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Ford Tourneo FAC Custom 2.2 TDCi Test

26.12.2013 11:20    |   Bericht erstellt von peejot

Testfahrzeug Ford Transit Custom FAC/FAD 2.2 TDCi L2
Leistung 155 PS / 114 Kw
Hubraum 2198
HSN 8566
TSN BFS
Aufbauart Van
Kilometerstand 24 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 12/2013
Nutzungssituation Überführung des Neuwagens vom Händler nach Hause...
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von peejot 3.5 von 5
weitere Tests zu Ford Transit Custom FAC/FAD anzeigen Gesamtwertung Ford Transit Custom FAC/FAD (2012 - 2023) 4.0 von 5
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Einleitung

Erfahrungsbericht Tourneo Custom

 

Jetzt sind wir auch Fordfahrende, unser Ford Tourneo Custom ist endlich - nach fast 5 Monaten passend kurz vor Weihnachten - angekommen. Wir haben die Titanium-Ausstattung gewählt, quasi in Vollausstattung - es fehlen nur die Dachgepäckträger, 230V-Steckdose, Doppelverriegelung und Navi. Außerdem haben wir - ganz bewusst - auf die Schiebefenster in der zweiten Reihe verzichtet.

 

Erster Eindruck - optisch

Bisher hatte ich aus der Nähe nur einen Transit Custom, eine Tourneo Custom Limited und einen Tourneo Custom Trend gesehen, alle in diesem komischen latte-macchiato-Farbton, der auch die Werbebroschüre ziert. Wir haben uns nach einigem hin und her für Schwarz - "Panther black metallic" entschieden, und zumindest frisch geputzt war das wohl eine richtige Entscheidung. Das Auto wirkt wuchtig, die Ford-Kinect-Front gefällt mir ausgesprochen gut, die dezent ausgestellten Radkästen fallen nicht direkt ins Auge, sind aber für die "Gesicht" von echtem Vorteil. Nicht so gut gefällt mir der untere Plastik-Kühlergrill, genauso wie die verschämt in der matt-schwarzen Plastikstossstange versenkten Nebelleuchten. Ich habe also noch in der Halle eine Chrom-Zierleiste für den Kühlergrill (Edelstahl) und Chrom-ABS-"Hülsen" für die Nebelleuchten angebracht, die ich schon vor Monaten bei OMT-Automotive gekauft hatte angebracht. Und verleiht dem ganzen noch mal wirklich einiges an Charme.

Von der Seite finde ich die neumodischen ansteigenden Linien ja ein wenig affig, zumal sie naturgemäß schwachsinnig designte Rückfenster zur Folge haben - klein und unübersichtlich, wer je in einem neuen Polo - oder noch schlimmer - eine Scirocco gesessen hat, weiß was ich mein. Trotzdem ist auch die Seite ein gelungener Kompromiss zwischen der geradlinigen "Bauhaus"-Linie des VW-Bus, die dadurch ja etwas altbacken wirkt und der stark ansteigenden und noch stärker parabelförmigen Linie des Mercedes-Bus. Etwas störend empfinde ich die nicht versteckte Öffnungsleiste, aber daran gewöhnt man sich; von VW und Mercedes ist man hier ein dezentes Verstecken der Schiebetürleiste gewohnt.

Ganz fürchterlich finde ich das Heck: das Fenster zu klein (in der Höhe), die Rückleuchten zu schmal, die Stoßstange mit Ladekantenschutz in (gutem) Plastik - alles nicht mein Ding. Ich habe die Ladeschutzkante ebenfalls noch in der Halle mit einer Chromleiste aus Edelstahl abgedeckt, sieht gleich viel edler aus. In Leopoldhöhe gibt es einen Tuner, der auch Heckspoiler anbringt, ich habe - muss ich gestehen - damit gespielt, mir auch diese zu holen, habe es aber dann - auch aus Bequemlichkeit - gelassen.

 

Sehr schön ist, dass die Spaltmaße überall gerade und gleichmäßig sind, die Fenster optimal verdunkelt - nicht so dunkel, dass man denkt, man wäre bei der Mafia oder noch jeden Samstag in die Disko fahren, aber dunkel genug, um gut mit der schwarzen Karossiere zu harmonieren und für ausreichend Privatsphäre zu sorgen. Die Antenne habe ich gleich Parkhauskompatibel gegen ein 5cm-Modell ausgetauscht..

