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BMW 5er E61 525xd - Ein rauher Geselle -

15.05.2012 09:03    |   Bericht erstellt von fwb

Testfahrzeug BMW 5er E61 525xd
Leistung 197 PS / 145 Kw
Hubraum 2993
HSN 0005
TSN AJF
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 65000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 12/2008
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von fwb 3.0 von 5
weitere Tests zu BMW 5er E61 anzeigen Gesamtwertung BMW 5er E61 (2003 - 2010) 4.0 von 5
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Einleitung

 

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Fahre einen monacoblauen 525xd LCI mit heller Lederausstattung, Navi, CD-Wechsler, Festplatte, Sportlenkrad und Sportsitzen.

Der 525xd hat die schlechteste Laufkultur aller BMW 6-Zylinder Dieselmotoren. Im Innenraum spürt man permanent Vibrationen, vor allem am Fahrzeugboden und im Lenkrad. Kann sein, dass dies nur die xDrive Versionen betrifft. Meiner Ansicht nach verträgt sich der ALU-Leichtbau des Vorderwagens nicht mit dem zusätzlichen Antrieb auf die Vorderräder, was zu Vibrationen führt. Die Lenksäule ist zudem zu wenig gegen Vibrationen gedämpft.

Die Karosserie ist nach hinten nicht sehr übersichtlich. In den Sportsitzen kann man sich zudem nur schlecht drehen beim Rückwärtsfahren. Dazu verdecken die hinteren Kopfstützen zusätzlich die Sicht.

Heckklappe geht schwer auf und zu. Heckfenster schliesst schlecht (immer 2-3 Versuche).

Die Heckschürze gefällt mir nicht. Der Knick ganz unten müsste nicht sein.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Stabile feste Karosserie mit sattem Türschlag
  • - Schlechte Übersicht nach hinten

Antrieb

3.0 von 5

Verbrauch Stadt/Land, wenig AB -- 9 Liter

Der Wagen läuft im Sportmodus sehr gut.

Im Normalmodus muss er immer erst aus dem Turboloch raus. Leistung setzt nur verzögert ein. Ist eine richtige Schlafpille :-)

Das Getriebe selbst ist ein Genuss. Hatte noch nie ein so gutes Automatikgetriebe. Bleibt schön im grossen Gang beim Beschleunigen, wenn man nicht grade den Kickdown drückt, schaltet zurück beim Auslaufen auf Kreuzungen und ist wieselflink beim Schalten. Wirklich ein Topgetriebe.

Schade, dass die Schaltkulisse im Wagen fehlt. Im Sportmodus will ich oft beim Rangieren in den Rückwärtsgang schalten. Da passiert halt einfach nichts, bis man feststellt, dass der Hebel zuerst in den Normalmodus zurückgebracht werden muss!

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Topgetriebe
  • + Motorsound
  • - Turboloch im Normalmodus

Fahrdynamik

4.0 von 5

Das Fahrzeug ist sehr stoisch im Fahrverhalten bis in den höchsten Grenzbereich.

Die Bremsen sind top.

Die Lenkung ist für mich grade richtig. Nicht zu schwer- und nicht zu leichtgängig.

Mit XDrive hat man auch keine Probleme die Leistung auf die Strasse zu bringen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Fahrverhalten top
  • + Kurvenverhalten top
  • - Turboloch im Normalmodus, dauert halt, bis er mal bei 2000Upm ist

Komfort

3.0 von 5

Die Federung ist straff. Für mich dürfte sie einen Tick weicher sein. Auf deutschen Autobahnen ist's wohl gerade die richtige Abstimmung. Bei Stadt/Land dürfte es aber etwas weicher sein.

Runflatbereifung geht gar nicht. Da kann man gleich Holzräder montieren. So was von schlechtem Abrollkomfort habe ich nie erlebt. Das BMW sowas serienmässig aufzieht, igitt.

Bedienung:

Der Blinkerschalter geht sehr schwer. Oft blinkt man beim Rausnehmen gleich auf die andere Seite.

Warum der Blinkerhebel und der Tempomat die gleiche Form haben, wissen auch nur BMW-Ingenieure. Wie oft blende ich andere Leute, weil ich statt Tempomat den Blinker nach vorne schiebe. Die Bedienung vom Tempomat ist zudem auch umständlich.

Auch der Wischerhebel ist nicht grade funktional konstruiert. Will man bei laufendem Heckwischer die Scheibe vorn mit Wischflüssigkeit bespritzen, muss der Heckwischer abgeschaltet werden. Ist bei japanischen Wagen besser gelöst.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sportsitze
  • + Lichtautomatik
  • + Getriebe geht auf 'P', wenn Türen offen bleiben -- Sicherheitsaspekt
  • - Armaturenbrett spiegelt sich in der Frontscheibe
  • - Schlüssel und Startknopf sind ein Unsinn
  • - Wie lässt sich das Infosystem dauerhaft abschalten?
  • - Verkehrsfunklautstärke lässt sich nicht dauerhaft einstellen
  • - Staufach in der Mitte ist ein Witz, ein riesiges Fach, in dem sich nichts platzieren lässt
  • - Tacho und Drehzahlmesser sehr schlicht gemacht
  • - Gong für Gurt lässt sich nicht abschalten - Bevormundung!
  • - Fensteröffner werden vom Knie verdeckt. Zu weit unten angebracht
  • - Runflat Bereifung - Holzräder
  • - Auch bei leichtem Regen kann man nicht mit leicht geöffnetem Fenster fahren. Es regnet rein.
  • - Zittern der Karosserie über Querfugen
  • - Feine Vibrationen im Lenkrad über den gesamten Drehzahlbereich
  • - Keine Ablage für die Sonnenbrille
  • - Schwacher Sound der Hifi-Anlage
  • - Blinkerpfeile vom Lenkrad verdeckt mit Sportlenkrad
  • - Fussstütze für linkes Bein zu weit vorne angebracht
  • - Heckwischer geht nicht in Ruheposition beim Abstellen des Motors
  • - Schwache Heizung im Winter - Wagen heizt erst nach 5-6 km richtig

