Mercedes E-Klasse W211 220 CDI Test
23.08.2011 09:31 | Bericht erstellt von Luke1973
Testfahrzeug | Mercedes E-Klasse W211 220 CDI |
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Leistung | 170 PS / 125 Kw |
Hubraum | 2148 |
HSN | 0999 |
TSN | AFP |
Aufbauart | Limousine |
Kilometerstand | 70000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 6/2007 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | einige Monate |
Einleitung
Ich habe das Fahrzeug gekauft mit 52.000km als es vier Jahre alt war. Seit dem nutze ich es täglich, vor allem beruflich ca. 30.000km/a plus ca. 10.000km privat. |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + sehr guter cw-Wert
- - bis jetzt kein contra
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + keine 4-Zylindervibrationen dank Ausgleichswellen
- - nerviges schalten der WÜK in den unteren Gängen
Fahrdynamik
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Jederzeit souveränes Fahrverhalten
- - noch kein Contra bekannt
Komfort
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Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Grundsätzlich gewohnt einfache Bedienung bei Mercedes
- - Bedienung im Detail weniger durchdacht als beim Vorgänger
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + nach wie vor starke Wirkung auf andere - positiv wie negativ
- - Opa-Image (wenn das ein Nachteil ist)
Gesamtfazit zum Test
Das Gesamtpaket ist für mich einfach stimmig.
Tolles Design, hoher Fahrkomfort, hohe Leistung bei relativ niedrigem Verbrauch.
Auch der Innenraum ist toll gestaltet und ich freue mich jeden morgen darauf mich reinzusetzen und die Tür zu schließen: "Willkommen zu Hause".
Das Auto bietet genügend Platz für die Familie samt Gepäck und vermittelt dennoch sehr viel Fahrspaß (anders als bspw. ein Verso oder Touran).
Dazu kommen erfreulich niedrige Ersatzteilpreise und eine doch recht hohe Qualität. Überhaupt ist der Unterhalt nicht so hoch, wie man vielleicht meint. Es ist halt ein kleiner Vierzylinder wie beim Golf TDI auch. Und sooo viel mehr Elektronik ist da auch nicht drin verbaut. Verschleißteile wie Bremsen sind auf hohe Laufleistungen ausgelegt und müssen nicht so oft getauscht werden.
Ich empfinde das zumachen der WÜK im 1. und 2. Gang als nervig und überflüssig. Hier war der alte Wandler komfortabler, der erst ab dem 3. Gang die WÜK schließen konnte.
Die WÜK nimmt dem Auto etwas von dem hohen Komfort der Wandlerautomatik, da man das ein- und auskuppeln deutlich spürt.
Will man z. B. aus dem Stand bergab rollen (verkehrstberuhigter Bereich), so rollt man los aber bei ca. 7 km/h macht die WÜK zu und bremst das Auto (da ja der erste Gang eingelegt ist) deutlich ab. Also geht die WÜK kurz darauf wieder auf. Das Auto wird wieder schneller und das wiederholt sich dann immer wieder. Es ist also kaum möglich mit ca. 10 km/h die Straße runterzurollen.
Auch die Unsitte, bergab nicht hochschalten zu wollen, ist mir ein Ärgernis (hatte der W210 auch schon so). Bsp.: Ampel auf der Landstraße, danach geht es 3 km bergab. Auch bei moderatem beschleunigen werden hier die Gänge viel weiter ausgedreht, als in der Ebene. Wenn man bei 80 - 90 dann die Geschwindigkeit halten will, schaltet er nicht in den höchsten Gang. Scheinbar um Motorbremse bergab zu aktivieren? Keine Ahnung. Jedenfalls nervig. Hochschalten kann man dann natürlich manuell mit einem Rechtstipp gegen den Schalthebel. Aber wozu diese Programmierung??
Position der FH nun in der Tür. Bis zum W210 immer in der Mittelkonsole. Ich fand die alte Platzierung viel besser. Gerade MB war immer auf Einhandbedienung aller Fahrfunktionen mit der Linken ausgerichtet durch den Lenkstockhebel und den Tempomaten auf der linken Seite. Hatte man Automatik, so war die Rechte immer frei für alles andere. Wenn ich jetzt auf einen Supermarktparkplatz fahre, kann ich nicht mehr gleichzeitig die Fenster hochmachen, sonder muss vorher umständlich die Hand wechseln während ich ja wild am Lenrad kurbele. Meiner Meinung nach ein Rückschritt und ein Tribut an die Masse. Auch kann der Beifahrer nun nicht mehr die Fenster der Kinder bedienen. Auf langen Reisen nervig, da normalerweise der Beifahrer die Betreuung der Kids übernimmt. Jetzt muss der Fahrer auf Kommando des Beifahrers das übernehmen, was er vorher bequem selber machen konnte. Und vor allem kann ich keinerlei Vorteil darin erkennen, dass die vier Schalter nun nicht mehr auf der Mittelkonsole sind.
