Land Rover Range Rover Sport II V8 Supercharged Test
10.02.2015 12:10 | Bericht erstellt von knolfi
Testfahrzeug | Land Rover Range Rover Sport L494 5.0 V8 Supercharged |
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Leistung | 510 PS / 375 Kw |
Hubraum | 4999 |
HSN | 1590 |
TSN | ACN |
Aufbauart | SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand | 6080 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 11/2014 |
Nutzungssituation | Dienstwagen |
Testdauer | einige Monate |
Karosserie
Der Range Rover Sport hat deutlich üppigere Ausmaße als ein vergleichbarer dt. SUV. Er ist eine Ecke breiter (3 cm mehr als der Touareg II), höher (ebenfalls 3 cm) und länger (5 cm), aber durch seine kantige Form sehr übersichtlich. Man fährt zwar aufgrund der Ausmaße in engeren Straßen deutlich defensiver, aber kann die Abmessungen besser einschätzen.
Der Größenvorteil kommt überwiegend dem Kofferraumvolumen zu Gute. Der Kofferraum schluckt mehr, obwohl die im Vergleich zur Karosserie kleiner wirkt als der des Touareg.
Kleiner Nachteil für das Platzangebot im Fond. Hier bot der Touareg dank verschiebbarer Rückbank deutlich mehr Beinfreiheit.
Die verwendeten Materialien und die Verarbeitungsqualität sind jedoch auf allerhöchstem Niveau und dem Touareg deutlich überlegen. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sehr übersichtliche Karosserie, sehr gute Verarbeitungsqualität, hochwertiger Materialien
- - Fußraum im Fondbereich kleiner als im Touareg oder Cayenne
Antrieb
Der V8-Kompressor ist ein echter Sahnemotor. Er liefert Leistung im Überfluss und in allen Lebenslagen und zieht auch willig bis zum Vmax-Begrenzer hoch. Die Leistungsentfaltung erfolgt dabei schön harmonisch und nicht so wuchtig wie beim Diesel. Trotz eines geringeren Drehmoments von 625 Nm ggü. den 800 Nm des V8-Diesels aus dem Touareg wirkt er agiler und flotter beim Überholen, da die Leistung sofort zur Verfügung steht.
Hinzu kommt ein schöner unverfälschter und präsenter V8-Sound, der die Souveränität des Antriebs unterstreicht.
Aber diese Leistung hat ihren Preis: der V8 ist kein Sparwunder und daher für Vielfahrer eher ungeeignet. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Bärenstarker V8 Kompressor mit genialen Sound, dank 105 l-Tank ordentliche Reiochweite
- - Ordentlicher Durst, unter 15l auf 100km kaum zu bewegen
Fahrdynamik
Für einen Offroader bietet der RRS eine erstaunlich gute Fahrdynamik, die deutlich über der des Touareg liegt, aber wohl an einen Cayenne nicht heranreichen kann. Dafür ist der Range aber auch dem Cayenne im Gelände überlegen.
Dank Torque Vectoring und Dynamik Programm läßt sich der Range sehr präzise und direkt fahren, während man im Touareg immer die Masse gespürt hat. Der Range fährt sich dann hingegen wie ein normaler sportlicher PKW.
Leider ist der Wendekreis etwas größer als der des Touareg und man sitzt schon sehr hoch, ähnlich wie in einem VW-Bus. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Dank Terrain Response lässt sich das Fahrwerk auf das jeweilige Fahrprofil einstellen
- + Im Dynamik Programm dank Torque Vectoring PKW-ähnliches Fahrverhalten
- - Wendekreis minimal größer als im Touareg
Komfort
Der Range braucht sich vom Komfort wirklich nicht verstecken, da kommt kein anderes dt. SUV zur Zeit mit. Der Wagen zeigt ein geschmeidiges Abroll- und Federungsverhalten, wie ich es nur aus der S-Klasse kenne. Dabei bleibt der Wagen auch im Dynamik Modus komfortabel, während andere einfach nur hart werden. Abs. Langstreckengleiter!
Nachteilig ist in meinen Augen das nicht ganz so intuitive Multimediasystem. Manche Funktionen sind ziemlich versteckt und dadurch nicht schnell abrufbar (z. B. Seitenkameras) und dass die TMC-Funktion des Navis nur im FM-Band des Radios funktioniert und nicht im DAB, ist ärgerlich. |
Federung (einstellbar): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Sehr komfortable Abstimmung, die auch im dynamik Modus nicht hart wird
- - Die Bedienung ist nicht so intuitiv wie bei den VW-Marken, daher gewöhnungsbedürftig
- - Die Sitzheizung braucht sehr lange, ehe sie anspricht, dann aber sehr heiß wird.
Emotion
Ein Range Rover ist immer ein Statement. Der Wagen verströmt Eleganz und Wertigkeit ohne dabei prollig oder einfach nur teuer zu wirken.
Während man einem Porsche immer ansieht, dass er teuer ist, kann man das bei einem Range Rover schwerer einschätzen. Außerdem ist er seltener als ein Cayenne und wirkt eleganter.
Dabei unterstreicht der Range Rover Sport auch optisch seinen sportlichen Anspruch nun deutlicher. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + stilsicheres, niveauvolles Design, dass man nicht an jeder Ecke findet
- + kein Prollfaktor wie beim Cayenne oder X5/6
Gesamtfazit zum Test
Der Range Rover Sport ist eher ein Fahrzeug für Individualisten, für Leute, die ihr Modell nicht an jeder Ecke stehen sehen möchten. Dabei wirkt der Wagen sehr elegant und ist auch sehr hochwertig verarbeitet.
Auch fahrdynamisch ist er so manchen dt. SUV überlegen, auch dank des potenten 5,0l-V8-Kompressors.
Wer lieber die neusten el. Gadgets und Multimedia-Krimskrams im Auto haben möchte, der sollte vom Range Abstand nehmen. Denn hier sind die Briten auch eher old-fashioned.