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BMW X4 F26 xDrive 30d Test

15.01.2016 17:54    |   Bericht erstellt von elch1964

Testfahrzeug BMW X4 F26 xDrive 30d
Leistung 258 PS / 190 Kw
Hubraum 2993
HSN 0005
TSN BVO
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 37000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 11/2014
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von elch1964 4.0 von 5
weitere Tests zu BMW X4 F26 anzeigen Gesamtwertung BMW X4 F26 (2014 - 2018) 4.0 von 5
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Einleitung

Nachdem ich den X4 nun schon über ein Jahr fahre, möchte ich auch gerne mal meine Einschätzung zum X4 abgeben.

Ich habe zuvor Autos einer anderen Marke gefahren (Der Benutzername deutet darauf hin), es ist somit mein erster BMW (gelegentlich gefahren habe ich jedoch schon zuvor diverse BMWs).

Galerie

Karosserie

2.5 von 5

Das Platzangebot vorne ist geräumig, allerdings ist man - BMW-typisch - auf seinem Sitz "festgenagelt" (ich habe die M-Sportsitze) und hat diesbezüglich keine Bewegungsfreiheit.

 

Das Platzangebot hinten ist prinzipiell nicht schlecht, aber dadurch, dass die Rückbank abgesenkt wurde (damit man aufgrund der abfallenden Dachlinie hinten noch aufrecht sitzen kann) sitzt man doch etwas seltsam, die Oberschenkel liegen jedenfalls nicht auf der Sitzfläche auf. Zu Dritt ist es hinten nur auf kurzen Strecken zumutbar.

 

Beim Kofferraum ist für ein Auto in dieser Größe in Ordnung, im umgeklappten Zustand ist er aber etwas dürftig, gerade für ein Sports-"Activity" Vehicle - die Ladefläche ist bei umgeklappten Lehnen nicht waagerecht, aber vor allem bekommt man z.B. ein Mountainbike überhaupt nicht in den Kofferraum rein, ohne das Vorderrad auszubauen (das scheitert schon an der Innenbreite und -höhe).

 

Die Übersichtlichkeit ist tatsächlich eine Katastrophe, es gibt Autos, dass sieht man nichts, hier sieht man überhaupt nichts. Beim Rückwärts einparken sieht man niedrigere Fahrzeug hinter einem gar nicht mehr, natürlich auch nirgends den Bordstein, das ist ein reiner Blindflug und erfordert viel Gefühl und Erfahrung. Jedenfalls, wenn man nur PDC hat (Rückfahrkamera oder Topview ist unbedingt zu empfehlen).

Sogar die A-Säule versperrt die Aussicht recht erfolgreich, ich habe da eine Stelle, wo ich regelmäßig einbiege, da ist es mir jetzt schon zwei mal passiert, dass sich ein von Rechts nahendes Auto komplett dahinter versteckt hat, während ich an die Kreuzung heran rollte ...

 

Die Verarbeitung ist in Bezug auf den Preis und den Qualitätsanspruch von BMW nicht ganz optimal und bietet sichtlich Spielraum für Verbesserungen.

 

Ein Flops hat sich BMW hier aber geleistet:

beim X4 lassen sich wie beim X3 die Rückenlehnen der Fond-Sitzbank umklappen (es ist ja auch ein Sports Activity Vehicle, da muss das eine oder andere Sportgerät schon mal rein passen), aber es gibt dann überhaupt keine Ladungssicherung mehr:

es ist kein Gepäckraumtrennetz vorhanden, das man hinter den Fahrersitzen aufspannen könnte; es sind nicht einmal Befestigungspunkte bzw. Verzurrösen unten und oben im Bereich der B-Säule vorhanden. So kann man die Ladung, die im Bereich der Rücksitze gelagert ist, nicht mal mit einem Netz oder Gurt festzurren!

 

Habe ich also z.b. mein Mountainbike hinten drin liegen., dann kann ich das zwar noch verzurren, aber meine weitere Ausrüstung wie z.B. eine Luftpumpe oder ein Fahrradhelm fliegt mir bei einem Unfall um die Ohren (oder das Beauty-case meiner Frau) ....

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + sportlich-schicke Optik
  • - Übersichtlichkeit
  • - Keine Ladungssicherung bei umgeklappten Fondlehnen!

Antrieb

4.5 von 5

Es ist beeindruckend, wie der 30d dieses 2Tonnen-Gerät in Bewegung versetzt. Aus dem Stand heraus an der Ampel bist Du mit dem Allrad kaum zu schlagen, der X4 geht ab wie am Gummiband abgeschossen.

 

Erst bei höherer Geschwindigkeit merkt man das hohe Gewicht und natürlich die schlechte Aerodynamik, da ist dann bei 235 Schluss - auch nicht wirklich übel, aber da tummeln sich mittlerweile schon einige Mittelklasse-Vertreter-Kombis.....

 

Die Automatik ist der Hammer. Die harmoniert nicht nur hervorragend mit dem Motor, sondern denkt auch sichtlich mit, tut meist das, was man selbst tun wollen würde. Die 8 Gänge helfen natürlich auch zur guten Beschleunigung, aber auch zum Sprit sparen.

