Mercedes C-Klasse W204 220 CDI Test
16.04.2014 13:07 | Bericht erstellt von 204er
Testfahrzeug | Mercedes C-Klasse W204 220 CDI |
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Leistung | 170 PS / 125 Kw |
Hubraum | 2143 |
HSN | 1313 |
TSN | ABF |
Aufbauart | Limousine |
Kilometerstand | 38000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 3/2012 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Nach ungefähr einem Jahr Normalbetrieb möchte ich nun im Rahmen dieses Tests ausführlich meine Erfahrungen mit meinem C 220 CDI BE Mopf, EZ 03/2012 niederschreiben.
Ich habe den Wagen, der 12900 km gelaufen hatte. im April 2013 beim örtlichen Mercedes Benz Händler entdeckt. Nach mißglückter Probefahrt - ein Schlauch zum Turbolader wurde undicht und ließ den Wagen ins Notprogramm laufen - kam eine Zweite, intensive Verhandlungen und schließlich der Kaufabschluss zum damals sensationell günstigen Preis von 26.500 Euro.
Erstbesitzer war Mercedes Benz Praha. Also ein EU Reimport.
Der Wagen war bis auf winzige Kratzer am Frontspoiler makellos und hat folgende Extras:
AGILITY CONTROL-Fahrwerk Abgasreinigung mit EU5 Technik Adaptiver Fernlicht-Assistent Adaptives Bremslicht blinkend Airbag f. Fahrer u. Beifahrer Automatische Kindersitzerkennung (AKSE) Außenspiegel beheizt und elektrisch verstellbar Außenspiegel li.u.re.el.heranklappbar COC-Papier EU5 - ohne Zulassungsbesch. Teil II COMAND Multimedia-System Comand mit Navigationsupdate DVD-Player mit Regionalcode 2 Diesel-Partikelfilter Durchlademöglichkeit ECO Start-Stopp-Funktion Elektronisches Stabilitäts-Programm Fensterheber 4-fach mit Komfortschliessung Fondgurt Statusanzeige Generatormanagement Geschwindigkeitslimit-Assistent Getriebe automatisch 7-Gang Hubraum 2,2 Liter Innen- & Außenspiegel autom. abblendend Innenhimmel Stoff grau Intelligent Light System mit Bi-Xenon RV Klimatisierungsautomatik (THERMATIC) Kneebag Fahrerseite Komfort-Multifunktionslenkrad Kraftstoff - Wasserabscheider und Schmierpaket Kraftstofftank 66 l Kältemittelverdichter mit Magnetkupplung Kühlerjalousie LED-Tagfahrlicht LMR 5-Doppelspeichen-Design 17" Lenkrad und Schalt-/Wählhebel in Leder Media Interface Notrad (minispare) PARKTRONIC inkl. Parkführung Parameterlenkung Radwechselwerkzeug Reifendruckverlust-Warnung Scheibenwischer mit Regensensor Scheinwerferreinigungsanlage Schliessanlage m. anerkannter Wegfahrsperre Schneeschutzgitter für Klimaluftzufuhr Sidebag Sidebag im Fond links und rechts Sitzheizung Vordersitze Sommerreifen Technische Änderungen Tempomat inklusive SPEEDTRONIC Unterschutz Wegfall Typkennzeichen auf Heckdeckel Windowbag Zierelemente Aluminium gebürstet dunkel Änderungsjahr 01/2 |
Karosserie
Normalerweise bin ich in meinem Auto allein oder mit meiner Frau zu zweit. Dafür ist mein W204 absolut ausreichend. Schulterfreiheit ist gut, Platz für zwei Durchschnittsmenschen ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Hinten können es sich zwei nicht übermäßig große Personen gemütlich machen. Wenn WIR vorne sitzen. Muß einer der Sitze weiter nach Hinten geschoben werden, wird`s eng im Fussraum.
Die Sitzbreite hinten reicht für zwei. Zu dritt wird es arg kuschelig. Dann darf auch niemand übergewichtig sein.
