Hyundai Ioniq I (AE) Electric Test
14.03.2025 00:50 | Bericht erstellt von Dorniman
Testfahrzeug | Hyundai Ioniq I (AE) Electric |
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Leistung | 136 PS / 100 Kw |
HSN | 8252 |
TSN | AHL |
Aufbauart | Limousine |
Kilometerstand | 51000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 12/2021 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Ich fahre das Fahrzeug seit 05/22 und habe es seitdem 46000km selbst bewegt. |
Karosserie
Die Karosserieform ist für die heutige Zeit etwas gewöhnungsbedürftig, da sie nicht der Form eines SUV's entspricht. Der Ioniq ist eine Waschechte Limousine die der Unteren Mittelklasse zuzuordnen ist, das findet sich auch im Design der Karosserie wieder. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Durch Limousinenform vorne wie hinten ein gutes Raumangebot
- + Kofferaum gut, Klappe öffnet Komplett wie beim Schrägheck
- + Hutablage kann ohne Verlust von Volumen unter dem Kofferraumboden verstaut werden
- + Verarbeitungsqualität von außen und innen der Klasse mehr als entsprechend
- - Ein Frunk wurde leider original nicht mit vorgesehen
- - Voll LED Abblendlicht weist keine gute homogene Durchleuchtung auf
Antrieb
Ich bewerte diese Rubrik im Vergleich zu ander E-Autos, so komme ich zu den Entschluss, dass die Motorleistung mit 136PS (100kW) eher so im Mittelfeld liegt. Diese Werte sind so berechnet, dass man immer mit ca. 10%-15% an der Ladesäule ankommen würde. Im Vergleich zu anderen EV's kann ich allerdings nur eine leicht über den Mittel gute Bewertung geben. Heutzutage gibt es EV's die das doppelte schaffen, das muss ich mit berücksichtigen. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + E-Auto typisch guter durchzug
- + Wahnsinnig gute Effizienz, dadurch schrecken selbst 0,50€/kWh nicht ab
- - Motorleistung im Vergleich zu andern E-Autos schwach
- - Frontantrieb schnell überlastet bei Glätte und Schnee
Fahrdynamik
Die 50/50 Verteilung erwähnte ich bereits, diese hat natürlich auch Vorteile. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Macht Spass in Kurven
- + Fahrwerk ein guter Kompromiss aus Komfort und Sport
- - Die Wendigkeit kann durch breitere Reifen verbessert werden
Komfort
Die Ausstattung des Autos ist bei mir die Style Ausstattung. Diese verzichtet leider auf die Ledersitze und kommt mit manuellen Stoffsitzen. Lordosenstütze ist elektrisch einstellbar, ansonsten aber manuelle Einstellungen. Geräusche von außen dringen gerade auf der Autobahn schon hörbarer nach innen, aber nicht mehr wie ich es bei Fahrzeugen aus dieser Klasse gewohnt bin. Reifen mit einem hohen Abrollgeräusch wird man innen wahrnehmen. Die Bedienung in dem Auto ist wirklich gut. Es gibt noch genug Knöpfe die wichtige Funktionen wie Sitzheizung, Lenkradheizung, Modi, ESP,... aktivieren bzw. deaktivieren, aber auch Touch "Knöpfe" die Klimafunktionen und die wichtigsten Untermenüs im Infotainment ansteuern können. Selbst einen Laut und Leise Drehregler ist verbaut, der gleichzeitig ein ON OFF Knopf beim rein Drücken für Radio und andere Medien ist. Zusätlich kann man vom Lenkrad durch richtige Tasten alles bedienen. Lautstärke, Songs bzw. Sender wechseln, Sprachassisten aktivieren, Abstandstempomat aktivieren, Bordcomputer bedienen,... Das Fahrzeug hat auch mittlerweile eine Routenplanung per USB Update bekommen. Diese ist zwar Rudimentär, da sie keine Prozentstände an den Ladestopps anzeigt, aber sie plant diese trotzdem mit ein, sodass man sich sicher sein kann, dass man Zwischenziele schafft. Nach Anbietern kann man zusätzlich filtern. Besonders erwähnen möchte ich auch die Rekuperationswippen. Beim Verbrenner mit Automatik für die Gänge benutzt, funktionieren sie hier als Verstellung für die Rekuperation. Ein Genie war da am Werke. Ich persönlich möchte kein Auto mehr ohne diese Wippen. Das Auto ist mit einer Wärmepumpe ausgestattet, heizt und kühlt gut. Das ganze auch effizient. Ich nutze beides regelmäßig und bin zufrieden. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Sehr gute Bedienung, der ganzen Komfortsysteme. Kein lästiges Untermenü gesuche. Knöpfe!
