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Mercedes E-Klasse C207 350 CDI Coupe Test

11.09.2015 11:59    |   Bericht erstellt von Green-Equity

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse C207 350 CDI Coupe
Leistung 231 PS / 170 Kw
Hubraum 2987
HSN 1313
TSN BGO
Aufbauart Sportwagen/Coupe
Kilometerstand 95000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 12/2009
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von Green-Equity 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse C207 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse C207 (2009 - 2016) 4.5 von 5
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Einleitung

Ich habe das Fahrzeug in 2012 mit einem Kilometerstand von ca. 30.000 von einer deutschen MB-Niederlassung als jungen Stern übernommen. Davor wurde es 2 Jahre von der Geschäftsleitung eines Mittelständlers gefahren. Ich selbst nutze das Fahrzeug sowohl privat, als auch für mein eigenes Geschäft. Zum überwiegenden Teil wird das Fahrzeug auf Langstrecke betrieben - Kurzstreckenfahrten kommen dazwischen aber regelmäßig vor. Insgesamt habe ich selbst ca. 65 tkm abgespult, wenn möglich immer sehr sportlich und wenn es die Straßen- & Verkehrsbedingungen zulassen auch unter Ausnutzung der vorhandenen Leistung.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Das Design des E Coupe begeistert mich selbst nach 3 Jahren jeden Tag aufs Neue! Die Linienführung ist sehr elegant und wirkt in Verbindung mit dem AMG-Paket sehr sportlich ohne aufgesetzt zu wirken - einfach stilvoll! Auch in der Außenwirkung wird das Fahrzeug nach wie vor (meist sehr positiv) wahrgenommen und strahlt eine gewisse Exklusivität aus.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Wunderschönes Coupe-Design (keine B-Säule)
  • + Sehr niedriger CW-Wert

Antrieb

4.5 von 5

Der Motor (350 CDI, 231 PS, 520 Nm) begeistert mich nach wie vor. Die Leistung ist ausreichend um regelmäßig in den Begrenzer zu fahren (ca. 255 km/h). Auf der "German Autobahn" hat man so gut wie keine "Gegner" und ist stets sehr überlegen unterwegs. Das hohe Drehmoment treibt den Wagen von unten heraus sehr ordentlich an und schiebt wie am Gummizug bis weit über 200 km/h. Ich habe die Serien-Endschalldämpfer (Reflexionsbauweise) gegen Sport-Endschalldämpfer (Absorptionsbauweise) ersetzt - dadurch kommt der Klang des 3,0 l 6-Zylinder-Diesel sehr gut zur Geltung und klingt für ein Diesel sehr schön sonor, tief und dezent sportlich (nicht billig/prollig). Im Innenraum hört es sich beim Beschleunigen entfernt an wie das "Trommeln" der ersten AMG-Motoren - hätte ich einem Diesel vorher auch nie zugetraut. Das Fahrzeug kann sehr effizient betrieben werden: auf CH-Autobahnen bei Reisetempo 130 km/h sind <6,x l/100 km problemlos möglich. Auf freien Strecken in D fahre ich grundsätzlich "am Limit" - im Schnitt sind es dennoch max. 10-11 l/100 km bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von teilweise 150 km/h ist das ein sehr ordentlicher Wert.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Kraftvolles Diesel-Aggregat (231 PS / 520 Nm)
  • + Für die abgerufene Leistung recht effizient
  • + Guter Spagat zw. Effizienz & Sportlichkeit
  • - Zwar kein Renn-Getriebe, passt aber zum Fahrzeugkonzept

Fahrdynamik

4.5 von 5

Das Serien-AMG-Sportfahrwerk liegt 1,5 cm tiefer als die Standard-Version und vermittelt ein sehr gutes Feedback. Auch bei hohen Geschwindigkeiten hat man eine sehr gute Straßenlage bei gleichzeitig sehr hohem Komfort (bei einem Lamborghini Aventador muss man ab 200 km/h wirklich am Lenkrad "arbeiten" - beim E Coupe könnte man theoretisch einhändig fahren). Klar, das E Coupe ist kein Rennwagen - dafür ist es zu schwer und das Motorgewicht auf der Vorderachse zu hoch. Das merkt man auf kurvigen Landstraßen, die ein frühes Anbremsen am Kurveneingang fordern. Das Getriebe fahre ich grundsätzlich in der Sport-Stellung und schalte zwischendrin manuell (meist runter um die Motorbremse zu nutzen und den Wagen im optimalen Drehzahlbereich zu halten). Das 7-Gang-Wandlergetriebe passt perfekt zu dem Wagen, kann die Gänge sowohl "reinschleifen", als auch manchmal recht sportlich "reinhauen". Eine gute Mischung, auch wenn für einen reinen Renn-Betrieb natürlich nicht geeignet. Am Heck wünsche ich mir manchmal bei Autobahnkurven einen höheren Anpressdruck - aber das macht sich nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten bemerkbar. Wenn ich das "wilde" Kopfkino anschmeise, würde ich folgendes ändern: transaxle Bauweise (Getriebe nach hinten), AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Getriebe, alles raus was Gewicht bringt (bspw. Rückbank), Käfig rein, Flaps & Spoiler für mehr Anpressdruck, evtl. +100 PS.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Gut abgestimmtes AMG-Sportfahrwerk
  • + Sehr gute Straßenlage auch bei hohen Geschwindigkeiten
  • + Wenig Komforteinbußen
  • - Anpressdruck auf dem Heck könnte höher sein

