Land Rover Defender LD 2.4 Test

Panikkauf, bevor eine übervorsorgliche EU-Gesetzgebung diese Legende nächstes Jahr von unseren Straßen verdrängt.

Der Wagen wird als Zweitwagen im Baustellenbetrieb, im Wald und zum Ziehen der Gäule meiner Liebsten verwendet. Für die gelegentliche Art-fremde Bewegung in der Stadt oder auf Autobahnen habe ich noch ein Vaginationssystem nachrüsten lassen, das passt dann auch zur Weichei-Ausstattung mit Klimaanlage, Zentralverriegelung, Eierwärmern und E-Fensterheber...

Auch in der letzten Ausbaustufe des "Ländi" sitzt man immer noch beschissen auf dem Fahrersitz, der mir eher den Eindruck macht, er wäre am Schluss noch als notwendiges Übel in das Auto hinein improvisiert worden. Der linke Ellbogen darf das Metall der Fahrertür erwärmen, denn eine Ablage dafür gibt es nicht. Die Pedale sind so angeordnet, dass man ganz bestimmt keinen sinnvollen Platz zur Ablage für den Kupplungsfuß findet, ich quetsche ihn auf längeren Strecken immer unter das Kupplungspedal drunter (!)

Das Kurvenverhalten mit den serienmäßigen Stollen auf Asphaltstraßen entspricht etwa der Trittsicherheit von High Heels im Gebirge oder auf Pflastersteinen...;-)

Die Emotionswertung ist der Grund für vermutlich fast alle Käufe dieses Fahrzeugs: technisch gesehen erwirbt man wahlweise eine Dampflok oder einen Trecker (wie es beliebt) - man könnte auch mit halbem Verbrauch um die Hälfte schneller und vor allem doppelt so komfortabel fahren - aber hey: wer will das schon im Land Rover? Es dürfte das letzte Auto im Jahr 2013 sein, das mich nicht zum Anlegen des Gurtes ermahnt und eine Eis-Warnung gibt es auch nicht, eine Regelung der Heizung ist nicht möglich (wem es zu warm wird, der soll gefälligst das Fenster aufmachen) und viele, viele solche Dinge mehr. Halt Autofahren, wie es früher einmal war...