 

Erster Eindruck - Innenraum

Die (mir persönlich etwas zu hellen) Ledersitze, der gepflegte Dachhimmel, die zahlreichen Ablagen, der gut verarbeitete Teppich machen einen insgesamt wertigen Eindruck. Klar: das Cockpit ist nicht Oberklasse - kein Aluminium, kein Wurzelholz, kein Carbon, kein Chrom, keine LED-Ambientebeleuchtung - sondern ganz klar guter Mittelstand mit - hochwertigem! - Plastik. Dafür möchte die Verarbeitung aber auch nichts sein, was nicht da ist: kein ABS-Chrom, keine Klebfolien, sondern tatsächlich solide, schnörkellose Verarbeitung.

Wir haben in der zweiten und dritten Reihe Transit-Gummimatten drin, damit die Kinder wenigstens 4 oder 5 Jahre brauchen, bis der Teppich durch ist, vorne sind Velourteppiche über dem Bodenbelag. Das Platzangebot: Fantastisch und überhaupt nicht mit dem bisherigen Bus zu vergleichen - Beinfreiheit in der zweiten Reihe auch für Dirk Nowitzki ausreichend, in der dritten kann immerhin noch Per Mertesacker bequem Platz finden. Nicht so gut: Die Sitzbänke sind "untenrum" nackt und auch die Bedienung ist etwas umständlich, insbesondere das zum Einsteigen unerlässlich umklappen des rechten Sitzes in der zweiten Reihe macht mir Sorgen. Ich werde wohl die beiden Einzelsitze umklappen und in die Dritte Reihe verfrachten.

Das Beleuchtungskonzept ist meiner Meinung nach deutlich klüger gestaltet, als das im T5 Multivan, viele einzelne Leseleuchten, dazu eine taghelle "Grundbeleuchtung" über den Sitzen. Nur das Kofferraumlicht scheint mir zu funzelig.

Wo wir schon bei der Problemzone sind: Der Kofferraum. Im Nachhinein ärger ich mich, nicht die L2-Variante gekauft zu haben; der Kofferraum wirkt kleiner als der im VW T4 Multivan, zumal man unter den Sitzen weniger Stauraum hat. Ich vermisse auch jetzt schon das Multiflexboard, kann man das für den Tourneo irgendwo nachbestellen? In jedem Fall werde ich ein Ladesicherungsnetz kaufen müssen.

 

Erster Eindruck - Das Cockpit

Das Einsteigen ist irgendwie gewöhnungsbedürftig; es fehlt ein Griff an der A-Säule. Die Sitzposition ist ausgezeichnet, guter Überblick, nur das kleine Rückfenster könnte größer sein. Die großzügig dimensionierten Außenspiegel verschaffen aber einen Ausgleich, zumal es zwei kleine Extraspiegel mit "altmodischem" Totewinkelalarm gibt.

Ablagen gibt es noch und nöcher: In beiden Türen je zwei große Ablagen, die untere ist allerdings während der Fahrt nicht zu bedienen, je einen Maxiflaschenhalter im Fußbereich der A-Säule, je einen Kaffeetassenhalter auf der Konsole, mittig über der Anzeige eine große Ablage mit Deckel und einem USB- und einem 12V-Anschluss, außerdem einem Aux-In-Klinkenstecker. Brillenfach für den Fahrer über der Tür, etwas klein dimensionierter "Handy-Halter" (allerdings für die Nokiageneration, ein Phablet passt da nicht rein) rechts neben dem Lenkrad, Ablage vor dem Radiodisplay in der Mitte der Konsole. Außerdem ein kleines Fach im Dachhimmel über dem Rückspiegel. Der absolute Clou ist aber das Geheimnis des Doppelbeifahrersitzes (wir haben die Sitzausstattung 37!): Die Rückenlehne des Mittelsitzes gibt eine Armlehne mit zwei integrierten Becherhalter frei. Und die Sitzfläche lässt sich hochklappen, darunter wird ein riesiges Fach frei, das einen Porschefahrer grün vor Neid werden lässt). Ich habe dort meine Notfall-Taschen, Warndreiecke, Winterutensilien, Warnwesten (9 Stück!), eine riesigen 5l-Kanister Winterscheibenfrei, Karten von ganz Europa, Taschenlampe inklusive Batterien, Notfalllichter und eine Ration Notessen & -trinken sowie Schneeketten untergebracht. Letztere passen aber glaube ich nicht, die gehörten noch zu meinem VW-Bus. Ah, und eine Decke natürlich. Klasse! Außerdem gibt es vor den Beifahrern noch ein großzügig dimensioniertes abschließbares Fach.

