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Chevrolet Astro 2. Generation 4.3 V6 Test

03.07.2011 14:53    |   Bericht erstellt von weeß-ich-ni

Testfahrzeug Chevrolet Astro 2. Generation 4.3 V6
Leistung 192 PS / 141 Kw
Hubraum 4300
HSN 1150
TSN 000
Aufbauart Van
Kilometerstand 262728 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 7/1997
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von weeß-ich-ni 4.5 von 5
weitere Tests zu Chevrolet Astro 2. Generation anzeigen Gesamtwertung Chevrolet Astro 2. Generation (1995 - 2005) 4.5 von 5
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Einleitung

Wegen Familienzuwachs musste ein größeres Auto ran. Die europäischen und japanischen Autos in dieser Klasse waren entweder zu teuer oder zu klein, oder einfach zu langweilig. Da ich vor ein paar Jahren schon mal einen Astro hatte, kam wieder einer in die engere Wahl. Das Auto stand ziemlich vernachlässigt mit größerem Wartungsstau in Hamburg und wurde von mir im Februar 2011 vor dem völligen Verfall gerettet.

Karosserie

4.5 von 5

Der Innenraum ist sehr geräumig und variabel. In der LS-Version gibt es hinten zwei Dreierbänke, die herausnehmbar, aber sehr schwer sind. Der LT hat in der Mitte zwei Einzelsitze und hinten eine Dreierbank, bei der der mittlere Sitz zur Mittelarmlehne/Tisch nach vorn geklappt werden kann. Auf den äußeren Sitzplätzen gibt es Dreipunkt, auf dem mittleren Beckengurte. Auf der gleichen Grundfläche wie ein Sharan oder ein Voyager hat man ein besseres Raumgefühl. Die kantige Karosserie ist sehr übersichtlich, was beim Einparken hilft. Sehr schön ist auch die dreiteilige Heckklappe, durch die man auch in engen Parklücken den Kofferraum prima beladen kann.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + sehr bequeme Sitze, absolut langstreckentauglich
  • + 4x 12V Steckdosen im Auto für Navi, Telefon, Kühlbox, DVD-Player.....

Antrieb

4.0 von 5

Der V6 zieht in allen Lebenslagen gut durch, die Automatik schaltet sanft. Das Auto ist keine Rennmaschine, wenn man auf den Verbrauch achtet. Im Normalbetrieb arbeitet alles leise und unaufdringlich. Tritt man das Gaspedal allerdings zum Beschleunigen (z.B. in der Autobahnauffahrt oder zum Überholen) bis in den Teppich, zeigt der 4,3l mit entsprechender Geräuschentwicklung, wozu er fähig ist. Dann darf man allerdings nicht an die Benzinpreise denken.

Eine Gasanlage rechnet sich bei Vielfahrern ziemlich schnell.

Die Wartungskosten halten sich in Grenzen, die "Große Inspektion" ist alle 100.000 Meilen, also 160.000km, fällig. Dazwischen braucht der Chevy nur Motorölwechsel alle 7.500 Meilen, Getriebeölwechselintervalle variieren je nach Einsatzbedingungen. Für häufige Autobahn- oder Anhängerfahrten empfiehlt sich, einen zusätzlichen Getriebeölkühle für ca. 90€ nachzurüsten. Ersatzteile sind günstig und problemlos in Deutschland und USA zu bekommen.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + souveräner Antrieb mit ausreichend Drehmoment
  • - Tempomat lässt Motor beim Beschleunigen sehr hoch drehen

Fahrdynamik

4.0 von 5

Der Chevy fährt sich auf Grund der Übersichtlichkeit sehr entspannt, das Fahrwerk ist sehr gutmütig. Lediglich auf kurz aufeinanderfolgenden Unebenheiten macht sich die Starrachse hinten bemerkbar. Luftunterstützte Stoßdämpfer aus dem Zubehör für ca. 130€ pro Satz helfen dort aber schon sehr gut und sorgen dazu für eine perfekte Niveauregulierung bei Beladung oder Anhängerbetrieb. Wenn man sich an das doch eher komfortbetont abgestimmte Fahrwerk gewöhnt hat, kann man recht zügig über kurvige Landstraßen fahren. Aber im Grundprinzip ist es ein Familiencruiser, der die Hektik des Alltags einfach draußen lässt.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + sehr komfortables fahrwerk

