autobahn ~130kmh -> 5,5-6,5l/100km

Autobahn ~160kmh -> 7,5l/100km (bei absolut freier Strecke)

Autobahn mit Knallgas und Verkehr -> 8-9l/100km

(häufiges Beschleunigen auf freien Abschnitten)

Autobahn im Tiefflug -> ~ 11-13l/100km

(freie Strecke, durchgehend >200kmh)

 

Meinen Gesamtschnitt habe ich noch nicht errechnet, da ich noch nicht alle Tankbelege eingetragen habe, aber insgesamt komme ich bei rund 8,5 - 9l Realverbrauch auf ~ 100.000km bei insgesamt sehr zügiger Fahrweise. Für ein Fahrzeug dieser Größe/Gewicht mit nahezu 200PS geht das in meinen Augen absolut in Ordnung!

 

Reichweite:

Im Alltag liegt die Reichweite bei meiner Fahrweise meist bei 800-900km. Ich bin allerdings auch immer recht zügig unterwegs. Im Sparmodus sind aber weit über 1200km drinnen - schade das es kaum noch Fahrzeug mit einem großen Tankvolumen (beim A6 sind es 73l) gibt.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Große Reichweite dank großem Tankvolumen
  • + Motor ist sehr leise
  • + langer 7. Gang (2.000upm @ 165km/h)
  • + Für 4-Zylinder TDI bei 1.9t Fahrzeuggewicht recht fit
  • - Der Motor wird aufgrund des Fahrzeuggewichts nicht jedem zusagen
  • - Nach knapp 100.000 ist der Motor etwas rauer geworden
  • - Getriebe manchmal etwas "aufgeregt"

Fahrdynamik

4.5 von 5

Der Wendekreis ist für die Fahrzeuglänge sehr gut, in sehr engen Gassen ist man aber schnell aufgeschmissen und muss auch mal zurücksetzen. Der A6 ist halt ein Schiff und nicht für den urbanen Betrieb gedacht und die Suche nach Parklücken gestaltet sich schwierig. Gerade ältere Parkhäuser (am Ende noch mit Randsteinen) werden so zur Herausforderung insbesondere wenn man deine Felgen schonen will.

 

Beschleunigung:

Aus dem Stand heraus bekommt der A6 aufgrund des FWD seine Kraft nur sehr schwer auf die Straße, weswegen man das Gas dann einfach dosieren muss. Bei Nässe dreht er auch im 3. Gang noch durch, was aber zum Teil auch an den recht harten Pirelli Sommerreifen liegt.

 

Lenkung & Wenigkeit:

Die Lenkung ist sehr präzise (Kaum Spiel in der Mittellage) und kann dank Drive Select auch angepasst werden. Bei Spurillen zieht er wegen der 20 Zöller zur Seite, was durch Drive Select und den Comfort-Modus aber sehr gut ausgeglichen wird.

 

Bremsen:

Naja - sie packen zu, wenn es sein muss aber lassen sich sehr gut dosieren - alles prima.

 

Der Verschleiß ist in meinem Fall sehr gering - aufgrund von starkem Quietschen wurde die Bremsen vorn und hinten bei 90.000km getauscht. Der Verschleiß lag da bei gerademal ~ 50%. Ich stelle hier aber nicht die Referenz dar, da ich meist außerhalb der Pendlerzeiten sehr lange Strecken zurücklege und praktisch nie Bremsen muss auch wenn ich sehr zügig unterwegs bin.

 

Bei ACC soll der Verschleiß allerdings enorm sein, da der Wagen praktisch permanent auf der Bremse steht.

 

Mir ist allerdings einmal negativ aufgefallen, dass die Bremse angefangen hat zu vibrieren, als ich aus ca. 230kmh bergab auf ca. 100kmh abbremsen musste. Ist allerdings nur einmal aufgetreten.

 

Der Austausch der kompletten Bremse ist ein recht teures Vergnügen und liegt bei rund 1.400 EUR brutto wenn man direkt zu Audi geht.

 

Fahrverhalten & Kurvenverhalten:

Auch hier kann man sich kurz fassen - der Wagen fährt sich so, wie Audi es verspricht - wie auf Schienen. Insbesondere mit den 20" Rädern lässt der A6 trotz seines hohen Gewichts auch recht schnelle Kurvenfahrten zu und bleibt dabei trotz FWD sehr lange neutral - schiebt dann aber über die Vorderachse, wenn man es übertreibt.

