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Jaguar X-Type Estate Executive 2.2d

09.10.2017 04:04    |   Bericht erstellt von TheBoxer

Testfahrzeug Jaguar X-Type CF-1 2.2 Estate
Leistung 150 PS / 110 Kw
Hubraum 2198
HSN 2051
TSN AAU
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 175000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 11/2007
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von TheBoxer 4.0 von 5
weitere Tests zu Jaguar X-Type CF-1 anzeigen Gesamtwertung Jaguar X-Type CF-1 (2001 - 2009) 4.0 von 5
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Einleitung

Nach dem Desaster mit meinem Neu-Kleinwagen Chevrolet Kalos 1,4-SX-LPG-Automatik welchen ich nach 4 1/2 Jahren und 60tkm mit über 10 Tausend Euro an Werkstatt / Inspektionskosten / Wertverlust verkauft habe, entschied ich mich für ein Auto, das mir gefällt.

 

Nach dem Alljährigen Schwarz-Schwarz durfte es nun etwas Lebensfroheres sein - das Jaguar grün-Metallic (Emerald Fire) mit Champagner/Beige-farbenem Volleder und Rosewood Holzeinlagen haben es mir angetan.

 

Es sollte eigentlich eine Limousine werden, der dunkle Raum bei der Rücksicht bedingt durch die breiten C-Säulen und völlige Blindheit beim Rückwärts fahren und einparken ließen mich jedoch zu dem Kombi-Modell "Estate" greifen. Der höhere Praxiswert wurde in Kauf genommen und ausgiebig genutzt (mehr dazu unter Karosserie).

 

Der X-Type ist seit 5 Jahren mein Alltags-Begleiter und ich freue mich immernoch jeden Tag wenn ich mein Auto sehe und einsteige - das ist Unbezahlbar. Dass der Jaguar seit meinem Opel B-Ascona und 91ér Mazda 626 auch das zuverlässigste Auto ist, sei am Rande erwähnt.

Karosserie

5.0 von 5

Ich hatte bisher schon viele Autos. VW´s, Opel, Mercedes, Mazda, Honda, Mini Cooper... der Jaguar vereint die Zuverlässigkeit dass ich fahre ohne mir Gedanken zu machen - mit der Wirtschaftlichkeit überall hinzufahren wenn ich mag - mit der schönen Optik, wo man auch öfters angesprochen wird was für ein schönes Auto das ist. Das hatte ich so bei bisher keinem anderen Auto.

 

Klar hat zuerst die technische Abstammung vom Ford Mondeo und deren zuverlässigkeit sowie günstige Ersatzteile hieraus das erste "realistische Alltags Interesse" geweckt. Bei der Besichtigung und dem ersten Probesitzen war es fast schon um mich geschehen. Mir gefallen die Barocken Rundungen und die alte Eleganz des Innenraumes. "Ein Innenraumgefühl wie in einem englischen Clubsessel" schrieb eine Zeitung und das trifft es ganz gut.

 

Bei Probefahrten der Limousinen störte mich die eingeschränkte Sicht nach hinten durch die breiten C-Säulen. Der Kombi hat das nicht, man sieht in alle Richtungen gut raus. Zum Einparken des kleinen Schiffes habe ich eine Rückfahrkamera nachgerüstet - damit fährt es sich angenehm ohne Zweifel. Der X-Type hat 3 komplette Umzüge (Berufsbedingt) und eine vollständige Europareise über 50.000 km in den letzten 5 Jahren mit mir mitgemacht - der Innenraum hat keinerlei Macken, Kratzer oder abschürfungen und sieht aus wie neu. Das hatte bisher nur der Mazda 626 geschafft.

