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Mazda MX-5 NBFL Sportive Test

17.08.2018 17:14    |   Bericht erstellt von T89 1.8s

Testfahrzeug Mazda MX-5 2 (NB) 1.9
Leistung 145 PS / 107 Kw
Hubraum 1840
HSN 7118
TSN 230
Aufbauart Cabrio/Roadster
Kilometerstand 106000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 11/2001
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von T89 1.8s 4.0 von 5
weitere Tests zu Mazda MX-5 2 (NB) anzeigen Gesamtwertung Mazda MX-5 2 (NB) (1998 - 2005) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich bin durch Zufall auf eine Anzeige für einen MX-5 NBFL gestoßen, der an meinem Wohnort zu verkaufen war. Ich bin seit 2012 MX-5 NAs gefahren und war gegenüber den NBs und NBFL sehr skeptisch. Ich habe mir trotzdem den Wagen angeschaut. Er war rostfrei, hatte eine geringe Laufleistung und einen vernünftigen Preis. Somit konnte ich ihn nicht guten Gewissens beim Händler stehen lassen ;).

 

Er war als ein standard NBFL mit 1.9 er Motor inseriert. Schon bei der Besichtigung ist mir aufgefallen, dass der Wagen ein 6-Gang Getriebe und das Bilstein Fahrwerk hatte. Nach genauerem Hinsehen war es klar, dass es sich um ein NBFL Sportive handelt. Neben dem Getriebe und dem Fahrwerk besitzt das Modell serienmäßig ein Torsen 2 Sperrdifferential, eine 270 mm Bremsanlage und zusätzliche Karosseriestreben.

In diesem Test werde ich die Vorteile und Nachteile beschreiben, die mir bisher am NBFL im Vergleich zum NA aufgefallen sind.

Karosserie

3.0 von 5

Rost:

Der MX-5 ist für seine Rostanfälligkeit bekannt. Vor allem die hinteren Schwellerenden rosten bei vielen Fahrzeugen durch. Zum einen liegt dies an der Konstruktion der Regenabläufe für das Verdeck, die durch die Karosserie geführt wurden. Zum anderen an mangelnder Pflege dieser Abläufe durch den Besitzer. Bei verstopften Abläufen läuft das Regenwasser in den Schweller und führt zur Rostbildung. Auch bei meinem NBFL war der linke Ablauf verstopft. Zum Glück hat der Teppich in der Hutablage das meiste Wasser aufgesogen. Es empfiehlt sich Regelmäßig die Regenabläufe zu reinigen. Eine alte Tachowelle eignet sich gut als Werkzeug dazu.

Im Vergleich zum NA hat der NBFL eine rostanfällige Stelle hinzugewonnen. Die vorderen Längsträger rosten bei vielen Fahrzeugen durch. Der Blick in den vorderen Radkasten ist daher bei einer Fahrzeugbesichtigung Pflicht.

 

Innenraum:

Der Innenraum des NBFL ist im Vergleich zum NA enger ausgefallen. Während ich mit meinen 188 cm Körperlänge im NA bequem sitzen konnte, fühle ich mich im NBFL deutlich eingeengt und Stoße mit den Beinen hier und da an.

 

Kofferraum:

Der Kofferraum des NBFL bietet im Vergleich zum NA zwei Neuerungen. Zum einen ist die Batterie unter den Kofferraumboden gewandert. Dadurch gewinnt der Kofferraum an Breite. Zum anderen liegt das Ersatzrad nun in der Kofferraummulde, die beim NA noch gut nutzbar war. Der Kofferraum ist flacher. Eine Bierkiste passt nicht mehr rein.

