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BMW M1 F20 (Fünftürer) M140i Test

01.09.2017 21:47    |   Bericht erstellt von BMWRider

Testfahrzeug BMW M1 F20 (Fünftürer) M140i
Leistung 340 PS / 250 Kw
Hubraum 2998
HSN 0005
TSN CHZ
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 15000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 8/2016
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von BMWRider 3.5 von 5
weitere Tests zu BMW M1 F20 (Fünftürer) anzeigen Gesamtwertung BMW M1 F20 (Fünftürer) (seit 2012) 4.0 von 5
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Einleitung

 

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Karosserie

3.0 von 5

Dass der 1er in seiner Klasse nicht Primus in Sachen Platzangebot werden kann, ist schon prinzipbedingt. Immerhin muss ein längs eingebauter Reihensechszylinder Platz finden, dazu benötigt die Kardanwelle Raum, um dessen Kraft an die Hinterräder übertragen zu können.

In der Seitenansicht fällt die deutlich längere Motorhaube im Vergleich zur Konkurrenz mit Frontantrieb auf, diese Zentimeter fehlen im Innenraum.

 

Das Platzangebot vorn ist ausreichend, die Sitze dürften jedoch gern weiter nach unten verstellbar sein. Ich bin nur 1,84m groß, jedoch habe ich einen vergleichsweise langen Oberkörper und habe daher auch bei tiefster Sitzeinstellung nur einige Zentimeter Platz zum Dachhimmel.

Hinten wird es für die Beine enger, wenn die erste Reihe nicht gütig ist und Platz abgibt. Zudem ist der Einstieg nach hinten eher ungelenk, da man sich quasi über den hinteren Radkasten auf die Sitzbank fädeln muss.

 

Im Innenraum dürften in den weniger im Fokus stehenden Bereichen sehr gern hochwertigere Materialien verbaut werden. Das Hartplastik der Lüftungseinheit der Rückbank zum Beispiel könnte so auch aus dem 3er BMW aus den 1980ern stammen.

 

Für eine gescheite Sicht durch den Rückspiegel sind klappbare Kopfstützen Pflicht, PDC vorn und hinten ist auch zu empfehlen. Hat man das geordert, kommt man sehr gut zurecht.

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Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Für 2 Personen mehr als ausreichend
  • - Einstieg nach hinten unbequem

Antrieb

4.0 von 5

Der Motor ist ein Pfund in der Waagschale: 3l Sechszylinder, per Turbolader zwangsbeatmet. 340 PS und 500 NM Drehmoment sind für alle Lebenslagen ausreichend.

Durch den hubraumstarken Grundmotor schrumpft das Turboloch zum Löchlein. Ab 3.000 Umdrehungen geht dann richtig die Post ab und der Motor dreht frei und willig bis in den Drehzahlbegrenzer bei 7.000 Umdrehungen. Das ist aber im Alltag nicht wirklich notwendig.

 

Das Schaltgetriebe lässt sich leicht bedienen, die Führung durch die Gänge ist sehr präzise und eindeutig, der Druckpunkt der Kupplung ist klar, aber nicht zu klein. Das war in der jüngeren Vergangenheit bei BMW nicht immer der Fall. Beim Herunterschalten wird die Drehzahl automatisch angepasst, somit gehört das Schleppmoment der Vergangenheit an. So macht ein Schaltgetriebe Spaß!

 

Über 15.000km liegt der Verbrauch bei 10,2l. Das ist der Leistung und meinem Streckenprofil (60% Stadt, Autobahn gern 180 km/h Reisegeschwindigkeit und auf der Spaßrunde auch mal im 250er-Begrenzer) durchaus angemessen. Landstraße oder ruhige Autobahnfahrten werden auch mit einer 6 oder 7 vorm Komma belohnt.

Der Tank dürfte 10-15l mehr Inhalt haben, da bei 90km Restreichweite die Reservewarnung kommt. Das ist je nach Fahrweise dann auch mal bei viertel vollem Tank der Fall.

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Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Drehfreudiger, leistungsstarker Motor
  • - Tank dürfte gern mindestens 10l größer sein

Fahrdynamik

4.0 von 5

Der Wendekreis ist Hecktriebler-typisch recht klein, mit einem beherzten Gasstoß und etwas Übung ließe er sich nochmals reduzieren.

Die serienmäßige variable Sportlenkung ändert notwendigen Lenkeinschlag und benötigte Kraft ohne das man es bemerkt je nach gefahrener Geschwindigkeit. Je nach Modus ist sie zudem leicht- oder schwergängiger. Sie könnte für meinen Geschmack etwas mehr Rückmeldung von der Fahrbahn geben, aber das ist tatsächlich auf sehr hohem Niveau gejammert und da bin ich wohl auch durch den Porsche 911 versaut. Für die Klasse passt das aber schon wunderbar.

