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Mercedes C-Klasse W205 63 S AMG Test

28.12.2016 09:53    |   Bericht erstellt von 700NM

Testfahrzeug Mercedes C-Klasse W205 63 S AMG
Leistung 510 PS / 375 Kw
Hubraum 3982
HSN 1313
TSN EKV
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 89100 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 10/2015
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von 700NM 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes C-Klasse W205 anzeigen Gesamtwertung Mercedes C-Klasse W205 (seit 2014) 4.0 von 5
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Einleitung

Das Fahrzeug ist seit nunmehr bald 15 Monaten im Besitz und wird zu 98% als Firmenfahrzeug genutzt.

Karosserie

3.5 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • - die 1. 25.000 km waren hier wie dort Geräusche aus dem Armaturenbrett zu vernehmen, die sich zwischenzeitlich komplett "gesetzt" haben - hätte nicht unbedingt sein müssen...

Antrieb

5.0 von 5

Der AMG C 63s geht wie die sprichwörtliche Sau und hat Leistung in jedem Geschwindigkeitsbereich und geht ohne Unterbrechung bis 300 km/h (optisch zumindest, da offiziell bei 290 km/h abgeregelt).

 

Im Zuge der bislang per heute gefahrenen 89.100 km gab es entsprechend Begegnungen mit anderen potenten Wettbewerbsfahrzeugen wie M3/M4 (aktuelles Modell), M5/M6 (aktuell), Audi RS4, RS6, S8, Porsche 911 Turbo und die letzten Sauger mit 3,8L Hubraum und aus demselben Hause mit E 63, S 63 und auch SLS Roadster - bis auf den 911 Turbo (ganz aktuelles Modell) konnten sämtliche Begegnungen im Zuge von Situationen der Möglichkeit des Ausbeschleunigens auf Autobahnen (bis 300 km/h) pro C 63s "entschieden" werden. Den 911 Turbo zwar nicht eingeholt aber sehr hartnäckig dran geblieben.

 

Mir ist durchaus bewusst, dass dies etwas "quartettartig bis präpubertäre" Ausführungen sein mögen, ich mir deswegen diesen Mercedes nicht gekauft habe sondern wegen des Klangs, Aussehens und des Antriebs, aber dennoch spassbringende Momente - on top sozusagen - darstellen, da sie ja die Antriebsstärke unterstreichen in dem Bewusstsein, dass die eben genannten Autos auch entsprechend sehr gut "abgehen".

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • - bislang kein 4-matic Antrieb verfügbar

Fahrdynamik

5.0 von 5

Mercedes unterstreicht mit diesem Fahrwerkssetup, dass man jetzt dort auch Querdynamik in der Lage und Willens ist, darzustellen.

 

Das Fahrzeug klebt und saugt sich regelrecht an den Boden ran, lässt sehr hohe Geschwindigkeiten in sämtlichen Autobahnkurven zu und einen hierbei zudem mercedestypisch sehr sicher fühlen.

 

Das Fahrwerk ist zur Fahrzeugkategorie passend entsprechend hart abgestimmt und erfordert zunächst - sofern wie bei mir vorher vom E 350 CDI kommend mit AMG-Line - Eingewöhnung.

 

Bei nassen Strassenverhältnissen ist aufgrund Nichtvorhandenseins 4-matic wirklich Vorsicht angebracht und ebenfalls in der Anfangszeit Eingewöhnung nötig. Aber als Normalofahrer sollte man bei Regen m.E. eh nicht den Helden machen. Dennoch bleibt zu attestieren, dass diesem Antrieb nach der Allradphilosophie Audi's, vorhandene Leistung auch mit einem solchen zu verbinden, durchaus Sinn macht - ich vermisse diesen allerdings wirklich nur in solchen Momenten, da ansonsten im Sommer bzw. trockenen Fahrbedingungen der Heckantrieb doch sehr viel Spass bereitet.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + sehr gelungener Kompromiss zwischen Sportlichkeit & Langstreckenkomfort - das Auto fängt einen nie an zu nerven