Die Position des Schalters für die Kofferraumentriegelung ist noch besser: War sie beim W210 ebenfalls auf dem Mitteltunnel, so ist sie nun links unten in der Fahrertür. Sie zu erreichen erfordert eine tiefe Verbeugung die schon mal einen Bandscheibenvorfall auslösen könnte. Falls man das Ding in den tiefen des Fussraumes überhaupt ertasten kann. Unnötig zu erwähnen, dass der Beifahrer natürlich nicht drankommt. Auch hier die Frage: Wieso etwas, was vorher perfekt war ändern? Nur damit auf dem Mitteltunnel nicht mehr soviele Knöpfe sind?
Position der Sitzverstellung vorne links unten am Sitz. Man kann die Lehne nicht verstellen während man sich zurücklehnt. Total bescheuert. Wieso wandert das nicht nach oben in die Tür?
Auch doof: Wenn das Auto nass ist und man das Fenster einen Spalt auf hat, dann läuft einem die ganze Soße vom Dach ins Auto rein.
Verbrauch: Mit dem Verbrauch von 7,0 l/100km bin ich eigentlich angesichts des Fahrzeuges sehr zufrieden. Aber: Mein alter, ein W210 5-Zylinder, 2,7 Liter, Automatik, 170PS, keine nervende WÜK, konnte das schon genausogut. Hier hätte ich doch ein wenig Fortschritt in Form von einem halben Liter Minderverbrauch erwartet.
Jetzt fahr ich 4 statt 5-Zylinder und brauche soviel Sprit wie vorher. Wo ist also die Rendite des so hoch gelobten Downsizings?
Anhängerkupplung: Mußte ich nachrüsten. Dafür müssen Verstärkungsstreben aus Blech im Kofferraum montiert werden, was auch bedeutet, dass man eine neue Verkleidung braucht. Außerdem muss bei manchen Ausstattungsvarianten sogar ein stärkerer Lüfter montiert werden. Das treibt den finanziellen Aufwand enorm und ist lächerlich angesichts der Tatsache das der Anteil der E-Klassen mit AHK doch recht hoch ist.
Aber: Auch wenn das nun viel Text war, so sind das doch zum Großteil Kleinigkeiten, die den positiven Gesamteindruck nicht wirklich schmälern können. Ärgerlich ist daran nur, dass diese Dinge meiner Meinung nach völlig unnötig sind. Sie hätten leicht vermieden werden können. Und gerade für ausgereifte Detaillösungen war Mercedes immer bekannt. Schade.
Wed Aug 31 10:06:47 CEST 2011 | doc.smart
Dein oller 5-Zylinder hatte aber auch keinen Korken im Auspuff, der dich mindestens auch einen halben Liter kostet.
Zur AHK: Wenn der Anteil der Fzge mit AHK wirklich so hoch wäre, hättest Dich ja dann beim Kauf einfach nur bedienen müssen. Ich glaub wohl eher, dass die meisten hier in D zugelassenen Exemplare mit dieser Motorisierung Firmenwagen oder Mietwagen sind, und daher die AHK eher unterdurchschnittlich geordert wird. Für Hängerbetrieb sind stärkere Motorisierungen gefragt.
Position Sitzverstellung ist genau da, weil sie so zusammen mit dem Sitz entwickelt, gefertigt und als ganzes verbaut werden kann. Sitzmemory gibt's auch, ist neben zusätzlichen Features genau wie von Dir beschrieben, kostet aber auch aus den genannten Gründen extra.
Zur Automatik: Finde ich grundsätzlich schlecht. Die Dinger machen nie das, was ich tun würde, daher fahre ich nur Schaltwagen, Selber schuld, wenn man wiederholt den gleichen Fehler macht.
