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BMW M135iA F20 Test 6 Monate

06.07.2017 17:14    |   Bericht erstellt von TheRealThing

Testfahrzeug BMW M1 F20 (Fünftürer) 135i
Leistung 320 PS / 235 Kw
Hubraum 2979
HSN 0005
TSN BLR
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 24000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 4/2014
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von TheRealThing 4.0 von 5
weitere Tests zu BMW M1 F20 (Fünftürer) anzeigen Gesamtwertung BMW M1 F20 (Fünftürer) (seit 2012) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich fuhr für sechs Monate den M135iA VFL und wollte damit eventuell meinen 130i Sauger HS ablösen.

 

Mal sehen, ob das geklappt hat;)

 

Ausstattung: Vollleder Sportsitze, adaptives Fahrwerk, 18" Mischbereifung (non RFT), variable Sportlenkung, Sportautomatik, Schiebedach, HK.

Karosserie

4.0 von 5

Praktisch isser ja.

 

Mehr fällt mir jetzt nicht ein.

 

Ab und an knarzt mal was, das ist aber nicht sonderlich tragisch. Die Cockpitmaterialien wirken "günstig", haptisch ist aber alles ok.

 

Die Vollledersitze fallen qualitativ zur E-Serie ab - weich mit punktuell zu nachgiebiger Sitzfläche und das Leder scheint nicht mehr so robust zu sein. Abnutzungsspuren schon nach geringer Laufleistung. Hier regierte der Rotstift.

 

Ich übernahm den Wagen bei 14.000 km, meine beiden anderen 1er sind jenseits der 50.000 und weisen insgesamt eine bessere Sitzqualität auf.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + praktisch
  • - Qualitätseindruck ist gut, aber nicht unbedingt hübsch anzusehen
  • - Das Leder und die Polsterung ist schlechter als in meinem alten 1er
  • - der 5-Türer schränkt die Sicht seitlich durch die B-Säule ein, den 3-Türer finde ich schöner
  • - der M135i mit aFw steht viel zu hoch, erinnert mehr an einen Yeti-Ableger

Antrieb

4.0 von 5

Der Motor ist wirklich der Hammer, gutes Ansprechverhalten, sparsam im Verbrauch, Leistung satt und drehfreudig.

 

Mit Schalter macht er bestimmt Spaß.

 

Mit Automatik nur, wenn man ständig seinen Führerschein riskieren will, durchbeschleunigt schaltet die SA genial.

 

Für die NOS top.

 

Leider nicht im Alltag, die ständige Hin- und Herschalterei mit Zugkraftunterbrechung nervte mich dermaßen, dass ich ein Downgrade zum E88 125iA und 330iA mit 6-Gang ZF und N52 Motor durchgeführt habe (bisher noch nicht bereut).

 

Ich weiß, dass ist kein Vergleich. Aber letzentlich geht es mir um "Freude am Fahren" unter Beibehaltung der Fahrerlaubnis. Dies sollte in in 80, 90% der Fahrsituationen so eintreten und hier passt es beim M135iA für mich nicht. 6 Monate sind ein ausreichend großer Testzeitraum.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Dampfhammer, krasse Beschleunigung
  • + Motorsound: Turbo eben, ohne Aktuator aber in Ordnung. Ein Sauger wird's nimmer
  • + Für die Leistung geht der Verbrauch in Ordnung, 9-11l ohne Probleme machbar
  • - die Automatik gefällt mir nur auf Zug, nicht im Alltag, leider unharmonisch
  • - Motorsound mit Aktuator ist innen peinlich, besser deaktivieren

Fahrdynamik

4.0 von 5

Mixed bag.

 

Irgendwie komfortabel, irgendwie sportlich, aber nicht stimmig. Ohne Runflat zu soft, mit Runflat poltrig aber immer noch soft. Dieses adaptive Fahrwerk passt mehr zum 3er oder 5er, mir gefällt es nicht, das Feedback ist zu stark in Watte gepackt. Auf Sport zu hoppelig, die Unruhe macht dann nervös. Ich beschrieb es schon in einem anderen Test: derzeit scheint Audi die für meinen Geschmack besseren adaptiven (Sport-) Fahrwerke zu bauen.

 

Vielleicht ist das nach dem Facelift besser geworden, ich weiß es nicht.

 

Ohne Mischbereicfung und mit Tieferlegung beim aFw könnte ich mir vorstellen, dass das alles besser passt. Häufig werden die Schnitzerfedern für das aFw empfohlen, ich kam nicht dazu, dies auszuprobieren.

 

Lenkung: auf Comfort gut, prima Feedback und Lenkgefühl. Auf Sport oder Sport+ zu unpräzise um die Mittellage.