 

Der Spritverbrauch ist im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht und -Format und insbesondere den Fahrleistungen beeindruckend, dennoch (durch das Gewicht) absolut gesehen nicht Spitze.

Die Reichweite ist dadurch nicht bemerkenswert, auch weil der Tank durchaus größer sein könnte.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + super Drehmoment und Durchzug
  • - bedingt durch Gewicht und Aerodynamik entsprechend erhöhter Verbrauch

Fahrdynamik

4.5 von 5

natürlich gibt es Autos, die noch schneller beschleunigen. Aber 5.8 Sekunden auf 100 ist ein Wert, den der erste (und m.E. nach auch der zweite) M3 nicht mal geschafft hat :-)

 

Und natürlich ist der X4 auch nicht so fahrdynamisch wie z.B. ein 4er Coupe - durch das hohe Gewicht den hohen Schwerpunkt ist er nicht so dynamisch, absolut gesehen deshalb nicht Spitze - relativ gesehen aber hervorragend.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + für ein SUV (SAC) vergleichsweise dynamisch und direkt
  • - äußerst seitenwindempfindlich

Komfort

3.5 von 5

Ich habe trotz M-Paket das Serienfahrwerk gewählt, und bin da auch ganz froh drum - zusammen mit den 19-Zöllern (die braucht's dann aber auch) vom Komfort her immer noch nicht optimal, auch damit bekommt man jede Rille und Bodenwelle gemeldet.

Da man selten auf der Nordschleife fährt um die allerbesten Kurvenzeiten zu erreichen, dafür aber täglich mit den Komforteinbußen konfrontiert wird, halte ich das Sportfahrwerk für überflüssig, zumal man im öffentlichen Straßenverkehr damit kaum schneller unterwegs sein wird.

 

Die Sitze vorne (M Sportsitze) bieten zwar hervorragenden Seitenhalt, sind auf langen Strecken aber sehr unkomfortabel. Mit 50 ist man halt doch keine 20 mehr, es tut einem irgendwann nicht nur der Rücken, sondern sogar der Hintern weh.

 

Hinten ist der Sitzkomfort für langen Strecken unzumutbar -schon weil nur der Hintern auf der Sitzfläche ist, die Schenkel nicht aufliegen, weil die Rückbank (ggü. dem X3) wegen der Sitzhöhe abgesenkt wurde.

 

Das die Command-Drive Bedienung immer so über den grünen Klee gelobt wird, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn einerseits ist die Bedienung/Menüführung nach wie vor nicht überall schlüssig und vor allem einheitlich, vor allem aber muss ich für jeden Mist die Hand vom Lenkrad nehmen, um an den Command Drive Button zu fassen. Ganz besonders popelig auch, wenn man eine Verkehrsfunkmeldung weg drücken möchte - das Knöpfchen ist nicht mal ohne Hinschauen zu finden.

(die viel gescholtene Bedienung bei Volvo ermöglicht, *alles* vom Lenkrad aus zu bedienen, einfach und ohne Hinschauen, durch das Drehrädchen mit Druck-Funktion un einer Zurück/ESC/Exit-Taste)

 

Die Klimaautomatik (gut, ich habe nur die Basisversion) kenne ich auch besser, es passiert immer wieder, das man mit eiskalter Luft angeblasen wird, oder das es so warm ist das man das Fenster kurz öffnet - bei Volvo habe ich maximal 2 mal im Jahr am Temperaturregler gedreht, da ist Sonneneinstrahlung und Empfinden deutlich besser berücksichtigt worden.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Ausgewogen zwischen Komfort und Sportlichkeit, aber eben keine Komfortkutsche
  • - verbesserungsfähige Klimatisierung

Emotion

4.0 von 5

Das Design ist gut, aber das Heck gefällt mir persönlich nicht 100%ig - zu viele Kanten, Ecken, Sicken... Steht ein Macan daneben, wirkt der viel aufgeräumter (und dennoch sportlich).

 

Das Temperament kann natürlich gewichtsbedingt nicht so sein wie bei einem Coupé, aber ist dennoch als recht temperamentvoll zu bezeichnen.

 

100 Punkte beim Image kann es nicht geben, da es immer jemand gibt, der einen SUV (SAC) ablehnt (ich find's gut :-))

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + dynamisches, kraftvolles Design

Unterhaltskosten

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wenn man Ansprüche an die Fahrdynamik hat und auch einen sportlichen Anstrich wünscht, aber dennoch einen SUV fahren möchte, ist man hier bestens aufgehoben!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Das Fahrzeug ist nicht wirklich zu empfehlen für Personen, die einen langstreckentauglichen Fahrkomfort suchen.

Auch für Familien ist es nicht optimal, das Sitzen ist hinten ein gewisser Kompromiss, und der Kofferraum ist nicht allzu üppig.

Nicht ganz außer acht lassen sollte man das Problem mit der fehlenden Ladungssicherung bei umgeklappten Fondlehnen.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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