Zu den Fensterhebern und der Kofferraumentriegelung: Links finde ich als Linkshänder besser als die Anordnung in der Mitte beim Vorgänger oder auch in meinem SLK. Es muss dank der sehr guten Klimaanlage ohnehin kein Fenster geöffnet werden, ausser man fährt in ein Parkhaus, an die Mautstelle oder man ist Suchtie und wirft ab und an seine Kippe raus.
Wed Oct 26 15:46:43 CEST 2011 | Luke1973
Du hast Recht, der Minderverbrauch duch Downsizing wird wohl vom DPF wieder aufgefressen.
Okay, wie hoch der Anteil der E-Klassen mit AHK wirklich ist, weiß ich nicht. Wenn ich mich aber so umsehe, dann sind meinem persönlichen Eindruck nach doch überdurchschnittlich viele E-Klassen mit AHK unterwegs. Übrigens wird gerade die E-Klasse sehr viel privat gekauft. Viel häufiger als z.B. 5er oder A6 (gab's vor kurzem eine Untersuchung dazu).
Jedenfalls finde ich es seltsam dieses Vorgehen mit irgendwelchen Verstärkungsblechelchen im Kofferraum. Hier könnte man die Karosserie doch gleich so auslegen, dass sie die Lasten aufnehmen kann. Hier merkt man halt, dass an jedem Cent gespart wird. Und das paßt nicht so zum Anspruch des Herstellers "Das Beste oder nichts".
Wieso für Hängerbetrieb stärkere Motorisierung gefragt sein soll, ist mir auch ein Rätsel. Um einen 750kg-Anhänger oder einen Fahrradträger in Bewegung zu setzen, sollten 170PS eigentlich reichen. Habe damit auch keine Probleme. Gerade erst wieder mit Hänger nach Südfrankreich gedüst: Tempomat 140.
Okay, die Sitzverstellung ist da, weils billiger ist. Aber wie soll ich die Rückenlehne einstellen, wenn ich mich beim einstellen nicht anlehen kann? Alles kann man mit dem Preis nicht rechtfertigen. Im 210er war die Verstellung übrigens auch am Sitz, aber so dass man sie in normaler Sitzposition auch erreichen konnte.
Die Automatik macht eigentlich meistens genau das was sie tun soll. Und das macht sie ziemlich gut. Es gibt halt leider ein paar Sachen, die sie nicht so gut macht. Dennoch fahre ich lieber die Automatik. Also kein Fehler beim Kauf. Aber trotzdem kritisiere ich Dinge, die ich an dieser Automatik nicht gut finde. Vor allem Dinge, bei denen ich nicht verstehe warum sie so gemacht werden.
Egal ob Links- oder Rechtshänder. So wie es vorher war, konnte man das Auto komplett mit links steuern. Alle Funktionen, die fürs Fahren notwendig waren, waren mit einer Hand bedienbar (dabei ist mir eigentlich egal ob rechts oder links) und alle "Nebenfunktionen" wie Heizung, Radio, Fenster waren mit der anderen Hand zu bedienen. Diese Trennung empfand ich als sehr sinnvoll.
Dass man das Fenster gar nicht mehr aufzumachen braucht, habe ich nun wirklich noch nie gehört. Dann bau doch die Motoren aus und verkauf sie. Gewichtsersparnis bringt es auch noch!
Es bleibt außerdem bei der Anordnung links der Nachteil, dass der Beifahrer die Schalter nicht erreichen kann. Gerade als Familie war das sehr sinnvoll.
Tue Dec 13 10:17:57 CET 2011 | Gelöscht1356005
Ich bin kürzlich von W202 auf W211 (170PS) umgestiegen und kann den Test nur bestätigen. Mein "Neuer" hat auch schon 80000km drauf, aber ich denke doch, daß ein Diesel das Vielfache der Kilometerleistung erfüllt. Auch andere Beiträge hier im Forum haben mich in einer gewissen Weise beruhigen können.
Offensichtlich hat der 211 eine gewisse Krankheit mit der Vorderachse. Ich konnte bei der Probefahrt feststellen, daß bei einem Zusammentreffen bestimmter Umstände ein Poltern aus Richtung Vorderachse zu vernehmen war. Die freundlichen Mitarbeiter unserer Niederlassung kämpften einen ganzen Tag, bis sie den Fehler fanden. Schade, dass das Teil(?) nicht vorrätig war und ich 2 Tage auf mein Fahrzeug verzichten musste. Die Erkenntnis dieser Foren hat den Mitarbeiter nicht als Wegweiser geholfen, er wollte selber die Ursache finden und beseitigen.