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Mercedes E-Klasse W212 400 Test

03.01.2025 10:27    |   Bericht erstellt von maha22

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse W212 400
Leistung 333 PS / 245 Kw
Hubraum 3498
HSN 1313
TSN EIV
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 140000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 11/2014
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von maha22 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse W212 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse W212 (2009 - 2015) 4.5 von 5
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Einleitung

Ich fahre das Fahrzeug nun seit 2 Monaten und knapp 4000km. Er tritt das schwere Erbe meines W210 an, den ich mir als Oldtimer zur Seite gestellt habe. Mit dem W210 war ich äußerst zufrieden, nur etwas mehr Leistung und bessere Rostvorsorge hätte ich mir gewünscht und das soll der 400er richten.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Platzangebot vorne:

Sehr breiter Innenraum.

Kopffreiheit super, ich mit 190cm, hab noch 1 Faust Abstand zum Dach. (Fahrzeug mit Schiebedach)

 

Platzangebot hinten:

Bei dem auf mich eingestellten Fahrersitz, kann ich zwar noch hinter mir sitzen aber stoße mit den Knien vorne an.

Kopffreiheit ok, es passen noch drei flache Hand zwischen Kopf und Dach.

Innenraumbreite für 3 Personen mit 190cm etwas eng.

 

Kofferraum:

Für eine Limo ziemlich groß, nur eine umklappbare Rücksitzbank wäre noch wünschenswert.

 

Übersichtlichkeit:

Ich empfehle PDC oder das Nachrüsten einer Rückfahrkamera. Letzteres habe ich gemacht. Bei ganz unten eingestelltem Fahrersitz ist die Übersicht nach vorne in Ordnung (Haubenstern sei Dank), nach hinten aber sieht man nix.

 

Qualitätseindruck:

Die Spaltmaße der Karosserie sind verhältnismäßig klein und gleichmäßig.

Im Innenraum gibt es kein Klappern, kein Kinster und keine Verschleißerscheinungen. Der W212 ist sehr gut gebaut. Der Matrialmix ist sehr gut. Es fühlt sich nichts billig an.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Vorne fühlt man sich sofort wohl
  • - Im Fond weniger Platz als der W210
  • - Nach hinten total Unübersichtlich

Antrieb

5.0 von 5

Ich habe mich für den M276.850 mit 7G-Tronic Plus entschieden und würde es auch so weiterempfehlen.

 

Motorleistung:

Die 333PS haben leichtes spiel mit den knapp 1,8 Tonnen. Oft drehen die Räder durch, denn noch beeindruckender als die 333PS ist das Drehmoment!

 

Durchzug:

Der M276 mit seinen 480NM bei schon 1200 Umdrehungen muss sich selten richtig ins Zeug legen oder zurückschalten. Er zieht seine 1,8 Tonnen immer lässig, egal ob man bei 40, 140 oder 240 aufs Pedal drückt.

 

Drehfreude:

Der M276 dreh willig hoch. Dank dem Verhältnismäßig niedrigen Ladedruck ist die Kraftentfaltung fast schon linear.

 

Getriebe:

Vorab: Ich war kein Freund von Automatikgetrieben, aber 7G-Tronic Plus konnte mich begeistern.

Man kann es nicht anders sagen: Sie schaltet perfekt. Kein Ruckeln, kein lästiges in den Wandler drehen. Es macht wirklich sehr viel Spaß damit zu fahren.

 

Verbrauch:

Der W212 ist ein Tolles Langstreckenauto, Kurzstrecken in der Innenstadt liegen ihm nicht sonderlich. Das merkt man auch am Verbrauch:

Der W212 vermittelt meiner Meinung im Bereich 200KM/H die beste Souveränität, deshalb ist es meine bevorzugte Reisegeschwindigkeit. Der Verbrauch beträgt in diesem Bereich 9,5 Liter. Meiner Meinung nach sehr gut!

Auf der Landstraße oder Autobahn mit Begrenzung 120 schafft man bei vorrausschauender Fahrweise auch gut und gerne 7,XX Liter, nur in der Stadt/Kurzstrecke neigt er zum saufen. Im Winter liegt der Verbrauch innerorts bei 12-13 Litern.

 

Reichweite:

In meinem ist der aufpreispflichtige 80 Liter Tank verbaut. Ich schaffe meist zwischen 650 und 750km, meist sind dann noch 10 Liter Restsprit im Tank.

Meine übliche Strecke teilt sich im 30% Stadt, 30% Autobahn und die restlichen 40% Landstraße auf.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Motor-Getriebe-Kombination begeistert auf allerhöchstem Niveau
  • - Durchdrehende Räder bei Nässe

Fahrdynamik

4.5 von 5

Wendekreis:

Der Wendekreis liegt bei knapp 11 Metern, was ich für ein so großes Auto als gut empfinde.

 

Beschleunigung:

Von 0-100 braucht er 5,3 Sekunden. Das ist deutlich mehr als man in normalen Straßenverkehr nutzt

 

Lenkung:

Die Lenkung ist im Stand angenehm leicht, so wird sie bei höheren Geschwindigkeiten schwerer. Man fühlt sich nie unsicher egal ob bei 100 auf einer kurvigen Landstraße oder bei 250 auf der Autobahn

 

Bremsen:

Das Bremspedal ist sehr weich, man kann es aber trotzdem noch gut dosieren. Bremsfading ist noch nie aufgetreten und das obwohl ich das Auto schon das ein oder andere mal am Limit bewegt habe.

