BMW 5er G30 520d Test
22.10.2017 17:22 | Bericht erstellt von milk101
Testfahrzeug | BMW 5er G30 520d |
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Leistung | 190 PS / 140 Kw |
Hubraum | 1995 |
HSN | 0005 |
TSN | CNT |
Aufbauart | Limousine |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 8/2017 |
Nutzungssituation | Probefahrt |
Testdauer | ein Wochenende |
Einleitung
Im Rahmen eines Testwochenendes von Motor-Talk in Zusammenarbeit mit mobile.de konnte ich den 520d probefahren. Als Leihwagen kannte ich das Auto aber auch schon vorher und habe etliche KM damit schon abgespult.
Viele Aussagen decken sich mit den Tests vom 530i (G30) und 530e (G30). Der Unterschied ist hier alleine der Motor, also der Antrieb. |
Karosserie
Die Karosserie eines BMW G30 unterscheidet sich nur in wenigen Punkten vom alten F10. Man muss schon genauer hinschauen, damit man das neue Modell auch erkennt. nicht eingeweihte BMW-Enthusiasten werden da ab und an ihre Probleme haben. Formschön ist sie allemal mit einer zeitlosen Optik. Ganz typisch für einen BMW ist, dass man sich als Fahrer immer am wohlsten fühlt. Auf der Hinterbank sitzende Beifahrer werden das etwas anders sehen, denn das Raumangebot eines Skoda Superb wird bei weitem nicht erreicht. Der Kofferraum st mit 530 Litern absolut ausreichend und dürfte auch bei einem längeren Urlaub vier Personen als Gepäckstauraum nicht zu klein werden. Wer unbedingt mehr mitnehmen will, der ist mit einer Limousine ohnehin falsch bedient worden.
Das Interieur ist hochwertig, die Bedienung sehr einfach. Da sind die Systeme von Mercedes und Audi als direkte Konkurrenten weitaus schlechter zu bedienen. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sehr schönes Interieur
- - Etwas wenig Platz hinten
Antrieb
Die 2 Liter Dieselmaschine mit 190 PS stellt im Prinzip den Einstieg beim G30 dar. Sie reicht aber in fast allen Lebenslagen und begnügt sich mit wenig Kraftstoff für viel Leistung. Der Diesel mit Kat und Harnstoff-Einspritzung ist im Übrigen wirklich sauber und das nicht nur auf dem Papier. Er liegt auch bei getesteten Fahrversuchen in der Realwelt bei sehr sehr guten Emissionswerten.
Mit genügend Drehmoment ausgestattet (400 Nm) reicht er als treuer Antrieb völlig aus. Klar, will man immer und schnell unterwegs sein, dann braucht man mehr an PS und Nm, aber für das normale Fortkommen auf der Autobahn reichen die 190 PS völlig aus. Ab 200 km/h wird es zwar zäh, nur bewegt man sich da schon in Regionen die auf vielen Autobahnstrecken in Deutschland aufgrund des herrschenden Verkehrs eh irrelevant sind. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Gute Geräuschdämmung
- - beim Kaltstart kerniger Sound
Fahrdynamik
Einen G30 zu fahren bedeutet immer einen BMW zu fahren - also gemäß dem BMW Werbespruch, Freude am fahren. Das passt hier sehr gut, denn die Fahrdynamik beweist, dass der Anspruch der marke BMW an Sportlichkeit und trotzdem Komfort hier sehr gut umgesetzt wurde. Die Spreizung des Fahrwerkes von Eco über Comfort zu Sport passt, ohne dass die erste Variante einem wankenden Wüstenschiff und die letzte einer hoppelnden Fuhre ähnelt.
Die Bremsen sind über jeden Verdacht erhaben, die Lenkung hat eine feine Rückmeldung ohne zickig zu sein. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + sportlich und flott zu fahren
- - im Prinzip kein negativer Kritikpunkt feststellbar
Komfort
Der Komfort leitet sich ja schon aus der Fahrdynamik ab, denn vieles an Komforteindrücken werden vom Fahrwerk aus geliefert. Die Komfortsitze vorne sind mit das beste, was man seinem Rücken anbieten kann. Hinten sitzt man bei weitem nicht so gut und freit sich nach 300 km auf eine Pause.
Die Bedienung aller Systeme ist BMW-typisch mit dem iDrive System 1a. Ob man allerdings nun unbedingt noch zur normalen Bedienung ein Touch-Display oder eine Gestensteuerung braucht, sei dahingestellt. Das Display ist etwas zu weit vom Fahrer weg, so dass eine Touchbedienung immer ein Verlassen seiner Sitzposition nötig macht. Die gestensteuerung ist ein nice-to-have, mehr aber auch nicht und wird von vielen wohl nie groß angewendet. Zumal es schon komisch anmutet, wenn im Auto neben einem der Fahrer wild in der Luft herum fuchtelt, nur weil er ein Telefonat annehmen oder die Lautstärke des Radios verändern will. |
Federung (einstellbar): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + iDrive System ist und bleibt state-of-the-art
- - Gestensteuerung und Touchdisplay sind überflüssig
Emotion
Ein Auto sollte immer auch Emotionen transportieren und genau das macht der 520d als G30 auch. Sportlich und dennoch komfortabel ist er eine ideale Reiselimousine, die sich auch mal gerne schnell durch die Landschaft hetzten lässt. Obschon er den Einstieg beim Fünfer bedeutet, ist der 520d nicht umsonst die meistverkaufte Version. Alle Motorisierungen darüber sind Luxus, man möchte sie haben, braucht sie aber nicht wirklich. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + sportlich und komfortabel gleichzeitig
- - eine Limousine erzeugt immer weniger Emotion als ein Sportwagen
Gesamtfazit zum Test
Wer ein komfortables und gleichzeitig sportliches Fahrzeug haben möchte, der kann, muss und sollte zugreifen. Der 520d verspricht vieles, ist teuer, kann aber die Erwartungen erfüllen und ist sein Geld schon wert.
Ein Fünfer von BMW kostet halt viel Geld. Auch wenn Mercedes und Audi ähnlich teuer sind, man muss schon sein Bankkonto ausreizen oder einen netten Chef haben, der einen dieses Fahrzeug als Dienstwagen spendiert.