Jaguar F-Type QQ6 2.0 P300 Cabrio Test
19.12.2022 16:43 | Bericht erstellt von Roadster_Addict
Testfahrzeug | Jaguar F-Type QQ6 2.0 P300 Cabrio |
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Leistung | 300 PS / 221 Kw |
Hubraum | 1997 |
HSN | 1590 |
TSN | AGI |
Aufbauart | Cabrio/Roadster |
Kilometerstand | 41500 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 7/2018 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Das Fahrzeug wurde im Herbst 2021 erworben und ersetzt einen Audi TT Roadster. Seither wurden etwa 15.000km mit dem Fahrzeug zurückgelegt und zwar bei verschiedensten Witterungsbedingungen. |
Karosserie
Die Frage nach dem Platzangebot hinten erübrigt sich. Das Fahrzeug ist ein zweisitziger Roadster. Der Kofferraum lässt sich vernünftig nutzen, wenn man sich ein passendes Kofferset zum Fahrzeug kauft - z.B. von Roadster Bag. Damit sind auch längere Reisen möglich. Das Fahrzeug ist nach vorn und hinten mäßig übersichtlich. Durch Parkassistent und Rückfahrkamera wird dies aber kompensiert. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + hervorragende Performance Sitze
- + Platzangebot hinten ist kein Kriterium für einen 2-sitzigen Roadster
- - großer Überhang vorne sowie geringe Bodenfreiheit am Spoiler bergen Gefahr des Aufsetzen an Rampen
Antrieb
Für ein Fahrzeug mit dieser Leistung ist der Verbrauch bei moderater Fahrweise relativ niedrig. Auf längeren Cabrio-Reisen (offen auf Nebenstraßen) ist ein Verbrauch unter 8,0 Litern pro 100 km problemlos möglich. Der Motor bietet einen guten Durchzug auch von unten. Das Getriebe ist bezogen auf den Motor etwas zu nervös abgestimmt. Es schaltet relativ oft auch über mehrere Stufen herunter. Ein ruhigeres Schaltverhalten kann durch den Betrieb im "Schnee/Eis/Regenmodus" erreicht werden. Der Motorsound ist (bei geschlossener Auspuffklappe) kernig aber nicht aufdringlich, was gerade beim offenen Fahren angenehm ist. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Der Vierzylinder ist für den Betrieb als Cabrio eine gute Wahl
Fahrdynamik
Das Fahrzeug fährt sich, wie man es für einen Hecktriebler erwartet. Der Wagen tritt sehr dynamisch an und bietet dabei immer guten Grip. Dies gilt auch in engen Kurven auf Alpenetappen. Gleichzeitig spürt man in der Lenkung keinerlei Einfluss. Die Lenkung bleibt immer neutral. Sie könnte etwas straffer sein. Das Fahrzeug ist relativ breit; insbesondere im Heckbereich. Auf schmalen Straßen - insbesondere in den Bergen, ist hier also Vorsicht geboten. Das Auto lässt sich bei entsprechender Fahrweise auch auf Schnee sicher und kontrolliert bewegen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + guter Kompromiss aus Komfort und Fahrdynamik
Komfort
Fahrer- und Beifahrersitz sind beim Testfahrzeug sogenannte Performance-Sitze. Diese sind hervorragend geformt; sie bieten hohen Komfort bei gleichzeitig hohem Seitenhalt. Die Sitzposition entspricht bei diesem Fahrzeug den Erwartungen. Es wäre gut, wenn das Lenkrad noch etwas näher an den Fahrer herangefahren werden könnte. Bei geschlossenem Stoffverdeck ist das Innengeräusch auch bei längeren Autobahnfahrten angenehm. Die Heizung hat auch beim offenen Fahren bei einstelligen Außentemperaturen genug Leistung insbesondere in Verbindung mit der Sitz- und Lenkradheizung. Bei heißen Außentemperaturen wird die Sitzbelüftung der Performance-Sitze als sehr angenehm empfunden. |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Apple CarPlay funktioniert sehr gut verbessert die Bedienung erheblich
- + Die Bequemlichkeit nicht vorhandener Sitze ist kein Qualitätskriterium
- - bei ungünstigen Lichtverhältnissen reflektiert der Bildschirm leider recht stark
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Jede Fahrt mit dem Wagen macht einfach Freude
Unterhaltskosten
Verbrauch auf 100 km | 8,0-8,5 Liter |
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Inspektionskosten pro Jahr | 1.000-1.500 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | 24 Monate |
Werkstattkosten pro Jahr | 1.500-3.000 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 24000 |
Haftpflicht | bis 200 Euro (30%) |
Vollkasko | bis 200 Euro 30% |
Gesamtfazit zum Test
Für den Kauf eines Jaguars gibt es natürlich in erster Linie emotionale und keine rationalen Gründe. Das Auto hat ein einmaliges Design und einen enorm hohen Wiedererkennungswert. Sowohl beim Fahren als auch beim Abstellen des Fahrzeugs erhält man positives Feedback.
Der P300 ist ein sehr guter Kompromiss aus Leistung, Gewicht, Verbrauch und damit Betriebskosten. Wer mehr Leistung haben möchte, kann natürlich auch zum 6- oder 8-Zylinder greifen.
Das Fahrzeug eignet sich auch für lange Reisen. Dazu ist die Nutzung eines passenden Koffersets allerdings quasi zwingende Voraussetzung. Damit geht es aber prima.
Die Seltenheit des F-Type ist seine Stärke aber auch seine Schwäche. Die Kosten für Wartung und Instandhaltung sind im Vergleich zu Fahrzeugen von Großserienherstellern höher. Auch die Versicherungskosten sind im Vergleich zu anderen 300PS-Roadstern relativ hoch. Daher empfiehlt sich der Kauf nur für Fahrer mit entsprechendem Schadensfreiheitsrabatt.