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Mercedes E-Klasse W211 280 T Test

13.10.2012 22:05    |   Bericht erstellt von SuperBausH

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse S211 280 T
Leistung 231 PS / 170 Kw
Hubraum 2997
HSN 0999
TSN 397
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 78000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 12/2006
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von SuperBausH 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse S211 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse S211 (2003 - 2009) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich habe mein T-Modell Anfang 2011 aus 1. Hd mit 55tkm bei einem Mercedes Händler gekauft. Wir nutzen unser T-Modell hauptsächlich für längere Reisen und ein paar kleine Touren am Wochenende. Zur Arbeit fahren wir mit dem ÖPNV.

Galerie

Karosserie

5.0 von 5

Das Platzangebot des T-Modells ist wirklich unschlagbar. Ich habe den direkten Vergleich zum Audi A6 (4F und 4G) und dieser ist im Innenraum und besonders im Kofferraum deutlich kleiner. Der Kofferraum war letztendlich auch der ausschlaggebende Kaufgrund für uns.

Für ein modernes Auto ist auch die Übersichtlichkeit im T-Modell gut. Die Dachpfosten sind recht schmal und die Fensterflächen groß. Auch die Spiegel sind angenehm groß. Für mich (188cm) endet der Schulterblick allerdings immer an der B-Säule.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sehr geräumiger Kofferraum
  • + hochwertiger und gut verarbeiteter Innenraum
  • - bei mir knistert die Tachoabdeckung ab und an

Antrieb

3.5 von 5

Insgesamt ist man mit dem 3.0 Liter V6 sehr gut motorisiert. Der Motor ist laufruhig und drehwillig. Läuft aber nicht ganz so turbinenartig wie ein R6 BMW Motor aus derselben Zeit. Beim vollen Ausnutzen der Reserven ist man bei Bedarf recht schnell unterwegs. Beim Kickdown auf der BAB geht es auch in sehr hohe Geschwindigkeitsbereiche schnell voran.

Allerdings ist der 280er kein Rennwagen, sondern eher ein gemütlicher Cruiser. Ohne Kickdown reicht es zum flotten Mitfahren, mehr aber nicht. Für schaltfaule Gesellen, die trotzdem viel Schub wollen, ist ein großer Diesel sicher besser. Auch für den Verbrauch. Der liegt bei uns über 23.000km bei 11,2 Litern. Im Stadtverkehr und Kurzstrecke liegt der Verbrauch bei 12 bis 14 Litern, auf gemütlichen Langstrecken kommt man auch auf unter 9 Liter.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + souveräne Motorisierung
  • + beim Ausdrehen der Gänge geht es ordentlich voran
  • - der Vebrauch (9 - 13 Liter) ist aus einer anderen Zeit
  • - die Automatik könnte etwas flotter runterschalten

Fahrdynamik

4.0 von 5

Für die Bestimmung des T-Modells als Langstreckenfahrzeug ist das Fahrverhalten sehr gut. Das Fahrwerk spielt seine große Stärke auf der Autobahn aus. Mit dem etwas strafferen Avantgarde Fahrwerk liegt das T-Modell auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten sehr gut auf der Straße, bei immer noch gutem Komfort. Die Lenkung ist für einen Mercedes sehr direkt, diese ist aber beim Avantgarde auch direkter ausgelegt als bei Elegance oder Classic.

In der Stadt und bei engen Kurven wie auf Autobahnauffahrten merkt man allerdings die Masse des Wagens deutlich. Hier wirkt das T-Modell bei ambitionierter Fahrweise etwas angestrengt. Fühlt sich so an, wie wenn ich mit meinen Business-Schuhen zur Bahn sprinte :-)

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + insgesamt sicheres und ausgewogenes Fahrverhalten
  • - in Kurven lässt sich der schwere Wagen kaum verbergen

Komfort

4.5 von 5

Das T-Modell ist für uns das ideale Langstreckenfahrzeug. Guter Komfort, niedriges Geräuschniveau (wobei die neuestens Versionen von A6, 5er und E-Klasse hier noch ein gutes Stück besser sind) und tolle Sitze (dynamischer Multikontursitz). Die Massagefunktion wirkt zunächst etwas simpel, ist nach einigen Stunden Fahrt aber eine angenehme Abwechslung für den Rücken.

Weniger gut ist der Sitzkomfort hinten. Das dürfte bei unserem Wagen allerdings an den integrierten Kindersitzen und den Isofixaufnahmen liegen. Dadurch gibt es eben keine ganzheitliche Sitzfläche.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + insgesamt hoher Komfort
  • + sehr gute Frontsitze (Aktiv-Sitz)
  • - mit Avantgarde-Fahrwerk ist der Fahrkomfort nicht besser als beim 5er oder dem A6

Emotion

4.5 von 5

Tolles zeitloses Design. Der S211 hat das Zeug zum Klassiker.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + ich finde das Design immer noch sehr ansprechend
  • + geringer Neidfaktor

Unterhaltskosten

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ein toller Reisewagen, den man jetzt zu volksnahen Preisen mit wenig Kilometern kaufen und viele Jahre fahren kann. Das ideale Familienauto, dass aufgrund seines tollen Platzangebotes auch mit einigen Vans gut mithalten kann.

Das Fahrgefühl und der Komfort sind immer noch up to date. Deshalb würde ich für 25T€ immer ein gutes T-Modell mit ein paar Kilometern einem neueren Passat o.ä. vorziehen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Das größte Manko des Daimlers sind die Kosten. Zum einen gab es schon ein paar Reparaturen, die ich bei Laufleistungen von unter 100tkm von einem Mercedes nicht erwartet hätte: Turbinendrehzahlsensor am Getriebe, Zugstreben vorne, Hardyscheibe und ein Rostbläschen an der Heckklappe. Diese wurden allerdings alle auf Garantie/Kulanz behoben.

Zum anderen sind die Werkstattkosten schon gepfeffert. Öl bringe ich zum Beispiel selbst zur Inspektion mit und spare so 150€. Für das Ein- und Ausfüllen des Öls und ein paar kleine Servicearbeiten will mein Händler dann aber doch noch 300 € haben.

Drittens ist auch der Verbrauch nicht ohne. Wir fahren nur 12tkm im Jahr, da ist das nebensächlich. Wer mehr fährt, sollte nach einem Diesel suchen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 2

Wed Oct 31 09:58:45 CET 2012    |    corrosion

Ich würde keinen 280er für 25t Euro kaufen und mich dann über Werkstattkosten beschweren.

 

Man kann sein Geld auch günstiger anlegen und sich dann die Werkstattkosten für Service usw. leisten.

Sun Nov 04 09:58:55 CET 2012    |    SuperBausH

@Corrosion

 

Ich kann mit den Werkstattkosten leben und sie mir sogar leisten. Habe aber keine Rosa-Mercedes-Brille auf und deshalb habe ich die Werkstattkosten hier als negativ aufgelistet. Denn da muss man bei MB tiefer in die Tasche greifen. als wenn man sich für 25k nen Passat oder Mondeo kauft.

 

Und es ist schon fragwürdig wieso MB für 9,5 Liter Öl knapp 200 Euro berechnet, wenn es im freien Handel auf für 50 zu haben ist (gleiche Markenqualität).