Mercedes E-Klasse W124 220 CE Test
05.10.2023 15:23 | Bericht erstellt von Peregrino
Testfahrzeug | Mercedes E-Klasse W124 220 CE |
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Leistung | 150 PS / 110 Kw |
Hubraum | 2199 |
HSN | 0708 |
TSN | 450 |
Aufbauart | Sportwagen/Coupe |
Kilometerstand | 353500 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 12/1992 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 5 Jahre |
Einleitung
Es war Liebe auf den ersten Blick und bis heute ist es eines der schönsten Autos die MB gebaut hat, das W 124 Coupe. Im Dezember 1992 gekauft in der Version 220 CE - für eine kurze Übergangszeit, mit neuem Motor, aber "altem Kühlergrill". Für mich viel schöner, weil klassischer, als die nachfolgenden Modelle mit Plakettengrill. Von da an habe ich ihn gefahren mit einer Unterbrechung von einigen Jahren. Ein gebrauchter W 140 - 420 CL war Konkurrent geworden (leider ein absolutes Montagsauto - ich hätte nie geglaubt, dass MB so eine geballte Fehleransammlung auf die Räder stellen konnte und den Mut hatte, diese auf die Menschheit loszugelassen). Mein Vater bewegte jetzt das W 124 Coupe - aber das waren letztendlich nur ca. 25.000 km an der Gesamtlaufleistung. 2012 war es wieder mein Auto und der andere wurde, der Vernunft gehorchend, verkauft. Bis 2018 fuhr ich meinen 220-er nun ohne nennenswerte Probleme - regelmäßige Durchsichten und Wartungen in Fachwerkstätten waren Selbstverständlichkeit. Im August 2018 riss unverhofft links vorn das Traggelenk aus, das Rad stellte sich quer, drückte den Kotflügel beiseite und offenbarte, was sich hinter all dem Verkleidungszeug verbarg - Rostauflösungen, wohin ich schaute - die, wie ich heute weiß, typischen Schwachstellen offenbarten sich. Schnell musste berufsbedingt Ersatz her, das Coupe wurde abgemeldet und stand nun für zwei Jahre abgemeldet still, bis ich mich 2020 entschloss, ihn selber wieder in Eigenregie aufzubauen. Gut zwei Jahre Arbeit, unzählige Stunden und entsprechende Finanzmittel flossen in diesen Wiederaufbau, der im Mai 2023, in der erfolgreichen TÜV-Prüfung und einer Wiederanmeldung als Oldtimer, gipfelte. Der Motor, grundsolide, nervt zz. immer noch mit Drehzahlschwankungen im Leerlauf, trotz neuem MKB, ZKB, Kühlmittelsensoren, Ansaugtemperaturmesser, Drosselklappenprüfung und -instandsetzung, neuem LMM, neuer Lambdasonde. Ausblinken der Fehler ergibt konstant 3,4,13 - ich suche weiter. Ansonsten hat mich die Aufbauarbeit vieles gelehrt und im Scheitern lernen lassen. Die "Liebe" ist weiter gewachsen und das W 124 Coupe in der Farbe blauschwarz metallic bleibt für mich das schönste Auto, selbst nach mehr als 30 Jahren. |
Karosserie
Eine stilsicher gezeichnete Karosse mit klaren Linien und Kanten und guter Gesamtübersicht. Zwei wunderschöne große Türen (alles andere ist kein richtiges Coupe), die einen guten Einstieg vorn ermöglichen und etwas eingeschränkt, die hinteren Einzelsitze erreichen lassen. Geöffnet werden können sie mit soliden, dennoch elegant gestalteten Griffen. Die Rücksitze sind, damaligen Sicherheitsaspekten geschuldet, nicht umklappbar. Dahinter befindet sich, relativ aufrecht stehend, der Tank. Integriert in die hintere Ablage, zwischen den C-Säulen, Rücksitzen und Fondscheibe befindet sich, gut erreichbar, das Fach für die Utensilien der medizinischen Notfallversorgung. Als besonders angenehm sind die Gurtbringer zu bewerten. Die gesamte Innengestaltung und -verarbeitung ist so, wie man es von MB erwartet. Hochwertige Materialien (hier Lederausstattung