Komfort

5.0 von 5

Sehr komfortabel und leise. Die Sitze sind absolut langstreckentauglich, 500km merkt man nicht mal im Popometer. Heizung und Klimaanlagen arbeiten schnell und effektiv. Serienmäßig ist ein ordentliches Soundsystem verbaut, allerdings bei meinem Auto noch ohne CD-/MP3-Player. Nachrüstung eines modernen Radios ist aber mit den erhältlichen Adaptern problemlos möglich. Im Innenraum gibt es für alle Plätze ausreichend Ablagefächer. Die hinteren Scheiben sind serienmäßig schwarz eingefärbt, in der Mitte sind die Seitenscheiben ausstellbar. Leseleuchten, Ausstiegs- und Kofferraumbeleuchtung sind ebenso selbstverständlich wie ein höhenverstellbares Lenkrad, Tempomat und Tagfahrlicht. Ab Bj. 2000 schalten sich bei Dunkelheit (z.B. im Tunnel) die Rücklichter automatisch zu. Die Zentralverriegelung wird über Funk bedient, elektrische Fensterheber sind serienmäßig.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Klimaanlage vorn und hinten

Emotion

4.5 von 5

Der Chevrolet Astro und das Schwestermodell GMC Safari haben in Deutschland eine große Fangemeinde. Insofern ist der kleine Van schon eine emotionale Sache, auch wenn der V8-Sound des "großen" Bruders Chevy G20 fehlt. Dafür entschädigt der Astro, zumindest ohne optionales Hochdach, mit uneingeschränkter Alltagstauglichkeit. Mit dem Astro kommt man immer entspannt am Ziel an, egal ob man zum Wocheneinkauf oder in den Urlaub fährt. Zubehör, um den Astro noch mehr zu individualisieren, gibt es massenhaft zu günstigen Preisen. Oder man entscheidet sich für einen Conversion-Van von einem der zahlreichen Ausstatter, da hat man dann gleich ein Wohnzimmer auf Rädern.

Galerie
Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + absolut enspanntes Fahren

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 300-400 Euro
Verbrauch auf 100 km über 10 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 1159
Haftpflicht 300-400 Euro (45%)
Teilkasko 100-200 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Sonstiges - Kühler (200 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer ein komfortables Familienauto sucht, was man nicht an jeder Ecke sieht, ist mit dem Astro oder GMC Safari bestens versorgt. Das Auto ist robust und zuverlässig, günstig zu bekommen, obwohl gut gepflegte Modelle doch schon rar sind und Ersatzteile sind schnell und günstig verfügbar. Mit einem Chevy fährt man entspannt und über allen Alltagsstress erhaben. Es ist definitiv nichts für Leute, die immer und für jede Sekunde Vorsprung erster sein müssen, nur um dann festzustellen, dass am Ende der Straße niemand steht, der ihnen dafür eine Medaille und einen Pokal überreicht.

Mir zaubert der Astro bei jeder Fahrt ein Lächeln auf´s Gesicht. Und das ist schon ein gutes Stück Lebensqualität.

Weitere Infos und ganz viel Hilfe zum Thema Astro/Safari und zum Thema US-Fahrzeuge habe ich auf zwei Internetseiten gefunden, die ich an dieser Stelle uneingeschränkt empfehlen kann:

www.astro-van.de

www.us-car-forum.net

Dort gibt es für langjährige US-Car-Driver genau so viel Hilfe wie für jeden Anfänger und US-Car-Interessierten. Und wer jetzt noch denkt, Ami fahren ist nur was für Reiche, der darf gern weiter überteuerte Produkte mit weniger Ausstattung und Emotionen durch die Gegend schaukeln.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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