Bei sehr hohen Geschwindigkeiten und kurviger Autobahn schlägt dann die Stunde des S-Line Fahrwerks. Praktisch keine Wankbewegungen und immer neutral. Es ist immer wieder Lustig zu sehen, wenn in Kurven mein Smartphone in den Landscape-Modus schaltet :)

Das S-Line-Fahrwerk sollte man allerdings nicht blind kaufen denn:

- dem einen oder anderen mag es zu hart sein

- der Wagen ist insgesamt 30mm tiefer als mit dem Serienfahrwerk, was das Einsteigen erschwert, wenn man es im Kreuz hat

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + sehr agiles Fahrverhalten dank S-Line-Fahrwerk
  • + Bei zügiger Kurvenfahrt fällt Fahrzeuggewicht kaum auf
  • + Für das Fahrzeuggewicht überragende Querbeschleunigung möglich
  • - Beim Sprint sind 400nm einfach zu viel für die Vorderachse

Komfort

4.5 von 5

Insgesamt legt der A6 die Messlatte beim Komfort natürlich sehr hoch.

 

Die Sitze sind top (Sportsitze mit Leder-Alcantara), vielseitig verstellbar und bieten dank der verschiebbaren Beinauflage auch großgewachsenen Personen einen hohen Komfort. Gleichzeitig ist der Seitenhalt sehr gut, was durch die Sitzmittelbahn in Alcantara zusätzlich unterstützt wird (nicht so rutschig wie Leder). Auch hinten sitzt man sehr Bequem und die außeren Plätze sind leicht ausgeformt. Es gilt aber unbedingt Probe zu Sitzen - die tiefe Sitzposition im A6 ist nicht jedermanns Geschmack.

 

 

Innengeräusche:

Der Innenraum ist extrem gut gedämmt. Beim Faceliftmodel gibt es das Akustikglas vorn sogar serienmäßig. Man merkt deutlich wie es nicht nur Windgeräusche sondern auch Abrollgeräusche anderer Fahrzeuge schluckt. Windgeräusche sind erst ab ca. 160kmh wirklich wahrnehmbar und bleiben stehts zurückhaltend - auch bei deutlich über 200kmh. Auch hier merkt man - der A6 ist für die Autobahn gebaut. Einziger Wermutstropfen sind die werksseitigen 20 Zoll Pirelli P-Zero Reifen - sie sind extrem laut. Das werte ich aber nicht, da das ja nicht am A6 oder dessen Dämmung liegt, wie ich jetzt gerade wieder mit den flüsterleisen Winterreifen (Conti Sport TS850 225 R17) erleben darf.

(Hier bei MT gibt es zum Thema 20" Pirelli einen sehr langen Thread und scheinbar betrifft das fast ausschließlich die 20" Variante)

 

 

Bedienung:

Tja - was soll man sagen - VAG typisch intuitiv ohne 1000 Schalterchen. Etwas negativ (bitte nicht überbewerten) fällt allerdings auf, dass im FIS nicht angezeigt wird, ob das Abblendlicht an ist. Lediglich am Schalter selbst, der aber vom Lenkrad verdeckt ist, kann man es sehen. Jetzt kann man sagen, das sieht man auch an der Instrumentenbeleuchtung: falsch - denn diese bleibt bei Regenlicht aus.

Zweites Manko ist die Bedienung der serienmäßigen Klimaautomatik. Die Temperatureinstellung erfolgt über Drehregler was folgende Nachteile mit sich bringt:

- Temperatur schlecht ablesbar

- Beifahrerseite muss immer nachjustiert werden

Um so ärgerlicher daran - diese "Lösung" ist das entscheidende Argument, die 700EUR teurere 4-Zonen Klimatronik zu ordern.

 

 

Klimatisierung:

Bis auf die etwas umständliche Bedienung alles perfekt. Schön ist, das man auch die Intensität der Klimatisierung über Drive-Select einstellen kann.

Galerie
Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Extrem leise im Innenraum
  • + Sehr gute Fahrwerksabstimmung (subjektive Meinung, anderen vlt. zu hart)
  • - Pirelli P-Zero 255x40x20 sehr laut
  • - Keine Anzeige für Abblendlicht im FIS
  • - Bedienung serienmäßige 2-Zonen Klimatronik

Emotion

4.5 von 5

Design & Temperament:

Was soll man hier groß schreiben? Insbesondere mit dem S-Line-Exterieur-Packet und den 20"glanzgedrehten Doppelspeichen-Felgen legt der A6 einfach ein stattliches Erscheinungsbild an den Tag. Kommt dann noch das schwarze Exklusive Glanzpacket, die getönten Scheiben und die LED-(Matrix)-Scheinwerfer drehen sich die Leute auf der Straße auch gern mal rumm. Und genau das ist gleichzeitig die größte Schwäche des A6. Wer auf Understatement steht, für den ist der A6 definitiv nicht die richtige Wahl ;)

 

Ich würde ihn mir definitiv wieder genauso bestellen: Schwarz, Exklusive-Glanz-Packet, S-Line. So wird der A6 zur Black Pearl. (Geschmackssache, ich finde ihn so am besten)

 

Was das Temperament angeht ist es schwierig eine Bewertung abzugeben. Der A6 vereint zwei Dinge - einerseits ist er das nahezu perfekte Reiseauto und macht gleichzeitig auf dem Parkplatz eine gute Figur.

