Lada Niva 2121 1.7 i Test Der gezähmte Widerspenstige
08.03.2023 19:53
| Bericht erstellt von
bronx.1965
Testfahrzeug |
Lada Niva 2121 1.7 i |
Leistung |
82 PS / 60 Kw |
Hubraum |
1690 |
HSN |
1113 |
TSN |
AAG |
Aufbauart |
SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand |
64000 km |
Getriebeart |
Handschaltung |
Erstzulassung |
8/2010 |
Nutzungssituation |
Privatwagen
|
Testdauer |
mehr als ein Jahr |
Gesamtnote von
bronx.1965
3.0 von 5
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Nach nicht ganz zweijähriger Nutzung erlaube ich mir ein erstes Fazit:
Nahezu täglicher Einsatz, teils mit Anhänger, auch mal abseits der Strasse in der Rückegasse im Wald als Holztransport und einiges mehr. Dank AHK mit 1,9 T Zuglast hat man ordentliche Reserven.
Geschont wird er nicht, aber die Wartung ist penibel und sollte es auch sein.
Wer schmutzige Hände nicht scheut und noch mit einer Fettpresse umgehen kann ist klar im Vorteil.
|
3.0 von 5
Robust ist hier das richtige Wort. Das gilt aber auch für die Fertigungs-Qualität. In Sachen Haptik muss man deutliche Kompromisse machen.
Was aber auch Vorteile bieten kann: alle Bedien-Einheiten lassen sich zur Not auch mit dickeren Handschuhen bearbeiten.
Vorn sitzt man relativ gut, bei knappen 1,90 m brauche ich aber auch die volle Länge der Sitzverstellung. Mit dem Ergebnis: hinter mir kann niemand mehr sitzen. Was insofern unwichtig ist, da ich die Rücksitzbank samt Gurten entfernt habe.
Was meine Wertung des Kofferraums erklären möge! 
|
Platzangebot vorn: |
eng |
|
geräumig |
Platzangebot hinten: |
eng |
|
geräumig |
Kofferraum: |
klein |
|
groß |
Übersichtlichkeit: |
schlecht |
|
gut |
Qualitätseindruck: |
minderwertig |
|
hochwertig |
- +
robuste Karosserie
- -
Rost ist der Gegner Nummer Eins!
2.5 von 5
Das primäre Einsatzgebiet eines Niva ist nicht die befestigte Straße! Das sollte man sich klar machen bevor man sich einen Solchen zulegt.
Als Hipster-Karre taugt er nicht mal wenn man ihn auf reinen Heckantrieb rückrüstet. Er ist laut, es kreischt, rödelt und singt beim fahren. Die Geräuschkulisse ist für einen uneingeweihten Mitfahrer ein Kulturschock! Schalt-und Verteiler-Getriebe + die Diffis sorgen für eine Geräuschkulisse welche bei nahezu allen Lastzuständen den Motor übertönen. Das muss man mögen. Ansonsten Finger weg von der Kiste!
Mich stört das nicht im geringsten, bin ich doch eh in Sachen Niva familiär vorbelastet.
|
Motorleistung: |
schwach |
|
stark |
Durchzug: |
unelastisch |
|
elastisch |
Drehfreude: |
zäh |
|
agil |
Getriebe/Schaltverhalten: |
schlecht |
|
gut |
Verbrauch: |
durstig |
|
effizient |
Reichweite: |
gering |
|
hoch |
- +
Zum Glück relativ drehfreudig
- -
Das braucht man aber auch um (auf befestigten Straßen) gut voran zu kommen.
3.0 von 5
Von Fahrdynamik zu sprechen wäre in diesem Fall Frevel. Der Niva erschien 1976 und galt damals als selbsttragende Konstruktion mit Schraubenfedern an allen vier Rädern als äußerst fortschrittliches Konstrukt. Dementsprechend bewerte ich die Federung in seiner Klasse als überraschend gut. Als Vergleich nehme ich mal einen 2018er Suzuki-Jimny. Der kommt da nicht ran.
Bei Fahrzeugen, welche primär für schlechte Straßen entwickelt wurden ist der Punkt Fahrdynamik bestenfalls rudimentär interessant.
|
Wendekreis: |
groß |
|
klein |
Beschleunigung: |
langsam |
|
schnell |
Lenkung: |
schwammig |
|
direkt |
Bremsen: |
schwach |
|
standfest |
Fahrverhalten: |
unausgeglichen |
|
ausgeglichen |
Kurvenverhalten: |
unsicher |
|
sicher |
Wendigkeit: |
träge |
|
agil |
- +
Kleiner Wendekreis dank kurzem Radstand.
- -
Ein Niva beschleunigt nicht, er nimmt Fahrt auf.
3.0 von 5
Zur Federung wurde schon alles gesagt. Zur Bedienung: wer damit nicht klar kommt hat ein ernsteres Problem. Es gibt nur ein paar Hebel und (Kipp-)Schalter welche ihre Nutzung auch vernehmlich quittieren.
Der Schalthebel (auch gern als Schalt-Mast benannt, der schieren Länge wegen) möchte gefühlvoll eingelegt werden. Insbesondere bei kaltem Schmierstoff. Gleiches gilt für die Hebel von Sperre und Untersetzung. Wobei es unerlässlich ist, Ersteren beim leichten Rollen, Letzteren nur bei völligem Stillstand und getretener Kupplung einzulegen!
|
Federung (komfortabel): |
schlecht abgestimmt |
|
gut abgestimmt |
Sitze vorn: |
unbequem |
|
bequem |
Sitze hinten: |
unbequem |
|
bequem |
Innengeräusche: |
laut |
|
leise |
Bedienung: |
kompliziert |
|
intuitiv |
Heizung/Klimatisierung: |
schwach |
|
wirkungsvoll |
4.5 von 5
Design und Image muß man mögen. Für mich läuft es unter der Rubrik "Zeitmaschine" da ich seit meiner Kindheit "in Sachen Niva" vorbelastet bin. Der Niva ist ein reines Arbeitsgerät. Mehr will er auch gar nicht sein. Mehr kann er auch gar nicht sein. Diese 'Konstanz' in seiner Geschichte macht ihn für mich schon wieder cool.
Auch weil es Autos mit derartiger Klarheit, das Einsatzgebiet betreffend, so gut wie nicht mehr gibt.
Was auch den Anschaffungs-Preis betrifft!
Dass diese Wertung rein subjektiv geprägt ist versteht sich von selbst!
|
Design: |
langweilig |
|
attraktiv |
Temperament (komfortabel): |
ausbaufähig |
|
realisiert |
Image: |
negativ |
|
positiv |
- +
Image für mich positiv, keine Aggro-Optik.
KFZ-Steuer pro Jahr |
200-300 Euro |
Verbrauch auf 100 km |
über 10 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr |
100-300 Euro |
Gebrauchtwagengarantie |
keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr |
200-500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) |
15827 |
Haftpflicht |
bis 200 Euro (30%) |
Aus diesen Gründen kann ich den Lada Niva 2121 1.7 i Test Der gezähmte Widerspenstige empfehlen:
Ich würde es keinem unerfahrenen Nutzer empfehlen. Sowas kostet Freundschaften!
Aus diesen Gründen kann ich den Lada Niva 2121 1.7 i Test Der gezähmte Widerspenstige nicht empfehlen:
Siehe unter "Empfehlungen".
Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
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