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Mercedes E-Klasse W212 200 CGI Test

05.09.2013 23:54    |   Bericht erstellt von rauschkugel10

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse W212 200 CGI
Leistung 184 PS / 135 Kw
Hubraum 1796
HSN 1313
TSN BHB
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 8000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 5/2012
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von rauschkugel10 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse W212 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse W212 (2009 - 2015) 4.5 von 5
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Einleitung

Nach sehr vielen Jahren Opel habe ich leider nun ganz das Vertrauen in diese Marke verloren. Ich sage nur das Thema Rost. Bei meinem Zafira A war das äußerlich aufgrund der Verzinkung kein Thema, aber unten rum. Und als dann im Alter von10 Jahren die Bremsleitung durchgerostet ist, wars vorbei mit der Freundschaft.

Neues/anderes Auto musste her. Nur was? Und da kam eines Tages mein Schwager zu Besuch mit seinem Mercedes E Klasse 200 (212) Avantgarde. An einen Mercedes hatte ich eigentlich nie gedacht. Zu teuer, dass Image ("Altherrenauto") und überhaupt. Aber als ich das den Benz sah und von außen und innen näher betrachtete, dachte ich für mich, ein schönes Wägelchen. Als ich dann noch erfuhr, dass die Jahreswägen sich in einem erschwinglichen Rahmen befinden, kam er mal auf die Watchlist. Informationen gesammelt (auch hier auf Motor Talk), auf Mobile verschiedene Fahrzeuge beoachtet, anfragen gestartet und bei den in der Nähe befindlichen Händlern Infos eingeholt. Trotzdem konnte ich mich nicht spontan entscheiden, weil selbst ein Jahreswagen noch ne Stange Geld kostet.

Schließlich kam ein Fahrzeug in die engere Auswahl. Ich wollte es mir bei einem Händler in der Nähe anschauen, es war aber schon weg. Der Händler schickte mir ein Ersatzangebot. Klang interessant, schnell noch bei anderen Händlern in der Nähe nach deren Preis gefragt und letztlich bei dem nahegelegendsten Händler gekauft. Leider wurden aus den anfänglich angekündigten 7 Tagen Lieferzeit letztlich 3 Wochen. Komisch wie lange 3 Wochen sein können.

Nun zum Fahrzeug:

Ich will jetzt nicht auf alle Details eingehen, da ja zu dem Wagen bereits viel im Netz steht. Ich will nur etwas zu den Punkten sagen, die mir aufgefallen sind, positiv wie negativ:

+ Design innen wie außen

+ Verarbeitung (auch wenn die tw. von manchen kritisiert wurde, aber ich denke, da klagen welche auf hohem Niveau)

+ Lichtpaket (Xenon, ILS)

+ Motor (obwohl ich "nur" den kleinsten Benziner mit 135 KW mein Eigen nennendarf, würde ich sagen, dass der Dicke reicht; ich fahre überwiegend auf der Landstraße, selten Autobahn), Motorengeräusche sind nicht wahrnehmbar, wenn man nicht gerade zügig beschleunigt (hier macht sich dann doch der Turbo bemerkbar)

+ Platzverhältnisse (riesiger Kofferraum, auch für große Leute im Fond ausreichend Platz

 

- Navi (APS 50); Anfangs hab ich überlegt,ob ich das überhaupt brauche, aber letztlich dachte ich mir, wenn man schon ein Haufen Geld in die Hand nimmt, schaut das irgendwie ungut aus, wenn man sich dann so ein Teil hinter die Scheibe klemmt; wenn man überlegt,dass das Teil für den Benz ca. 1000 Euro Aufpreis kostet, erwartet man eigentlich mehr. Insgesamt hat mich das APS 50 nicht überzeugt (Auflösung, Bedienung); mein "altes" 140 Euro Navi vom Discounter hat mir da schon besser zugesagt

 