Komfort

5.0 von 5

Trotz der AMG-DNA lässt sich auch dieser Mercedes der Komfortphilosophie des Hauses entsprechend fahren, dass sich lange Strecken von z.B. HH - M ermüdungsfrei zurücklegen lassen. Auch das Innenraumklangverhältnis ist trotz des V8 so ausgelegt, dass einem der Sound nie auf die Nerven geht. Lediglich hinten sitzende Mitfahrer äussern hin und wieder, dass es hinten doch bisweilen recht "laut" sei (aber solchen wegen habe ich das Gerät ja nicht gekauft ; )

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + s. Eintrag bei Fahrdynamik

Emotion

5.0 von 5

Es gibt aus der Verkaufspsychologie den sogenannten "Level-set-point", d.h., der Moment, in dem die Freude über einen neu erworbenen Gegenstand dann in Gewohnheit übergeht und diese somit ab diesem Zeitpunkt beginnt, abzunehmen.

 

Bei diesem Benz sitzt Du jeden Tag, jedem KM drin und denkst: "wie geil ist das denn!"

 

Somit hat die originäre Freude hierüber auch nach inzwischen 15 Monaten bislang in keinster Weise abgenommen!

 

Lediglich der Zuspruch im Strassenbild von gefühlt "Gangsterleuten" nagen ein ganz klein wenig am Image (aber mein Gott, die Jungs haben halt auch Geschmack ; ) und hiess es doch schon immer: "Nicht jeder der Mercedes fährt sich auch von redlich Arbeit nährt...".

 

Ansonsten wird bei geschäftlichen Begegnungen typisch deutsch in nur 2 Reaktionsmustern auf das Auto eingegangen: entweder ignorieren (und Nichts sagen - inbes. diejenigen, die solch ein Fahrzeug identifizieren können) oder extrem positiv. Also ent- oder weder. Eine automobile Visitenkarte ist es aber in jedem Fall.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + leider geil : )

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 200-300 Euro
Verbrauch auf 100 km über 10 Liter
Inspektionskosten pro Jahr über 2.000 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr 5.000-7.000 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Getriebe/Kupplung - Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler (0 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der AMG C 63S ist für denjenigen das richtige Fahrzeug, der brutale Leistungsentfaltung sucht und dennoch ein markenherkunftstypisches Quentchen an Komfort im Sinne von Alltagstauglichkeit in dieser Kombination abfordert.

 

Bei vielen KM sind unbedingt die vorderen Keramikscheiben sehr zu empfehlen, da diese äusserst verschleiss- und wartungsarm sind.

 

Bislang musste ich erst bei 80.000 km die vorderen Bremsbeläge tauschen, die hinteren Stahlscheiben waren bislang bei 38.000 km das 1. Mal komplett (also Scheiberei mit Belägen) fällig, bei 58.000 km hinten erneut die Beläge und bei 78.000km komplett erneut Scheiberei + Beläge wiederum. Die Keramikscheiben neigen auch durch die höhere Laufleistung und fast ausschließlichen Autobahneinsatz nicht zum ICE-in-den-Hbf-einlaufenden publikumswirksamen Quietschen. Ich denke, dass Stahlscheiben für Wenigfahrer mehr Sinn machen.

 

Zudem sind die 4.300,- € netto in die Keramikbremsen sehr gut investiertes Geld, wenn ich die knapp über 10.000,- € Ausgaben über die knapp 200.000 km meines vorherigen E 350 CDI heranziehe, wo fast alle 20-25.000 km abwechselnd vorne oder hinten ein Scheibenwechsel anstand.

 

Somit ist dieses Fahrzeug auch vor dem Hintergrund seiner Leistung durchaus noch als wirtschaftlich zu betrachten

 

Der Reifenverschleiss fällt dergestalt aus, dass bei meinem Fahrprofil beim Saisonwechsel jeweils hinten die Winterreifen erneuert werden mussten und im August 2015 ein kompletter neuer Sommersatz, da hinten runter und vorne innen durch das viele schnelle Fahren bereits porös geworden.

 

Der Verbrauch hat sich bei 16,4 L über Alles eingependelt.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Dieses Fahrzeug ist Nichts für denjenigen, der komfortabel unterwegs sein will.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Fri Jan 06 10:13:26 CET 2017    |    E39_I6

Sind es tatsächlich 5000 - 7000 € für jährliche Werkstattkosten???

Oder eine Null jeweils zu viel?