und Wurzelholz), gut erreichbare Bedieninstrumente - Tasten, Schalter, Radio gut geformt und ergonomisch sinnvoll platziert. Sowohl vorn, als auch im Fond ist eine gute Kopffreiheit vorhanden. Die hinteren Kopfstützen lassen sich auf Schalterdruck absenken (Unterdruck gesteuert). Die Verriegelung der vorklappbaren Vordersitzlehnen erfolgt ebenfalls unterdruckgesteuert und ist sicher. Ausgerüstet mit einer unterdruck gesteuerten Zentralverriegelung gestaltet sich das Öffnen und Schließen der Fahrgastzelle, des Kofferraumes und der Tankklappe schnell und sicher. Die Spiegel sind von innen elektrisch einstellbar und bieten eine hervorragende Rücksicht. Eine kleine Sonnenblende zwischen den großen Sonnenblenden rechts und links kann bei tiefstehender Sonne wirkungsvoll sein. Der Kofferraum ist gut zugänglich, ausreichend groß, gut und sicher beladbar. Eine weit öffnende Kofferklappe und ein abgesenkter Karosserierand zeichnen sie aus. Die Rückleuchten sind vom Kofferraum mit wenigen Handgriffen zum Birnentausch erreichbar, wie insgesamt alle Leuchtmittel ohne Aufwand und Werkstatt getauscht werden können (da könne heutige Autokonstrukteure noch viel lernen). Die Kofferhaube ist, der Coupeform und der großen Heckscheibe angepasst.Fflacher verlaufend als bei der Limousine unterstreicht sie den Coupecharakter. Die Gesamtsilhouette wirkt harmonischer und viel eleganter als die der viertürigen Bauform. In der "unteren Etage" des Kofferraumes ist Platz für ein echtes (!) Reserverad (kein Notlaufrad!), Werkzeug und Wagenheber, sowie für andere Utensilien. Die Motorhaube ist klar gezeichnet - mercedestypisch gestaltet und ihre Grenzen sind ganz klar erkennbar. Das Kühlergrill ist der Tradition folgend, bei diesem Fahrzeug (bis 05/93)in seiner klassischen Form noch präsent. Es über Jahrzehnte die Marke und wird traditionell bis heute ebenso mit ihr verbunden, wie der aufgesetzte Stern, welcher Sicherheitsanforderungen gerecht werdend, im Falle eines Unfalles, wegklappen kann. Die Scheinwerfer sind der Gesamtkarosserieform folgend kantig gestaltet, mit Streuscheiben aus Glas (!). Die Blinkleuchten sind zum Teil in fließender Form in die Kotflügel integriert. Gleichmäßig breit verlaufende Fugen zeugen vo der hohen Montagequalität ab Werk. Vorn und hinten sind Kunstoffstoßfänger in den Komplementärfarben gehalten, mit aufgesetzten schwarzen Stoßleisten, die im Bedarfsfall getauscht werden können. Das alles zusammen bildet einen soliden Prallkörper aus mehreren Einzelkomponenten bestehend(auch davon hat sich die Autoindustrie leider weit entfernt), die auch einzeln erneuert werden können. Umstritten ist die Sacco-Beplankung - mir gefällt sie, setzt mit ihren aufgesetzten Edelstahlleisten verbindende Akzente und streckt optisch die Karosse. Auch hier sind die dezenten Komplementärfarben der Stoßfänger verarbeitet und unterstreichen die zurückhaltende Eleganz des Fahreuges. Die ganze Schönheit des Coupes kommt zum Tragen, wenn alle rahmenlosen Seitenscheiben versenkt sind und das Dach sich lang, wie schwerelos, von der A- zur C-Säule erststreckt. Die Seitenscheiben, auf Wunsch alle elektrisch zu betätigen, ermöglichen gute Seitwärtsblicke. Das Absenken der hinteren Seitenscheiben, mit S-förmigem Bewegungsverlauf, ist von beeindruckender Ästhetik. Groß und gute Sicht bietet die Frontscheibe aus Sicherheitsglas mit einem Grünkeil, der einerseits Lichtschutz andererseits aber auch einen optisch fließenden Übergang vom Dach in den Scheibenbereich garantiert. Ihre Verklebung ist zusätzlicher