Elektroschnick-Schnack ist ebenfalls reichlich vorhanden: es gibt zwei Displays, eins eingeklemmt zwischen Drehzahlmesser (links) und Tachometer (rechts), im Gegensatz zum Transit - wohl wegen dem Premium-Sicht-Paket - in farbig und besserer Qualität, als beim 2 Jahre alten Galaxy meines Kollegen. Dort wird rechts der Fahrspurassistent und der Fernlichtassistent angezeigt (mein Auto in Draufsicht, rechts und links eine gestrichelte Linie, die je nach Status rot (überfahren!), grün (super!) oder grau (keine Seitenbegrenzung erkannt). Der linke Bereich wird vom Bordcomputer beansprucht, drüber und drunter sind Status- und Informationsleisten (Temperatur, Uhrzeit, Fernlichtassistent etc.). Ebenfalls zwischen Tacho und Drehzahlmesser sind im unteren Bereich noch Tankanzeige und Motortemperaturanzeige integriert. In der Mitte des Dashboards dann das Blau-Monochromdisplay für das Radio, Sync, CD und ggf. ein USB-Laufwerk; hier zeigt sich auch der Parkpilot mit Abstandanzeigen, ebenfalls in Draufsicht. Ein fordtypisch großzügig mit Tasten ausgestattetes Bedienfeld ermöglicht einem das Telefonieren, die Wahl der Audiogeräte und die Regelung der Lautstärke. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber eine mögliche Alterative zu den "Joystick"-Lösungen von Mercedes oder BMW, zumal man mit dem reichlich ausgestatteten Lenkrad auch per Menüführung ans Ziel kommt. Hier muss ich mich noch gewöhnen: Insgesamt gibt es 4 Steuereinheiten; zwei Steuerkreuze mit OK-Taste links (Bordcomputer) und rechts (Audio / Telefon), darunter eine Wippe mit Mittelschalter und Zusatztaste (für den Autopilot) links und dasselbe rechts für Spulen, Lautstärke, Abheben und Auflegen. Hier schlecht gemacht: Vorspulen und Zurückspulen sind beleuchtet, die gleichzeitige Belegung fürs Telefon aber nicht, so dass man im Dunkeln nicht so recht weiß, welche Taste man drücken muss. Dahinter links der Blinkschalter mit integriertem Schalter fürs Fernlicht und Fahrspurassistenten (als Wippe am Ende, zum Aus- & Anschalten), rechts für die Scheibenwischer. Besonders gefreut hat mich die im Rückspiegel integrierte Rückfahrkameramonitor. Erstaunlich gute Qualität, deutlich besser, als im Ford Kuga, die ich jedem ans Herz legen will. Alternative bleibt die Fresnel-Linse an der Heckscheibe, für die Übersicht ist das Rückfenster einfach zu klein, und die ersten 2 oder 3 Jahre will man auch nicht unbedingt nach Gehör einparken. Die Außenpiegel steuert man über einen Joystick in der Tür, mit diesem kann man sie auch bequem ein- und ausklappen (leider nicht automatisch). Auch vorne gibt es zahllose Leuchten: Make-Up-Beleuchtung, Leselampen und Voll-Beleuchtung. Habe ich noch erwähnt, dass die Sitze eine "Ein-Aus"-Sitzheizung und elektrisch verstellbare Lehnen / Lordosestützen haben? Die Sitzheizung ist mir fast einen Tick zu heiß, da war der Galaxy mit fast stufenloser Einstellung deutlich besser...

