Ford Focus Mk3 1.6 TDCi Turnier Test
04.02.2015 18:48 | Bericht erstellt von andreas24113
Testfahrzeug | Ford Focus Mk3 1.6 TDCi Turnier |
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Leistung | 115 PS / 85 Kw |
Hubraum | 1560 |
HSN | 8566 |
TSN | AWR |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 100000 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 7/2012 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | einige Monate |
Einleitung
Ich habe mich im November letzten Jahres "plötzlich und völlig unerwartet" für ein neues Fahrzeug entscheiden müssen. Eigentlich wollte ich nach einem 20m 2300 nie wieder einen Ford fahren (kann man mal sehen, wie lange Vorurteile sich einbrennen). Dann die Alternativen ... nun, und aufgrund eines Preises zu dem ich nicht nein sagen konnte - ein Focus Turnier. Meine Eindrücke nach über 2 Monaten ... |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Man sitzt wirklich gut und bequem ...
- - ... aber es scheint, als ob man doch konstruktiv mehr Platz hätte lassen können.
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Motor ist sparsam und zieht trotz geringem Hubraum wie ein "Großer"
- - Bei sehr wenig Gas ist es schwierig, die Leistung genau zu dosieren.
Fahrdynamik
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Lenkung ist direkt und leichtgängig
- - ... aber ein wenig mehr "Kraftbedarf" würde bei mehr Speed guttun
Komfort
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Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Federung scheint mir für den Familienkombi zu hart
- - Heizung ist längst nicht so effektiv wie sie sein könnte.
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Keine Einheitskiste. Der Vorgänger war langweiliger.
- - Innenraum mit silberfarbenem Plastik sieht ein wenig nach Playstation aus.
Gesamtfazit zum Test
- Überhaupt wirkt alles recht solide verarbeitet. Nach Spaltmaßen schau ich gar nicht erst. Das interessiert nicht die Bohne.
- Trotz 100.000 auf der Uhr: es klappert nichts, es rappelt nichts. Die Reifen machen Krawall, aber da hat der Vorbesitzer gegeizt (Ganzjahresreifen mit überaus harter Gummimischung).
- Der Motor ist mit 115 PS nominell deutlich schwächer als die 140-PS-Maschine vom V70. Zieht aber bärenstark durch, und obwohl ein guter Liter Hubraum fehlt, hat er erstaunlich viel Zug "von unten".
- Mit 80 im 6. Gang bei 1.600 Umdrehungen cruisen, das ist LKW-Drehzahlniveau. Hab so eine Ahnung, als ob das der Lebensdauer zugute kommen wird.
- Die Schaltung ist sauber. Macht Spaß, es rutschen die Gänge rein, daß es eine wahre Freude ist. Da wabbelt und wackelt nichts. Das sitzt.
- Die Scheinwerfer (H7) sind mir ein wenig zu schwach. Immerhin strahlen sie gleichmäßig. Ich schau beim nächsten Lampenwechsel mal nach, ob es bessere Birnen gibt.
- Das "normale" Radio klingt super.
- Fahren tut der Ford sich gut, bißchen hart, aber sauber. Ich konnte noch nicht "drauftreten" wegen dem winterlichen Wetter, aber bis jetzt ist alles vielversprechend. Aber eben: sehr stramm, sehr sportlich. Die Lenkung ist mir etwas zu leicht und auch sehr empfindlich. Die ersten Wochen fuhr ich tatsächlich etwas eckig.
- Man sitzt recht fein, wenn auch die Konsole mehr Platz lassen könnte, für die Knie zum Beispiel.
- Verbrauch jetzt (viel Stadt dabei!) 5.2 l Diesel /100 km. Das finde ich angemessen. Ich fahre keineswegs als Wanderdüne, heize aber auch nicht. Frühes Hochschalten - es wird ja angezeigt, wenn's geht - schadet dem Durchzug eigentlich nicht.