 

Das nach 10 Jahren und 170tkm mal die Xenon-Brenner getauscht werden müssen, ist bei einem Preis von 60€ für einen Brenner zu verschmerzen. Eine Wisch-Wasserdüse für 18 Euro musste getauscht werden. So zuverlässig ist der Jaguar-Ruf doch garnicht... Ein Grund mehr, warum ich jeden Tag gerne einsteige.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Wohnzimmer Gefühl, Wohlfühlfaktor
  • + edler Innenraum, langlebige und strapazierfähige Materialien
  • + Robustes Fahrzeug, guter Lack, starke Karosserie-Bleche
  • + unzerstörbare Elektrik, nur die Scheiben-Lüftung ist anfällig
  • + beheizbare Frontscheibe im Winter eine Wohltat
  • - Frontscheiben-Heizung laut und unflexible Steuerung

Antrieb

4.5 von 5

Die Probefahrten für ein Coupé Cabrio meiner Freundin brachten meine Aufmerksamkeit zu Ford (dem Focus CC). Die Abstimmung von Motor, Getriebe und Lenkung passte einfach. Da kam kein Mercedes, Audi, VW oder Citroen ran. Bei der eigenen Suche nach einem Auto stand somit auch der Ford-Konzern im Blickfeld.. über den Mondeo bin ich auf den Jaguar X-Type gestossen. Der 2.2 Liter TDCI Motor aus dem Modeo 3 wurde laufruhiger überarbeitet und besser gedämmt. Das Drehmoment wurde verfeinert - und in eine schöne Karosserie / Innenraum verpackt. Bingo! Zwar wollte ich einen Heckantrieb haben, die Wirtschaftlichkeit, das gute Fahrverhalten und das Zusammenspiel 6-Gang Handschaltung mit durchzugsstarkem Motor und gutem Lenkgefühl gaben den Ausschlag. Der Diesel ist im Innenraum nur kurze Zeit zu hören, dann klingt dieser recht kernig/sonor dass man auch mal gerne zuhört. Jaguar hat dem Diesel gute Eigenschaften anerzogen. Ein Verbrauch der von 6,5 bis 7 Liter reicht deckt jede Lebenslage inklusive Autobahnstrecken mit 160 kmh ab. Erst darüber kommt man auf bis 8,5 Liter Verbrauch - oder wenn der DPF zugerüßt ist. Das AGR + DPF Diesel-Syndrom haben alle halbwegs modernen Diesel Direkteinspritzer, diese Funktionseigenschaft und deren Nachteile hierzu kann ich nicht Jaguar anlasten. Wirtschftlichkeit und sauberer Durchzug von Standgas bis zum Begrenzer können sich auch heute noch im Alltag sehen lassen.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + 2.2 TDCI - effizienter Sahne-Diesel.
  • - leider nur Frontantrieb

Fahrdynamik

3.5 von 5

Der X-Type Estate ist ein vollwertiger Mittelklasse Kombi - und ein Diesel dazu (in meinem Falle). Klar zieht der Motor sauber durch und das Drehmoment lässt den Kahn auch im Alltag gut fahren - aber es bleibt eben ein 1,6 Tonnen Kombi mit Frontantrieb und 145 PS. Ohne das Jaguar Sportfahrwerk werde ich generell Seekrank, das komfortable Sportfahrwerk schont mich im Alltag - klar könnte ein Jaguar innerorts ruhiger über Schlaglöcher hinweggleiten und auf der Autobahn noch etwas kontrollierter beim Spurwechsel wirken. Aber für eine Mittelklasse-Kombi Abstimmung lässt sich das schon gut fahren. Es ist nunmal kein Sportwagen. Die Lenkung ist gut und direkt, die Bremsen tun den verordneten Dienst.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + es ist ein komfortabler Jaguar, keine Hoppelkiste
  • - 150 PS auf 1,6 Tonnen... Sportlich ist anders

Komfort

3.5 von 5

Die Innengeräusche waren am Anfang ok, da ich jedoch meine bisherigen Fahrzeuge voll-Gedämmt habe war klar dass ich wiedermal nacharbeiten musste. Seit der Dämmung von Dach, Unterboden und Türen entsprechen die Fahrgeräusche bei 160 denen von vorher 60 innerorts - damit lässt es sich reisen. Dann kann man auch bei Reisegeschwindigkeit Musik hören anstelle die Fahrgeräusche mit höherem Lärmpegel zu übertönen. Nun, eine Luxuslimousine wird der X-Type Estate nicht - aber ein gut fahrbares Alltagsauto das einen hohen Komfortfaktor versprüht.

