Kia Rio 4 1.0 T-GDI 100 ISG Test
20.02.2017 13:13 | Bericht erstellt von AndreasAllrad
Testfahrzeug | Kia Rio 4 (YB) 1.0 T-GDI 100 ISG |
---|---|
Leistung | 101 PS / 74 Kw |
Hubraum | 998 |
HSN | 8253 |
TSN | AGW |
Aufbauart | Schrägheck |
Kilometerstand | 2531 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 1/2017 |
Nutzungssituation | Probefahrt |
Testdauer | ein Wochenende |
Einleitung
Kia möchte mit der nunmehr 4. Generation des Rio die erfolgreichen Fußstapfen des Vorgängers weiter ausbauen. Eine erste Sitzprobe nicht in Rio aber unter der gleichnamigen Christo Statue am äußerst westlichen Rand Europas, in Lissabon weist auf den Entwicklungsfortschritt hin. |
Karosserie
Kia hat die schöne Linienführung der Vorgängergeneration behutsam aufgenommen und erkennbar weiter entwickelt. Die Karosse ist geringfügig auf eine Länge von 4.065mm gewachsen. In der Höhe ist sie etwas auf 1.450mm abgeflacht worden. Der Radstand von 2.580mm kommt der Fahrgastzelle und dem komfortablen Geradeauslauf zu Gute. Der Rio wird ausschließlich in 5-türiger Version angeboten. Der Rio gehört dem Kleinwagensegment (B-Segment) an und bietet dennoch auch meiner Größe von 194cm mehr als ausreichende Platzverhältnisse insbesondere auf den vorderen Sitzen. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
---|---|---|---|
Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + die Komfortbetonung liegt auf den Vordersitzen
- - die Kofferraumverkleidung wirkt billig
Antrieb
Kia bietet für den Rio drei unterschiedliche Hubraumgrößen in 6 Leistungsstufen zwischen 57kW/77PS und 88kW/120PS an. Ganz besonders knauserig mit dem Sprit geht naturgemäß der Diesel in der 77PS bzw. 90PS Variante um. Er profitiert von seinem hohen Drehmoment (240Nm ab 1.500min-1) und dem langen 6. Gang der das Drehzahlniveau auch auf der Autobahn in sparsamen und niedrigen Regionen hält. Neu in dem Motorenprogramm ist der kleine 3Zylinder mit 1.0 Liter Hubraum. Dank Turbo bietet er 74kW/100PS oder sogar 88kW/120PS und bildet damit das Leistungszenit der Rio Baureihe. Das größte Plus dieses aufgeladenen Benziners ist das hohe Drehmoment von 172Nm welches im Vergleich zu den normalen Otto-Motoren nicht nur das Hubraummanko mehr als ausgleichen. Die kleinen Turbos sind auch mit deutlich weniger Drehzahlen zu fahren. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
---|---|---|---|
Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + der Turbo punktet mit Drehmoment
- - höhere Drehzahlen werden aber auch mit Mehrverbrauch quittiert
Fahrdynamik
Bei der Kraftübertragung beschreitet Kia im Falle des Rio unterschiedliche Wege. Es gibt manuelle 5-Gang, manuelle 6-Gang-Getriebe und ein 4-Gang Automatikgetriebe. Wenn auch nur hin und wieder Autobahngeschwindigkeiten auf dem regelmäßigen Nutzungsplan steht, würde ich immer die 6-Gang Varianten empfehlen, die der 1.4er, der stärkere (120PS) Turbo-GDI und die beiden Diesel bieten. Eine regelmäßig tatsächlichen Verbrauch von unter 5ltr./100KM versprechen die beiden Dieselmaschinen. Wenn`s auch mal sehr flott gehen muss rennt der 120PS Turbo auch mal 190km/h. Die Automatikversion wäre nach meiner Einschätzung keine Option, da selbst die Herstellerangaben zum Verbrauch in der Klasse bei mir durchfallen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
---|---|---|---|
Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + er fährt sich satt und solide, leise und komfortabel so wie es sich für ein 4Meter Auto gehört
Komfort
Da ich mich ja auch dem Generationswandel anpassen muss gewichte ich mal die Ausstattungsoptionen nach Vorgaben junger Fahrer. USB- und AUX-Anschluss ist Bestandteil der Serie. Die manuelle Klimaanlage bietet Edition7. Bluetooth ist Bestandteil der Ausstattung Spirit, wobei diese Ausstattungslinie, Tempomat, Infotainment mit Radio, 5Zoll LCD Bildschirm, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Spurhalteassistent und den autonomen Notbremsassistenten bietet. Die mit Kundenvorteil beworbene Dream-Team Edition verzichtet leider wieder auf die Fahrerassistenzsysteme und die Rückfahrkamera startet dafür in der Einstiegsmotorisierung bei unter 15.000 Euro. Die Platinum Edition knackt mit 17-Zoll Aluminiumräder, elektrischem Glasschiebedach, 7 Zoll Navibildschirm, Lederausstattung die 20.000 Euro Schmerzgrenze. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
---|---|---|---|
Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- - Die Preisspanne von 12.000 bis 22.000 Euro zeigt, dass die Ausstattungspakete eine enorme Bedeutung haben
Emotion
Optisch überzeugt war Rio voll und ganz. Der Rotstift wurde erst hinter den Vordersitzen etwa im Kofferraum angesetzt. Das gleiche sieht man aber auch bei den direkten Mitbewerbern. Wer will bekommt sogar den City-Notbremsassistenten, den es anderswo oftmals erst garnicht gibt |
Design: | langweilig | attraktiv | |
---|---|---|---|
Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + City Notbrems assistent mit Fußgängererkennung
Gesamtfazit zum Test
Der Preisbewuste sollte den Einstiegsvierzylinder wählen. Den kann er nach 4 Jahren auch mit Laufleistungen von über 60.000KM noch für die Hälfte wiederverkaufen und hat das Plus, dass der Wagen dann immer noch 3 Jahre Werksgarantie bietet.
Derjenige der eine Abneigung gegen Tankstellen hat, sollte einen der beiden Dieseln den Vorzug geben.
Der quirlige sollte den 120PS Turbo ins Auge fassen.