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Mercedes E-Klasse S213 200 d Test

12.01.2023 12:48    |   Bericht erstellt von p7a

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse S213 200 d
Leistung 150 PS / 110 Kw
Hubraum 1950
HSN 1313
TSN GHJ
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 67000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 5/2017
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von p7a 3.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse S213 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse S213 (2016 - 2023) 4.0 von 5
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Einleitung

Mein Fahrprofil besteht aus 10% Stadt, 10% Landstraße und 80% Autobahn.

Karosserie

3.0 von 5

Vorne ist die seitliche Beinfreiheit durch die Mittelkonsole eingeschränkt.

der Sitzkomfort hinten ist nicht klassengemäß, man hat eher das Gefühl auf einer Küchenbank zu sitzen. Zudem ist die Beinfreiheit eher bescheiden. Für lange Strecken reicht es für die Mitnahme von Kindern. Qualitätseindruck ist gut aber eher das mindeste, was man in dieser Klasse erwarten darf. Türfangbänder sind nahezu unbrauchbar. Schwarzes Billigplastik in der Mittelkonsole ist unwürdig, Motor von der elektrischen Heckklappe klingt als würde er bald seinen Geist aufgeben. Chromleisten an den Fensterunterkanten verlaufen nicht bündig bzw. sind schlampig befestigt.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + zusätzliches Staufach im Kofferraumboden

Antrieb

4.5 von 5

Der kleinste 2,0 Liter Diesel ist die angenehmste Überraschung an dem Auto. Er ist für meinen Anspruch ausreichend schnell und kräftig und dabei laufruhig und mustergültig sparsam. Bei ruhigem Dahingleiten auf Autobahnen in westlichen Nachbarländern sind bei Tempo 120 Verbräuche unter 5 Litern problemlos möglich.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Laufruhe

Fahrdynamik

4.0 von 5

Bei mir ist das Standardfahrwerk verbaut und auch das ist neben dem Motor die Schokoladenseite des Fahrzeuges. In der Regel fahre ich mit der Comforteinstellung und bin sehr zufrieden. Die Sporteinstellung wähle ich manchmal auf dem Brüsseler Autobahnring, da hier leider so ein bisschen Kamikazefahren erforderlich ist. Da ist es hilfreich, wenn der Wagen noch etwas spontaner reagiert, was mit der Sporteinstellung durchaus möglich ist.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + angenehmes komfortables Fahrgefühl und sicheres Handling

Komfort

3.0 von 5

Der Komfort ist eigentlich hervorragend, auch wenn das Bewertungsschema eine bessere Benotung vereitelt. Das sind zum einen die Sitze hinten, die ich nicht klassengemäß finde und aus Sicht eines erwachsenen Nutzers viel Luft nach oben haben. Wenn aber selten jemand hinten sitzt, wie bei mir, kann man den Punkt weglassen.

Ein weiterer Punkt der zur Abwertung führt ist die wenig intuitive Bedienung. Den Warnblinker suche ich nach zwei Jahren im noch in einer unübersichtlichen Klaviatur und auch sonst hangele ich mich stets wenig intuitiv durch die Menüstrukturen, egal ob über die Mittelkonsole oder über die Lenkradtasten. Leider passiert mir auch immer wieder mal, dass ich statt dem Tempomathebel den Blinker erwische. Vielleicht ist das nur bei mir so, keine Ahnung.

Als letztes ist es die Sitzposition, die natürlich sehr individuell bewertet wird. Ganz glücklich bin ich mit meinen 1,83 Meter nicht. Ich sitze gerne etwas höher und mit relativ steiler Rückenlehne, weil ich dann besser ein- und aussteigen kann und nebenbei auch den Stern (Exklusivausstattung) besser sehe. Bei dieser Einstellung hat man aber fast das Gefühl, dass man mit der Stirn an den Dachrahmen stößt in dem die Sonnenblenden eingelassen sind. Was ich damit sagen will ist, dass der Wagen trotz seiner stattlichen Abmessungen nur ein beschränktes Raumgefühl vermittelt.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • - Sitzposition suboptimal

Emotion

3.5 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + zeitloses Design

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 5,0-5,5 Liter
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer gerne komfortabel und verbrauchsarm reisen möchte, einen großen Laderaum schätzt und genügend Geld für die Wartungsintervalle hat, ist mit diesem Auto gut bedient. Das Fahrgefühl ist insgesamt recht fein und komfortbetont, wer daran Freude hat fährt gerne mit dem Auto.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Ich würde den Wagen nicht mehr kaufen, weil er zu anspruchsvoll im Wartungsunterhalt ist und weil es zu viele mögliche Fehlerquellen gibt, deren Beseitigung bei Mercedes einfach zu viel Geld kosten. Ich hatte Glück, dass die Reparatur, die mir die Motorkontrollleuchte signalisierte, letztendlich über die Junge Sterne Garantie abgewickelt wurde. Hier musste der Adbluetank gewechselt werden und das hätte mich unter normalen Umständen 2.000 Euro gekostet. Schlepphebel scheinen auch Glücksache zu sein und wenn die zuschlagen wird man ganz arm. Und dann ewig diese Serviceermahnungen, die unabhängig von der Kilometerleistung auftauchen. In der Coronazeit bin ich nur 6000 km/Jahr gefahren, da muss man meines Erachtens doch keinen Ölwechsel machen. Also wer sich brav an die Serviceintervalle hält, fährt ein relativ teures Auto, das machen dann auch die moderaten Verbräuche nicht wett.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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