 

Kritik: wieso lässt sich der "Fahrerlebnissschalter" nicht völlig individuell konfigurieren? aFw Sport, Lenkung zwangsweise auch Sport. Das macht imho keinen Sinn. Wenn man schon einen Wahlschalter hat, dann bitte die freie Wahl lassen. Das ist ein dicker Minuspunkt.

 

Um dies zu umgehen, wäre das M-Fahrwerk natürlich eine Ausweichoption, dann kann man die Lenkung nach Belieben einstellen.

 

Der M135i neigt zum Untersteuern, den schweren Motor vorne merkt man (ist wirklich ein ganz schöner Brocken). Mit rundum gleicher Reifendimension und Tieferlegung wird man noch eine Menge rausholen können.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Auf der Autobahn eine Macht, stabil, komfortabel, ist ein echter Racer
  • + sehr guter Geradeauslauf
  • + agiles Auto, Querdynamik ist selbstredend vorhanden
  • + RWD und annährend paritätische Gewichstverteilung, wo gibt es sonst so was?
  • - in Wirklichkeit nicht sportlich genug abgestimmt, er taumelt mit dem schweren Motor vorne untersteuernd in die Kurven
  • - nicht der spaßige Landstraßenjäger, den ich erhofft hatte. Vmax ist nich talles

Komfort

4.0 von 5

Der Hatch ist ein praktisches Auto, in der vorliegenden Konfiguration absolut langstreckentauglich, da er prima geradeaus läuft und einen angenehmen Federungskomfort bietet. Der Innenraum ist für die Klasse leise, auch 180 auf Dauer stören nicht.

 

Für ein sportlichen Hatch fehlt allerdings das Feedback von der Straße (s.o).

 

Die Sitze sind nicht mehr so gut wie im E8x.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Innengeräusche sind angenehm, ich würde sagen, spürbar besser als im F30
  • + grundsätzlich komfortables Sportfahrwerk, langstreckentauglich
  • + Platz für vier (hinten besser mit kurzen Beinen), gut nutzbarer Kofferrraum

Emotion

3.5 von 5

Image, was ist das? Für diejenigen, für die das wichtig ist: der Hatch bringt eher Understatement mit, steht aber noch BMW drauf;-)

 

Spätestens beim Anlassen endet aber die Zurückhaltung:p

 

Design: oje. Im Grunde ist er häßlich, der FL mit M-Paket ist sogar noch häßlicher (Entenhintern). In Valenciaorange ist er aber so häßlich, dass er wieder gut ist:D

 

Außerdem steht er viel zu hoch, als xDrive sogar noch höher.

 

Mein Tipp: tieferlegen und Dreitürer nehmen, das passt.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Understatement
  • + R6 mit Sound (aber turbogedämpft)
  • + in der Anlage ein sportliches Auto
  • - Designunfall, hochbeinig
  • - Das Cockpitlayout wurde scheinbar nachts um 3 ausgewürfelt, also wirklich!

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Fast 50:50 Gewichtsverteilung.

 

RWD im Kompaktwagen.

 

Praktisch.

 

Power.

 

Bezahlbar.

 

Zur Klarstellung: es ist ein BMW und es ist ein Fahrerauto.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

It's a mixed bag.

 

Ich denke, mit kleinen Anpassungen kann man auch mit dem M135 einen stimmigen und sportlichen Kompaktwagen auf die Beine stellen.

 

Serienmäßig aber glänzt der M135iA für mich hauptsächlich durch Längsdynamik, der Fahrspaß im Alltag bleibt etwas auf der Strecke.

 

Für mich ergibt sich Fahrspaß durch das Fahrgefühl, nicht durch Rundenrekorde auf der NOS oder Autobahnbolzerei. Dafür ist er allerdings gut zu gebrauchen.

 

Im wesentlichen liegt dies an der 8-Gangautomatik und dem Fahrwerk, hier würde ich zum HS tendieren und das Fahrwerk modifizieren, bzw. das M-FW in Betracht ziehen.

 

Tipp zum Cockpitdesign: Mit der Überarbeitung 2017 hat sich BMW erweichen lassen, sieht auf den Bildern schon mal ganz gut aus. Das wird vermutlich den Kurs der älteren Modelle allerdings drücken.

 

Für mich gab es drei Gründe, den Wagen wieder zu verkaufen:

 

- die Automatik im Alltag

- das zu rückmeldungsarme Fahrwerk

- Rußschleuder ohne Partikelfilter

 

Ja, der Umweltaspekt spielt auch eine Rolle.

 

BTW: Mit ein wenig Aufwand (Umbau Fahrwerk), als 3-Türer und dem aktuellen Cockpit würde bestimmt ein halber Punkt mehr rausspringen.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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