Emotion

3.0 von 5

Schönes Fahrzeug, aber überteuert. Hier in der Schweiz sowieso.

Ein gleichwertiger gebrauchter BMW ist bei uns 25% teurer als in Deutschland.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Schönes Fahrzeug
  • - Zu teuer verglichen mit der Konkurrenz

Gesamtfazit zum Test

  • + Getriebe
  • + Bremsen
  • + Lenkung
  • - Preis
  • - Überteuerte Werkstattkosten
  • - Werkstatt kann nur Bordcomputer auslesen. Mechanisch wird heute nichts mehr angeschaut
  • - Haptik / Bedienung
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Gutes Fahrverhalten, gute Bremsen, gute Lenkung, Topgetriebe.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Mein grösstes Problem mit dem Fahrzeug ist, dass es beim Anhalten immer in ein Schütteln gerät, anfängt zu brummen und kurzzeitig den ganzen Innenraum in Resonanz bringt, was sehr unangenehm für's Gehör ist (FZ schüttelt sich kurz wie ein alter Laster). Es muss irgendwas an den Dämpfern von Getriebe, Motor oder Antriebsstrang sein. Einfach nervtötend. Der Effekt tritt mit runter gelegten Hecklehnen weniger auf. Scheinbar kann der Innenraum die Schwingungen so besser verarbeiten und bringt nicht das ganze FZ in Resonanz.

Hat jemand ähnliche Probleme?

Ein ersatzweise gefahrener 320d zeigte dieses Verhalten nicht, war allerdings ein handgeschaltetes FZ.

Für ein über 60000 Euro teures FZ erwarte ich auch bei einem Diesel einen sauberen Leerlauf ohne Resonanzschüttelei.

Habe eine bessere Laufruhe im Leerlauf und über den gesamten Drehzahlbereich bei einem BMW-6-Zylinder Diesel erwartet.

Wer empfindlich auf Resonanzen, Vibrationen, Schütteln etc. ist, sollte besser einen Otto-Motor nehmen.

Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Fri Jun 07 08:47:57 CEST 2013    |    flosen23

Moin.

Liest sich ehrlich gesagt etwas seltsam, dein Test. Auf der einen Seite ist der Motor eine Schlafpille, auf der anderen Seite lobst du den xDrive, da man damit die Leistung wenigstens auch auf die Straße bekommt. Klingt etwas widersprüchlich, das zieht sich m.E. durch den ganzen Test.

 

Aber zum Komfort-Kapitel:

Du kannst dir 2 Lenkradtasten frei belegen. Dort kannst auch auch das abschalten des Monitors hinterlegen. Das komplette Infosystem auschalten wird wohl nicht gehen, da dort ja auch betriebsrelevante Daten überwacht werden.

Der Gurt-Gong lässt sich bei keinem modernen Auto so ohne weiteres abschalten (weder beim E60, noch beim Astra, Golf, W212, etc). Den kann dir höchstens ein Codierer wegmachen. Ich sehe das auch nicht als Bevormundung, da ich mich eh bei jeder Fahrt anschnelle, ich hänge etwas an meinem Leben. :p Beim rangieren aktiviert sich der Gong ja nicht.

Dass die Heizung "erst" nach 5-6km richtig heizt finde ich für einen Diesel schon ziemlich gut, da habe ich auch schon andere Sachen erlebt.

Die Spiegelung des Armaturenträgers in der Frontscheibe ist mir bei meinem bisher noch nicht negativ aufgefallen, evtl. wurde deiner mit irgendwelchem Cockpitspray bearbeitet?

Ansonsten sind viele deiner Kritikpunkte auf die Ausstattung zurückzuführen:

Hifi-System gab es 3 verschiedene, Ablagefächer gab es auch (Ablagenpaket hieß es glaube ich, hat meiner, find ich klasse).

Die Runflat-Bereifung ist halt ein Sicherheitsaspekt. Wenn dir diese zu unkomfortabel sind kannst du beim nächsten Reifenwechsel auch normale aufziehen, das verschafft Abhilfe. ;)

 

Was die teuren Unterhaltskosten angeht: Quasi jeder Mitbewerber (und ich rede jetzt nicht von irgendwelchen Japanern, sondern von echten Mitbewerbern) ist im Unterhalt teurer. Mit einem W211 z.B. hast du die gleichen Werkstattkosten, musst aber quasi doppelt so oft zur Durchsicht, weil die Wartungsintervalle deutlich kürzer sind. :)

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