- - Achtung bei Wahl der Reifen. Diese sollten keine hohen Abrollgeräusche haben. Diese sind hörbar.
Emotion
Kann eine E-Limousine mit 136PS Emotionen hervorbringen? Der IONIQ hat mich bis heute nicht enttäuscht, er hat mich auf zwei sehr großen Reisen gefahren, mich mit seinem Verbrauch, seinem Komfort und gleichzeitigen sportlichkeit gezeigt, dass es keinen Unterschied macht, ob Verbrenner oder E-Auto. Du kannst dich in beide Mobilitätskonzepte setzen, losfahren und hast ein Grinsen im Gesicht, wenn du das gewisse etwas in deinem Auto findest. Die Eigenheiten, die Seele, die Emotion. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Schöne Kompakte E-Limousine die man nicht in jeder Ecke sieht
- - Das Facelift hatte bei Vorfaceliftbesitzern, wegen der gedrosselten Ladeleistung einen schlechteren Ruf
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 0 Euro |
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Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | über 24 Monate |
Gesamtfazit zum Test
Ich würde ihn dir empfehlen, weil er absolut günstig zu haben ist und ein sehr guten Einstieg in die E-Mobilität gibt.
Er hat in fast jeder Ausstattung immer ein gutes Preis-Leistungsverhältniss.
Die Technik ist nicht mal annähernd mit heutigen E-Fahrzeugen zu vergleichen, denn sie ist alt, aber sie ist erprobt, robust und funktioniert. Probleme bei diesem Modell sind alle bekannt, man kann sich belesen und wissen was kommen könnte. Manche Probleme sind auch schon lange gefixt. Neuere Fahrzeuge sind immer ein "Ü-Ei". Hier weist du aber genau was dich erwarten könnte.
Benchmark in allem was Effizienz betrifft. Mit diesem Auto fährt jeder günstig, selbst hohe Strompreise prallen an einem ab.
Das Fahrzeug ist keins was an jeder Ecke steht. Endlich kann man sein Fahrzeug, an dem Design des Fahrzeugs erkennen, nicht nur am Kennzeichen.
Ich würde das Fahrzeug nicht empfehlen, wenn du nicht Zuhause oder auf der Arbeit laden kannst. Es ist nicht unmöglich, aber öffentliches laden wird zur Geduldsprobe. Die alte Ladetechnik und der kleine Akku lassen nur max. 50kW zu. Im Durchschnitt, wenn alles perfekt läuft, kommt man auf 43kW durchschnittliche Ladeleistung von 10%-70%.
Lädt man länger sinkt der Durchschnitt natürlich, wenn die Temperatur im Akku niedrig ist sinkt der Durchschnitt noch mehr.
Man sollte ein paar Szenarien durchspielen, wenn man nur öffentlich laden kann. Ich verweise auf meine Reichweitenangaben.
Der Akku ist für heutige Standards zu klein. Neue Kleinwägen, kommen zum Teil auf ähnliche Akkugrößen, wie diese Kompaktlimousine.
Wed Mar 19 14:00:53 CET 2025 |
mican0974
Guter Beitrag! Du solltest das Licht deines Ioniq nicht unter den Scheffel stellen, immerhin ist er ein Pionier der E-Mobilität in Deutschland. Ich hatte mal einen KIA Soul EV mit ähnlicher (wenn nicht identischer) Technologie und war damals schon sehr zufrieden. Und dass die Ladeleistung und Akkugröße nicht unbedingt ein Relikt vergangener Anfangstage der E-Mobilität ist, zeigt mein jetziges Auto. Mein Mazda MX-30 hat einen noch kleineren Akku, eine noch langsamere Ladeleistung und einen ähnlichen Stromverbrauch.
Pflege ihn gut, dann wirst du auch das erfüllen, was immer wieder zu lesen ist: der Akku wird das Auto überleben.