Mercedes Citan W415 111 CDI Test

Mein Fahrzeug ist ein Citan Tourer Edition mit 116 PS (nicht das ältere Modell mit 110 PS), läßt sich aber in die Suchmaske nicht eingeben.

Das Auto habe ich vor etwas über einem Jahr mit 6600 km als Gebrauchtwagen bei der Niederlassung gekauft. Zum Verkauf wurde von Mercedes ein Ölwechsel durchgeführt und die Hauptuntersuchung neu gemacht, also 2 Jahre TÜV.

Am Anfang hatte ich mit dem Wagen folgende Probleme: Hoher Kraftstoffverbrauch (7,5 bis 9 Diesel /100 km), sehr bissige Bremsen bei langsamer Fahrt, beim Anfahren hab ich den Wagen öfter abgewürgt (ich war fast 10 Jahre Berufskraftfahrer, das ist mir sonst nie passiert) und der Dieselpartikelfilter wolle so alle 400 - 600 km regenerieren. Man mußte das Auto quasi "gassi fahren". Beim ersten Kundendienst (eine andere Mercedes-Vertragswerkstatt) wurde festgestellt, daß falsches Motoröl verwendet wurde. Eingefüllt wurde beim Kauf von der Niederlassung 5W30, richtig wäre 0W20 gewesen.

Seit dem Ölwechsel mit dem richtigen Öl gab es nie wieder Schwierigkeiten. Verbrauch zw 5,9 und 6,4 l/100 im reinen Stadtverkehr, die Regenerierung des Filters läuft so alle 1200km völlig unauffällig ab und Anfahrschwächen gbt es keine mehr. Nicht mal mit vollbeladenem Anhänger.

Es war also nicht der Wagen schuld, sondern das falsche Öl von der Niederlassung...

Der Wagen ist gut und sicher zu fahren, wankt wenig bei Kurvenfahrten durch die recht harte Federung, poltert dafür aber beim Überfahren von Unebenheiten. Die Bremsen sind sehr ordentlich, die Sitze haben genug Seitenführung und die Türen öffnen weit, sodaß auch ältere Personen leicht aus- und einsteigen können. Die Schiebetüren für die hinteren Sitze sind praktisch.

Das Fahrzeug verschmutzt recht schnell bei Regenfahrten. Ärgerlich ist, daß die Türrahmen und Schweller auch stark verschmutzen und nicht gut zu reinigen sind. Ohne gründliche Vorreinigung wird der Wagen in der Waschanlage nie sauber. Heckklappe und Schweller bleiben immer richtig schmutzig.

Es ist halt keine Luxuslimousine, man erkennt den Transporter in den Genen. Beim schrägen Auffahren in Einfahrten oder beim Überfahren von Schlaglöchern ist der Wagen ziemlich bockig. Ansonsten kann man wirklich zügig durch Kurven fahren, ohne daß das Stabilitätssystem eingreift. WENN es dann eingreift, ist es auch wirklich notwendig. So soll das eigentlich sein. Das ist bei manchen höherpreisigen Autos deutlich schlechter gelöst. Die Bremsen sind gut dimensioniert, die Lenkung direkt genug, ohne zu sensibel zu wirken.

Der Wendekreis könnte deutlich kleiner sein. Ein Sharan und selbst ein mittellanger Sprinter können das besser.

Ansonsten vermitteln die Fahreigenschaften Sicherheit.

Emotion? Geht so. Ein Kangoo mit Mercedesstern. Das war auch nicht der Grund für den Kauf. Ich wollte einen halbwegs wirtschaftlichen großen Kombi mit Dieselmotor und Anhängerkupplung, Klima und Tempomat. Genau das hab ich auch bekommen. Die roten Nähte auf den schwarzen Stoffsitzen gabs dazu. Ganz nett, aber sonst auch nichts.