Komfort

5.0 von 5

Das Fahrzeug hat nahezu alle Assistenzsysteme verbaut, die damals verfügbar waren. Am besten finde ich die Distronic-Funktion, die als "Radar-Auge" zum einen die Sicherheit erhöht (und ggf. Schlimmeres verhindern/abmildern kann) und zum anderen als intelligenter Tempomat genutzt werden kann. Die Sitze lassen sich sehr eng einstellen und vermitteln einen tollen Seitenhalt - bei gleichzeitig ordentlichem Langstreckenkomfort. Die Klimaautomatik funktioniert super: ich habe es gerne sehr kalt im Auto, stelle sie daher meist auf Low und lasse die Frontscheibe andampfen, dadurch hat man eine indirekte Wirkung, die für eine angehme Frische im Fahrzeug sorgt. Mit dem COMAND komme ich wunderbar zurecht und steuere bspw. das Telefon sehr einfach per Sprache auch während der Fahrt. Sämtliche Seitenscheiben lassen sich komplett versenken und zusammen mit dem Schiebedach kommt im Sommer sogar fast Cabrio-Feeling auf.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Tolle Sportsitze mit einstellbaren Luft-Polstern
  • + Sehr intuitive Bedienung aller Elemente
  • + Praktische Assistenzsysteme

Emotion

5.0 von 5

Ein Coupe (und im speziellen dieses E Coupe) steht für mich immer für Emotion. Wer nur von A nach B will, "braucht" ein solches Design nicht - wer sich aber an den schönen Dingen des Lebens erfreuen kann, wird damit viel Spaß haben. Ich stehe heute noch manchmal in der Garage und schaue mir das "Kunstwerk" gerne an. Es ist für mich einfach in sich stimmig und wirkt "vollendet". In der Außenwirkung vermittelt es durchaus einen gewissen avantgardistischen Eindruck mit einem Hang zum Progressiven. Für jemanden, der ganz unauffällig vorfahren will, ist es nicht geeignet, dafür erweckt es zuviel Aufsehen - das meist aber recht positiv ausfällt. Als Fahrer sollte man eine gewisse entspannte Gelassenheit mitbringen, sonst wirkt es eher aufgesetzt und angeberisch. Letztendlich ist es aber auch kein Ferrari und ist als gehobener Mittelklassewagen in meinen Augen auch noch recht sozialverträglich (wenn man darauf Wert legen muss).

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Das Design ist sehr emotional (positiv)
  • + Der Antrieb macht Freude
  • - Gerade dieses MB-Model ist auch ein Statement (manchmal Neider)

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 200-300 Euro
Verbrauch auf 100 km 9,5-10,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 500-700 Euro
Gebrauchtwagengarantie 24 Monate
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Sonstiges - Undichtigkeit Zuleitung Servo-Pumpe (400 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ein tolles Fahrzeug mit einem herausstechenden, sehr emotionalen Design, das sich sowohl privat, als auch geschäftlich nutzen lässt. In Verbindung mit dem 350 CDI Motor wird ein guter Spagat zwischen Sportlichkeit und Effizienz realisiert. Wenn man sich bewusst für dieses Fahrzeug entscheidet, kann man sich jedes Mal ein bisschen Luxus & Freude am Fahren in den Alltag holen. Für mich gibt es im Moment keine gleichwertige Alternative - allenfalls eine Ergänzung durch einen reinrassigen Sportwagen würde für mich Sinn machen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Klar, eine Familienkutsche ist es nicht und wäre in meinen Augen auch viel zu schade dafür. Wenn aber die Fahrerbedürfnisse zum Fahrzeugkonzept passen und die Marke & das Design gefallen, gibt es für mich keine Kontra-Punkte!

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 2

Sat Sep 12 08:00:14 CEST 2015    |    Batterietester24191

Warum muss ich für das gleiche Fahrzeug 403€ Steuern zahlen, während du 200 bis 300 Euro angibst?

Sat Sep 12 14:21:52 CEST 2015    |    aku06

und warum kannst Du im Sportmodus manuell schalten?

 

Siehe hier Minus Paddle

Sun Sep 13 11:43:55 CEST 2015    |    Green-Equity

Kurz zu den Fragen:

 

1) KFZ-Steuer

=> Ich versteuere das Fahrzeug im Fürstentum Liechtenstein - hier wird nach Fahrzeuggewicht bemessen und dadurch ist es etwas günstiger als in Deutschland.

 

2) Getriebe

=> Ich fahre grundsätzlich in der Sport-Einstellung und greife bei Bedarf über die Pedals aktiv ein. In der Regel schalte ich mehrere Gänge runter um die Motorbremse zu nutzen und den optimalen Drehzahlbereich zu halten. Komme ich bspw. auf der AB angeflogen und es fährt ein langsameres Fahrzeug auf der linken Spur, kann ich so schon vorrausschauend entschleunigen. Zwischen 2.000 - 3.000 U/min kann man nochmal einen Gang runterschalten, dann steht der Turbolader bei ca. 3.500 U/min gut im Futter und der Wagen zieht nach dem Überholvorgang wie am Gummiband vorbei.

 

Das Getriebe braucht allerdings seine Gedenksekunde bis der Befehl umgesetzt wird - wenn man sich aber daran gewöhnt hat und den Drehzahlbereich beim CDI kennt, der Schaltvorgänge zulässt, funktioniert es ganz gut!

 

Wenn ich den manuellen Eingriff beendet habe, ziehe ich ein paar Sekunden am rechten Pedal und das Getriebe schaltet wieder automatisch. Finde ich toll gelöst - beim Ferrari muss man jedesmal extra die AUTO-Taste in der Mittelkonsole drücken (das ist fummelig und kann ablenken).