Die Standard-Sitze vorn sind bequem und bieten guten Langstreckenkomfort. Eingeschlafenen Steiß (wie bei meinem Mazda) habe ich im W204 noch nicht gehabt. Es sind aber keine Sportsitze. In guter Mercedes Tradition bieten sie nicht viel Seitenhalt. Dafür lassen sie Platz für beleibtere Zeitgenossen/innen.
Der Kofferraum ist recht klein, schlecht nutzbar und überdies durch die Griffe des Klappmechanismus der Rücksitzlehnen und die Schwelle im hinteren Bereich in seiner nutzbaren Höhe eingeschränkt. Eine Reise zu zweit ist kein Problem - Für lange Familienurlaube bietet sich der W204 allerdings nicht an.
Verwendete Materialien im Innenraum sind überwiegend hochwertiger als die des Konkurrenten BMW F30. Detailverarbeitung ist gut - nur an ein Paar Dingen hat man bei MB gespart. Haubenschaniere im Kofferraum beispielsweise sind in sehr billiger Machart ausgeführt. Ebenso der Teppich im Kofferraum. Soundcheck A4 gegen Meinen beim Schließen des Deckels: Bei meinem: ein blechernes "BOOOM" Beim Audi ein: "Klack". Das geht also Besser meine Herren aus Stuttgart! Schalter und Tasten sind routiniert verarbeitet und haben präzise Rastpunkte. Nicht ganz so solide und langlebig ausgeführt wie beim Seligen W123 aber auch nicht ganz so Nutzfahrzeug-artig.
Plastik der Spiegel und Frontschürze arg fragil und dünn. Auch hier wäre vielleicht mehr Detailaufmerksamkeit geboten gewesen. Lackqualität ist allerdings die Beste, die ich an einem Fahrzeug je hatte. Keine Orangenhaut in den unteren Bereichen, kratzfest und - trotz 80% Autobahn - nur minimale Steinschlagspuren. Sehr gut!!
Ein Wort zur Frontscheibe: Trotz sehr dünnem Glas hat sie bereits 4-5 Steinschläge abbekommen, die beim meinem vorherigen Mazda 6 GH EZ 2009 zu Rissen geführt hätten. Auch hier (wird ja heute immer wichtiger...) - Lob an Mercedes für die Gute Auswahl des Glaslieferanten (Pilkington).
Windgeräusche: Dank sehr gutem Luftwiderstandsbeiwert bis in höchste Geschwindigkeitsbereiche gering. Sehr gut.
Abrollgeräusche: Normal bis gut.
Fahrwerksgeräusch: Hier und da ein Poltern. Aber nichts, was nicht im Toleranzbereich wäre.
Ablagen im Innenraum: Ausreichend. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Platzangebot vorne, Verarbeitung und Materialauswahl, Geräuschniveau
- - Kofferraum Nutzbarkeit
Antrieb
Der Motor:
Ein OM 651 DE 22. 170 PS. Gut im Futter stehend. Mein Fahrprofil:
80% Autobahn: Davon die überwiegende Mehrheit im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr. Morgens Gefälle von 300 m auf Meereshöhe im 80 km/h Kolonnenverkehr bis hinunter zum völligen Stillstand im Stau. Am WE auch schon mal freie Bahn ohne Tempolimit.
15% Landstraße: Ohne Gefälle, meist 100 km/h, freie Strecken.
5% Stadtverkehr: Köln, Bonn & Co. Nichts dramatisches - von der Autobahnabfahrt ins Parkhaus und wieder zurück auf die Autobahn.
Verbrauch derzeit: 6,4 Liter / 100 km - empfinde ich als befriedigend. Theoretische Reichweite: Rund 950 km - befriedigend bis ausreichend.
An Steigungen und unter Last wird der OM 651 knurrig. Je stärkere Ausbauvariante desto mehr. Das ist bekannt. Da ich meist im Verkehr mitschwimme spielt das keine Rolle. Das Triebwerk ist sehr drehfreudig (im Vergleich zu VAG Produkten) und drehmomentstark. Wenn man will, kann man mit den "Großen" einigermaßen mithalten. Aber nur wenn man will.
