Kia Sorento 3 (UM) 2.2 CRDi AWD Test
26.04.2021 17:40 | Bericht erstellt von mican0974
Testfahrzeug | Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Edition |
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Leistung | 200 PS / 147 Kw |
Hubraum | 2199 |
HSN | 8253 |
TSN | AFL |
Aufbauart | SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand | 42000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 12/2016 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 3 Jahre |
Einleitung
Von September 2017 bis April 2021 fuhr ich einen KIA Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Edition, Bj. 12/2016. Dieses Auto war unser primärer Familienwagen, bis ich auf einen Hyundai H-1 Travel umgeschwenkt bin. Der KIA Sorento war als Familienauto wirklich eine gute Wahl! Der Innenraum ist geräumig und bietet auch für fünf Personen mehr als ausreichend Platz. Was dabei gleich positiv auffällt ist die Tatsache, dass auf dem hinteren mittleren Platz problemlos eine Sitzerhöhung hinpasst und auf den äußeren Sitzen dann noch immer genug Platz für zwei Jugendliche gegeben ist. Auch gut gelöst: Trotz Allradantrieb stört kein Kardantunnel den Fußraum des Mittelsitzes. Der Fußboden ist ebenerdig gehalten - selbst die Fußmatte im Fond ist durchgängig in einem Stück verlegt. Der Kofferraum ist mal richtig groß - kaum zu glauben, dass der Sorento in der selben Fahrzeuggruppe eingestuft ist wie ein VW Tiguan oder ein Audi Q5, denn er spielt eigentlich in der Liga eines VW Touareg oder eines Audi Q7. Der Sorento ist zumindest in Europa das Flaggschiff der Marke KIA. Und das merkt man sehr deutlich an der qualitativen Verarbeitung. Leder so weit das Auge reicht, sehr angenehme Materialien, kein Hartplastik, dafür viel Klavierlack in der Mittelkonsole. In der Platinum Edition gibt es allerlei Annehmlichkeiten, wie Lenkradheizung, Sitzheizung vorne und hinten, Sitzventilation vorn, alles elektrisch einstellbar, jede Menge Assistenzsysteme wie adaptiver Tempomat, Notbremsassistent, Toter-Winkel-Assistent, Querverkehrwarner, Spurhalteassistent, und bei Bedarf parkt der Sorento alleine ein, quer oder längs, und auch wieder aus. Wer lieber selbst ein- und ausparkt, dem hilft die Einparkhilfe mit 360°-Kamera. Zur Motorisierung lässt sich sagen, dass der zwei-zweier Diesel gut am Gas hängt. Er beschleunigt kraftvoll und schafft ohne Mühen seine V-max von knapp über 200 km/h. Wenn die 441 Nm so richtig an der Vorderachse zerren, was bei nasser Fahrbahn dann auch mal zum Durchdrehen der Vorderräder führen kann, schaltet blitzschnell der Allrad ein und die Traktion ist sofort wieder hergestellt. Das Sechsgang-Automatikgetriebe schaltet harmonisch und hilft, den Verbrauch bei moderaten 8,7 l/100km zu halten. Keinen nennenswerten Unterschied merke ich allerdings bei den drei Fahrmodi Eco, Normal oder Sport. Auf der anderen Seite ist der Sorento auch kein Auto, dass man richtig treten mag. er ist eher ein souveräner Cruiser, der einem komfortabel und solide von A nach B bringt. Ich fuhr daher stets im Eco-Modus... wahrscheinlich eine Frage des Gewissens. Der 2016er Diesel erfüllt die Euro-6-B-Norm und kommt ohne AdBlue aus. 2016 wurde der Sorento in Europa auch nur mit der Diesel-Maschine angeboten. Ich fand das schade, denn auf anderen Märkten gibt es andere Motoren. 2018 brachte dann KIA den 2,4er 4-Zylinder-Benziner nach Europa, der allerdings nur magere 181 PS leistet. Für so ein großes SUV wohl eher die schlechtere Wahl. In den USA wurde der Sorento auch mit einer 3,3-V6-Benzinermaschine mit 290 PS angeboten. Das wäre wohl die beste Alternative zum 2,2-CRDi-Motor. Alles in allem lässt sich sagen, dass der KIA Sorento ein sehr hochwertiges Auto ist, das ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Und die Garantiepolitik des Hauses KIA, 7 Jahre oder 150.000 km, beruhigt zudem ungemein. Leider musste ich erleben, wie die unsägliche Verteufelung des Diesels den eigentlich guten Restwert des Sorento dahinschmelzen ließ! |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Top Preis-Leistungs-Verhältnis
- - Hoher wertverlust wegen VW-Diesel-Skandal
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Stimmiges Automatik-Getriebe
Fahrdynamik
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Solides Fahrverhalten, sehr sicher
Komfort
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Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Beheiztes Lenkrad sowie Sitzbelüftung... nicht schecht!
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Ein eher amerikanisches Design, das gerne mal polarisiert
- - Ja, das Image eines KIAs... erst Stirnrunzeln, dann doch oha!
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 300-400 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 8,0-8,5 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | über 24 Monate |
Werkstattkosten pro Jahr | bis 200 Euro |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Elektrik/Elektronik - Batterie (280 €) |
Gesamtfazit zum Test
Ein braver, geräumiger und äußerst komfortabler Familiencruiser im SUV-Kleid, durchaus mit Off-Road-Fähigkeiten.
Wer Wert auf Image und Auffälligkeit legt, wird hier nicht glücklich. Der Sorento ist der klassische Wolf im Schafspelz.