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BMW 7er G12 740Li Executive Lounge

28.11.2018 10:56    |   Bericht erstellt von mike95

Testfahrzeug BMW 7er G11/G12 740Li
Leistung 326 PS / 240 Kw
Hubraum 2998
HSN 0005
TSN CEL
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 19000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 10/2016
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von mike95 4.5 von 5
weitere Tests zu BMW 7er G11/G12 anzeigen Gesamtwertung BMW 7er G11/G12 (2015 - 2022) 4.5 von 5
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Einleitung

Ehem. Listenpreis des getesteten Fahrzeugs: 139.900,- €

- Executive Lounge

- Edelholzhausführung Esche Maser Marone mit Holzintarsie

- Exklusivleder Nappa mit erweiterten Umfängen

- Dachhimmel Alcantara

- Instrumententafel lederbezogen

- Keramikapplikationen für Bedienelemente

- Business Package

- Bowers & Wilkins Diamond Sound

- Ambient Air Paket

- Innovationspaket (Head-Up Display, Laserlicht, Driving Assistant Plus)

- Winterfreunde Paket (Lenkradheizung, Standheizung)

- Executive Drive Pro

- Integral-Aktivlenkung

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Zur Kassosserie gibt es eigentlich nicht viel zu sagen.

 

Der Spagat zwischen Sportlichkeit und Eleganz einer Oberklassenlimousine ist sehr gut gelungen. Erscheinungsbild ist eher das eines 5ers. Stehen aber beide nebeneinander, sieht man doch den Größenunterschied zum 7er.

 

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Ausstieg für die Fondpassagiere. Durch die etwas flach abfallende C-Säule muss man mit dem Kopf etwas aufpassen.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + gute Fahrzeugdichtungen
  • + Innenscheiben gut zu reinigen
  • + Autowäsche von Hand schnell erledigt
  • + Hervorragendes LED Matrix Laser-Fernlicht
  • - Alumiumleisten an Türen hinten kratzemfpindlich
  • - Verschlußdeckel Scheibenwaschanlage geht schnell ab und fällt in Wasserkasten

Antrieb

5.0 von 5

Der Motor des 740i/Li ist das Sahnestück des BMW-Motorenbaus und macht einfach Spaß. 3 Liter mit Turboaufladung und 6 Zylinder ist eine optimale Kombination zwischen Hubraum und Zwangsbeatmung.

 

Es steht schon recht früh der volle Drehmoment zur Verfügung, so dass die 100er Marke in knapp über 5 s erreicht ist. Die 8-Stufen-Automatik ist kaum wahrnehmbar und spiegelt sich nur im Sound des Motors wieder, der gerne auch mal "sportlich" klingt, ohne angestrengt zu wirken.

 

Wenn man es vernünftig angeht, so ist mit einer Tankfüllung (78l) durchaus eine Reichweite von 900 km zu erzielen. Im normalen Fahrbetrieb unter Einhaltung der Richtgeschwindigkeit kommt man nicht über 10l Verbrauch. In der Regel liegt er bei mir bei 9,2 - 9,4 Liter (Super ROZ 95) bei 60% Stadt- und Landstraßenanteil. Mit Winterreifen liegt der Verbrauch um gut 0,5 l/100km höher.

 

Auf langer Autobahnstrecke und Tempo 130 sind es auch unter 8 Liter.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + vermittelt höhere Leistung als physikalisch angegeben

Fahrdynamik

5.0 von 5

Eigentlich hat man nicht das Gefühl, in einem Wagen von fast 5,24 m Länge zu sitzen. Durch die aktive Hinterachslenkung ist der subjektive Eindruck da, man würde in einem 5er sitzen. Aber auch das physikalische Fahrverhalten enspricht eher einem deutlich kleinerem Wagen. Das hat Vor- und Nachteile. Im Gegensatz zu meinem früheren Phaeton (6 cm kürzer) geht das auf Kosten des Geradeauslaufes. Betrachtet man dann aber Wendekreis und Kurvenverhalten, so hat man deutliche Verbesserung. Es macht also auch Spaß in der Stadt und selbst in Parkhäusern hält sich das rangieren sehr in Grenzen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sehr wendig, trotz enormer Länge
  • - Geradeauslauf