Teil und Garant der Karosseriestabilität. Schräg steht die hintere, sehr große Rückscheibe, durchzogen von einer Vielzahl feiner, kaum sichtbarer Heizdrähte. Auch sie ermöglicht gut die Abschlusskante des Fahrzeuges einzusehen und somit um ein Vielfaches besser, als viele der heutigen Konstruktionen. Ihre Dimension erlaubt es, mittels des Innenspiegels, eine umfassende Information über das Verkehrsgeschehen hinter dem KFZ zu erhalten. Leicht ausgestellt präsentieren sich die Radläufe - elegant, nicht übertrieben, und die klassischen 8-Loch Aluminiumfelgen gehören einfach dazu. Alle Verchromungen, besonders die des Kühlergrills, wirken selbst nach vielen Jahren noch hochwertig und die titanfarben eloxierten Dachleisten, mit der verdeckten Möglichkeit zusätzliche Dachträger zu montieren, zeugen von zurückhaltender Eleganz. Eine Heckantenne auf dem hinteren Kotflügel, wenn möglich elektrisch betrieben, unterstreicht den klassisch schönen Karosseriekörper und ist eigentlich ein Muss. Zusammenfassung: Das W 124 Coupe in gezeigter Ausführung präsentiert sich hochwertig, ergonomisch durchdacht und in schlichter Eleganz. Eine Augenweide noch heute, selbst nach mehr als 30 Jahren. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + gut gedämpftes Fahrgeräusch
- - fast alles an Ausstattung war Extra
Antrieb
Damals eine Neukonstruktion - ein 16-Ventil-Motor mit 150 PS aus 2200 cm³, erwies er sich über die Jahre als ausgereifte Konstruktion. Kein Rennmotor, sondern ein Dauerläufer für gleichmäßige, auch höhere Geschwindigkeiten. Akustisch unauffällig, schon mit etwas Elektronik für Einspritzung und Abgasregelung ausgestattet. Der Motor nimmt gut Gas an - auch ohne Ride by Wire - hat normalerweise einen sehr ruhigen Leerlauf, wenn nicht wie zz. irgendwelche Regelprobleme stören (Leerlaufdrehzalschwankungen). Einwandfreies Startverhalten zeichnen den Motor aus. Ein im Zeitalter der Zahnriemen deutlicher Vorteil dieser Motorgeneration (hier M111960) ist die Ausstattung mit einer qualitativ extrem hochwertigen Duplexsteuerkette (400.000 km und mehr sind möglich - heutige Ketten erreichen dagegen selten solche Laufleistung - subjektiver Eindruck). Die Verbräuche sind natürlich sehr von Fahrstrecken und -geschwindigkeiten abhängig. So sind es bei reinen Stadtfahrten bis zu 10 Liter/100km Superbenzin, Autobahn (Regelgeschwindigkeit 130) und Landstraße senken ihn z.T. bis knapp unter 8 Liter/100km. Ölwechsel-/ Wartungsinterintervalle von 10.000 km waren meist unspektakulär und bis heute (353.500 km) besteht kaum Ölverbrauch (Füllung ausreichend von einem Öltausch zum nächsten). Die Motorelektrik leidet mit zunehmendem Alter unter den Sparmaßnahmen, die zum Einsatz von PVC-Ummantelungen der Kabel in den Kabelbäumen führten, sind heute für zerbröselnde Isolierungen mit allen daraus erwachsenden Konsequenzen verantwortlich. Hier hilft im Zweifelsfall nur Kompletttausch (besonders Motorkabelbaum betroffen). Die meisten Komponenten sind gut erreichbar, vieles kann problemlos gwechselt werden. Das Schaltgetriebe funktioniert weitgehend störunanfällig und mögliche, häufig bemängelte "Schwergängigkeit", ist heute kein Thema mehr. Die Kupplung selbst ist leichtgängig und bedarf keiner übertriebenen Betätigungskräfte. Ansonsten für Freunde von Schaltgetrieben gibt es keine Probleme. Der bewährte Heckantrieb ist unauffällig und vermittelt immer ein sicheres Gefühl, resultierend aus einer gewissen "Gutmütigkeit". Die gebotene Leistung wird von den Rädern sicher übertragen. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + grundsolider Motor, gebaut für hohe Laufleistungen