 

Es ist einfach ein A6 der seinem Ruf eines erstklassigen Business-Kombis gerecht wird. Daher von mir volle Bewertungszahl ander Stelle, weil er genau das bietet was er verspricht. "Schöne Kombis heißen Avant" und gleichzeitig fährt er sich trotz des immensen Gewichts auch noch ausgesprochen gut und angenehm. ;)

 

Image:

(Diesen Punkt jetzt bitte nicht falsch verstehen! Es geht um Emotion und Empfindung, nicht um eine "objektive" Einschätzung)

 

Das Image des A6 ist natürlich ein ausgesprochen positives. "Der hat es geschafft." oder "Geile Karre" mag sich so manch einer denken und sagt es auch ABER ganz schnell kommt zu dieser, nicht negativen Form des Neids auch Missgunst dazu. Insbesondere bei mir "Jungspund" unter den A6 4G Facelift Fahrern denken dann viele "jetzt darf er mal die Karre von Papa fahren", "ist doch eh nur n Mietwagen", "Was fürn Prollo", "Soll der erstmal soviel Geld verdienen wie die Karre kostet". Und genau das ist auch gleichzeitig das Problem seines Images.

 

Das ist einfach ein Problem unserer Gesellschaft. Weswegen auch der ein oder andere User im A6 Forum durchblitzen lässt das er bspw. als Handwerks-Meister nicht mit seinem A6 sondern mit dem Caddy zum Kunden fährt. ;)

 

Auch manche Unternehmen haben in der Dienstwagenregelungen entsprechende Restriktionen, was S-Line und große Felgen betrifft. In so manchem Unternehmen ist der A6 unabhängig von den tatsächlichen monatlichen Kosten nur der Chefetage vorbehalten. (bei mir glücklicherweise alles nicht der Fall gewesen, weswegen ich den Genuss hatte mal zwei Jahre einen zu fahren)

 

Zur Klarstellung: Auch für mich als Privatkunde ist der A6 etwas "unerreichbares" (ich könnte mir das vielleicht bis zum Sanktnimmerleinstag ansparen aber ich würde für ein Auto nicht meinen Lebensstil anpassen). Ich gehöre also zu dem Großteil, der den A6 im Auftrag des Arbeitgebers aus dem Werk abgeholt hat und dann fahren durfte :)

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Das Design des A6 erfreudt Autoliebhaber einfach ;)
  • - Das positive Image und das Design weckt Neider

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 8,5-9,0 Liter

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer einen komfortablen, gräumigen Kombi mit sportlichem Touch sucht ist hier gold richtig. Der Motor ist extrem leise und absolut ausreichend im Alltag.

 

Der A6 (wie auch 5er und E) ist zwar erheblich teurer als andere vergleichbare Fahrzeuge aber er bietet eine gewisse Perfektion. Er kann also nichts wirklich viel besser aber man merkt einfach gewisse Unterschiede die allerdings nicht immer objektiv bewertbar sind.

 

Jeder weiß, dass die letzten 20% um die Perfektion zu erreichen 80% der Gesamtkosten schlucken. Insofern ist in meinen Augen der Aufpreis für so ein Fahrzeug durchaus auch gerechtfertigt, denn Perfektion kostet Geld "Punkt"

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Der Motor ist in dieser Fahrzeugklasse sicher nicht jedermanns Sache.

Hier sollte man eine Probefahrt machen und ggf. zum nächst größeren 3.0TDI mit 218PS greifen.

 

Je nach Angebot ist der A6 nicht unbedingt günstig. Im Gegenteil - betrachtet man den Bruttolistenpreis bei angeglichener Ausstattung ist er ERHEBLICH teurer als die Konkurrenz. So ist mein jetziger SuperB bei gleicher Ausstattung rund 20.000EUR günstiger. Oder anders herum - der SuperB ist etwas günstiger und bietet mir VIEL MEHR Extras

 

Man sollte sich einfach ausrechnen, was unter dem Strich steht und was einem wichtiger ist. Die Frage ist: Stehen Punkte wie Perfektion oder Ausstattung und Preisleistungsverhältnis weit oben auf der Prio-Liste.

 

Wer in seinem Job oder Umfeld auf eine gewisse Außenwirkung angewiesen ist, trifft mit dem A6 eventuell nicht die richtige Wahl. Es gibt bspw. Kunden die sich daran stören, wenn der Wagen des Dienstleisters augenscheinlich mehr wer ist als der eigene - klingt blöd - ist aber so. (sollte man einfach bedenken)

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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