 

Erster Eindruck - Die Heizung

Eine echte Fehlkonstruktion ist die - nur als Klimaanlage ohne -automatik- erwerbbare Heizung, um genau zu sein die Bedienung. Die drei Drachenköpfe zur Gebläse-, Gebläsestärke- und Temperaturwahl sind selbst für mich nur durch Strecken und Räkeln erreichbar. Außerdem wird die Heizung hinten "blind" im Dachhimmel gesteuert, Vorteil: der auf dem Mittelsitz in der zweiten Reihe sitzende kann problemlos die Anlage steuern, Nachteil: wenn da eines meiner Kinder sitzt, meckern die anderen Kinder sicherlich über mangelnde Hitze / Kälte / Luftzug. Die Klimaautomatik meines VW-Buses war deutlich komfortabler und vor allem besser zu erreichen. Dafür heizt die Heizung, der Bus wird zügig auch hinten warm, ob die Klimaanlage auch kühlt und ob auch ich das "Kondenswasserproblem" erleide, werde ich im Sommer erfahren. Gut funktioniert auch die Standheizung, bereits bei vier Fahrten bin ich in ein angenehm temperiertes Auto gestiegen, ohne Eis, allerdings auch bei milden Außentemperaturen. Die Steuerung erfolgt über den Bordcomputer, warum die Funktion "Komfort" sich an letzter Stelle des Menüs befindet, obwohl sie wohl am häufigsten benutzt werden wird weiß ich nicht. Die "Autopilot.ru"-Fernbedinung ist aber auch bestellt, mal schauen, wie es wird.

 

Erster Eindruck - Die Fahrt!

Endlich konnte ich den Motor anstellen, ein erstaunlich leises Schnurren weckt Begehrlichkeiten, 155PS wollen fast 2,2t Stahl (und einen "Kofferraum" unter den Beifahrersitzen voll) bewegen. Leicht Gas geben, schon rollt der Wagen an - und säuft direkt ab. Das hier schon beschriebene "Loch" im unteren Drehzahlbereich hat mich voll erwischt. Auf den 200km der Überführung wird mir der Motor insgesamt noch 5mal absaufen, so oft ist mir zuletzt der Golf meines Fahrlehrers abgesoffen, und das ist schon eine Weile her. Nach oben hin lassen sich die Gänge aber erstaunlich komfortabel ausfahren - im niedrigen Drehzahlbereich bis 1500, 1800 mit einem leichten Zittern, nach oben aber erstaunlich ruhig, mit einer großen Spannbreite. Selbst der 6 Gang ließ sich auf der Ebene bis 70-60 problemlos drosseln, dann stotterte der Motor aber zunehmend; der Bordcomputer hatte da schon eine Weile zum Schalten aufgefordert. Ebenfalls Gewöhnungbedürftig: Der Tachometer. Zahlen nur bei den geraden "Zehnern" und in Kombination mit dem erstaunlich leisen Fahrgeräusch läuft man immer wieder Gefahr, zu schnell zu fahren, zumal der Tourneo für sein Gewicht erstaunlich "spritzig" ist.

 

Erster Eindruck - die Assistenten

Nun musste das Auto überführt werden. Die Assistenten assistieren alle fast ohne Probleme. Das Lenkrad vibriert, wenn man die Außen- oder Mittellinie ohne Blinker überquert sanft, ungefähr so, als ob man auf dänischen Autobahnen über die Rüttelseitenstreifen fährt. Sehr angenehm, allerdings bei engeren Straßen kaum zu gebrauchen, weil man mit dem Auto dann eher über dem Mittelstreifen fährt und der Assistent dann die linke Fahrbahnbegrenzung erkennt. Sehr gut funktioniert der Lichtassistent, sowohl Fernlicht als auch Beleuchtung reagieren problemlos auf Wetter, Dämmerung, Verkehr, Straßenbeleuchtung, manuelles Aufblenden ist aber problemlos möglich. Nur einmal habe ich kurz den Gegenverkehr geblendet, als ich über eine Kuppe gefahren bin, und das auch nur für einen Augenblick. Ähnliches gilt für den Regensensor, der die Scheibe zuverlässig "trocken" legte, ohne dabei zu nerven.