- - schaltet sich der Klimakompressor zu, verringert sich spürbar die Leistung
Fahrdynamik
Kein Rennwagen, kein 400-Yard-Express, sondern ein sicherer, souveräner Gleiter, der es auch schneller angehen kann und mit einem Sicherheitsfahrwerk ausgestattet ist, welches die gebotene Leistung sicher auf die Straße zu bringt. Schnell Kurven können ohne wesentliche Nickbewegung durchfahren werden. Die Beschleunigung ist dynamisch verhalten aber immer ausreichend (ist natürlich eine sehr subjektive Einschätzung). Ein beeindruckend kleiner Wendekreis zeichnet das große Auto aus. Die Lenkung, servounterstützt, ist leichtgängig, das Lenkrad ist griffig und gut zu halten. Standfeste Bremsen, mit ABS, und groß dimensionierten, innenbelüfteten Bremsscheiben bringen in jeder Situation das Fahrzeug sicher zum Stehen. Sicher ist die Wendigkeit nicht mit einem reinrassigen Sportwagen vergleichbar, dafür ist das Coupe zu groß und zu schwer, aber dennoch, auch schnelle Richtungswechsel sind möglich und sicher auszuführen. Zusammenfassend zeigt sich, dass der Wagen über ein gut abgestimmtes, komfortables Fahrwerk verfügt. Das Fahrverhalten wird geprägt vom kräftigen, aber ruhigen Motor, der sehr aufwendigen Radführung und einer effektiven, sicher funktionierenden Bremsanlage. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Vermittelt nie das Gefühl von Überforderung - souverrän
Komfort
Das W 124 Coupe bringt alles mit, was man von einem Fahrzeug der Marke Mercedes erwarten kann. Leise, sicher, komfortabel, gut verarbeitet, unter Verwendung hochwertiger Materialien und ausgeführt in einer beeindruckenden handwerklichen Qualität. Alles ist gut erreichbar, ergonomisch angeordnet. Die Sitze sind bequem, vielleicht könnten sie unter heutigen Gesichtspunkten etwas mehr Seitenführung vertragen, sind aber ansonsten auch für lange Fahrten problemlos geeignet. Heizung/Klimatisierung funktionieren gut. Außenspiegel sind elektrisch einstellbar, die Fenster lassen sich elektrisch absenken. Der Dachhimmel - ein Kassettendach - hat eine angenehme, weiche Oberfläche, wie auch die Haptik aller Innenraumkomponenten keine Wünsche offenlässt. Der Einstieg in den Fondbereich ist coupetypisch eingeschränkt, dafür finden Passagiere dort bequeme, körpergerecht geformteEinzelsitze vor mit eine ausreichende Beinfreiheit. Gut erreichbare Aufrollgurte gehören ebenfalls zur Ausstattung im Fondbereich. Zwischen den Sitzen befindet sich ein mit einem entfernbarem "Polsterkeil" abgedeckte Ablagefläche. Die Rückenlehnen der Vordersitze sind mit zusätzlichen Ablagetaschen für die Fondpassagiere ausgestattet. Für jeden gibt es dort ausklappbare und im Bedarfsfall, von vorn gesteuerte, einklappbare Kopfstützen. Die hinteren Seitenfenster können separat durch die Fondinsassen bedient werden. Dies ist auch von den vorderen Sitzen aus möglich, da in der Mittelkonsole Schalter für diese Funktion vorhanden sind. Fußräume, Kardantunnel und weitere Flächen sind mit hochwertigem Teppichmaterial im Verbund mit Dämmmaterialien ausgeschlagen und vermitteln Wohnlichkeit und Komfort. Die gewählten Sonderausstattung "Leder", unterstreicht zusätzlich die Wertigkeit der Innenaustattung. Im Farbton "grau" bildet sie einen wunderschönen Kontrast zur schwarzblauen Metalliklackierung der Karosserie. Es gibt kaum Hartplastteile, überwiegend kommen softe Materialien auf den Oberflächen zu Einsatz. Die Instrumente sind gut sichtbar, klar gegliedert angeordnet und gut ablesbar. Zusammenfassend - man fühlt sich wohl und sicher und findet immer wieder Details, die von der Solidität und dem hohen Komfortansprüchen des Herstellers künden, an denen der Blick gern verweilt. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + grundsolider Motor, gebaut für hohe Laufleistungen
