Jeep Grand Cherokee IV (WL) 3.0 V6 Trailhawk
15.04.2018 16:57 | Bericht erstellt von AndreasAllrad
Testfahrzeug | Jeep Grand Cherokee IV (WK2) 3.0 V6 Multijet |
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Leistung | 250 PS / 184 Kw |
Hubraum | 2987 |
HSN | 1004 |
TSN | AEB |
Aufbauart | SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand | 31589 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 1/2017 |
Nutzungssituation | Probefahrt |
Testdauer | wenige Wochen |
Einleitung
Trailhawk ist nichts anderes als die Adelung der Offroad Eigenschaften der Jeep Modellvarianten. Grund genug, dem Grand Cherokee aufs Blech und in die Details zu schauen. |
Karosserie
Der Grandi macht seinem Namen alle Ehre. Bringt er doch bei einer Länge von 4.828mm und einer Breite von 1.943mm (ohne Außenspiegel) ein stattliches Gewicht von nahezu 2,5 Tonnen auf die Waage. Bei dem Radstand von knapp 3 Meter fühlt sich der Wendekreis von 11,6 Meter sogar schon als ausgesprochen wendig an.
Dank imposanter Motorleistung und vielstufigem Getriebe fährt er sich ausgesprochen entspannt, wobei das Gesamtgewicht schon unverkennbar ist. Je nach Ausstattung verbleiben bis zur Grenze des Zulässigen Gesamtgewicht von 2.949 kg weniger als ne halbe Tonne Zuladung! Kritikpunkt Karosseriewertung: Die Befestigung der Aussenspiegel liegen im "Dreiecksfensterbereich" und vergrößern damit den "Toten Winkel" in der A-Säule. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Verstellbereich des Lenkrads in Höhe und Weite wirklich sehr groß
- + funktionale Einstellung der Vordersitze
- + rückwärtige Kamera auch im Vorwärtsbetrieb nutzbar
- + Rückbank läst sich bedarfweise auch geteilt ebenerdig einfalten
- + Haptik der Sitzmöbel Top
- - Zuladung je nach Ausstattung teilweise unter 500kg
- - Anbringung der Außenspiegel vergrößert Totoen Winkel der A-Säulen
- - Haptik oberes Armaturenbrett eher preiswerter Kunststoff
Antrieb
Der gute alte 3.0 V6 leistet souveräne 184kW/250PS und bietet ein Drehmoment von 570Nm, die ab 2.000min-1 zur Verfügung stehen. Damit ist der Grandi solide unterwegs und Dank SCR und Harnstoffeinspritzung entspricht er auch den geltenden Abgasgrenzwerten. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Reichweite 93,5 L 800-850KM
- + ich mag frühzeitig schaltende Automaten
Fahrdynamik
Ich persönlich stehe ja auf Getriebe, die betont frühzeitig hochschalten und das Drehmoment für sich arbeiten lassen. Genauso funktioniert die aktuelle Verbindung aus italienischem Hause, auch wenn die ersten Schaltvorgänge, gerade mit kaltem Motor sehr spürbar sind, verziehen!
Die manuelle Schaltgasse habe ich bestenfalls dann benutzt, wenn ich mich über den aktuell eingelegten Gang informieren lassen wollte. Der Grandi ist so übersetzt, dass er bei 2.000 Kurbelwellenumdrehungen lt. Tacho bereits eine Geschwindigkeit von knapp über 120km/h erzielt. Dies bedeutet ein hohes Maß an Reisekomfort und bedingt auch hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten auf Reiseetappen.
Ich habe Nachtankmengen von leicht über 10 Liter auf 100KM erzielt, bin jedoch auch häufig auf der Autobahn oberhalb der Richtgeschwindigkeit unterwegs gewesen. Der Tankinhalt von 93,5 Liter sollte für 800-850KM reichen.
Im Trailerbetrieb muss man sich mit dieser Motorisierung regelmäßig zügeln, um nicht pausenlos das Geschwindigkeitslimit drastisch zu überschreiten. In topografisch anspruchsvollen Etappen stehen einem zwischen 80 und 100km/h 3, wenn nicht sogar 4 mögliche Gangstufen zur Verfügung.
Der permanente Allradantrieb, der bei Jeep auf den Namen Quadra-Drive II hört, verbindet beste Allround Eigenschaften mit einer Geländeuntersetzung von 2,72 :1, um damit auch in sehr verworfenen Geläuf die Latte sehr hoch zu hängen. Die Tastatur in der Mittelkonsole bietet dank Selec-Terrain unterschiedliche Fahrmodi. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Wendekreis 11,6 M geht OK für diese Größe
Komfort
Der von mir gefahrene Grandi verfügte als Sicherheitsausstattung über einen vorderen und nach hinten gerichteten Kollisionswarner. Im kurzzeitigen Anhängerbetrieb wurde ich von dessen Wirkung überrascht, weil dieser ohne dessen Deaktivierung über die Infosteuerung den Anhänger nicht als Trailer sondern als Hindernis erkennt und entsprechend überraschend zur Notbremsung übergeht. Perfekt hat bei mir die adaptive Geschwindigkeitsregelung funktioniert, die im zunehmende Staubetrieb den Wagen notfalls bis zum Stillstand runterbremst und sich erst dann deaktiviert. |
Federung (einstellbar): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Bildschirme jeweils auf der Rückseite der Vordersitze
- + Rücksitzlehnen getrennt voneinander in Neigung verstellbar
- + Vordersitze elektrisch und mit Lordosenstütze
- + Einparkassitent vorhanden
Emotion
Dank variabler Bodenfreiheit durch die Luftfedern an allen vier einzeln aufgehängten Rädern wird die Grenze des Offroadens nicht durch die Karosserie, sondern durch die Traktion der Reifen bzw. durch die nur durchschnittliche Wattiefe von 508mm bestimmt. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + es gibt 70.000 gute Gründe
Gesamtfazit zum Test
70.000 gut angelegte Gründe sich bei dem nächsten Jeep Händler des Vertrauens einzufinden.