Komfort

5.0 von 5

Was soll man bei einer Oberklassenlimousine über den Komfort reden? Das ist ein "Muss" in dieser Klasse. Man erwartet das einfach und hier zieht der 7er schon viele Register. Dank des adaptiven (Voll-)Luftfahrwerks schluckt er einfach alles. In der Einstellung "Comfort-Plus" kann er sogar vorausschauend die Fahrbahnoberfläche mit seinen Kameras erfassen und blitzschnell die Luftfederung anpassen. Er kann aber auch sportlich. Nur der Geradeauslauf finde ich nicht so souverän wie bei einem Phaeton (ebenfalls Luftfahrwerk). Der BMW 7er ist da deutlich agiler, subjektiv betrachtet auch nervöser. Aber das ist wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau.

 

Die Klimaanlage ist zwar wirklich gut und man kann sich von 2 Duftpatronen auch noch berieseln lassen, aber diese zugfreie Anlage, die ich vom Phaeton her gewohnt war, hat er nicht. Die Lüftungsschlitze unterscheiden sich nicht von einer Mittelklasse. Da waren die "unsichtbaren" hinter Klappen verschwindenden Luftauslässe doch eine Nummer edler (aktueller A8 bietet das auch).

Galerie
Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sitzheizung und Lüftung kombiniert zu verwenden
  • + Umfangreiche Medienquellen- und Formatunterstützung Multimedia
  • + Funktionen im Fond lassen sich bequem per Tablett steuern
  • + Integrierter Tisch für hinten rechts (nur Executive Lounge)
  • + Schlaf/Liegefunktion hinten rechts (nur Executive Lounge)
  • - Keine Massagefunktion Beifahrersitz bei Executive Lounge

Emotion

4.5 von 5

Der 7er läßt bei mir jetzt nicht wirklich große Emotionen aufkommen. Er ist einfach dem Design der aktuellen 3er und 5er Modelle angepasst, quasi flottenkompatibel. Man kann es auch andersrum sehen. Er ist zwar groß aber auch unauffällig, geht schon mal schnell in der Masse unter. Aber das ist auch Understatement. Wer protzen möchte, muß auf die S-Klasse umsteigen. Ich konnte jetzt noch nicht wirklich Dinge am Außendesign erkennen, die bei mir einen Wow-Effekt auslösen würden.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Einen Tacken zeitloser als die Vorgänger
  • + Understatement

Gesamtfazit zum Test

  • + Niedriger Verbrauch als Benziner
  • + Geräumig und komfortabel
  • - Hoher Wertverlust
  • - Teure Zusatzoptionen
  • - Hohe Servicekosten
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Das Fahrzeug ist eine rundum gelungene, unauffällige Reisemaschine mit sehr, sehr hohem Komfort. Dank ausgeklügelter Materialmixe aus Stahl, Alu und Carbo-Core ist er verhältnismäßig leicht. Alle seine Klassen-Mitbewerber sind schwerer. Es müssen auch nicht immer 8 Zylinder sein, denn der 6-Ender marschiert bravourös. Die Unterhaltenskosten halten sich im Rahmen. Der Verbrauch ist für diese Fahrzeugklasse wirklich moderat. Eine tolle Reiselimousine mit allen technischen Finessen und Assistenzsystemen (manche überflüssig). Das Entertainment-System (hier Bowers & Wilkins) lässt keine Wünsche offen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Die Aufpreisliste ist schon beachtlich. Man hat schnell Preise zwischen 130 und 150 TEUR erreicht. Beim 760Li deutlich noch darüber. Der Wertverfall hingegen ist enorm. Schon nach 2 Jahren sollte man sich mit einem Abschlag von 50% und mehr abfinden. Im Umkehrschluss sind aber hochwertig ausgestattete Fahrzeuge mit sehr wenig km schon zu Preisen eines fabrikneuen "Passats" zu bekommen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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