- Paar nette Ausstattungsdetails: Parksensoren hinten, die Seitenleuchten in den Spiegeln, automatisch abblendender Innenspiegel (funktioniert wirklich!), Scheibenwischer mit gut funktionierendem Regensensor ...
- Seitenscheiben scheinen bei Schietwetter gut sauber zu bleiben.
- Einparken macht Spaß, die Sensoren registrieren sogar kleinere Hunde und vor allem üble große Steine. Ich hab zwar all die Jahre ohne "sowas" eingeparkt, aber wenn man es mal hat, soll es ja funktionieren - tut es.
Tja, bis jetzt habe ich um die 3.000 km mit dem Wagen zurückgelegt und bin überwiegend zufrieden. Ganz klar: empfehlenswert!
- Die Türen klingen ein wenig blechern. Klang beim Volvo anders, aber nun ja, ist eine andere Welt. Aber labberig wirken sie nicht.
- Ist der Motor kalt, ist die Leistung auf den ersten 1.000 m ungleichmäßig. Es ist sowieso schwierig, den Wagen mit null Gas im ersten Gang mal rollen zu lassen. Er ist für den Stau vor dem Elbtunnel, wenn es immer mal ein Stück voran geht, eigentlich zu schnell im "ersten". Das geht mit Automatik besser!
- Apropos Licht: der Lampenwechsel ist eine Zumutung. Bislang kenne ich nur Fahrzeuge, die hinten am Scheinwerfer eine Klappe haben. Hier muß ich den Scheinwerfer rausnehmen ... eine elende Fummelei, und was, wenn der mal runterfällt? Nee nee, so geht das nicht. Hoffentlich muß man da nicht zu oft ran.
- Überhaupt scheint etwas Platz verschenkt zu sein: wegen der riesigen Scheibe habe ich auch ein sehr breites Armaturenbrett, doch da gibt es keine ernsthaft nutzbare Ablage. Schade drum, denn ein oder zwei Mulden (mit / ohne Deckel) hätten allemal gepaßt.
- Welcher geniale Ingenieur hat USB und AUX im Handschuhfach versteckt??? Herzlichen Glückwunsch, bitte beenden Sie nächstes Mal die Konstruktion vor Beginn der Serienfertigung.
- Die Heizung ist nicht so toll. Sie liefert zwar schnell warme Luft, aber es wird erst nach längerer Fahrt richtig warm. In der höchsten Stufe kommt aus dem Gebläse "good-will-Geräusch", aber nicht zuviel Luft. Das kann Volvo z.B. besser.
- Sonst vermisse ich Kleinigkeiten: den Parkscheinhalter; vielleicht die Möglichkeit, die Kabel vom Navi ordentlich irgendwo anzuklemmen (jetzt um den Schalthebel gewickelt, geht gar nicht ...), und ein paar pfiffige Ablagen eben ... ein Münzenfach mit Deckel usw.
- die Riesen-Wischerblätter ... der Tausch wird sicher nicht billig. Ich schau mal nicht vorschnell, was diese Dreiviertelmeter-Teile kosten ...
- Beim Türen öffnen kann Wasser reintropfen, oder Schnee auf den Sitz fallen, da heißt es aufpassen. Früher gab es ja Dachrinnen, die hatten schon einen Sinn ... eine Sicke oder ein Kunststoff-Streifen hätte ja auch gereicht. Wenn ich das Fenster öffne nach dem Start, tropft es direkt auf den Arm. Nicht schön.
Sehe insgesamt aber keine Gründe, den nicht zu empfehlen. Sparsam, durchzugsstark, sauber verarbeitet, günstiger Preis. Was will man mehr ..
Mon Feb 09 02:46:25 CET 2015 | Spurverbreiterung41113
Hi,
Hatte das gleiche Problem mit den Scheinwerfern, waren zu dunkel. Habe mir dann die Bosch +90 reingebaut. Deutliche Verbesserung, fast wie Xenon! Das waren die besten 15 EUR die ich je in ein Auto investiert habe.
LG