 

Fahrverhalten:

Der W212 fährt sich total gelassen. Selbst bei 250 liegt er satt auf der Straße und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit.

 

Kurvenverhalten:

Der W212 wankt in Kurven nicht mehr wie es noch der W210 tat. Er liegt satt wie ein Brett. Der Grenzbereich ist weit über dem des W210, meilenweit über dem eines W123. Durch einen kurzen Gasstoß am Limit bricht das Fahrzeug sofort aus. (Untersteuern hatte ich noch nie) Das Heck bricht anders als beim W210 sehr schnell und spitz aus. Es braucht ein wenig Übung um sich daran zu gewöhnen.

 

Wendigkeit:

Würd ich als sehr gut für ein Auto dieser Klasse bezeichnen

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Erste sportliche E-Klasse
  • - Heck bricht ziemlich schnell aus

Komfort

4.5 von 5

Vorab:

Ich wollte keine Airmatic. Die Luftfederbälge sehe ich als Verschleißteil an. Ein Kollege (Automechaniker) meinte, die sind ca alle 10 Jahre fällig. Und so ein Satz neuer Luftfederbälge inklusive evtl noch dem Kompressor, da ist man schnell bei 5000€ und das wars mir einfach nicht Wert, denn das Standard-Fahrwerk bietet schon einen vernünftigen Kompromiss.

 

Federung:

Der W212 mit Agility-Control-Komfort-Fahrwerk ist eine komfortable Reiselimo, die Federung ist meines Erachtes eher sportlich. Querrillen mag sie überhaupt nicht und auch sonst ist sie nicht so weich wie die meines W210. Dennoch lässt es sich damit auch lange Distanzen aushalten.

Eine

 

Sitze vorne:

Die Serien-Sitze vorne sind auch auf langen Strecken sehr bequem und bieten genügend Verstellmöglichkeiten, sodass jeder die passende Sitzposition findet. Leider ist zum Facelift die Lordosestütze weggefallen (meiner Meinung nicht zwindgend nötig) und eine Sitzheizung hat Aufpreis gekostet.

 

Sitze hinten:

Die äußeren sitze sind sehr bequem. Man hat genug Platz und die Mittelarmlehne ist sehr großzügig dimesioniert.

Der Mittelsitz ist unbequemer. Man hat weniger Kopffreiheit und wenig Sitzbreite, dennoch lässt es sich über mehrere Stunden hinten zu dritt aushalten, selbst wenn man größer als 180cm ist.

 

Innengeräusche:

Der W212 ist sehr gut gedämmt. Selbst bei sehr hohen Geschwindigkeiten wird es nie laut, sodass man sich immer normal Unterhalten kann. Ich dachte der W210 wäre schon leise, aber der W212 ist da ne komplett andere Klasse! In einem so ruhigen Auto bin ich bisher noch nie gesessen.

 

Bedienung:

Der W212 hat gut erreichbare und sinvoll angeordnete Tasten. Jede Taste hat ein deutliches Symobol, welches eine eindeutige Information darüber gibt, was diese Taste macht. Leider gibt es im Gegensatz zum W210 hier Leertasten.

 

Heizung Klimatisierung:

Die Heizleistung und Kühlleistung der Klimaanlage sind gut.

 

 

Audio:

Die Standard Audioanlage im W212 ist nicht gerade toll. Da war meine Audioanlage im alten W210 deutlich besser!

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Guter Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort
  • - Querrillen mag das Fahrwerk überhaupt nicht

Emotion

4.5 von 5

Design:

Der W212 Mopf hat nach knapp 20 Jahren bei Mercedes einen Designumbruch eingeleitet, das Vieraugen-Gesicht wurde ersetzt durch zwei normale Scheinwerfer. Die Proportionen des W212 sind sehr klassisch Limosinenhaft. Vorne ist der Überhang kurz, hinten hingegen etwas Länger. Auch ist er für ein neueres Auto sehr kantig und ist extrem gut gealtert. Meine Freunde können nicht glauben, dass das Auto schon 10 Jahre alt ist!

 

Temperament:

Der W212 ist die eierlegende Wollmilchsau! Komfortabel, sportlich, schick aber nicht protzig.

 

Image:

Der W212 Mopf hat einer der besten Images aller neuen Mercedes. Er steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Meiner als Classic in Silber-Metallic mit hellen Stoffsitzen und ohne Auspuffblenden ist Altopa. Würde man den E400 Schriftzug entfernen wäre er fast schon ein Sleeper.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Tolles Design
  • + Sehr gutes Image

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der W212 Mopf als E400 ist eine Sportlimousine wie sie im Buche steht. Natürlich gibt es schnellere Autos, aber dafür kauft man sich den 400er auch nicht. Er ist der wohl souveränste und unterschätzteste Antrieb im W212. Er ist nicht so laut und prollig wie ein V8, aber auch nicht so lethargisch wie ein OM651 oder M274. Er kann einfach alles gut.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wenn man komplett Problemlos fahren will, sollte man sich nach einem Neue Dacia umschauen. Der W212 ist immer mindestens 10 Jahre alt und bei so einem Fahrzeugalter kann immer was kaputt gehen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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