Ebenso die oftmals beschriebene Hektik der 7 Gtronic+ und deren ruppige Schaltvorgänge kommen mir nur sehr gelegentlich unter. Für häufige Stadtverkehrsfahrten ist sie allerdings nur bedingt geeignet. Taxifahrer und ihre Nostalgie bezüglich der alten 5-Gang Automatik sind hierfür Beleg. Auf gemäßigten Autobahnpassagen ohne große Steigungen und hektische Überholvorgänge kehrt sie zu einer gewissen Sanftmut zurück.
Start-Stop passt hervorragend zur Automatik und ist im Zusammenspiel mit der Hold Funktion sehr bequem. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Agilität, Drehmoment, Ansprechverhalten
- - Automat manchmal ruppig, knurrige Motorakustik
Fahrdynamik
Wie erhofft von einem mittelgroßen Hecktriebler:
Winziger Wendekreis, agiles Handling.
Die Paramterlenkung verdient Lob. Sie ist leichtgängig und direkt. Kein Vergleich zu den alten Kugelumlauf-Lenkungen der "Altvorderen", die ich mal fuhr.
Die Bremsen sind standfest und verschleíssarm im Vergleich zu den Wattebremsen meiner vorherigen Japaner, die schon nach 30 tkm grenzwertig waren.
Als bekennender Nicht-Kurvenjäger habe ich beim W204 meinen Spaß an kurvigen Landstraßen wiederentdeckt. Insbesondere durch die Mischbereifung und dem Avantgarde Fahrwerk macht das richtig Laune, wobei hier gewisse Komforteinbußen hinzunehmen sind. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Agilität, Wendigkeit, Beschleunigung
- - Avantgardefahrwerk mit Hang zur Härte
Komfort
Viele der Punkte habe ich in vorherigen Kapiteln bereits behandelt. Nur auf die Bedienung möchte ich kurz eingehen:
Wer schon mal in einem Mercedes gesessen hat, wird sich selbst nach 20 Jahren sofort wieder zurechtfinden. |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Gute Sitze, kinderleichte Bedienung, gute Heizung/Klima
- - recht lauter Motor, Federung könnte komfortabler sein.
Emotion
Musste es nach beinahe 20 Jahren wieder ein Mercedes sein? Ja auf jeden Fall. BMW F30 habe ich getestet - guter Wagen aber nicht "meiner". Einigermaßen sozialverträglich ist er auch und im subtilen Magnetit auf bescheidenen 17 Zöllern sieht er genau so aus, wie ich ihn wollte. Helle Innenausstattungen finde ich übrigens gut. Kein Freund teutonischer Kohlekasten-Interieurs. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + gutes, ruhiges Design, hohes Markenimage
- - Neidfaktor
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 200-300 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 6,0-6,5 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 300-500 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | 24 Monate |
Gesamtfazit zum Test
Für Singles und Paare das optimale Auto:
Zuverlässig, gut verarbeitet, durchdacht, schick, schnell (wenn man will), für eine Sportversion doch noch als komfortabel einzustufen. Ausserdem: Gute Abdeckung durch Werkstätten in ganz Deutschland, gewaltige Zubehörmengen im freien und MB Verkauf, erstaunlich kostengünstig in Versicherung, Steuer und Verbrauch.
Für Menschen mit viel Platzbedarf. Da sollte man bei den "richtigen" Mercedes doch eher zur E-Klasse greifen.
Mon May 26 23:18:12 CEST 2014 | BusStopSpa
Sehr schönes Fahrzeug und sehr guter Testbericht, den ich prinzipiell 1:1 bestätigen kann. Den Kofferraum empfinde ich für diese Klasse sogar als sehr geräumig, 2 dickere Koffer + Sporttaschen/Rucksäcke + Kleinkram passen da locker rein.
Die Auskleidung des Kofferraums ist allerdings tatsächlich "einfach". Die Scharniere der Kofferraumhaube, die verwendete Feder sowie der Klang beim Schließen ist tatsächlich eine Frechheit, schmälert aber glücklicherweise nicht den Spaß an diesem Auto.
Weiterhin viel Spaß mit dem schönen, zeitlosen C-MOPF :-)