DS DS7 Crossback J E-Tense 300 4x4 Test
18.01.2025 09:48 | Bericht erstellt von Flagstonian
Testfahrzeug | DS DS7 Crossback J E-Tense 300 4x4 |
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Leistung | 300 PS / 221 Kw |
Hubraum | 1598 |
HSN | 1889 |
TSN | AFV |
Aufbauart | SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand | 84000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 9/2020 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 3 Jahre |
Einleitung
Um die Sparte der Hybridfahrzeuge zu testen, gab ich DS Automobile mal eine Chance. So wurde nach einem Audi Q7 3.0 TDI von 2006 ein viel moderneres Fahrzeug im Januar 2022 mein Eigen. Hier sind meine Gedanken zum französischen Premium. |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sehr elegant designed, Innen wie auch außen
- - Kofferraum fühlt sich für die Klasse besonders klein an
- - Kofferraum Klappe für 2.00 Meter Mann wie mich recht niedrig
- - Hohe Mittelkonsole ggf. platznehmend für Manche
Antrieb
Hier kommt ein Problem. Als Plug-In Hybrid verspricht der Wagen einen relativ guten Verbrauch von 1.8 Litern oder ähnlich. Tatsächlich wird der Verbrauch bei voller Batterie mit 2.8 Litern angegeben. Hier nun der Geck: dies gilt nur bei idealen Konditionen. Im Winter sind wir da schnell weg von.
Meine Wohnsituation erlaubt es mir über eine Standard Steckdose zu laden. Das habe ich bereits aufgegeben da die Strompreise zu hoch sind für das was man an Reichweite erhält. Im Winter gibt mir eine voll aufgeladene Batterie gerade eine elektrische Reichweite von 24-28 km. Die gilt dann auch nur bei Stadtverkehr, man könnte es also eventuell tatsächlich 24km schaffen. Auf der Autobahn ist schnell Schluss. Auf Landstraßen ebenfalls. Wenn man dann auf den kleinen Benziner überspringt merkt man richtig, wie er leidet und sich mit viel Schweiß auf der Stirn die erfrischenden 12-15 Liter kippt. Da ist dann der Effekt des Hybridfahrens vorbei. Sparsam ist anders. Im Sommer bei idealem Wetter hat mein DS7 schon mal gerne 54 km Reichweite allerdings beim selben Spiel, nicht auf der Autobahn und Landstraße sondern im Stadtverkehr. Die beworbenen über 60km hat er nie geschafft.
Da mittlerweile Hersteller mehrere Fahrzeuge haben die auch gerne jenseits der 100km reinelektrische Reichweite im Hybrid anbieten ist die Strategie der 64 oder so km von DS nicht mehr wettbewerbsfähig. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Hybrid Modus erlaubt sparsames fahren
- + Bei idealen Konditionen im Stadtverkehr rein elektrisch bis 56km machbar
- + 300 PS Systemleistung helfen, gut und zügig durch den Alltag zu kommen
- + Zuschaltbarer 4x4 Antrieb hat schon oft in Schnee oder auf matschigen Parkplätzen geholfen
- - Sobald die Batterieleistung aufgebraucht wurde findet man einen guten alten Gas Guzzler, hoher Verbrauch
- - Im Winter ist der reinelektrische Fahrmodus so gut wie nicht zu gebrauchen da teils bis 24 km rauskommen und die beim fahren schneller als angegeben verbraucht sind
- - Motor schaltet sich im hybrid Modus teils unerwartet hinzu und dreht im Kaltzustand eben auf 5-6k rpm
- - Reichweite bei normaler bis zügiger Fahrweise ohne Hybridmodus ca. 300km da 43Liter Tank und hohem Verbrauch
Fahrdynamik
Der Franzose ist absolut auf Komfort ausgelegt. Das sieht man sobald man behauptet etwas sportlicher fahren zu müssen.
