• Online: 4.072

Audi RSQ3 F3 quattro Test

12.12.2022 16:20    |   Bericht erstellt von itsme

Testfahrzeug Audi RSQ3 F3 quattro
Leistung 400 PS / 294 Kw
Hubraum 2480
HSN 1860
TSN AAY
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 35000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 3/2021
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von itsme 2.5 von 5
weitere Tests zu Audi RSQ3 F3 anzeigen Gesamtwertung Audi RSQ3 F3 (seit 2019) 3.0 von 5
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Dieses Auto ist momentan (noch) mein daily driver.

Er wurde benutzt sowohl für Fahrten zur Arbeit und zurück, aber auch für längere Urlaubsfahrten mit einigen tausend Kilometern.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Das Auto hat ausreichend Platz auch für eine längere Urlaubsfahrt mit zwei Personen. Mit mehr als zwei Personen würde ich allerdings schon nicht mehr fahren wollen, denn dafür ist der Kofferraum doch zu klein.

Im Innenraum wirkt die Karosserie auch professionell zusammengebaut. Nur ist der Anteil an Hartplastik besonders in den Türen und der Mittelkonsole extrem hoch. Da wirken die Autos von zb. Mazda oder BMW einfach eine Klasse höher, auch wenn sie zum Teil deutlich weniger kosten.

Bei meinem Auto gibts auch einige sehr störende Geräusche. So klappert zb. noch immer etwas in der Spritzwand und die Werkstatt findet einfach nichts. Auch der Auspuff neigt zum dröhnen - nein, ich meine damit nicht den Sound des 5-Zylinders.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Das meiste wirkt solide zusammengebaut
  • - Anteil an kostenoptimiertem Hartplastik ungewöhnlich hoch
  • - Gelegentliche Dröhn- und Klappergeräusche

Antrieb

1.5 von 5

Der Motor hat ein großes Plus auf seiner Seite: Das ist der Klang.

In der Karosserie des Q3 hat es sich damit aber auch schon.

Denn in dem Q3 ist dieser Motor einfach nur unglaublich zäh.

Selbst meine Frau - die keine schnellen Autos mag - fährt dieses Auto gerne, weil sie immer sagt, dass es so angenehm beruhigend wäre, damit zu fahren. Das sagt alles.

Der Motor zieht auch erst oberhalb von 3000 u/min wirklich gut durch. Unterhalb von 3000 Umdrehungen liefert er zwar auf einem Prüfstand das nominale Drehmoment. Aber nur, wenn man ihm genug Zeit lässt, den Turbolader auf Drehzahl zu bringen. Und das merkt man im täglichen Fahrbetrieb dann ganz einfach daran, dass das Auto zäh ist. Da hat fühlt man es nämlich, dass es viel Zeit braucht, bis der Turbo etwas tut.

Dazu kommt noch ein Getriebe, das sich nie entscheiden kann, ob es nun überhaupt etwas machen soll.

Wer wissen will, was ich meine, schaut auf YouTube den Vergleichstest von Daniel Abt an, in dem der RS Q3 gegen den Cupra VZ5 fährt. Da ist der Q3 einfach nur in einer anderen Klasse. Und zwar viel weiter unten.

Leider hat das Auto aber einen Durst, mit dem es eigentlich schnell sein müsste. Ist es aber nicht.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Toller Motor-Sound
  • - Verbrauch viel zu hoch
  • - Getriebe weiß nie, was es tun soll

Fahrdynamik

3.0 von 5

Wie schon geschrieben, steht's mit der Dynamik des Antriebs bei dieser Variante des 5-Zylinders nicht zum Besten.

Er wird von einer völlig überforderten Software des Getriebes, einem etwas zu groß geratenem Turbo, den hohen Windwiederständen und dem viel zu hohen Gewicht dieses kleinen SUV ausgebremst.

Zumindest vermitteln aber die Bremsen ein gewisses Gefühl der Standfestigkeit.

Und das Auto neigt sich zwar in Kurven gerne stark zur Seite, aber es bleibt trotzdem beherrschbar, mit deutlichem Untersteuern in der Spur. Eine Abstimmung also für Menschen, die es gerne ruhig angehen lassen.

Warum Audi so etwas in einer Variante eines RS auf den Markt bringt, bleibt mir rätselhaft.

