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Kia Optima 2 (JF) 2.0 T-GDI Sportswagon Test

28.12.2016 02:28    |   Bericht erstellt von Coblenz

Testfahrzeug Kia Optima 2 (JF) 2.0 T-GDI Sportswagon
Leistung 245 PS / 180 Kw
Hubraum 1998
HSN 8253
TSN AGT
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 3524 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 9/2016
Nutzungssituation Probefahrt
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von Coblenz 4.5 von 5
weitere Tests zu Kia Optima 2 (JF) anzeigen Gesamtwertung Kia Optima 2 (JF) (seit 2016) 4.5 von 5
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Einleitung

Ich habe bei Kia in Frankfurt angerufen und mitgeteilt, dass ich einen Kia Optima Sportswagon GT zur Probe fahren möchte. Der Kia Mitarbeiter teilte mir mit, das bei den genannten Kia Händlern in meiner Nähe kein Vorführwagen des Typs zur Verfügung stehen würde und fragte mich direkt im Anschluss, wie weit ich denn für eine Probefahrt bereit wäre zu fahren. Ich teilte mit ca. 50 km, und umgehend wurde mir von dem Kia Mitarbeiter ein Kia Händler im genannten Umkreis genannt, der einen Kia Optima Sportswagon GT als Vorführwagen zur Verfügung hatte. Zum vereinbarten Termin bei dem genannten Kia Händler angekommen konnte ich nach Erledigung aller erforderlichen Formalitäten den Kia Optima Sportswagon GT über ein Wochenende Probe fahren.

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Außen: Die gesamte Karosserie ist sehr gut verarbeitet. Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Die Kunststoffteile (Stoßstangen, Lampen, Anbauteiile, Radkästen, ...) sind passgenau und die Oberflächenstrukturen von hoher Güte. Die Dichtungen an Türen sind doppelt, die Dichtungen an Motorhaube und Kofferraum Klappe einfach ausgeführt. Das gesamte äußere Erscheinungsbild macht einen hochwertigen Eindruck der sich aus einwandfreier Lackierung und einem guten Misch aus Chrom- und schwarz glänzenden Designelementen zusammensetzt. Ein Übriges tun die 18 Zoll GT Leichtmetallfelgen (Design B), die sportlich akzentuiert und damit optisch zum Gesamtbild passend sind.

Innen: Der gesamte Innenraum bietet sehr viel Platz und Komfort. Alle Materialien im Innenraum sind in den oberen Bereichen entweder mit Stoff überzogen (Dachhimmel, A-, B-Säulen, Sonnenblenden) oder aus geschäumten weichen Kunsttoffen (Armaturenbetrett, Türen, ...) oder Leder (Sitze, Armauflagen Türen und Mittelkonsole. Weiter unten findet man in der Regel Hartplastik, welche sich allerdings sowohl gut anfühlt als auch feinnarbig struktriert und sich damit harmonisch in das Gesamtbild einfügen. Ingesamt unterscheidet sich damit die Innenausstattung des Kia Optima Sportswagon GT aus meiner Sicht nicht wesentlich von den vergleichbaren Modellen der deutschen Premiummarken. Die vorderen und hinteren Sitze sind aus Leder, sehr gut verarbeitet und vom Sitzkomfort gesehen innerhalb der Probefahrt so angenehm, dass davon auszugehen ist, dass diese auf langen Strecken ebenfalls sehr viel Komfort bieten, und das selbst bei 1,93 m Körperlänge. Die Vordersitze lassen sich auf vielfache Weise elektrisch einstellen und verfügen über eine Memory Funktion, die Verstellbereiche sind groß. Die Verstellmöglichkeiten bei den Kopfstützen sind vielfältig und auch für große Personen mehr als ausreichend. Das Lenkrad ist höhen- und längsverstellbar, der Verstellbereich ebenfalls groß.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sehr saubere Verarbeitung
  • + Geringe Spaltmaße
  • + Sauber eingepasste Kunststoffteile
  • + Hohe Qualitätsanmutung
  • - Fussraumbeleuchtung zu schwach
  • - Sicht schräg nach hinten links oder rechts eingeschränkt

Antrieb

4.5 von 5

Die Motorleistung ist mehr als ausreichend und sorgt für zügiges Vorankommen. Der Verbrauch ist bezogen auf die Leistung und das Fahrzeuggewicht für einen Benziner der Super 95 bleifrei benötigt mehr als angemessen. Interessant ist, dass der im Bordcomputer anzeigte Verbrauch mit 8,9 Litern für die innerhalb der Probefahrt gewählten Strecken bestehend aus zu je 1/3 Autobahn, Landstraße und Stadt recht nah an den von Kia genannten Norm Verbrauch von 8,2 Litern herankommt. Damit ist der Kia Optima Sportswagon GT das bisher einzige mir perönlich bekannte Fahrzeug bei dem die Angaben zum Verbrauch auf dem Papier mit den Praxiswerten recht genau übereinstimmen. Die Reichweite ist auf Grund des rund 70 Liter fassenden Tanks gut. Zu beachten ist, dass Kia die Ölwechselintervalle mit 10.000 km / 12 Monate und die Inspektionsintervalle mit 15.000 km / 12 Monate vorgibt. Die Kosten für Ölwchsel und Inspektionen (ausgenommen Verschleißteile) können lt. Auskunft meines Kia Händlers hierbei für einen Festpreis von ca. 1.100 EUR über eine Laufzeit 7 Jahre bis maximal 105.000 km (je nachdem was zuerst eintritt) bei Fahrzeugkauf erworben werden.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Leiser, durchzugsstarker und kräftiger Motor
  • + 6 Stufen Wandlerautomatik schaltet zuverlässig und schnell
  • + Für die Fahrzeuggröße und Leistung angemessener Verbrauch
  • + Sehr gute Traktion bei trockener und nasser Fahrbahn
  • + Sehr gute Bremsen, kein Fading
  • - Oelwechsel alle 10.000 km, Inspektion alle 15.000 km

