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Ford Ranger 4 (2AB) Raptor 4x4 Test

16.10.2020 15:07    |   Bericht erstellt von j-zuchi

Testfahrzeug Ford Ranger 4 (2AB) Raptor 4x4
Leistung 213 PS / 157 Kw
Hubraum 1997
HSN 1566
TSN AAN
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 698 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 10/2020
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von j-zuchi 4.5 von 5
weitere Tests zu Ford Ranger 4 (2AB) anzeigen Gesamtwertung Ford Ranger 4 (2AB) (seit 2016) 3.5 von 5
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Einleitung

Seit 700 Km bin ich Besitzer eines Ranger Raptor 2.0 Bi-Turbo mit 213 PS in Mystik-Grau mit Standheizung. Zumindest wurde er so bestellt. Geliefert wurde er mit Beklebung, die ich nicht haben wollte, sowie zwei schwarzen Ford Querträger für die Ladefläche. Ohne Bezahlung - nimmt man gerne mal mit. Allerdings lösten sich an der rechten Seite schon zwei Folien so das die Frage war alles runter oder ausbessern. Also ausbessern, entfernen kann man immer noch. Also wurde schon der erste Garantieantrag gestellt.

 

Das erste was mich getroffen hat war noch im Autohaus die abnehmbare AHK die nach amerikanischer Art in einem 2" Schacht steckt. Der Splint war schon kaum zu entfernen und der Sicherungsbolzen lässt sich anscheinend nur heraus prügeln. Also bleibt sie erst einmal dran.

 

Der Eindruck im Innenraum war der, das mir alles von meinen vorherigen Ford Mondeo und Kuga bekannt vorkam. So ist es auch. Die Bedienelemente sehr übersichtlich und der Bordcomputer ist intuitiv zu bedienen. Einzig die Verstellung der Instrumentenbeleuchtung war eher die vom KA mit Tipptasten. Die verarbeiteten Materialien des gedammten Innenraum und der Instrumententafel sind sehr gut. Die Sitze sind absolute Spitze obwohl es mir für die Pflege mehr gefallen hätte wenn man gerade an den Seiten kein helles Material verwendet hätte. Und so schön das graue Alcantara auch ist, es gibt auch Leute die nicht immer wie geschniegelt in das Auto einsteigen. Komplettes dunkles pflegeleichtes Glattleder hätte ihm besser gestanden, auch wenn es rutschiger ist. Die Sitzposition durch die achtfache Verstellung sollte für jeden passen auch wenn das Lenkrad sich nur in der Höhe verstellen lässt. Die Fondpassagiere haben großzügig Platz und die Sitzposition ist auch für Sitzriesen gut.

Unter der hinteren Sitzbank befindet sich auf der rechten Seite der Wagenheber und ein Warndreieck. Die linke Seite kann man dann für die AHK oder den Verbandkasten nutzen.

 

Ablageflächen sind genügend vorhanden. Sehr schön die geteilte und klimatisierte Mittelkonsole.

 

Erstaunt war ich allerdings das das MY20 zwei USB Anschlüsse in der Mittelkonsole hat und keinen in der Rückspiegelkonsole. Für mich optimal da an der Konsole der Musikstick sein Dasein hätte tristen müssen was ihm im Sommer bestimmt nicht gut getan hätte.

 

Die Navigation ist etwas gewöhnungsbedürftig sollte aber durch Appleplay und Android Auto zu verschmerzen sein. Kann ich aber nicht sagen ob es läuft da ich ein Googlefreies Custom Rom auf

meinem Handy installiert habe. Zu bemängeln ist allerdings, das die Helligkeit nur mit der Instrumentenbeleuchtung einstellbar ist. Die Kartenansicht mit zwei Fingern zoomen wie man in einigen Videos sieht ist mir noch nicht gelungen. Liegt bestimmt an meinen zarten Fingerchen, die aber den Tankrüssel wenn auch mit Gewalt beherrschen.

 

Also gestartet und los in den Straßenkampf. Dann beim tanken die ersten Fluchtiraden. Die Zapfpistole lässt sich kaum einführen. Dreimal geschaut ob es auch wirklich Diesel ist. Sie ließ sich natürlich auch nicht feststellen und es ging nur sehr langsam und tropfenweise was rein und das bei einem 80 Liter Tank. Also noch mal Anlauf genommen und mit Gewalt nachgeholfen. Der Sprit floss und die Uhr bewegte sich.

Und dann das gleiche Problem das ich schon mit den anderen Ford Fahrzeugen hatte. Nach 72 Litern war Ende. Also wieder Hand angelegt und 5,8 Liter nachgetankt. Und jetzt musste die Zapfpistole auch wieder raus.

Wollte sie aber nicht. Nach weitern zwei Minuten dann wieder rohe Gewalt und siehe da, sie beugte sich meiner Begierde sie wieder einhängen zu dürfen. Das Spiel wiederholte sich an einer anderen Tankstelle gleich noch einmal. Ich hoffe das gibt sich irgendwann. Verbrauch auf den ersten 538 Km 8.81 Liter. Anzeige im BC 9.2 Ltr. Damit kann ich leben.

