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Lancia Delta III (844) 2.0 JTD Test

21.08.2021 12:02    |   Bericht erstellt von agamemnon1978

Testfahrzeug Lancia Delta III (844) 2.0 JTD
Leistung 165 PS / 121 Kw
Hubraum 1956
HSN 4136
TSN ALQ
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 210000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 2/2010
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von agamemnon1978 3.5 von 5
weitere Tests zu Lancia Delta III (844) anzeigen Gesamtwertung Lancia Delta III (844) (2008 - 2014) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich fahre die Diva nun schon seit 2013 und steige nach wie vor gerne ein.

Nach anderen "Italiener", "Franzosen" und aktuell einem CLA 220 muss ich sagen, dass sich die Delta nicht nur nicht zu verstecken braucht, sondern es einfach nur schade ist, dass man diese solide, günstige und sehr schmucke Kiste nicht mit einem neuen Modell zeitgemäß wieder aufgelegt hat.

Karosserie

4.0 von 5

Von "wunderschön" mal abgesehen ordentliche Quali.

Ich habe nach 10 Jahren vorne alle Radlaufverkleidungen demontiert und eine intensivere Prüfung vollzogen. Radkästen, Schwellercken vorne etc. alles in prima Zustand, versiegelung mit dickem PU-Rostschutz ist TOP.

Der schwarze MEtallfahrschemel hat naturgemäß Kantenrost und ist bisl schlechter dran, aber das ist erwartebar und ohne intensivere Verkleidungen wie bei neueren und teureren Autos kaum vermeidbar.

Nur wie schon beim Alfa 145 und Fiat Bravo/Stilo gammelt das untere Kühlerhalteblech schnell und munter vor sich hin. Hält. Aber sieht wüst aus. Ist aber eigentlich weder überwichtig noch teuer im Ersatz.

Ansonsten sieht de Vorderwagen auch unter der Stoßstange noch TOP aus. Die Stoßstange musste runter, um den Kühlergrill zuu wechseln. Heftiger Steinschlag und ein Rempler von vorne...

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + auch im aktuellen Vergleich noch hochwertig für die Klasse
  • - hinten_unten/Kofferaum etwas weniger Passgenauigkeit und Quali

Antrieb

4.0 von 5

Ich könnte jetzt sagen, dass die softwaremäßige Stillegung des EGR-Ventils und eine Anpassung der Gaspedaldämpfung mit ein bisl besserem Ansprechverhalten im unteren Bereich, eine deutliche Steigerung der Fahrfreude und auch HALTBARKEIT erbringen können, auch ohne Leistungssteigerung. Tu ich aber nicht und habe das nciht gemacht. Das können ja andere machen.

 

Von der Porsche und Benz-Young/OldtimerSzene abgeschaut: Ab und an ein Glas (Füllmenge) vollsynth. 2-Takter-Öl in den vollen Tank. Bindet das Wasser (Bio-Spritanteil!), verbessert Laufruhe und Startverhalten und VOR ALLEM: schmiert die Einspritzdüsen und CR-Pumpe.

Ich fahre nun im dritten Diesel sehr sehr sehr gut damit.

Ergebnis:

210.000km mit den gleichen Düsen, Pumpe und Kat. Bei gleichbleibendem Verbrauch und Laufkultur. Kein Ölen, Qualmen, stottern, unrunder Leerlauf oder defekte Motorkomponenten.

Ab und an mal eine Tankfüllung Premium-Diesel für die "Reinigung".

 

Ansonsten wirklich "mit Hirn" warmfahren.

Wer dann auch beim Abbiegen und Losfahren nicht im Lenkeinschlag aufs Gas latscht oder generell ein "Flatsch-Kuppler" ist, das jedesmal ein Ruck duch die Bude fährt, der schafft es auch, mit den ersten Antriebswellen und Kupplung so weit zu kommen.

Nein, ich bin kein Opa.