Fahrdynamik

4.5 von 5

Der Wendekreis ist mit 10,9 m etwas geringer im Vergleich zum direkten Mitbewerb. Die Beschleunigung insbesondere im Sportmodus ist sehr gut, im Normalmodus mehr als ausreichend. Die Lenkung ist je nach gewähltem Fahrmodus leichtgängig bis straff und könnte meinem persönlichen Empfinden nach im Sportmodus noch etwas straffer sein. Fahrgefühl und Rückmeldung der Lenkung empfinde als gut und kann persönlich nicht nachvollziehen, warum dem Kia Optima Sportwagon GT eine mitunter gefühllose Lenkung oder eine fehlende Rückmeldung über den Fahrzustand und den Fahrbahnkontakt nachgesagt wird. Die Bremsen des Kia Optima Sportswagon GT sind größer als die im "Nicht GT (GT-Line und andere Modellreihen)". Sie packen kräftig zu und lassen auch bei Mehrmaligen starken Bremsen nicht nach. Das die Bremsen schlecht wären, wie in manchen Tests die ich gelesen habe geschrieben wurde, kann ich persönlich zumindest für die GT Variante mit den größeren Bremsen absolut nicht bestätigen. Das Fahrverhalten ist komfortabel bis sportlich, im Sportmodus wirklich sportlich ohne dabei auf einen gewissen Komfort zu verzichten. Darüber hinaus ist das Fahrverhalten neutral, in schnell gefahrenen Kurven leicht untersteuernd. Das Fahrzeug ist jederzeit im Rahmen der fahrphysikalischen Möglichkeiten gut beherrschbar und sorgt absolut für keine bösen Überraschungen. Die Wendigkeit ist für ein Fahrzeug dieser Größe gut, allerdings macht sich die Fahrzeuggröße wie bei allen Fahrzeugen dieser Klasse in engen Kurven oder Kehren bemerkbar.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Etwas kleinerer Wendekreis als beim Mitbewerb
  • + Sehr gute Beschleunigung
  • + Kontinuierliche Leistungsentfaltung
  • + Agiles, in Kurven leicht untersteuerndes Fahrverhalten
  • - Die Lenkung ist zwar direkt, könnte allerdings noch ein wenig direkter sein