Etwas verzögerter als bei VW ist die Abschaltautomatik. Zumindest beim Polo - als Benziner - geht der Motor sofort in den Standby, wenn man an einer Ampel auskuppelt; der Tourneo braucht immer einen Moment, so als ob er sicher gehen will, dass man auch wirklich steht. Keine Ahnung, ob das am Diesel liegt, oder Ford-typisch ist.

Da ich vom Fernlichassistenten- und Standheizungssoftwareproblem gelesen hatte, war ich ganz happy, das auch der Reifendruckassistent problemlos funktioniert hat. Leider war das ein Irrglaube: nach knapp 30km schienen die Reifen geplatzt, und seitdem muss ich bei jedem neuen Motorstart wegen "Reifenproblemen zum Service". Ford ist informiert, meinem Händler schreibe ich nach Weihnachten. Problem ist, dass die Sensoren noch nicht lieferbar sind, die zentrale Kontrolle sich aber nicht abschalten lässt...

Gewöhnungebedürftig finde ich den Tempomat: Man kann nur in 1km/h-Schritten die Geschwindigkeit steigern, das permanente Gewippe zwischen zwei Städten bei Überlandfahrten geht einem auf den Senkel. Da war der VW-Tempomat deutlich praktischer: gedrückt halten um zu beschleunigen; und auch bei der alten Mercedes E-Klasse konnte man damit problemlos beschleunigen und sogar bremsen. Da werde ich mein Zeigefingergas vermissen....

Der Notfallassistent logt sich bei jeder Fahrt automatisch in mein Handy ein, einen Unfall hatte ich Gott sei Dank noch nicht, kann also nicht sagen, ob das funktioniert, zumindest die Verbindung klappt nach einmaliger Bluetooth Verbindung problemlos. Inwieweit die Rettungsleitstellen darauf ausgelegt sind, automatisierte Notrufe anzunehmen, kann ich natürlich auch nicht sagen - aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Erster Eindruck - Multimedia

Von Sync und dem Autoradio bin ich ein wenig enttäuscht. Erstmal finde ich es schade, dass man das Radio nicht nur mit der Menüwippe im Lenkrad bedienen kann, sondern oft auch Menüeinträge mit Hilfe der Menütasten am Radio bedienen muss (die vier Knöpfe ganz unten), dann harmoniert das Gerät auch nur bedingt mit meinem Handy. Zwar kann ich aus Apps Musik hören, aber nur via Bluetooth, ohne das Titel oder andere Daten angezeigt werden, gleich ob ich Podcasts, iTunes oder die StreamingApp benutze. Steuern via Sync geht auch nur rudimentär. Via USB ist mein Handy dem Radio zu groß (meine Güte, wir leben in 2013, da sollen 32GB doch wohl nicht zu groß sein!),so dass es Probleme mit dem Indizieren gibt. Die Soundqualität ist erstaunlich gut, die Lautstärkeanpassung überkompensiert die Fahrgeräusche allerdings etwas (d.h. die Musik wird schneller laut, als das Auto). Meine Probleme mit dem Telefonieren (was ist die Ablehnen- was die Abheben-Taste) habe ich schon erläutert, ansonsten ist der Empfang aber klar, die Stimme wird auch gut übertragen und Fahrgeräusche ausreichend herausgefiltert, auch die vorhandene Tastatur ist ein echter Traum. Das Telefonbuch ist gut erreichbar, allerdings wird nach Vornamen sortiert, für mich gewöhnungsbedürftig. Fader, Balance, ESP funktionieren Mittelklasseauto gemäß, der Bass ist erstaunlich druckvoll, und zwar ohne Subwoofer, und ohne, dass Plastikteile im Auto anfangen zu klirren. Radioempfang ist gut, der Doppelturner macht Spass. DAB funktioniert allerdings nicht so richtig gut, um genau zu sein: ich habe es nicht zum laufen gekriegt. CD läuft problemlos, AUX-in habe ich nicht ausprobiert.

Wo wir schon dabei sind: Wo bringt Ihr Euer Smartphone, wo Euer Navi unter?