Das aufpreispflichtige adaptive Fahrwerk ändert seine Kennung ebenfalls je nach Modus. In Comfort federt es durchaus kommod. In Sport wird alles etwas straffer, die Seitenneigung in Kurven nimmt merklich ab. Auf schlechtem Geläuf und insbesondere Autobahnetappen mit Querfugen oder kurzen Fahrbahnwellen bei mittlerer Geschwindigkeit wird es im Sport-Modus aber auch unangenehm, weil der Magen auf und ab hüpft. Da der Sport-Modus beim adaptiven Fahrwerk in etwa der Kennung des nicht-adaptiven Serienfahrwerkes entspricht, empfehle ich das adaptive Fahrwerk, solange keine Nachrüstlösung Einzug halten soll.

 

Bei sehr hohen Geschwindigkeiten von über 200 km/h werden Fahrwerk und Lenkung in langgezogenen Autobahnkurven oder bei schon leicht welliger Fahrbahn recht indifferent. Das geht besser.

Insgesamt passt es aber.

 

Die serienmäßige Sportbremse macht ihre Arbeit sehr gut, allerdings war ich auch noch nicht auf der Rennstrecke unterwegs und in der Norddeutschen Tiefebene fahre ich eher rund und lasse rollen als digital.

Edit: Auch bei einem Trackday, wo ordentlich Temperatur in Bremsen und Reifen kam, lies sich keine nachlassende Bremswirkung erkennen.

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Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Adaptives Fahrwerk erlaubt Sport und Komfort
  • - Bei sehr hohem Tempo indifferentes Fahrverhalten

Komfort

4.0 von 5

Zur Federung hatte ich ja bereits etwas geschrieben.

Die serienmäßigem Sportsitze sind vielfach verstellbar: Höhe, Lehnenneigung, Neigung des gesamten Sitzes, Lehnenbreite und Länge der Sitzfläche. In meinem Fall kommt noch die aufpreispflichtige Lordosenstütze hinzu. So sollte in Verbindung mit dem verstellbaren Lenkrad seine ideale Sitzposition finden.

Die Verstellung der Sitzneigung und der Lehnenneigung sowie des Sitzabstandes erfolgt durch Verlagerung des Körpergewichtes während des Betätigen des entsprechenden Hebels. Ich komme damit gut zurecht, andere - wie z.B. meine Lebensgefährtin - haben damit Probleme.

 

Das Innenraumgeräusch ist angemessen, manch einem ist der Sound für die Leistung etwas zu leise. Ich finde es wie geschrieben angemessen, im Comfort-Modus ist der Auspuff eher dezent und im Hintergrund, im Sport-Modus wird er merklich lauter und blubbert auch deutlich bei Gaswegnahme. Passt!

 

Das iDrive lässt sich perfekt und intuitiv über Controller, Touchpad oder Spracheingabe bedienen. Letztere erkennt auch frei Schauze gesprochene Befehle wie "navigiere mich nach XY", "spiele Lied AB" oder "zeige mir den Luftdruck an".

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Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + IDrive perfekt zu bedienen

Emotion

3.5 von 5

Der 1er hat seit dem Facelift eindeutig an Attraktivität gewonnen. Die Optik des M-Performance-Modells mit den Spangen in der Frontschürze, dem Spiegelkappen sowie dem Duplex-Auspuff gefällt und hebt sich von den anderem Motorisierungen ab, ohne dick aufzutragen. Gerade in der von mir gewählten gedeckten Farbe.

 

Zudem beherrscht der M140i mit dem adaptiven Fahrwerk den Spagat zwischen Komfort und Sport.

 

Über das BMW-Image muss man nicht viele Worte verlieren, der 1er ist aber zum Glück davon eher weniger betroffen. Er ist für viele ein etwas teurerer Golf, aber kein Grund für Gerede. Gefällt mir.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Auffällig unauffälliges Auto

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km über 10 Liter
Gebrauchtwagengarantie über 24 Monate

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer einen dynamischen, aber sehr alltagstauglichen Kompakten möchte, sollte sich hier umsehen. Insbesondere, wenn es ein Auto abseits der front- oder allradgetriebenen 2,xl- Maschinen sein soll. Der 1er hat da tatsächlich seine Alleinstellungsmerkmale und ist wohl der letzte seiner Art.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Familien mit Kindern schauen doch besser nach einem Kombi oder eine Klasse höher.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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