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Mercedes E-Klasse S212 350 T CDI Test

07.07.2016 21:41    |   Bericht erstellt von kuckuckCGN

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse W212 E 350 T CDI
Leistung 265 PS / 195 Kw
Hubraum 2987
HSN 1313
TSN BRP
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 110000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 1/2011
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von kuckuckCGN 4.0 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse S212 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse S212 (2009 - 2016) 4.0 von 5
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Einleitung

Das hier beschriebene Fahrzeug fuhr ich vom Januar 2011 bis zum Juli 2014. Es war bis auf die Batteriekapazität im Zusammenhang mit der verbauten Standheizung immer zuverlässig.

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Das geräumige T-Modell lässt im Hinblick auf das vorhandene Platzangebot keine Wünsche offen. Beim vorigen W211 war die Sitzschiene bei Fahrer und Beifahrer noch länger, d.h. der Fahrer ab 1 Meter 90 konnte seinen Sitz noch weiter zurückschieben als jetzt beim W212, so dass der Sitzkomfort ein bisschen geringer ist. Eine verlängerte Sitzschiene, die lt. MB bestellbar ist, wurde mir von meinem Verkaufsberater nicht erlaubt, weil dazu eine neue TÜV-Abnahme erforderlich sei (reine Faulheit denke ich!).

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Gute Verarbeitung, gute Belüftungsleistung
  • - Geringe Batteriekapazität, öfter Startprobleme deswegen.

Antrieb

4.5 von 5

Der Motor läuft ruhig und vibrationsarm und unterscheidet sich kaum von einem früheren E 430-Benziner, nur vermisst man bei hohen Geschwindigkeiten den Schongang. Hier kann noch etwas verbessert werden, siehe später 9G-Getriebe! Das Getriebe reagiert spontan auf Gaspedalbewegungen und stellt immer den günstigsten Gang bereit, und das ohne jedes Ruckeln und größere Schaltsprünge. Der Verbrauch entspricht der abgeforderten Leistung und kann maximal auch 9 bis 11 l betragen. Alles im Rahmen.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Dank 7G-Getriebe geringe Unterschiede zwischen den Schaltstufen.
  • - Keine Schongang-Charakteristik des 7G, da ab ab 160 km immer schon der 7. Gang benutzt wird.

Fahrdynamik

4.5 von 5

Mit dem 7G-Getriebe war immer der passende Gang zur hand, und bei etwa 6,6 Sekunden auf 100km/h zeigt das Auto sportwagenmäßige Farleistungen, wie mancher BMW-, Porsche- oder Audi-Fahrer hernach einsehen musste ... man kann eigentlich jeden abhängen, wenn mann möchte ... :-)

 

Für die hohe Geschwindigkeitsleistung ist die Serienbremsanlage des T 350 etwas schwach bemessen. Es kann schon bei 25 tKm zum Wechsel der Bremsbeläge und bei 50 tKm zur Erneuerung der Scheiben und Beläge kommen. Ein Sportfahrwerk hat hier m.E. eine verstärkte Bremsanlage.

 

Die Luftfederung/Airmatic ist sehr komfortabel, wirkt aber bei hoher Beladung etwas zu weich und schaukelig. Bei schnellem Autobahntempo sollte man daher von der "Comfort"-Einstellung auf "Sport" wechseln, um auf langen Autobahnkurven nicht in Sorge zu geraten ... :-)

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Für einen Wagen dieser Länge ein sensationell kleiner Wendekreis.
  • + Sehr direkte und trotzdem sensibel/angenehm ansprechende Lenkung.
  • + Keine Komforteinbußen auch bei hoher Beladung.
  • - Bei Beladung und Airmatic/Luftfederung manchmal schwammiges Federungsverhalten, man sollte in

Komfort

3.5 von 5

Durch die einstellbare Airmatic bleiben eigentlich keine Wünsche offe, bei größerer Beladung sollte man auf Autobahnen auf "Sport" wechseln.

 

Die Sitze vorn sind dank Belüftung sehr atmungsaktiv, lassen aber das typische luxuriöse Ledergefühl vermissen. Beim nächstenmal also lieber "Nappa" ...

 

Die Innengeräusche sind immer sehr niedrig: einen noch besseren Geräuschkomfort liefert nur die "Akustikfolie" in der Windschutzscheibe, die ich erst einsah, nachdem ich sie beim nächsten W212 bestellt und gefahren hatte.

 

Gute und je nach Einstellung zugfreie Klimaautomatik.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Für Normalbetrieb sehr komfortable Federung/Dämpfung.
  • + Bei Normal-Leder nur mittlere Sitzkomfort, das Leder ist einfach zu dünn und zu glatt, Industrieprodukt.!
  • - Bis zur Beherrschung einigermaßen aller Funktionen kann es schon 8 bis 14 Tage dauern.

Emotion

3.5 von 5

Mein T-Modell fahre ich nicht wegen seines Aussehens, sondern wegen seiner funktionalen Eigenschaften: Geräumigkeit, Schnelligkeit, Unauffälligkeit, Sparsamkeit, Haltbarkeit, günstige Leasingraten etc.

 

Ich glaube nicht, dass man von einem BMW 5-er Touring mehr erwarten kann.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Dezentes Auftreten, funktional und nicht protzig.
  • - Design nicht besonders aufregend.

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 300-400 Euro
Verbrauch auf 100 km 8,5-9,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 700-1.000 Euro
Gebrauchtwagengarantie 12 Monate
Werkstattkosten pro Jahr 500-1500 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 50933
Haftpflicht 500-600 Euro (70%)
Vollkasko 600-800 Euro 70%

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Die Erfahrungen mit diesem T-Modell waren überwiegend positiv, es ist ein zuverlässiger, attraktiver und sparsamer Begleiter. Ich würde ihn wieder bestellen, bzw. habe ihn natürlich mit 2 mehr Gängen anschließend wiederbestellt ...

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

In der Kombination von Standheizung und dem modernen "Batteriemanagement" ergibt sich eine ständige Schwachstelle, die ich weder vorhersehen noch wirksam verbessern konnte (trotz externen Ladegeräts!): die Standheizung verbraucht ohne Motorlauf sehr viel Batteriestrom. Durch das tolle "Batteriemanagement" wird der Akku immer nur bis maximal 80% geladen, hat also nie die volle Reserve.

 

Selbst nach längerer Autobahnfahrt von 500 km passierte es, dass ich am Morgen und im Parkhaus brennendem Standlicht morgens keinen Startstrom mehr hatte. Nun war die Auslieferung im Januar 2011, und nach mehreren Wochen von Eistemperaturen die Batterie von Anfang an angetickt ... :-(

 

MB wechselte jedesmal auf Garantie die Batterie, insgesamt 4 Mal, jedoch schaltete die Standheizung immer schon nach wenigen Minuten ab, und der Innenraum blieb kalt. Dafür die Batterie startfähig. Beim jetzigen W212 habe ich daher auf die Standheizung verzichtet.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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