 

Verdeck:

Der NA hatte eine Plastikheckscheibe, die vor dem Falten des Verdecks mit dem Reisverschluss geöffnet werden musste (um Knicke zu vermeiden). Die Heckscheibe des NBFL ist aus Glas und besitzt sogar eine Scheibenheizung. Jedoch kann sie nicht mehr geöffnet werden. Für mich ein klarer Nachteil. Denn das Öffnen der Heckscheibe bei geschlossenem Verdeck ermöglichte einen angenehmen Luftzug und erleichterte das Fahren an Sommertagen bei 35 °C.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Hochwertige Materialien im Innenraum.
  • - Wenig Platz für großgewachsene. Flacher, kleiner Kofferraum. Schlechte Sicht nach Hinten bei geschlossenem Verdeck. Heckscheibe kann nicht mehr geöffnet werden.

Antrieb

3.5 von 5

Motor (1.9L, 147 PS, VVT):

Der 1.9 er Motor hat viel Drehmoment und ermöglicht auch schaltfaules Fahren. Allerdings fehlt ihm die Drehfreude des Ur-NA 116 PS Motors. Alle, die eher schnell hochdrehende Motoren mögen sollten sich nach einem 116 PS NA umschauen.

 

Getriebe (6-Gang):

Das 6-Gang Getriebe des NBFL Sportive ist im Vergleich zum 5-Gang Getriebe des NA und NB(FL) sehr hackelig und schwergängig. Das hat mich sehr gestört, da das Schaltverhalten stark zum Fahrspass im MX-5 beiträgt. Ich habe schnell nach einem Tipp das Seriengetriebeöl gegen weniger viskoses getauscht. Jetzt lässt sich das 6-Gang Getriebe im warmen Zustand auch so knackig schalten wie das 5-Gang Getriebe.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Viel Drehmoment auch bei niedrigen Drehzahlen.
  • - Weniger drehfreudig als der Ur-NA 116 PS Motor, 6-Gang Getriebe ist hackelig.

Fahrdynamik

4.5 von 5

Mein Fahrzeug hat recht viel Komfortausstattung und daher ein hohes Gewicht von ca. 1100 kg. Trotzdem fühlt es sich sehr agil an. Das Bilstein-Fahrwerk des NBFL Sportive erlaubt hohe Kurvengeschwindigkeiten. Im Vergleich zum NA spüre ich viel mehr Bodenhaftung. Für Langstrecken bietet das Bielsteinfahrwerk außerdem guten Federungskomfort.

 

Ein Kritikpunkt des NA war seine zu klein ausgelegte Bremsanlage. Die große 270 mm Bremsanlage des NBFL Sportive ist sehr standfest und bietet gute Verzögerung. Der Nachteil: 14-Zoll NA Räder können nicht mehr Montiert werden.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sehr agiles, wendiges Fahrzeug. Neutrales Fahrverhallten. Bilstein Fahrwerk mit gutem Federungskomfort. Standfeste 270 mm Bremse.

Komfort

4.0 von 5

Leider sind die Pilotensitze im NBFL weniger Komfortabel als die Pilotensitze des NA. Dafür ist das Fahrzeug besser gedämmt und der Geräuschpegel auch bei Autobahnfahrten erträglich. Die Regler für die Heizung und Lüftung befinden sich nun weit unten in der Mittelkonsole. Persönlich, finde ich die Bedienung der Heizung/ Lüftung jetzt umständlicher.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Bessere Dämmung und weniger Innengeräusche verglichen zum NA.

Emotion

4.5 von 5

Ich gewöhne mich mehr und mehr an das Design des NBFL. Dennoch wirkt das Auto aus einigen Winkeln noch unproportional. Mit dem breiten Heck kann ich mich immer noch nicht anfreunden.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Modernes Design.

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Perfekter Einstiegsroadster. Sehr zuverlässig und günstig im Unterhalt. Gute NB/NBFL Exemplare sind zudem viel günstiger als NAs, die mittlerweile Kultstatus genießen. Es sind noch viele rostfreie NB/NBFLs mit wenigen Vorbesitzern auf dem Markt.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Kein Alltagsauto. Aufgrund der Rostprobleme sollte er nicht im Winter gefahren werden. Der Kofferraum ist noch kleiner im Vergleich zum NA, die Sicht nach schräg hinten bei geschlossenem Verdeck ist schlecht und man kann nicht mehr als eine Person mitnehmen.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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