 

Und nun kam die Begeisterung pur, es gab noch nie ein Fahrzeug das mich vom Fahren her so beeindruckt hat. Und das waren schon einige die die doppelte Leistung hatten. Es macht einfach nur Spaß wobei man die Größe des Fahrzeug nicht bewusst wahr nimmt. Der Motor dreht gut und die 10- Gang Automatik benehmen sich wie ein eingespieltes altes Ehepaar. Es passt alles. Zumindest in der Stadt und im Gelände. Landstraße und Autobahn sollte man mit manueller Schaltung fahren da man getrost einen Gang höher fahren kann als die Automatik wählt. Zumindest bis 120 Km/h. Danach fährt die Automatik auch im 10. Gang (Normalmodus).

 

Der verbaute Soundgenerator im Innenraum tut sein übriges um ein Feeling eines größeren, stärkeren Motor aufkommen zu lassen. Leider lässt er sich in der Lautstärke nicht abschalten bzw. verändern.

 

Die Verkehrszeichenerkennung funktioniert in Verbindung mit dem aktiven Limiter gut. Allerdings darf man sich nicht 100% darauf verlassen. Es kommt auch nur ein Warnton. Ein automatisches abbremsen ist nicht vorgesehen.

 

Im BC ist ein Pre-Collision System einstellbar, mit wählbarem automatischem abbremsen. Hat auch schon eine Warnung im BC mit Warnton und blinkendem rötlichem Viereck angezeigt, nur war weit und breit nichts zu sehen.

Ob es wirklich funktioniert wird sich zeigen. Wenn der nächste große Karton kommt wird er dran glauben müssen. Ich weiß, ich bin Feige, eine Mauer tut es doch auch.

 

Dann die erste Nachtfahrt. Also rein ins Auto und schauen was die LED Scheinwerfer leisten.

Aber erst mal die Funzeln im Innenraum. Eine Zumutung. Mein LED Dealer wird sich freuen.

Die LED Scheinwerfer sind durch die Höhe in der sie angebracht sind gut. Es ist pro Seite ein Linsenscheinwerfer der nur durch eine Spiegeltechnik auch für das Fernlicht verantwortlich ist. Eine preiswerte Lösung bei der das Fernlicht leider auf der Strecke bleibt. In dunklen engen Kurven ist es ungenügend. Es findet so gut wie keine Ausleuchtung statt. Ein Kurvenlicht würde dem System sehr gut tun. Und das sogar teilweise in der Hauptstadt.

 

Die Lichtautomatik funktioniert einwandfrei, die Umschaltung zwischen Abblend- und Fernlicht erfolgt sehr schnell und fast fehlerlos. Spätestens wenn der Gegenverkehr Fernlicht anschaltet schaltet er auch um. Das ist fast schon sympathisch und irgendwie menschlich.

 

Die zwei LED im Sportbügel die die Ladefläche beleuchten sollen muss man auch nachts, wenn sie an sind, suchen. Keine Ahnung was man sich dabei gedacht hat. Das geht besser.

Über die Innenbeleuchtung mag ich nicht reden. Das Licht war bei meiner Geburt 1951 auch nicht besser. FORD, ihr wisst schon das man dort preiswert LED einbauen kann. Den Rück- Kennzeichenleuchten hätte im Jahr 2020 LED auch ganz gut gestanden

 

Positiv

Durchzugskraft des Motor

10 Gang Automatik

 

Negativ

Licht für die Ladefläche im Sportbügel

Beleuchtung bei Kurvenfahrt

Lichtautomatik

Betankung

 

Was fehlt mir

Multiviewkamera oder 360° Kamera fürs Gelände

Galerie

Karosserie

5.0 von 5

Ein rundum gelungenes Fahrzeug mit viel Fahrspaß im Galände und auf der Straße.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Durchzugskraft des Motor
  • + 10- Gang Automatik
  • - Beleuchtung bei Kurvenfahrt
  • - Licht für die Ladefläche im Sportbügel
  • - Betankung

Antrieb

4.5 von 5

Rundum sehr gut abgestimmte Antriebseinheit

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Sehr gutes Ansprechverhalten des Motor
  • + Schnell reagierende Automatik auch im manuellen Betrieb
  • - Keine

Fahrdynamik

3.0 von 5

Das Fahrzeug fürs Land und Gelände. Für die Stadt etwas zu groß.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • - Wendekreis könnte etwas kleiner sein.

Komfort

4.5 von 5

Die Lüftung ist etwas laut. Man wird aber durch den Soundgenerator im Innenraum der einen leistungsmäßig stärkeren Motor vorgaukelt entschädigt.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • - Geräusch der Lüftung

Emotion

5.0 von 5

Fahrfreude pur, Das kann einem manch ein teurer Sportwagen nicht bieten

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Fahrspaß pur

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ein rundum abgestimmter Offroader der auch noch als Transportesel dienen kann.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Für denjenigen der damit vor die Oper fahren will sollte es sich noch einmal überlegen. Es geht, und die Blicke der anderen sind einem Gewiss, aber der Spaß im Gelände überwiegt alles.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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