Die Kiste hat sogar ein Sportfahrwerk drin (aktuell sogar Gewinde). das mag für diese eigentlich auf Komfort ausgelegte Dive nicht ganz passend sein, aber die Optik ist grandios.

Und sofern warm etc., fliegt auch gerne mal die Kuh ^^

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Hat bis heute den gleichen recht guten Verbrauch wie zu Beginn (5,5-6,3 im Mix)
  • - Schaltung rasselt seit Beginn etwas (Syncro-Ringe vom OPEL-Getriebe), scheint aber die Funktion icht zu beeinträchtigen

Fahrdynamik

3.5 von 5

Komfortfahrwerk.

Technisch auf Stand Golf 4/5.

Robust, einfach und günstig zu warten etc.

Selbst in der Werkstatt unkompliziert.

Ist aber auch fahrdynamisch nur guter Durchschnitt. Aber auch sicher sicher.

Nicht wie Audi: Pressen Stahlstoßdämpfer in Alu-Achsschenkel und wundern sich, dass man die Dinger nach 3 Jahren aufschweissen muss...

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Koformtabel, macht nix falsch
  • - macht aber auch nixx wirklich exzellent richtig

Komfort

3.5 von 5

Ich habe über die Jahre modifiziert:

Türverkleidungen vorne und hinten demontiert und gedämpft und gedämmt.

A, B, C-Säulen gedämmt (inkl. Verkleidung)

Kofferraum boden zusätzlich gedämmt, Seitenverkleidungen gedämmt.

 

Bringt enorm viel.

Mein/unser CLA 220 für 50 T€ Liste ist deutlich lauter und fast schon "billig" dagegen.

 

Vorne im Motoraum an der ein oder anderen Stelle eine Dichtung nachgerüstet, damit es nicht so zusaut.

Ebenso: Klappendämpfer Motorhaube für ein standesgemäßes Öffnen.

 

Das Fahrwerk ist ein LowTec-Gewindefahrwerk. Vorne 20 hinten 40.

Leider eigentlich zu hart, aber ein gelbes Bilstein ist zumindest für DIESE Delta-Variante nicht mehr lieferbar (Lochabstand Achsschenkel), für andere gäbe es die noch. Bin ich vorher gefahren, war prima, bis auf die Tatsache das Bilstein auch nicht mehr das ist, was es mal war und nach 4 Jahren alles so weggegammelt war, dass man Angst haben musste, de Federteller bricht jeden Moment.

 

Heizung/Klima, tut, ok, aber nix Berauschendes. Aber auch nicht schlecht.

Klima kühlt bei Automatik recht zugfrei. Soll auch so sein.

 

Sitze mit legendärem Poltrona-Frau-Leder (Bugatti etc!) zwar schick und VERDAMMT haltbar, aber Null Seitenhalt.

Das gelegentliche dumpfe Knarzen beim Ein-/Aussteigen kommt von der Federbespannung des Stahlgestells im Inneren. Kann man korrigieren, ist aber Arbeit wie sau...

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + intuitiv, wer die Marken kennt, keine Überraschungen
  • - wenig Assistenz

Emotion

4.5 von 5

Ich drehe mich heute noch nach dem Aussteigen um und lächle...

 

(kitschig, ich weiß)

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Design, selten, Charktergesicht
  • - Heck, das Heck...

Unterhaltskosten

Außerplanmäßige Reparaturkosten Sonstiges - Lichtmaschine (prophylaktisch, weil das Lager beim Starten kurz gequietscht hat), Motorkühler (Fügestelle undicht, kein Totalausfall), Radlager hinten, EGR-Wärmetauscher undicht (200 Euro-Rep.) (1700 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Robust, schick, nicht teuer in Reparatur, gut selbst zu warten, Charaktergesicht, geräumig, ausreichend praktisch

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer Status sucht und Leute auf die er eigentlich keinen Wert legt mit einem Blechkostüm beeindrucken möchte, ist hier falsch.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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