- - Einstieg in den Fond coupeartig eingeschränkt
Emotion
Es ist ein "Mercedes"(!) sowohl, was Design, Verarbeitung, Matrerialwahl und -güte anbelangt und für mich ist diese zeitlos klassische Form des zweitürigen (!) Coupes immer noch schön und "begehrenswert". Man mag, abhängig von der Persönlichkeit und vielleicht auch vom Alter unterschiedlich bewerten, ob seine Gestalt langweilig oder altbacken oder attraktiv ist. Ebenso wie die Betrachtungsweise differiert, ob Sportlichkeit oder Komfort im Vordergrund stehen. Persönlich empfinde ich das W 124 Coupe als einen gesunden Kompromiss zwischen diesen Herangehensweisen und würde mich immer wieder für diese Bauform entscheiden. Es ist von seinen äußeren und inneren Werten ein Mercedes und verkörperte zu seiner Entstehungszeit das, wofür die Firma stand und hoffentlich auch in der Zukunft steht- solide Autos, langlebig, zuverlässig, mit sportlicher Eleganz in herausragender Verarbeitungsqualität. Natürlich repräsentiert es, neben den guten fahrzeugspezifischen Eigenschaften, das damalige herausragende Image der Marke Mercedes Benz und so trägt dieses Auto bis heute, "aufrecht und stolz", seinen Stern auf seinem verchromten Kühlergrill. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + zeitlos schönes klassisches Modell
- - hat schwachstellen besonders unter der Beplankung
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 100-200 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 8,5-9,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 500-700 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr | 500-1500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 16259 |
Haftpflicht | 200-300 Euro (35%) |
Vollkasko | bis 200 Euro 35% |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Fahrwerk/Rost - Kugel-/Trag-/Führungsgelenk (0 €) |
Gesamtfazit zum Test
- + zeitlos schönes klassisches Modell
- + klares Design
- + gute Ersatzteilversorgung
- + angenehmes und komfortables Fahrverhalten
- + einfache und übersichtliche Bedienung
- + überschaubare Elektronik
- + insgesamt reparaturfreundlich
- + es ist ein Mercedes in seiner schönsten Form
- + Wertsteigerung bei gepflegten Exemplaren
- - Kabelbäume nicht altersbeständig
- - typische aber oft unsichtbare Rostnester unter der Beplankung
Wer ein schönes, solides Fahrzeug im klassischen Design sucht, kann mit diesem Modell glücklich werden, vorausgesetzt, er kennt die Rostproblematik und weiß um die Schwachstellen der Elektrik. Natürlich sollte auch eine gewisse Nachsicht mitgebracht werden, wenn Vergleiche zu heutigen Produkten angestellt werden.
Vorteilhaft ist für alle Liebhaberinnen und Liebhaber, dass noch eine ausreichende Ersatzteilversorgung gegeben ist und sich die Kosten, sofern man selbst Hand anlegen kann, im überschaubaren Rahmen bewegen.
Wer also ein historisches Fahrzeug in grundsätzlich solide verarbeiteter, klassisch schöner Form sucht, kann mit dem W 124 Coupe in der Ausführung 220 CE glücklich werden.
Die W 124 Baureihe ist ansich grundsolide, bedarf aber mit zunehmendem Alter vermehrter Pflege- und auch Instandsetzungsarbeiten - diesem Umstand sollte Rechnung getragen werden und ist aus meiner Sicht der einzige mögliche begrenzende Faktor.