 

Erster Eindruck - Extremsituationen

Im Gegensatz zum Multivan ist der Tourneo deutlich empfindlicher: Bei Seitenwind wird der Wagen deutlich zur Seite getrieben, bei Überholmanövern wird das zügige Einscheren mit deutlichem Schwanken quttiert, und das trotz ESP. Den "Elchtest" würde ich damit nicht wagen. Auch in Kurven kommt der Transit schneller an seine Grenzen, man hat den Eindruck, dass bei zu hoch gewählter Geschwindigkeit das Heck jeder Zeit ausbrechen könne, oder den Wagen nach vorne schiebt. Ähnliches gilt für den Bremsweg: mein 16 Jahre alter Mutivan hatte bereits einen grottenschlechten Bremsweg - der Tourneo ist trotz Winterreifen mit einem erstaunlich langen Bremsweg, insbesondere im wichtigen Bereich 80km/h und drüber "gesegnet", so dass vorrausschauendes Fahren quasi zur Pflicht wird.

 

Was mich nervt

Wirklich genervt bin ich aber vom Fahrersitz. Die Sitzfläche ist mir zu klein, der Abstand zwischen Lenkrad, Sitz und Fußboden nicht für mich optimal einstellbar. Dazu kommt, dass ich nicht weiß, wohin mit den Füßen, links stört der Radkasten, rechts ein kleiner Schweller, der die Mittelkonsole trägt. So bin ich permanent mit der Sitzkontrolle am spielen, ohne eine bequeme Position zu finden, die Füße immer rastlos im überkreuzt, dann gestreckt. Dazu kommt, dass die Armlehne rechts zu kurz ist, selbst wenn das Lenkrad voll ausgefahren ist, um lässig das Auto zu lenken - und rechts gibt es nicht mal eine....

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sitzplatzangebot besser als in so mancher Luxuslimousine
  • + Hochwertige Verarbeitung mit Verzicht auf unnötige Verzierungen
  • + 2te und 3te Sitzreihe sehr variabel einstellbar
  • - Sitzplatzangebot im Fahrerhaus mässig
  • - Stuhlbeine im Fahrgastraum "nackt"
  • - Heckfenster zu klein

Antrieb

3.5 von 5

 

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Lange und durchdachte Übersetzung 3-6ter Gang
  • + spritziges Fahrverhalten mit viel Durchzug - für einen Bus
  • + bei passiver Fahrweise geringer Verbrauch und große Reichweite (1000km)
  • - Fürchterliches Durchzugsloch im 2ten Gang
  • - bei aggressiver Fahrweise schnell deutlich höhere Verbrauchswerte

Fahrdynamik

3.5 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + für einen Bus dieser Größe ausgesprochen kleiner Wendekreis
  • + für einen Bus sehr gutes Beschleunigungsverhalten
  • - gerade in Überholmanövern manchmal etwas unausgeglichen
  • - Bremsen nicht optimal, Bremsweg ab 80km/h überproportional lang

Komfort

4.0 von 5

 

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Nowitzki-angepasster Sitzkomfort hinten
  • + erstaunlich leise, auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
  • + Bedienung nach Eingewöhnung intuitiv, allerdings mit vielen Knöpfen
  • + Federung wird mit Zunahme der Beladung besser
  • - DeVito-angepasster Sitzkomfort Fahrersitz
  • - keine Klimaautomatik, Heizungsregelung unergonomisch

Emotion

4.0 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + sehr sportliches "Gesicht"
  • + dynamische Seitenlinie
  • + begeisterungsfähiges Image
  • - Rückansicht langweilig - Nutzfahrzeugtypisch

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:
  • das Familienauto ab 4 Kindern, gut auch ab 3 Kindern
  • in dieser Klasse sicherstes Auto (5 NCAP *)
  • in dieser Klasse sparsamstes Auto (7,3l/100km, Effizienzklasse B)
  • ausgezeichnete Komfortfunktionen
  • hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis
Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:
  • Bus - nicht für jeden geeignet
  • Verbrauch deutlich höher als Kleinwagen
  • nicht Stadtparklückenkompatibel
  • nicht ganz billig
Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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