Mercedes E-Klasse S210 270 CDI T Test
28.05.2021 04:12 | Bericht erstellt von hoppenstedt1
Testfahrzeug | Mercedes E-Klasse S210 270 CDI T |
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Leistung | 170 PS / 125 Kw |
Hubraum | 2685 |
HSN | 0710 |
TSN | 424 |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 286250 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 5/2001 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 5 Jahre |
Einleitung
Mittlerweile sind es sieben Jahre, die ich den Wagen fahre, und immer noch genieße ich jede Fahrt. Ein besonderes Fahrzeug, das im Unterhalt sicher nicht ganz günstig, aber preis-wert ist! ?? |
Karosserie
Ein wirkliches Raumwunder. Ein Genuss an Übersichtlichkeit und - in meinen Augen jedenfalls - Schönheit. Besonders der Schwung der vorderen Kotflügel zusammen mit den passenden „/8-mäßigen“ Wölbungen der Motorhaube hat es mir angetan...
Direkt nach Kauf eine umfangreiche Sanierung der Karosserie machen lassen (teuer!) und seitdem (7 Jahre) Ruhe. Mittlerweile habe ich 4 Hauptuntersuchungen hinter mir, und NIE war die Karosserie ein Thema. Der Rost „steht“ auf dem Status von 2014, seit der Renovierung/Sanierung mit Mike Sanders, Fertan und UBS transparent!
Die Technik ist auch standfest, wohl auch, weil ich dem Großen gebe, was er braucht, d.h. ich spare nicht an der Wartung. Also auch wenn ich wahrlich nicht zu den Großverdienern gehöre, gibt es keinen Wartungsstau und keine Billigteile. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Karosserie, Raumangebot, Ökonomie
- - Keine.
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Durchzug, Sound, Ökonomie, Schaltung
- - Keine, wenn man die Charakteristik mag.
Fahrdynamik
Ein wirklich tolles Fahrwerk, das Avantgarde , wenn man sich an dessen Härte gewöhnt hat und den visuellen Eindruck, dass der Wagen „zu tief“ in den Federn hängt. Das ist in Ordnung so und wurde mir vom TÜV immer wieder bestätigt. Vom grundsätzlichen Geschmack her würde ich gerne den Elegance den Vorzug geben, damals gab es aber keinen passenden.
Mittlerweile habe ich auf Landstraßen gelegentlich (& vor allem mit leerem Fahrzeug ) Spaß daran, wie agil das Fahrwerk ist, insbesondere in Kurven!
Die Vorderachse scheint durch das hohe Fahrzeuggewicht und Motorgewicht latent überlastet zu sein; jedenfalls hatte ich bereits zwei Federbrüche.
Aber von diesen kleinen Malaisen abgesehen ein großartiges, unspektakuläres Fahrzeug, das als T-Modell auch nach 20 Jahren eine echt gute Figur abgibt. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Fahrwerk (Avantgarde!)
- - Vorderachse tendenziell überlastet durch Gewicht
Komfort
Vorne allerbestens und sehr großzügig, hinten bezüglich Komfort etwas abfallend. Letzteres betrifft v. a. die Fußfreiheit und die (höhere) Härte der Sitze. Da der Fünfzylinder-CDI ein etwas kerniger Geselle ist, ist das Geräuschniveau im Inneren besonders bei kaltem Motor relativ hoch. Das gibt sich aber zu einem guten Teil, wenn der Motor auf Temperatur ist, zumal wenn man, wie ich, nicht zu schnell fährt (max. 130 km/h). |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Hoher entspannender Komfort bei mittleren Geschwindigkeiten, geradezu erholsam
- + Ideales Langstreckenauto
- - Fahrgeräusch durch den etwas rauen Motor relativ hoch
- - Hintere Sitze im Vergleich zu vorne recht eng und etwas unbequemer
- - Avantgarde-Fahrwerk recht hart
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + ?
- - -
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 400-500 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 7,0-7,5 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | bis 100 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr | 1.500-3.000 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 7 |
Haftpflicht | 200-300 Euro (30%) |
Vollkasko | bis 200 Euro 30% |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Fahrwerk/Rost - Rost (3100 €) |
Gesamtfazit zum Test
Großartiger Kombi, der schön und bezahlbar ist, bei zugegeben hohen Unterhaltskosten (für mein Verdienstniveau jedenfalls).
Gelebte Ökonomie, insbesondere wenn man bedenkt, welch hohen Nutzwert man bekommt bei gleichzeitig vorhandener Eleganz und Effizienz. Ein jetzt zwanzigjähriges Auto mit einem über 90.000 km gemessnem Verbrauch von weniger als 7,5 l/100 km bei einem Leergewicht von knapp 2 Tonnen finde ich sehr anständig...
Und wenn man, wie ich offensichtlich, das Glück einer relativ rostfarben bzw. rostträgen Karosserie und die Konsequenz einer radikalen Rosttherapie hat, kann das grundsätzlich eine Beziehung fürs Leben werden. Auch die Ersatzteil-Situation ist relativ entspannt (Mercedes eben).
Er ist eben ein Mercedes, d.h. das war mal ein Fahrzeug der Oberklasse mit entsprechenden Preisen! Meiner hat, glaube ich, als Neufahrzeug in der Ausstattung Avantgarde , um die 100.000 DM gekostet
Er ist schon etwas fordernd im Unterhalt, dankt es aber mit Zuverlässigkeit und dem Eindruck hoher Qualität. Die Qualität der Karosserie ist bekanntermaßen ein gewisses Lotteriespiel; ich habe wohl eines der diesbezüglich besseren Exemplare erwischt und habe auch konsequent in eine aufwendige Rostsanierung und -vorsorge „investiert“ (das bekommt man ja nie mehr zurück, von daher die Anführungszeichen)...
Ein Sparfuchs hat sicherlich ein anderes Auto