 

Ein eigenes, dunkles Kapittel stellt die Lüftung dar:

eine eigene Anwählfunktion für die Frontscheibenlüftung (die Scheibe beschlägt schnell) gibt es so nicht, nur die "Defrost-Funktion". Hier werden dann automatisch die Heckscheibenheizung und die elektrische Scheibenheizung mit aktiviert. Ausserdem ist die Lüftung der Scheibe sehr laut - das kann jeder Polo besser... Die unnötig komplizierte Bedien-Unlogik hat mich veranlasst, das Touchscreen-Navi-Kombiinstrument auszubauen und gegen eine manuelle Klimasteuerung mit Nachrüstradio auszutauschen...

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + komfortabler Innenraum
  • - Bedienlogik der Lüftung katastrophal beim Touch-Navi...

Emotion

4.5 von 5

ja, so ist das mit den britischen Schönheiten. Man (er)kennt Sie irgendwie, deren andersartigkeit. Die Eleganz mag man oder nicht. Jedenfalls wurde ich mit keinem anderen Auto NUR Postitiv angesprochen.. wie: ist der Echt? Ich wusste garnicht dass Jaguar so große Autos baut.. einen Kobi?

 

oder: das ist aber ein schönes Auto. Gibt es die noch?

Nein, eigentlich gibt es die seit 2010 nicht mehr zu kaufen.. und die Restbestände rosten zum großen Teil so vor sich hin, wenn Sie keine Wasserschäden im Innenraum haben... Man muss sich schon bemühen, ein gutes Exemplar zu finden; aber wenn man das hat, ist es wie eine Liebe.. Unverwechselbar, gehört im Alltag einfach dazu - und - man kann sich schwer vorstellen was anderes zu haben.. Schade nur, dass Jaguar dem X-Type einen reinen Heckantrieb verwehrt hat.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + nur positive Feedback aus der Umwelt
  • + das Auto fällt unauffällig auf, eine Seltenheit.
  • - man fällt irgendwie auf.

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 400-500 Euro
Verbrauch auf 100 km 7,0-7,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 300-500 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 87435
Haftpflicht bis 200 Euro ()
Teilkasko 100-200 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Motor/Kraftstoffversorgung/Abgasanlage - Thermostat (350 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

zuverlässiger, alltagstauglicher Lebensbegleiter. Macht jede Lebenssituation mit, bei mir mehrere Umzüge und eine komplette Europareise mit meiner Frau. Das Auto eckt nirgendwo an und wird nur "positiv" wahrgenommen oder übersehen. Keine auffälligen Reparaturen, günstig im Unterhalt.

 

Bei den Verkaufsangeboten von C / E-Klasse, 3er/5er BMW und Audi A4 / A6 sah die Marktauswahl deutlich übler aus... es schien als wolle jeder seine Servicestau-Defektkiste als "Topgepflegt" oder völlig überteuert verhökern...

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Bei der Suche nach einem X-Type habe ich von München bis Köln/Koblenz und von Stuttgart bis Freiburg sämtliche Angebote über ein halbes Jahr geprüft. Eine großzahl der X-Type waren verrostet oder hatten Wasserschäden im Innenraum. Viele Diesel waren mangels Wartung defekt oder "Lahm", defekte hintere Bremsen waren auchanzufinden so wie offensichtlich zuzückgedrehte Tachos. Das AGR Ventil und der DPF stehen auf der Ärger-Liste. Nicht korrekt eingesetzte Kofferraumdichtungen lassen Wasser in die Reserveradmulde

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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