Komfort

5.0 von 5

Das verstellbare Fahrwerk ist komfortabel und sportlich zugleich. Im Sportmodus ist das Fahrzeug meinem Empfinden nach noch komfortabel genug und nicht zu hart. Die Vordersitze sind auch für große Leute sehr gut. Die Länge der Sitzflächen als auch die Länge der Rückenlehne lassen ein komfortables und gleichzeitig sportliches Fahren zu. Der Seitenheit der Vordersitze ist gut. Die Sitze lässen sich elektrische in Höhe, Länge, Neigung und der Lehne verstellen, zudem gibt es eine gute Lordosenstütze, eine elektrische Sitzheizung und eine Sitzlüftung was gerade bei Leder und hohen Außentemperaturen ein Segen ist. Der vordere Ein- und Ausstieg ist auch für große Menschen gut, der elektrische Sitz fährt beim Ausschalten des Fahrzeugs nach hinten in eine zum Aussteigen optimale Position. Die Kopffreiheit vorne ist gut, allerdings wird es für Sitzriesen bei Wahl des wirklich tollen Panoramadaches etwas eng, so dass man bei einer Größe von 1,93 m meiner Meinung nach auf das Panoramadach leider verzichten muss. Die Rücksitze sind ebenfalls üppig bemessen, die Sitzlehne ist nicht zu steil und nicht zu flach, somit genau richtig angeordnet um ein entspanntes und komfortables Reisen zu ermöglichen. Die Kopffreiheit hinten ist mit Panoramadach für 1,93 m große Menschen gerade noch ausreichend, ohne Panoramadach und damit ca. zusätzlichen 3 cm Kopffreiheit sollte diese wiederum gut bemessen sein. Das Ein- und Aussteigen hinten ist sehr beqeum. Die Innengeräusche sind sehr niedrig, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Die Bedienung ist unkompliziert und intuitiv. Für alle wichtigen Funktionen gibt es direkte Tasten oder Schalter, die ausreichend groß sind um diese auch sicher "treffen" zu können. Die Anzahl der Tasten und Schalter hält sich dabei stark in Grenzen, so dass eine problemlose Bedienung auch während der Fahrt möglich ist. Alle Tasten und Schalter sind griffgünstig platziert. Die Tasten und Schalter sind dunkelrot hinterleuchtet. Die Instrumente sind in einem reinen weiß hinterleuchtet, optisch sehr ansprechend und gut ablesbar. Die Helligkeit der Beleuchtung von Tasten und Schalter als auch die Instrumenten Beleuchtung lassen sich in der Helligkeit gemeinsam einstellen. Das 8" große bunte Multimedia Touch Screen reagiert gut und nicht zu empfindlich, die Bedienung ist intuitiv und zuverlässig. Auch hatte ich Gelegenheit kurz die Navigationsfunktionen zu testen. Die Zielführung und Routenführen waren zuverlässig, die Ansagen / Anweisungen wurden rechtzeitig und klar verständlich ausgegeben. Die Lautstärke lässt sich bequem über einen separaten Drehregler einstellen. Das Harman Kardon Soundsystem biete ein sehr gutes Klangerlebnis. Die Bedienung der Heizung / Lüftung erfolgt ebenfalls über Tasten, die Temperatur für Fahrer- und Beifahrerseite erfolgt über zwei separate Drehregler. Die Wirkung von Lüftung, Heizung und Klimaanlage ist nachdem was ich feststellen konnte gut.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Die Abstimmung von Fahrwerk, Lenkung und Gasannahme
  • + Sehr gute, ausreichend kontiutierte und vielfältig verstellbare Sitze
  • + Sehr geringes Innengeräusch auch bei hohen Geschwindigkeiten
  • + Einfache und intuitive Bedienung
  • - Ab einer Größe von 1,93 m sollte man auf das tolle Panoramadach verzichten

Emotion

4.0 von 5

Das Design ist harmonisch, der Stil schwankt zwischen sportlich und konservativ, was meinem Empfinden allerdings keineswegs einen Nachteil darstellt. Der Wagen kann auf Verlangen komfortabel oder sehr tempramentvoll sein, oder beides gleichzeitig. Meiner perönlichen Einschätzung nach könnte die Vermarktung des Kia Optmia Sportwagon GT das Image der Marke stärken. Allerdings wäre damit die Marke Kia und insbesondere das Modell Kia Optmia Sportwagon GT sicher auch kein Geheimtipp mehr.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Gutes Verhältnis aus sportlichem und konservativem Design
  • + Tempramentvoll
  • + Absolutes Understatement bei hoher Produktleistung
  • + Geheimtipp

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer auf der Suche nach einem Geheimtipp in dieser Klasse ist und auf das Image eines gleichwertigen Fahrzeugs bei dem etablierten (Premium) Mitbewerb verzichten kann oder will, ist sicher bei dem Kia Optima Sportwagon GT richtig aufgehoben. Sowohl Verarbeitung, das Design und das Preis-Leistungsverhältnis sind meiner Meinung nach sehr gut. Die Fahrleistungen überzeugen hinsichtlich Agilität und Komfort, die Fahrgeräusche im Innenraum sind dabei sehr gering. Das Platzangebot ist mehr als großzügig, der Kofferraum mit 510 Litern nach VDA ebenfalls gut bemessen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Zu beachten sind die recht kurzen Service Intervalle für dieses Modell mit dem 2.0 T-GDI und 245 PS (Ölwechselintervall von 10.000 km /12 Monate, Inspektionsintervalle von 15.000 km /12 Monate). Diese können allerdings lt. meinem Kia Händler über einen Servicevertrag bei Kauf eines Kia Optima Sportwagon GT für bis zu 7 Jahren / 105.000 km (je nachdem was zuerst eintritt) auf einen Festpreis festgeschrieben werden (ausgenommen Verschleißteile).

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Tue Apr 25 08:01:48 CEST 2017    |    Vetinari1

Hallo Coblenz!

 

Vor etwa einen Monat habe ich einen Optima Plug-in-Hybrid für eine Woche testen dürfen. Dieser Test hat mich so sehr von dem Wagen überzeugt, dass ich meinen 520d (E61) verkauft habe und mir einen Kia gekauft habe. Ich kann deinem Test nur zustimmen. Kia hat bei diesem Auto sehr sehr vieles richtig gemacht und nicht viele Schwachstellen gelassen. Mir persönlich könnten die Sitze mehr verstellmöglichkeiten bieten, aber sie sind echt bequem und bislang habe ich einen Verbrauch der an den 2L kratzt. Meine Arbeit ist etwa 30km von mir entfernt und ich hab einen Stellplatz unter meiner Wohnung. Da hab ich das Stromkabel einfach rausgehängt und lade ihn so auf :) Achja, Preis-Leistungsverhältin. Ich höre immer wieder ein Passat is qualitativ besser, günstiger in Reparatur usw. Nur hat mich der Optima 16.000 Euro weniger als ein vergleichbarer Passat gekostet.