- Benzinverbrauch; mir ist ein Rätsel, wie die Verbrauchsangaben zu Stande kommen. Da ich mich ja schon vorher schlau machte diesbezüglich, war zu befürchten, dass der angegebene Verbrauch nicht zu erreichen ist. Aber ich dachte mir, es liegt viel am Fahrstil und welche Strecken man zurück legt. Ich würde mich nicht als Raser bezeichnen, fahre vorausschauend und bewege ich größtenteils auf der Landstraße (80 %). Ergo sollte ich nahe an den angegebenen kombinierten Kraftstottverbrauch von 7 Litern herankommen oder ihn sogar unterbieten. Pustekuchen, bisher sinds 8,5 Liter, was jetzt nicht direkt viel ist, aber deutlich über dem, was angegeben ist. Mir ist bisher aufgefallen, dass der Benz auf der Landstraße bei einer Geschwindigkeit von 80 bis 100 km/h genau soviel Durst hat, wie wenn ich auf der Autobahn zwischen 120 und 140 fahre.

 

- kein Daueraus beim Licht möglich; die Lichtautomatik mag ja komfortabel sein und ihre Berechtigung haben, aber genau so gut sollte man das Licht ganz abschalten können. Es gibt ja Situationen, wo man es nicht wirklich braucht, aber es trotzdem kurz an geht (Ausfahrt/Einfahrt Carport ect). Ich vermag derzeit nicht einzuschätzen, ob sich das unnötige Ein-/Ausschalten des Lichts irgendwann in irgendwelchen Rechnung bemerkbar macht. Aber die Gefahr ist m. E. sicher höher.

- Start-Stopp Automatik; auch hier muss gesagt werden, dass diese ihre Berechtigung hat (wurde ja schon viel diskutiert), sie funktioniert auch einwandfrei; nur mir stellt sich die Frage, ob es was bringt, wenn ich an eine Einmündung (oder Stoppstelle fahre), kurz anhalte und dann der Motor aus- und wieder angeht. Sicher kann man über die Eco-Taste das ganze unterbinden, aber das muss man bei jeden Fahrtantritt erneut machen. Hier sollte es eine Funktion geben, dies dauerhaft unterbinden zu können

 

- Kosten (Versicherung, Wartung); natürlich wusste ich das vorher, da ich mich informiert hatte, aber in will es trotzdem erwähnen. Für meinen Zafi musste ich bei gleicher Versicherung (Vollkasko und Haftpflicht) weniger als die Hälfte zahlen. Der kleine Service für den Benz soll 300 Euro und der große Service ca. 500 Euro kosten. War beim Zafi auch deutlich günstiger. Natürlich handelt es sich bei dem Benz um deutlich hochwertigeres Fahrzeug, aber das schlägt sich halt auch in den Unterhaltskosten nieder. Ist aber nichts neues und ich wollte es auch nur der vollständigkeithalber erwähnen.

 

So, das wars erst einmal. Derzeit bin ich auch noch nicht soviel gefahren (600 km), sodass ich meine Eindrücke im Laufe der Zeit evtl. ergänzen werde.

Im Moment würde ich trotz der Kritikpunkte sagen, dass ich den Kauf nicht bereue. Das Fahren macht richtig Spass mit dem "Dicken".

Karosserie

4.5 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Platz ohne Ende überall
  • - hier gibts nichts

Antrieb

4.0 von 5

 

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Durchzug für das Gewicht und die KW absolut i. O.
  • - Angegebener Verbrauch nicht erreichbar

Fahrdynamik

4.5 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + trotz der Größe gut zu handhaben
  • - hier gibts nichts

Komfort

4.5 von 5

 

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + tja, was soll ich sagen, kein vergleich zu meinen bisherigen Fahrzeugen
  • - im Moment fällt mir nichts schlechtes ein

Emotion

4.5 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + der Dicke ist alles andere als ein Altherrenauto
  • - der Nachfolger ist m. E. schicker

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

als Jahreswagen durchaus bezahlbar, da ist er sein Geld auch sicher Wert. Wenn ich die Entscheidung hätte, zwischen nem neuen Passat oder sonst was und entsprechender Ausstattung oder einem Jahreswagen wie dem Dicken, ich würde den letzteren nehmen :)

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Benzinverbrauch, Unterhaltskosten allgemein

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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