Im Komfort Modus wird der Wagen regelrecht zur Sänfte. Er reguliert beinah alle Unebenheiten und schaukelt es in Amerikanischer Manier aus den 70ern aus. Das ist soweit angenehm bis man jenseits der sagen wir 160 km/h fährt. Die Höchstgeschwindigkeit von mir ertestet ist bei etwa 238 km/h. Das fühlt sich bei Fahrzeugen wie Audi A8 oder auch beim Audi Q7 gut an. Beim DS7 hat man das konstante Gefühl von „ich hebe gleich ab“ oder „bei der nächsten Bodenwelle mach ich einen Salto“. Überhaupt gar nicht löst der Sport Modus das Problem, dass dieses Fahrzeug trotz 300PS kein Stück sportlich ist und auch nicht gerne schnell fährt. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Sehr weiche Federung was angenehmen Fahrkomfort bietet
- + Rasche Beschleunigung dank 300PS System Leistung
- - Jenseits der 150 km/h nicht angenehm zu fahren
- - Nicht für höhere Geschwindigkeit sowie dynamisches Kurven fahren ausgelegt, wird eher gefährlich
- - Sport Modus völlig unnötig da kaum Änderung spürbar
Komfort
Wie bereits erwähnt ist das Fahrzeug Marke Sänfte und nichts für den Sportlichen Fahrer. Es gibt die Modi Elektrisch, Hybrid, Komfort, Sport und 4x4. Der größte Unterschied ist merkbar im Komfort Modus denn der verwandelt das Fahrzeug in eine Schaukel. Das muss man mögen, ich tu es und empfinde es als Vorteil. Der Sportmodus ist wie gesagt völlig überflüssig. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Federung sehr komfortabel
- + Sitze sind nicht so eng wie bei mancher Konkurrenz
- + Bedienung für mich relativ einfach
- - Sportmodus unnötig da kaum Veränderung außer dass Gänge ausgefahren werden
- - Der kleine 4-Zylinder ist schon sehr hörbar wenn er dann mal unbequem schreit
- - Sitze NICHT für schwere Personen ausgelegt (offiziell von DS Händler gesagt)
- - Heizung/Klima kompliziert und tut nicht immer das, was man möchte
Emotion
Emotion. Wo fang ich da an. Ich dachte, ich würde warm werden mit dem Fahrzeug. Aber so wie ich warm wurde mit meinem Cadillac DTS oder dem E320, so wurde ich nie warm mit dem DS7. Es ist für mich eines der schönsten Fahrzeuge die auf den Straßen heute rumfahren. Da steckt noch Design drin. Die meisten setzen ja mittlerweile auf runde Karosserie, durchgezogene Scheinwerfer und Heckleuchten und ein übergroßes IPad als Zugang zu allem, was der Innenraum zu bieten hat. Beim DS7 ist das nicht so, hier ist markantes Design geflossen, ein tolles Thema mit der Rautenoptik verfolgt, fantastische Designsprache. Aber: es ist und bleibt ein Alltagsfahrzeug der grauen Masse und ist genauso spektakulär wie ein Opel Grandland oder ähnlich. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Fantastisches Design
- + Innenraum funktional durchdacht
- - Bleibt ein Auto der grauen Masse
- - Schafft nicht die Emotion wie es andere Fahrzeuge schaffen
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | bis 100 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 9,5-10,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 300-500 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | 12 Monate |
Werkstattkosten pro Jahr | 500-1500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 42579 |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Sonstiges - Reifendrucksensor (280 €) |
Gesamtfazit zum Test
Das Fahrzeug ist aufgrund von Ausstattungslinien eher ein Schnapper als die deutsche Konkurrenz. Wer bekommt bei Mercedes und Co. einen Plug In Hybriden mit Ledersitzen, Smart Phone Interface, Sitzheizung und Belüftung, Massagesitzen, Park Distance Control mit 360 Grad Kamera und Rückfahrkamera, Premium Soundsystem, elektrische Sitze vorne und hinten (Lehne), Panorama Dach, Elektrischen Komfort Kofferraum (Fußgesteuert), Keyless Go und Entry, Kurvenlicht, Autopiloten (nicht die Tesla Manier aber doch schon ganz gut) - und das alles in gebraucht und gutem Zustand bei unter 30.000€? Das Gesamtpaket lässt sich sehen.
Aber nur wenn man Glück hat! Denn der DS7 hat mir leider recht ungewöhnliche Reparaturen und anderen Ärger gebracht. Mein Fahrersitz ist gebrochen (2.00 M Mann mit 130+ Kg). Mir ist etwas derartiges vorher nie passiert. DS sagte dazu, dass diese Fahrzeuge es nicht so verzeihen wenn schwere Personen damit fahren. Zahlreiche Rückrufaktionen haben dann auch geplagt.
Wer viel fährt sollte auch die Finger vom E-Tense 4x4 lassen da man sich sonst ggf. 2x oder mehr pro Woche an der Tankstelle sieht. Die elektrische Reichweite ist dafür ein Witz.