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Chevrolet Camaro V 3.6 V6 Test

19.05.2014 13:36    |   Bericht erstellt von 204er

Testfahrzeug Chevrolet Camaro 5 3.6 V6
Leistung 328 PS / 241 Kw
Hubraum 3564
HSN 1006
TSN ACJ
Aufbauart Sportwagen/Coupe
Kilometerstand 3000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 4/2014
Nutzungssituation Mietwagen/Leihfahrzeug
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von 204er 3.5 von 5
weitere Tests zu Chevrolet Camaro 5 anzeigen Gesamtwertung Chevrolet Camaro 5 (seit 2009) 3.5 von 5
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Einleitung

Da ich beruflich ein wenig in der Welt herumkomme und dann auch mal ungewöhnliche Autos als Mietwagen unter mein Popometer bekomme, wollte ich in loser Reihenfolge mal meine Erfahrungen mit diesen Exoten zum Besten geben.

 

Fahrzeug Nr. 1 in dieser Reihe war ein Überraschungs-Upgrade von Avis Philadelphia International Airport - ein Camaro 3,6 Cabriolet. Das Wetter war vergangenen Sonntag genau richtig für einen kleinen Ausflug in die Cabriolet Welt rund um "Phila".

Galerie

Karosserie

2.0 von 5

Typisch Cabrio - vorne viel, hinten nichts. Die Übersicht leidet an der gewaltigen Querstrebe im oberen Scheibenrahmen. Nur in der tiefsten Sitzposition konnte durch den Sehschlitz (Frontscheibe) das vordere Ende des Autos erahnt werden. Größere Menschen könnten hier ein Problem bekommen. Der Kofferraum ist winzig. Ablagen im Innenraum spärlich. Die Armaturen und Bedienelemente sind übersichtlich - wirken aber billig. Ebenso wie die misslungene Integration des My Link Monitors und überhaupt die verwendeten Materialen. Plastik at its best.

 

Das Verdeck ist nur wenig isoliert (beispielsweise im Vergleich zum Audi A5) und erzeugt einen hohen Geräuschpegel im Innenraum. Durch die winzigen Scheiben wird das Auto bei geschlossenem Verdeck zur dunklen Höhle. Wie ein Fuchs Schützenpanzer. Das Verdeck schließt in 45 Sekunden. Ein wenig primitiv wirkt der zentrale Drehverschluss, der trotz elektrischer Bedienung des Verdeckes noch manuell mit gehörigem Kraftaufwand betätigt werden muss.

 

Die Verarbeitung wirkt solide aber nicht hochwertig.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Atemberuabende Form, vorne viel Platz, übersichtliche Bedienung
  • - Innenraumanmutung mangelhaft, bei geöffnetem Verdeck quasi kein nutzbarer Kofferraum
  • - breiter Überrollbügel im Frontscheibenrahmen störend

Antrieb

4.5 von 5

Der Motor gibt sich kultiviert bis man ihm die Sporen gibt. Dann trompetet er fröhlich los und drückt einen in den Sitz. Leider ist rund um PHL nur 55 mph erlaubt - so konnte ich ihn nur zu Zwischensprints bringen. DIE waren aber schon sehr beeindruckend. Einen Doughnut habe ich dann in einem Gewerbegebiet vollführt. Danke an die Pirelli Allwetterreifen, die er drauf hatte - :D Auch das Getriebe ist keine Spaßbremse. Nur die Schaltpaddels hätte man sich getrost sparen können (dünnes Plastik - nicht zu feste dran ziehen....) - dafür ist das Getriebe schlicht zu langsam.

 

Ach ja - saufen tut er natürlich. 16,8 L / 100 km.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Enormer Durchzug
  • - Verbrauch

Fahrdynamik

3.5 von 5

Das Ding macht wirklich Laune. Wenn man will, bringt man das Heck schnell zum Ausbrechen. Auf Nässe sicher nicht immer spassig.

 

Ohne Fahrhilfen nichts für Heckantrieb - Anfänger.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Heckantrieb macht Laune - wenn man es kann.
  • - Für Ungeübte: Finger weg.

Komfort

4.0 von 5

Ein reinrassiges Muscle Car. Nicht mehr und nicht weniger. Schnell, hart, nicht unbedingt leicht zu fahren. Ein Spaßmacher.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + gute Sportsitze vorn. Starke A/C, leichte Bedienung (bis auf Verdeckverriegelung)
  • - laut und hart

Emotion

3.5 von 5

Als alter Muscle Car Bewunderer als Zweitwagen mein Fahrzeug der Wahl. Aber statt Sechszylinder lieber mit 6,2 L V8, da kaum Preisdifferenz.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Muscle Car durch und durch, nicht zuviel Retro
  • - Zuhälter Image

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Für Freunde amerikanischer Sportwagentradition, die bereit sind, alle bekannten Nachteile eines Muscle Cars in Kauf zu nehmen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Für Menschen, die echten Heckantrieb in Verbindung mit Automatik und einem furiosen Motor nicht gewöhnt sind.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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