BMW 2er F46 (Gran Tourer) 218i Steptronic Test

Wenn man sich mit dem Kauf eines BMW 2er Active Tourer (AT) bzw. Gran Tourer (GT) beschäftigt, sieht man sich zwangsläufig mit der Frage konfrontiert, ist der AT bzw. GT noch ein echter BMW, weil er ja nicht mit 6-Zylinder und Heckantrieb angeboten wird. Ich habe diese Frage für mich so beantwortet: Auch BMW produzierte in der Vergangenheit nicht nur 6-Zylinder, sondern verschiedene Motoren mit unterschiedlicher Zylinderzahl, wenn auch sicherlich der 6-Zylinder ein herausragender Motor ist. Aber der 3 Zylinder im GT ist ja auch ein halber 6-Zylinder ;-).

Zum Antriebskonzept nur soviel; würde man heute noch Heckmotor in Verbindung mit Heckantrieb fahren wollen wie einst im Käfer…? Viele Marken setzen auf Frontantrieb. Und da beschwert sich keiner. Grade Heckantrieb ist besonders bei winterlichen Verhältnissen oder Nässe mit Vorsicht zu genießen. Und wenn man unbedingt Heckantrieb möchte, BMW bietet ihn ja in anderen Fahrzeugen immer noch an.

Als erstes stand die Frage an, AT oder GT? Der AT ist der schönere, der GT der praktischere Van. Da wir als Familie mit 2 Kindern und (demnächst) Hund Platz brauchen,, war schnell klar, es wird ein GT. Bei der Motorisierung war ich für alles offen. Letztendlich wurde es ein 218i GT mit 136 PS.

Vorgängerfahrzeug war ein X1 (E84) mit 218 PS. Natürlich stand die Frage im Raum, würden die 136 PS ausreichen, wenn man 218 PS kennt. Diese Frage kann ganz klar mit Ja beantwortet werden.

Beim GT handelt es sich um einen Van, der von den äußeren Abmessungen in etwa denen des VW Touran entspricht. Der Touran soll im Innenraum etwas größer sein, subjektiv wirkt der aber GT alles andere als beengt. Selbst Personen mit etwas kräftigerer Statur sitzen nicht beengt.

Die Rückbank ist verschiebbar, so dass man wählen kann, mehr Platz in Fond oder im eh schon sehr groß bemessenen Kofferraum. Den GT gibt es noch mit einer zusätzlichen dritten Sitzreihe, die bei meinem GT aber nicht vorhanden ist. Meiner Meinung nach sind Vans in dieser Größe aber alle nur 5+2 Sitzer, egal welche Marke. Die Sitze in Reihe drei sind allenfalls Notsitze. Braucht man regelmäßig mehr als 5 Sitzplätze, kommt eigentlich nur noch ein Bus in Frage.

Manchen Menschen stehen die massiven A-Säulen im Weg, mich persönlich stören sie nicht. Man gewöhnt sich dran. Die Unübersichtlichkeit nach vorne rührt eher daher, dass der Blick am unteren Rand der Windschutzscheibe endet. Man sieht nicht, wo das Auto dann tatsächlich endet. Aber dafür gibt es Parkpiepser vorne.

Verdunkelte Seiten-/Heckscheibe lassen neugierige Blicke draußen. Und bei Dunkelheit vermindern sie die Blendung von Scheinwerfern.

Praktisch ist die Dachreling. Ich kann die Dachträger meines vorherigen X1 weiter verwenden.

Auf den ersten Metern fällt sofort die extrem direkte Lenkung auf. Das ergibt sofort ein sehr sicheres Gefühl.

Wenn man es drauf anlegt, lässt sich der Van auch mal sportlich durch die Kurve fahren. In dem Punkt ist er ein echter BMW.

Wie anfangs gesagt, ist der AT eigentlich der schönere Van. Aber wenn der GT das aufpreispflichtige M-Paket hat, dann sieht er richtig gut aus. Besonders in Weiß-metallic.

Natürlich ist ein Van von BMW eher sportlich, als komfortabel, aber genau das will man ja auch haben. Oder um es anders zu sagen, man fährt hier den BMW unter den Vans.

Das große Problem des AT/GT ist sein Image. Zu wenig BMW sagen die „echten“ BMW-Fans. Hat man den 2er Van dann mal gefahren, stellt man sehr schnell fest, dass er dieses Image zu unrecht hat.