Ich habe mir aber sagen lassen, dass ein Tuning dem Auto viel mehr Spaß einhauchen soll. Bei mir wirds dazu aber nicht mehr kommen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Gute Bremsen
  • + Deutlich untersteuerndes, sehr sicheres Fahrverhalten
  • - Das Auto ist nicht wirklich dynamisch

Komfort

3.5 von 5

In diesem Kapitel kommt der RS Q3 in meiner persönlichen Wertung noch am besten weg.

Seit ich den Sound-Aktuator abgeklemmt habe, hört man auch den 5-Zylinder live und nicht mehr so, wie Audi in hören möchte.

Die Abstimmung der Dämpfer könnte nach meinem Geschmack noch eine Stufe "Komfort+" vertragen, aber der Komfort ist immerhin so, dass die Federung auch auf Langstrecken nicht zu hart wirkt.

Und die Sitze sind auch durchaus langstreckentauglich. Wenn ich auch gerne etwas mehr Bewegungsfreiheit im Schulterbereich hätte. Aber das ist Geschmackssache.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Ausreichend geräumig
  • - Sitze für mich zu eng im Schulterbereich

Emotion

2.5 von 5

Viele Menschen wären bestimmt froh, wenn Sie den RS Q3 als daily driver hätten. Und bevor mir das Auto geliefert wurde, habe ich mich auch sehr darauf gefreut.

Aber dieses Auto hat einfach nur unglaublich viele Mängel in der Elektronik, der Software und zum Teil auch in der Mechanik. Dabei ist mein Auto kein Montagsauto, die ziehen sich durch die Baureihe!

Das weiß ich, weil ich viel zu oft mit dem Auto in den Werkstätten war und dabei meistens Ersatzwagen derselben Baureihe hatte. Die hatten fast alle die Probleme, die mein Auto auch hat.

Insgesamt hat mein Auto in den 1,5 Jahren, die ich ihn habe, nun schon über 20 Tage in diversen Werkstätten verbracht. Meist wegen eklatanter Fehler der Software und in Folge updates. Es wurden aber auch vier Steuergeräte getauscht, weil sie defekt waren und es gab diverse weitere Arbeiten am Auspuff, der Benzinleitung und des Tankgebers.

Besonders aber die Software nervt bei diesem Auto total.

So hat mein Auto seit der letzten Woche z. B. plötzlich Amnesie und möchte mich nur noch als Gast anmelden.

Bei einem Reset auf Werkseinstellungen ist aber auch wieder ein Fehler aufgetreten, sodass ich annehmen kann, dass noch nicht einmal der Reset funktioniert.

Und solche Fehler ziehen sich durch.

Von Audi kommen dabei immer nur Standard-Antworten und die Werkstätten wissen noch nicht einmal, welche Fehler in neuen Versionen der Software behoben werden.

Man muss auch immer darauf gefasst sein, dass man sich neue Fehler einfängt, wenn man eine neue Software aufspielen lässt.

Wegen dieser Erfahrungen ist das Thema Emotionen zu diesem Auto stark belastet.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Bei Fans von sportlichen Autos kommt der RS Q3 gut weg, warum auch immer
  • - Ich bin wegen vieler Qualitätsmängel froh, wenn er weg ist

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 200-300 Euro
Verbrauch auf 100 km über 10 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 700-1.000 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 47809
Außerplanmäßige Reparaturkosten Elektrik/Elektronik - Navigationssystem (0 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Sound von dem Auto ist toll.

Und dass Audi so tolle Farben wie das Kyalamigrün gegen einen geringen Aufpreis anbietet, finde ich klasse.

Ich mag Farben!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Audi müsste an dem Auto als Erstes die Software fertigstellen. So wie sie ist, kann man nämlich nur von einer experimentellen Software sprechen.

Dann müsste man sich die Elektronik anschauen und etwas haltbarer auslegen.

Und zu guter Letzt müsste man die Steuerung des Getriebes irgendwie davon überzeugen, dass es sich bei dem Auto um einen Vertreter der RS Baureihen handeln soll.

Wenn diese Punkte bearbeitet würden könnte ich das Auto empfehlen.

Bisher ist es aus meiner Sicht aber einfach noch nicht fertig entwickelt.

Gesamtwertung: 2.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 2.5 von 5 möglichen Sternen
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 0